1Jesus begann zu ihnen in Gleichnissen zu reden: Ein Mann legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. (Jes 5,1; Mt 21,33; Lk 20,9)2Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, um bei ihnen seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs holen zu lassen. (Jer 7,25)3Sie aber packten und prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort.4Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen; und ihn schlugen sie auf den Kopf und entehrten ihn.5Als er einen dritten schickte, brachten sie ihn um. Ähnlich ging es vielen anderen; die einen wurden geprügelt, die andern umgebracht.6Schließlich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn. Ihn sandte er als Letzten zu ihnen, denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. (Mk 1,11; Mk 9,7)7Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn umbringen, dann gehört sein Erbe uns.8Und sie packten ihn und brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus.9Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer vernichten und den Weinberg anderen geben.10Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; (Ps 118,22)11vom Herrn ist das geschehen und es ist wunderbar in unseren Augen?12Daraufhin hätten sie Jesus gern verhaften lassen; aber sie fürchteten die Menge. Denn sie hatten gemerkt, dass er mit diesem Gleichnis sie meinte. Da ließen sie ihn stehen und gingen weg. (Mk 11,18; Mk 14,1)
Die Frage nach der kaiserlichen Steuer
13Einige Pharisäer und einige Anhänger des Herodes wurden zu Jesus geschickt, um ihn mit einer Frage in eine Falle zu locken. (Mt 22,15; Lk 20,20)14Sie kamen zu ihm und sagten: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und auf niemanden Rücksicht nimmst; denn du siehst nicht auf die Person, sondern lehrst wahrhaftig den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen?15Er aber durchschaute ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum versucht ihr mich? Bringt mir einen Denar, ich will ihn sehen.16Man brachte ihm einen. Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers.17Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn.
Die Frage nach der Auferstehung der Toten
18Von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, kamen einige zu Jesus und fragten ihn: (Mt 22,23; Lk 20,27; Apg 23,8)19Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, aber kein Kind, dann soll sein Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. (1Mo 38,8; 5Mo 25,5)20Es lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, und als er starb, hinterließ er keine Nachkommen.21Da nahm sie der zweite; auch er starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und ebenso der dritte.22Keiner der sieben hatte Nachkommen. Als letzte von allen starb die Frau.23Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.24Jesus sagte zu ihnen: Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes.25Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch lassen sie sich heiraten, sondern sind wie Engel im Himmel.26Dass aber die Toten auferstehen, habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen, in der Geschichte vom Dornbusch, in der Gott zu Mose spricht: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? (2Mo 3,6)27Er ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt euch sehr.
Die Frage nach dem wichtigsten Gebot
28Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? (Mt 22,34; Lk 10,25)29Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. (5Mo 6,4)30Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.31Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. (3Mo 19,18)32Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr und es gibt keinen anderen außer ihm (5Mo 4,35; 5Mo 6,4; Lk 20,39)33und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. (1Sam 15,22; Ps 51,18; Spr 21,3; Hos 6,6)34Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen. (Mt 22,46; Lk 20,40)
Die Frage nach dem Davidssohn
35Als Jesus im Tempel lehrte, sagte er: Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Christus sei der Sohn Davids? (Mk 16,1; Lk 20,41)36Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, bis ich dir deine Feinde unter die Füße lege! (Ps 110,1)
Polemik gegen die Schriftgelehrten
37David selbst also nennt ihn Herr. Wie kann er dann sein Sohn sein? Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu. (Mk 16,1; Lk 20,45)38Er lehrte sie und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt, (Lk 11,43)39und sie wollen in der Synagoge die Ehrensitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben.40Sie fressen die Häuser der Witwen auf und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.
Die vorbildliche Witwe
41Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. (Lk 21,1)42Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein.[1]43Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern.44Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles hergegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.
1Tada im počne govoriti u prispodobama: “Neki čovjek posadi vinograd i ogradi ga, iskopa tijesak za grožđe i izgradi kulu. Zatim ga iznajmi vinogradarima i otputuje.2Kad dođe vrijeme berbe, pošalje slugu da ubere njegov dio uroda.3Ali vinogradari ga dograbe, pretuku i pošalju natrag praznih ruku.4Vlasnik vinograda im zatim pošalje drugog slugu. Zakupci mu razbiju glavu i osramote ga.5Trećega kojeg im je poslao ubiju. Poslao im je i mnoge druge, ali oni ih sve premlate ili ubiju.6Preostao mu je samo još jedan: njegov ljubljeni sin. Pošalje napokon i njega misleći: ‘Prema mojem sinu sigurno će se odnositi s poštovanjem.’7Ali kad vinogradari opaze da dolazi, rekoše: ‘Ovaj će naslijediti imanje. Ubijmo ga pa ćemo se domognuti imanja umjesto njega!’8Pa ga pograbe, ubiju i izbace tijelo iz vinograda.9Što mislite da će učiniti vlasnik kad čuje što se dogodilo? Doći će i pobiti te vinogradare, a vinograd dati u najam drugima.10Ne sjećate li se ulomka iz Svetog pisma: ‘Kamen koji su graditelji odbacili postane ugaonim kamenom.11To je Gospodnje djelo, čudesno u našim očima.’?”[1]12Židovski su ga vođe već tada htjeli uhvatiti jer su dobro znali da se ta prispodoba odnosi na njih, ali bojali su se mnoštva. Zato odu i ostave ga.
