Psalm 73

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Ein Psalm Asafs. Fürwahr, Gott ist gut für Israel, für alle, die reinen Herzens sind.2 Ich aber - fast wären meine Füße gestrauchelt, beinahe wären ausgeglitten meine Schritte. (Ps 37,1; Jer 12,1)3 Denn ich habe mich über die Prahler ereifert, als ich das Wohlergehen der Frevler sah: (Hi 21,7)4 Sie leiden ja keine Qualen, ihr Leib ist gesund und wohlgenährt.[1]5 Sie kennen nicht die Mühsal der Sterblichen, sind nicht geplagt wie andere Menschen.6 Darum ist Hochmut ihr Halsschmuck, wie ein Gewand umhüllt sie Gewalttat. (Ps 17,10)7 Sie sehen kaum aus den Augen vor Fett, ihr Herz läuft über von bösen Plänen. (Hi 15,27; Jer 5,28)8 Sie höhnen und reden Böses, Unterdrückung reden sie von oben herab.9 Sie reißen ihr Maul bis zum Himmel auf und lassen auf Erden ihrer Zunge freien Lauf.10 Darum wendet sich das Volk ihnen zu, das Wasser ihrer Worte schlürfen sie gierig.[2]11 Sie sagen: Wie sollte Gott davon wissen? Gibt es Wissen beim Höchsten? (Ps 10,11)12 Siehe, so sind die Frevler: Immer im Glück, häufen sie Reichtum auf Reichtum. (Ps 17,14)13 Fürwahr, umsonst bewahrte ich lauter mein Herz und wusch meine Hände in Unschuld. (Ps 26,6; Mal 3,14)14 Und doch war ich alle Tage geplagt und wurde jeden Morgen gezüchtigt. (Hi 7,18)15 Hätte ich gesagt: Ich will reden wie sie, siehe, ich hätte das Geschlecht deiner Kinder verraten.16 Ich dachte nach, um dies zu begreifen, Mühsal war es in meinen Augen,17 bis ich eintrat in Gottes Heiligtum und einsah, wie es mit ihnen zu Ende geht.18 Fürwahr, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund, du lässt sie in Täuschungen fallen.19 Wie werden sie in einem Augenblick zum Entsetzen, werden dahingerafft, nehmen ein Ende mit Schrecken. (Ps 49,15)20 Wie einen Traum, nach dem Erwachen, mein Herr, verachtest du ihr Schattengebilde, wenn du aufstehst.[3] (Hi 20,8)21 Ja, mein Herz war bitter und Schmerz bohrte mir in den Nieren.22 Ich war ein Tor ohne Einsicht, wie Vieh bin ich gewesen bei dir;23 aber ich bin doch beständig bei dir, du hast meine Rechte ergriffen. (Ps 121,5; Röm 8,35)24 Du leitest mich nach deinem Ratschluss, danach nimmst du mich auf in Herrlichkeit. (Ps 16,10; Ps 49,16)25 Wen habe ich im Himmel außer dir? Neben dir erfreut mich nichts auf Erden.[4]26 Mag mein Fleisch und mein Herz vergehen, Fels meines Herzens und mein Anteil ist Gott auf ewig. (4Mo 18,20; 5Mo 10,9; Ps 142,6; Kla 3,24)27 Denn siehe: Die fern sind von dir, gehen zugrunde, du vernichtest alle, die dich treulos verlassen.28 Ich aber - Gott nahe zu sein, ist gut für mich, / ich habe GOTT, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht. Ich will erzählen von all deinen Taten.

