Jeremia 6

Elberfelder Bibel

1 Flieht, ihr Söhne Benjamin, aus Jerusalem hinaus, in Tekoa stoßt ins Horn und richtet ein Signal[1] auf über Bet-Kerem! Denn Unheil erhebt sich drohend von Norden[2]: ein großer Zusammenbruch. (Neh 3,5; Jer 1,14)2 Die Schöne und die Verzärtelte vernichte ich – die Tochter Zion.[3]3 Über sie kommen Hirten mit ihren Herden. Sie schlagen rings um sie her Zelte auf, weiden ⟨sie⟩ ab, jeder seinen Bereich[4]. (Jer 4,17; Jer 12,10)4 »Heiligt einen Krieg[5] gegen sie! Macht euch auf und lasst uns ⟨noch⟩ am Mittag hinaufziehen!« – »Wehe uns! Denn der Tag hat sich geneigt, schon strecken sich die Abendschatten.« – (Jer 15,8; Joe 4,9; Mi 3,5)5 »Macht euch auf und lasst uns in der Nacht hinaufziehen und ihre Paläste zerstören!« – (Jer 52,7)6 Denn so hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Fällt Bäume und schüttet einen Wall gegen Jerusalem auf! Sie ist die Stadt, die heimgesucht werden soll; sie ist voll Unterdrückung in ihrem Innern. (Jer 5,9; Jer 32,24; Zef 3,1)7 Wie ein Brunnen sein Wasser quellen lässt, so lässt sie ihre Bosheit quellen. ⟨Von⟩ Gewalttat und Zerstörung hört man in ihr, ⟨ihre⟩ Krankheit und ⟨ihre⟩ Wunde[6] sind beständig vor meinem Angesicht. (Jer 8,22; Jer 20,8; Jer 30,12; Zef 3,1)8 Lass dich zurechtweisen, Jerusalem, damit meine Seele sich nicht von dir losreißt, damit ich dich nicht zur Öde mache, zu einem unbewohnten Land! (Jer 2,15; Hos 2,5; Zef 3,7)9 So spricht der HERR der Heerscharen: Wie am Weinstock wird man gründliche Nachlese halten[7] am Rest Israels. Lege noch einmal deine Hand an wie der Winzer an die Ranken! (Ob 1,6)10 »Zu wem soll ich noch reden und wen warnen[8], dass sie hören? Siehe, ihr Ohr ist unbeschnitten, und sie können nicht achtgeben. Siehe, das Wort des HERRN ist ihnen zum Hohn[9] geworden, sie haben kein Gefallen daran. (Jes 28,9; Jer 7,13; Jer 35,13; Hes 3,7)11 Und ich bin voll von der Zornglut des HERRN, habe mich ⟨vergeblich⟩ abgemüht, ihn zurückzuhalten.« Gieße sie aus über die Kinder auf der Gasse und zugleich über den Kreis der jungen Männer! Denn Mann und Frau werden getroffen[10], der Alte wie der Hochbetagte[11]. (Jer 5,9; Jer 8,10; Jer 9,20; Jer 15,17; Jer 20,9; Hes 3,14; Hes 9,6)12 Und ihre Häuser werden anderen übereignet, Felder und Frauen ebenfalls. Denn ich strecke meine Hand gegen die Bewohner des Landes aus, spricht der HERR[12]. (5Mo 28,30; Jes 5,25; Kla 5,2)13 Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten machen sie alle unrechten Gewinn. Und vom Propheten bis zum Priester üben alle Falschheit, (Jes 56,11; Jes 57,17; Jer 23,11; Kla 4,13; Hes 22,12)14 und sie heilen den Bruch der Tochter meines Volkes oberflächlich und sagen: Friede, Friede! – und da ist doch kein Friede. (Jer 4,10; Jer 5,12; Hes 13,10; Mi 3,5; 1Thess 5,3)15 Sie werden zuschanden[13], weil sie Gräuel verübt haben. Doch sie schämen sich keineswegs, ja, Scham kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt[14]. Zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen, spricht der HERR. (Jer 3,3; Jer 