O porezu
13Vjerski mu vođe pošalju neke farizeje i Herodove sljedbenike da ga uhvate u riječi.14Oni dođu i rekoše mu: “Učitelju, znamo da govoriš istinu i da si nepristran jer ne gledaš tko je tko, nego prema istini poučavaš putu Božjemu. Reci nam je li dopušteno plaćati porez caru ili nije.”15Isus prozre njihovo licemjerje pa reče: “Zašto me kušate? Pokažite mi kovani novac[2] pa ću vam reći.”16Donesu mu novčić, a on upita: “Čiji su ovo lik i natpis na kovanici?” “Carevi”, odgovore.17“Onda dajte caru carevo, ali Bogu valja dati Božje”, reče im. Bili su zadivljeni.
O uskrsnuću
18Tada dođu k njemu saduceji, koji tvrde da nema uskrsnuća, i upitaju ga:19“Gospodine, Mojsije nam je dao zakon prema kojemu, umre li oženjen muškarac bez djece, njegov se brat mora oženiti njegovom udovicom kako bi ona rodila sina koji će naslijediti posjed umrloga i nositi njegovo ime.[3]20Bilo je sedmero braće. Prvi se brat oženi i umre a da nije imao sina.21Drugi se brat oženi njegovom udovicom, ali također umre a da nije ostavio sina. S trećim se dogodi isto.22Tako nijedan od sedmorice ne ostavi potomstva. Na posljetku umre i žena.23Čija će onda ona biti žena o uskrsnuću kad je bila udana za svu sedmoricu?”24Isus im odgovori: “Niste li vi u zabludi zato što ne razumijete Sveto pismo ni Božju silu?25Jer kad ljudi uskrsnu od mrtvih, neće se ženiti ni udavati, već će biti kao anđeli na nebu.26A glede uskrsnuća, niste li u Knjizi Izlaska, ondje gdje piše kako je Mojsije ugledao gorući grm, pročitali da mu je Bog rekao: ‘Ja sam Bog Abrahamov, Izakov i Jakovljev’[4] dugo nakon što su oni poumirali?27A Bog nije Bog mrtvih, već Bog živih! Vi ste, prema tome, u velikoj zabludi!”
Najveća zapovijed
28Neki pismoznanac koji je ondje stajao shvatio je, slušajući raspravu, da je Isus dobro odgovorio pa ga upita: “Koja je najvažnija od svih zapovijedi?”29Isus odgovori: “Najvažnija glasi: ‘Čuj, o Izraele! Naš Gospodin Bog jest jedini Bog.30Ljubi Gospodina Boga svojega svim srcem svojim, svom dušom svojom, svom pameti svojom i svom snagom svojom!’[5]31Druga glasi: ‘Ljubi svojega bližnjega kao samoga sebe!’[6] Nema zapovijedi koja bi bila veća od tih dviju.”32Pismoznanac odgovori: “Učitelju, pravo si rekao da je Bog jedini i da nema drugih osim njega.33Voljeti ga svim srcem, svim razumom i svom snagom, a bližnjega voljeti kao samoga sebe vrijedi više nego sve paljenice i ostale žrtve.”34Videći da pametno govori, Isus mu reče: “Nisi daleko od Božjeg kraljevstva.” I nitko ga se više nije usudio išta pitati.
Čiji sin je Mesija
35Poučavajući u Hramu, Isus upita: “Kako pismoznanci mogu tvrditi da je Mesija Davidov sin?36Pa sâm je David, nadahnut Svetim Duhom, rekao: ‘Gospodin je rekao mojem Gospodinu: Sjedni mi s desne strane dok ti ne bacim pod noge tvoje neprijatelje.’[7]37Sâm ga je David nazvao svojim Gospodinom. Kako bi mu onda mogao biti sin?” Mnoštvo ga je oduševljeno slušalo.
Upozorenje protiv pismoznanaca
38Poučavajući ih dalje, reče: “Čuvajte se pismoznanaca! Vole se šetati u dugim haljinama i da ih ljudi pozdravljaju na trgovima.39U sinagogama vole sjediti na počasnim mjestima, a na gozbama na pročelju stola.40Besramno troše udovička dobra, a prikrivaju se dugačkim molitvama u javnosti. Oni će biti strože kažnjeni.”
Udovičin dar
41Zatim ode sjesti do kutije za milodare te je promatrao mnoštvo kako ubacuje bakreni novac. Mnogi su bogataši ubacivali velike iznose.42Dođe i neka siromašna udovica te ubaci samo dva novčića.[8]43Isus dozove učenike i reče im: “Zaista vam kažem, ta je siromašna udovica ubacila više nego svi ostali skupa!44Jer svi su oni dali od svojeg viška, a ona je, tako siromašna, dala sve što je imala.”