Psalm 73

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Ein Psalm. Von Asaf. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. (Ps 24,4; Ps 50,1)2 Ich aber – fast wären meine Füße ausgeglitten, beinahe hätten gewankt meine Schritte.3 Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. (Hi 21,7; Ps 10,5; Jer 12,1)4 Denn keine Qualen ⟨haben sie bei⟩ ihrem Tod, und wohlgenährt ist ihr Leib[1]. (Hi 21,13)5 In der Mühsal der Menschheit sind sie nicht, und sie werden nicht wie die ⟨anderen⟩ Menschen geplagt.6 Deshalb umgibt sie Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. (Ps 109,18)7 Es tritt aus dem Fett heraus ihr Auge;[2] sie fahren daher in den Einbildungen des Herzens[3].8 Sie höhnen und[4] reden in Bosheit Bedrückendes, von oben herab reden sie[5]. (Ps 12,5)9 Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf der Erde.10 Deshalb wendet sich[6] hierher sein Volk, denn Wasser in Fülle wird bei ihnen geschlürft[7].11 Ja, sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Gibt es ein Wissen beim Höchsten? (Hi 22,13; Ps 10,4)12 Siehe, dies sind Gottlose und, immer sorglos[8], erwerben sie sich Vermögen.13 Fürwahr, umsonst habe ich mein Herz rein gehalten und in Unschuld gewaschen meine Hände; (Ps 26,6; Mal 3,14)14 doch ich wurde geplagt den ganzen Tag, meine Züchtigung ist jeden Morgen da. (Hi 7,18)15 Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so hätte ich treulos gehandelt an dem Geschlecht deiner Söhne.16 Da dachte ich nach, um dies zu begreifen[9]. Eine Mühe war es in meinen Augen, (Pred 1,17; Pred 8,17)17 bis ich hineinging in das Heiligtum[10] Gottes. Bedenken will ich ⟨dort⟩ ihr Ende[11].18 Fürwahr, auf schlüpfrige ⟨Wege⟩ stellst du sie, du lässt sie in Täuschungen[12] fallen. (Ps 35,6; Ps 55,24; Ps 92,8)19 Wie sind sie so plötzlich zum Entsetzen geworden! Sie haben ein Ende gefunden, sind umgekommen in Schrecken.20 Wie einen Traum nach dem Erwachen, so verachtest du, Herr, beim Aufstehen ihr Bild.21 Als mein Herz erbittert war und es mich in meinen Nieren[13] stach,22 da war ich dumm und verstand[14] nicht; ⟨wie⟩ ein Tier[15] war ich bei dir. (Ps 92,7)23 Doch ich bin stets bei dir. Du hast meine rechte Hand gefasst.24 Nach deinem Rat leitest du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf[16]. (Jes 48,17)25 Wen habe ich im Himmel? Und außer dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde.26 Mag auch mein Leib und mein Herz vergehen – meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. (Kla 3,24)27 Denn siehe, es werden umkommen die, die sich von dir fernhalten. Du bringst zum Schweigen[17] jeden, der dir die Treue bricht[18].28 Ich aber: Gott zu nahen ist mir gut. Ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, HERRN, gesetzt, zu erzählen alle deine Taten. (Ps 40,5; Ps 71,15)

Psalm 73

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Ein Psalm Asafs. Lauter Güte ist Gott gegen Israel, gegen die, die reinen Herzens sind. (Mt 5,8)2 Ich aber wäre beinahe ausgeglitten mit meinen Füssen, um ein Haar wären meine Schritte ins Wanken geraten.3 Denn ich ereiferte mich über die Prahler, als ich sah, dass es den Frevlern gut geht. (Hi 21,7; Ps 37,1; Jer 12,1)4 Sie leiden keine Qualen bis zu ihrem Tod, und fett ist ihr Leib.5 Von der Mühsal der Sterblichen sind sie frei, sie werden nicht geplagt wie andere Menschen.6 Darum ist Hochmut ihr Halsgeschmeide, Gewalttat das Gewand, das sie umhüllt.7 Sie sehen kaum aus den Augen vor Fett, ihr Herz quillt über von bösen Plänen.8 Bösartig höhnen und reden sie, gewalttätig reden sie von oben herab.9 Sie reissen ihr Maul auf bis an den Himmel, und ihre Zunge hat auf Erden freien Lauf.10 Darum wendet sich sein Volk ihnen zu, in vollen Zügen schlürfen sie Wasser.11 Sie sagen: Wie sollte Gott es wissen, gibt es ein Wissen beim Höchsten?12 Sieh, das sind die Frevler, immer im Glück häufen sie Reichtum.13 Ganz umsonst hielt ich mein Herz rein, wusch ich meine Hände in Unschuld. (Ps 26,6)14 Ich war geplagt jeden Tag, Morgen für Morgen traf mich Züchtigung.15 Hätte ich gesagt: So will auch ich reden, dann hätte ich die Generation deiner Söhne verraten.16 Da sann ich nach, es zu verstehen, Qual war es in meinen Augen,17 bis ich zum Heiligtum Gottes kam und achthatte auf ihr Ende.18 Du stellst sie auf schlüpfrigen Boden, du lässt sie ins Leere fallen. (Ps 35,6)19 Wie werden sie zum Entsetzen im Nu! Sie verschwinden, nehmen ein Ende mit Schrecken. (Ps 104,35)20 Wie einen Traum nach dem Erwachen, Herr, so verachtest du, wenn du aufwachst, ihr Bild.21 Als mein Herz verbittert war und ich stechenden Schmerz in den Nieren spürte,22 da war ich ein Narr und hatte keine Einsicht, dumm wie ein Vieh war ich vor dir.23 Nun aber bleibe ich stets bei dir, du hältst mich an meiner rechten Hand.24 Nach deinem Ratschluss leitest du mich, und hernach nimmst du mich auf in Herrlichkeit. (1Mo 5,24; 2Kön 2,3; Ps 49,16)25 Wen hätte ich im Himmel! Bin ich bei dir, so begehre ich nichts auf Erden.26 Mögen mein Leib und mein Herz verschmachten, der Fels meines Herzens und mein Teil ist Gott auf ewig. (Ps 16,5)27 Denn sieh, die dir fern sind, kommen um, du vernichtest jeden, der treulos dich verlässt.28 Mein Glück aber ist es, Gott nahe zu sein; bei Gott dem HERRN habe ich meine Zuflucht. Alle deine Werke will ich verkünden.