14,15; Hos 4,5)16 So spricht der HERR: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sagen: Wir wollen ihn nicht gehen. (Jes 28,12; Jes 30,21; Jes 46,9; Jes 57,2; Jer 7,3; Jer 7,24; Jer 18,15; Jer 31,21; Jer 44,16; Mt 11,29; Mt 23,37)17 Und ich habe Wächter über euch bestellt ⟨, die rufen⟩: Achtet auf den Schall des Horns! Aber sie sagen: Wir wollen nicht ⟨darauf⟩ achten. (Jer 8,5; Jer 18,12; Hes 3,7; Hes 3,17)18 Darum hört, ihr Nationen, und erkenne, du Gemeinde, was mit ihnen[15] ⟨geschieht⟩!19 Höre es, Erde! Siehe, ich bringe Unheil über dieses Volk, die Frucht ihrer Gedanken[16]. Denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet, und mein Gesetz – sie haben es verworfen. (Spr 1,31; Jes 1,2; Jes 5,24; Jer 4,16; Jer 8,5; Jer 21,14; Jer 22,29; Dan 9,11; Mi 1,2; Gal 6,7)20 Wozu soll mir denn Weihrauch aus Saba kommen und das gute Würzrohr aus fernem Land? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefällig, und eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm. (2Mo 30,23; Spr 15,8; Jes 60,6; Jer 7,21; Jer 14,12)21 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich lege diesem Volk Anstöße ⟨in den Weg⟩, dass sie darüber stürzen, Väter und Söhne miteinander; der Nachbar und sein Nächster kommen um. (Jes 8,14)22 So spricht der HERR: Siehe, ein Volk kommt aus dem Land des Nordens, eine große Nation macht sich auf[17] vom äußersten Ende der Erde. (Jer 1,14; Jer 4,16; Jer 13,20; Jer 25,32; Jer 47,2; Jer 50,41; Hab 1,6)23 Bogen und Kurzschwert führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen. Ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Pferden reiten sie. Sie sind gerüstet gegen dich, Tochter Zion, wie ein Mann zum Krieg. – (Jes 5,30; Jer 4,13; Jer 4,16; Jer 5,16; Jer 8,16; Jer 25,32; Jer 50,41; Hes 23,22; Hab 1,6)24 Wir haben die Kunde von ihm vernommen: Unsere Hände sind schlaff geworden. Angst hat uns ergriffen, Wehen wie bei einer Gebärenden. – (Jer 4,31; Jer 48,41; Hes 7,17)25 Zieh nicht hinaus aufs Feld und geh nicht[18] auf dem Weg! Denn der Feind hat ein Schwert – Schrecken ringsum! (Jer 8,15; Jer 20,3; Jer 46,5; Jer 49,5; Kla 2,22)26 Tochter meines Volkes, gürte dir Sacktuch um und wälze dich in Asche, trauere wie um den einzigen ⟨Sohn⟩! Stimme bittere Klage an! Denn plötzlich wird der Verwüster über uns kommen. (Hi 15,21; Jes 3,24; Jer 15,8; Jer 30,5; Hes 7,18; Hes 27,30; Am 8,10; Jon 3,6)27 Ich habe dich zum Prüfer in meinem Volk eingesetzt, als eine Festung, damit du ihren Weg erkennst und prüfst. (Jer 1,18)28 Sie alle sind die Widerspenstigsten der Widerspenstigen. Sie gehen als Verleumder[19] umher, sie sind Bronze und Eisen[20]. Alle sind sie Verderber. (3Mo 19,16; Ps 14,1; Jer 5,23; Jer 7,28; Jer 9,3; Hes 2,7; Hes 22,18)29 Versengt vom Feuer ist der Blasebalg, das Blei ist ⟨zu Ende⟩[21]. Vergebens hat man geschmolzen und geschmolzen: die Bösen sind nicht ausgeschieden worden. (Hes 24,12)30 Verworfenes Silber[22] nennt man sie; denn der HERR hat sie verworfen. (2Kön 17,20; Jes 1,22; Jer 23,33; Jer 25,1; Kla 5,22; Mt 5,13)