Psalm 73

Menge Bibel

1 Ein Psalm von Asaph. Dennoch ist Gott voll Güte gegen den Frommen, der Herr gegen alle, die reinen Herzens sind. (Ps 50,1)2 Doch ich – fast wär’ ich gestrauchelt mit meinen Füßen, nichts fehlte, so wären meine Schritte ausgeglitten;3 denn ich ereiferte mich über die Großsprecher, wenn ich sehen mußte der Gottlosen Wohlergehn.4 Denn bis zu ihrem Tode leiden sie keine Schmerzen, und wohlgenährt ist ihr Leib;5 Unglück trifft sie nicht wie andere Sterbliche, und sie werden nicht geplagt wie sonst die Menschen.6 Drum ist auch Hochmut ihr Halsgeschmeide, und Gewalttat ist das Kleid, das sie umhüllt.7 Aus strotzendem Antlitz tritt ihr Auge hervor, die Gebilde ihres Herzens wallen über.8 Sie höhnen und reden in Bosheit (nur) von Gewalttat, führen Reden von oben herab;9 gegen den Himmel richten sie ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich frei auf Erden.10 Darum wendet das Volk sich ihnen zu und schlürft das Wasser (ihrer Lehren) in vollen Zügen;11 sie sagen: »Wie sollte Gott es wissen, und wie sollte der Höchste Kenntnis davon haben?«12 Seht, so treiben’s die Gottlosen, und, immer in Sicherheit lebend, häufen sie Reichtum an.13 Ach, ganz umsonst hab’ ich rein mein Herz erhalten und in Unschuld meine Hände gewaschen;14 ich ward ja doch vom Unglück allzeit geplagt, und alle Morgen war meine Züchtigung da.15 Doch hätt’ ich gesagt[1]: »Ich will auch so reden!«, so hätt’ ich treulos verleugnet deiner Söhne[2] Geschlecht.16 So sann ich denn nach, um dies zu begreifen, doch es war zu schwer für mein Verständnis,17 bis ich eindrang in die Heiligtümer Gottes und achtgab auf der Gottlosen Endgeschick.18 Fürwahr, auf schlüpfrigen Boden stellst du sie, läßt sie fallen, daß sie in Trümmer zergehn.19 Wie werden sie doch im Nu vernichtet, weggerafft, und nehmen ein Ende mit Schrecken!20 Wie ein Traumbild gleich nach dem Erwachen verfliegt, so läßt du, o Allherr, beim Wachwerden ihr Bild verschwinden.21 Wenn mein Herz sich nun noch verbitterte und ich in meinem Innern empört mich fühlte,22 so wär’ ich ein ganzer Tor und bar der Einsicht, benähme mich wie ein vernunftloses Tier gegen dich.23 Doch nein, ich bleibe stets mit dir verbunden, du hältst mich fest bei meiner rechten Hand;24 du leitest mich nach deinem Ratschluß und nimmst mich endlich auf in die Herrlichkeit.25 Wen hätt’ ich sonst noch im Himmel? Und außer dir erfreut mich nichts auf Erden.26 Mag Leib und Seele mir verschmachten, bleibt Gott doch allzeit meines Herzens Fels und mein Teil.27 Denn gewiß: wer von dir sich lossagt, der kommt um; du vernichtest alle, die treulos von dir abfallen.28 Mir aber ist Gottes Nähe beglückend: ich setze mein Vertrauen auf Gott den HERRN, um alle deine Werke[3] zu verkünden.