Jeremia 6

Schlachter 2000

1 Flieht, ihr Kinder Benjamins, aus Jerusalems Mitte, und stoßt in das Schopharhorn in Tekoa, und über Beth-Kerem richtet ein Zeichen auf; denn ein Unheil droht von Norden her und ein großes Verderben! (Jos 18,28; 2Chr 20,20; Neh 3,5; Jer 4,5; Jer 4,6; Jer 4,19; Jer 6,17; Am 1,1)2 Die Liebliche und Verzärtelte, die Tochter Zion, gebe ich hiermit der Vernichtung preis. (5Mo 28,56; Ps 48,3; Jes 3,16; Jer 4,31)3 Hirten mit ihren Herden werden zu ihr kommen; ihre Zelte werden sie aufschlagen rings um sie her, und jeder wird sein Teil abweiden. (Jer 4,17; Jer 12,10; Lk 19,43)4 »Heiligt einen Krieg gegen sie! Auf, lasst uns am Mittag hinaufziehen!« — »Wehe uns, der Tag neigt sich, und die Abendschatten werden länger!« (Jer 8,20; Jer 15,8; Zef 2,4; Lk 9,12; Lk 24,29)5 »Auf, lasst uns bei Nacht hinaufziehen und ihre Paläste zerstören!« (Jes 32,14; Jer 9,20; Jer 52,7; Jer 52,13; Am 2,5; Am 3,10)6 Denn so hat der HERR der Heerscharen befohlen: Fällt Bäume und schüttet einen Wall auf gegen Jerusalem! Das ist die Stadt, die heimgesucht werden soll; denn lauter Gewalttat ist in ihrer Mitte. (Jer 5,9; Jer 5,29; Jer 32,24; Hes 7,23; Zef 3,1)7 Wie ein Brunnen sein Wasser hervorsprudeln lässt, so haben sie ihre Bosheit hervorsprudeln lassen; von Gewalttat und Bedrückung hört man in ihr; Leid und Misshandlung muss ich beständig mit ansehen. (Jes 1,6; Jer 6,6; Mt 12,35; Jak 3,11)8 Lass dich warnen, Jerusalem, damit sich meine Seele nicht ganz von dir losreißt, damit ich dich nicht zur Wüste mache, zu einem unbewohnten Land! (2Chr 15,2; Jer 4,14; Jer 9,11; Zef 3,7; Jak 4,8)9 So spricht der HERR der Heerscharen: Am Überrest Israels wird man Nachlese halten wie am Weinstock. Lege nochmals deine Hand an wie ein Weinleser an die Ranken! (2Chr 36,20; Ob 1,5; Offb 14,18)10 Zu wem soll ich reden, wem Zeugnis ablegen, dass sie darauf hören? Siehe, ihr Ohr ist unbeschnitten; sie können nicht darauf achten. Siehe, das Wort des HERRN ist ihnen zum Hohn geworden; sie haben keine Lust daran. (3Mo 26,41; Ps 1,2; Ps 119,16; Ps 119,24; Ps 119,70; Jer 6,17; Jer 6,19; Jer 9,25; Jer 15,16; Hes 3,7; Apg 7,51)11 Und ich bin erfüllt von dem Grimm des HERRN, dass ich ihn kaum zurückhalten kann. Gieße ihn aus über die Kinder auf der Gasse und zugleich über die Schar der jungen Männer! Ja, Mann und Frau sollen gefangen werden, Alte und Hochbetagte. (Jer 9,20; Jer 20,9; Hes 9,6; Röm 3,23)12 Ihre Häuser sollen anderen zugewandt werden, samt den Äckern und Frauen; denn ich will meine Hand ausstrecken gegen die Bewohner dieses Landes!, spricht der HERR. (5Mo 28,30; Jes 5,25; Jes 9,11; Jes 10,4; Jer 8,10)13 Denn vom Kleinsten bis zum Größten trachten sie alle nach unrechtem Gewinn, und vom Propheten bis zum Priester gehen sie alle mit Lügen um. (Jes 56,11; Hes 22,12; Mi 3,5; Mi 3,11)14 Und sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, indem sie sprechen: »Friede, Friede!«, wo es doch keinen Frieden gibt. (Jes 57,21; Jer 5,12; Jer 8,11; Jer 14,13; Jer 23,17; Kla 2,14; Hes 13,10)15 Schämen sollten sie sich, weil sie Gräuel verübt haben! Aber sie wissen nicht mehr, was sich schämen heißt, und empfinden keine Scham. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen!, spricht der HERR. (Spr 29,1; Jer 3,3; Jer 8,12; Hos 9,7)16 So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg ist, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Sie aber sprechen: »Wir wollen nicht darauf wandeln!« (5Mo 30,16; Jos 24,31; Jes 32,17; Jes 65,2; Jer 2,2; Jer 7,23; Jer 7,24; Jer 18,15; Mal 3,22; Mt 11,29; Mt 23,37; Jak 4,15; Jak 4,17)17 Und ich habe Wächter über euch bestellt: Achtet doch auf den Schall des Schopharhorns! Sie aber sprechen: »Wir wollen nicht darauf achten!« (Jer 2,4; Jer 5,21; Jer 6,1; Jer 6,10; Jer 6,16; Jer 25,4; Hes 3,17; Hes 33,2; Sach 7,11)18 So hört nun, ihr Völker, und du, Gemeinde, erkenne, was mit ihnen geschieht! (5Mo 29,24; Ps 50,4; Jer 5,21; Jer 31,10; Mi 6,5)19 Höre es, Erde! Siehe, ich will Unheil über dieses Volk kommen lassen, die Frucht ihrer Gedanken; denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet, und mein Gesetz, das haben sie verworfen. (Ps 81,12; Spr 1,31; Jes 1,2; Jer 22,29; Dan 9,11; Hos 9,17; Gal 6,7)20 Was soll mir der Weihrauch von Saba und das köstliche Gewürzrohr aus fernem Land? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefällig, und eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm! (2Mo 30,23; Jes 1,11; Jes 1,13; Jes 60,6; Jes 66,3; Am 5,21; Mi 6,6)21 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will diesem Volk Steine des Anstoßes in den Weg legen, damit Väter und Kinder zugleich daran zu Fall kommen; der Nachbar und sein Freund werden miteinander umkommen! (Jes 8,14; Hes 3,20; 1Petr 2,7)22 So spricht der HERR: Siehe, es kommt ein Volk aus dem Land des Nordens, und eine große Nation erhebt sich von den äußersten Enden der Erde. (Jer 1,14; Jer 5,15; Jer 50,41)23 Mit Bogen und Wurfspieß sind sie bewaffnet; grausam sind sie und ohne Erbarmen. Ihr Lärmen ist wie das Brausen des Meeres, und auf Pferden reiten sie, gerüstet wie ein Mann zum Kampf gegen dich, o Tochter Zion! (2Chr 36,17; Jes 5,30; Jes 17,12; Jer 4,13; Jer 6,22; Jer 50,42)24 Als wir von ihnen hörten, da wurden unsere Hände schlaff; Angst ergriff uns, Wehen wie eine Gebärende. (Jer 4,31; Jer 50,43; Mi 4,9; 1Thess 5,3)25 Geh ja nicht aufs Feld hinaus und betritt die Straße nicht! Denn das Schwert des Feindes [verbreitet] Schrecken ringsum. (Jer 4,7; Jer 4,10; Jer 20,3)26 Gürte Sacktuch um dich, o Tochter meines Volkes, und wälze dich in der Asche; trauere wie um den einzigen Sohn, halte bittere Klage! Denn plötzlich wird der Verwüster über uns kommen. (Hi 15,21; Jer 10,22; Jer 15,8; Hes 27,30)27 Ich habe dich zum Prüfer über mein Volk bestellt, zum Goldprüfer, damit du ihren Weg erkennst und prüfst. (Jer 1,18; Jer 15,20; Hes 3,8; Hes 20,4; Hes 22,1)28 Sie sind alle widerspenstige Empörer, gehen als Verleumder umher; Erz und Eisen sind sie, Verderber alle miteinander. (3Mo 19,16; Jer 5,23; Jer 7,28; Jer 9,4; Jer 22,18)29 Der Blasebalg schnaubt; vom Feuer ist das Blei verzehrt, vergebens hat man geschmolzen und geschmolzen; die Bösen werden doch nicht ausgeschieden![1] (Jes 49,4; Hes 24,12)30 »Verworfenes Silber« nennt man sie, weil der HERR sie verworfen hat. (Jes 1,22; Kla 5,22; Mt 5,13)

Jeremia 6

Zürcher Bibel

1 Bringt euch in Sicherheit, ihr Benjaminiten, fort aus Jerusalem! Und blast den Schofar in Tekoa, und lasst Rauchzeichen aufsteigen über Bet-Kerem, denn von Norden blickt Unheil herab und grosser Zusammenbruch. (Jer 1,14; Jer 4,5)2 Die Schöne und Verzärtelte, die Tochter Zion vernichte[1] ich. (Jer 4,31; Jer 6,23)3 Zu ihr kommen Hirten mit ihren Herden, sie schlagen ihre Zelte auf, ringsum, gegen sie, sie weiden ab, ein jeder seinen Teil. (Jer 4,17; Jer 52,4)4 Erklärt den Kampf gegen sie für heilig! Auf, und lasst uns hinaufziehen am Mittag. Wehe uns, der Tag neigt sich, die Schatten des Abends werden länger. (Jer 22,7; Joe 4,9; Mi 3,5)5 Auf, und lasst uns hinaufziehen in der Nacht, und dann lasst uns ihre Paläste zerstören! (Jer 17,27; Jer 52,7)6 Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Fällt Bäume und schüttet eine Sturmrampe auf gegen Jerusalem. Sie ist die Stadt, von der man weiss: Überall in ihr herrscht Gewalt. (Jer 32,24; Jer 33,4)7 Wie ein Brunnen sein Wasser sprudeln lässt, so lässt sie ihre Bosheit sprudeln, man hört von Gewalttat und Vernichtung in ihr, ständig vor Augen sind mir Wunden und Schläge. (Jer 8,22; Jer 10,19; Jer 14,17; Jer 15,18; Jer 30,12; Jer 46,11)8 Lass dich zurechtweisen, Jerusalem, damit ich mich nicht von dir abwende mit einem Schlag, damit ich dich nicht verwüste, zum unbewohnten Land mache.9 So spricht der HERR der Heerscharen: Nachlese - am Rest Israels wird man Nachlese halten wie im Weinberg. Lass deine Hand noch einmal lesen, wie ein Winzer an den Ranken. (Jer 2,21)10 Wem soll ich noch zureden und wen ermahnen, damit sie hören? Sieh, ihr Ohr ist nicht beschnitten, und sie können nicht hinhören. Sieh, zum Hohn geworden ist ihnen das Wort des HERRN, es gefällt ihnen nicht. (Jer 5,21)11 Ich bin voll vom Zorn des HERRN, bin zu müde, ihn zurückzuhalten. Giesse ihn aus über das Kind auf der Gasse wie auch über den Kreis der jungen Männer. Getroffen wird auch der Mann mit der Frau, der Alte und der Hochbetagte! (Jer 5,14; Jer 14,16; Jer 20,9; Jer 51,22)12 Und ihre Häuser werden in den Besitz anderer übergehen, die Felder wie auch die Frauen. Gegen die Bewohner des Landes strecke ich meine Hand aus! Spruch des HERRN. (5Mo 15,6; 5Mo 28,30; Jes 5,25; Jer 5,17; Jer 8,10)13 Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten sind sie alle nur hinter Gewinn her, und vom Propheten bis zum Priester sind sie alle Betrüger. (Jer 5,27; Jer 23,11)14 Und nur scheinbar geheilt haben sie den Zusammenbruch meines Volks, als sie sagten: Friede! Friede! Doch da ist kein Friede. (Jer 14,13)15 In Schande stehen sie da, denn sie haben Abscheuliches getan, sie schämen sich nicht im Geringsten, begreifen nicht, dass sie auch Schande bringen. Darum werden sie mit denen fallen, die fallen. Zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen!, spricht der HERR. (Jer 3,3; Jer 9,18; Jer 11,13; Jer 15,9; Jer 20,11)16 So spricht der HERR: Stellt euch an die Wege und schaut, und fragt nach den uralten Pfaden, welches denn der Weg des Guten sei, und nehmt ihn und findet einen Ruheplatz für euch. Sie aber sagten: Wir gehen ihn nicht! (Jer 7,3; Jer 31,21; Mt 11,29)17 Und immer wieder habe ich Wächter über sie bestellt: Achtet auf den Klang des Schofar! Sie aber sagten: Wir achten nicht darauf! (Hes 3,17; Hes 8,5)18 Darum hört, ihr Nationen, und Versammlung, erkenne, was mit ihnen geschieht[2]. (Jes 34,1; Jer 4,16)19 Höre, Erde: Sieh, ich bringe diesem Volk Unheil, die Frucht ihrer Gedanken, denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet, und meine Weisung, sie haben sie verachtet. (Jes 1,2; Jes 11,11; Jes 21,14; Jer 22,29)20 Was soll ich denn mit Weihrauch aus Saba und mit köstlichem Gewürzrohr aus fernem Land? Eure Brandopfer gefallen mir nicht, und eure Schlachtopfer sind mir nicht genehm. (Ps 40,7; Jer 7,21; Jer 14,12; Hos 8,13)21 Darum, so spricht der HERR: Sieh, ich lege diesem Volk Steine in den Weg, und sie werden darüber stürzen, die Väter mit den Kindern, der Nachbar und sein Nächster, sie werden zugrunde gehen. (Jes 8,14)22 So spricht der HERR: Sieh, aus dem Land des Nordens kommt ein Volk, und eine grosse Nation wird geweckt von den Enden der Erde. (Jer 5,15; Jer 25,32; Jer 50,41)23 Bogen führen sie und Sichelschwert, grausam ist es, und sie haben kein Erbarmen. Sie tönen wie das Meer, wenn es tost, und reiten auf Pferden, gerüstet wie ein Mann für den Krieg, gegen dich, Tochter Zion. (Jer 5,16; Jer 50,42)24 Wir haben die Kunde von ihm gehört, unsere Hände sind erschlafft, Not hat uns ereilt, Wehen wie die Gebärende. (Jer 4,31)25 Geht nicht hinaus auf das Feld, und geht nicht auf dem Weg,[3] denn da ist das Schwert des Feindes, Grauen ringsum! (Jer 20,3; Jer 46,5; Jer 49,29)26 Tochter meines Volks, gürte das Trauergewand um und wälze dich im Staub. Trauere wie um den einzigen Sohn, bitterste Trauer. Denn plötzlich wird der Verwüster über uns kommen. (Jer 4,8; Jer 15,8; Jer 25,34)27 Zum Prüfer in meinem Volk habe ich dich gemacht, zu einer befestigten Stadt, damit du ihren Weg erkennst und prüfst.28 Die Störrischsten der Störrischen sind sie alle, als Verleumder sind sie unterwegs, sind Bronze und Eisen, sie alle bringen Verderben. (Jer 4,17; Jer 9,3; Hes 22,18)29 Der Blasebalg hat geschnaubt, unversehrt vom Feuer ist das Blei, vergeblich hat man geschmolzen und geschmolzen, die Bösen lassen sich nicht ausscheiden. (Jer 13,23; Jer 17,1; Hes 24,11)30 Verworfenes Silber nennt man sie, denn der HERR hat sie verworfen. (Jes 1,22; Jes 7,15)

Jeremia 6

Lutherbibel 2017

1 Flieht, ihr Benjaminiter, aus Jerusalem und blast die Posaune in Tekoa und richtet ein Feldzeichen auf über Bet-Kerem! Denn es droht von Norden Unheil und großer Jammer. (Jer 1,14; Jer 4,5)2 Die Tochter Zion ist wie eine liebliche Aue;3 aber es werden Hirten über sie kommen mit ihren Herden, die haben Zelte aufgeschlagen rings um sie her. Sie weiden ein jeder seinen Platz ab. (Jer 4,17)4 »Rüstet euch zum Krieg gegen sie! Wohlauf, lasst uns hinaufziehen am Mittag!« »Weh uns, es will Abend werden, und die Schatten werden lang!«5 »Wohlan, lasst uns hinaufziehen bei Nacht und ihre Paläste zerstören!«6 Denn so spricht der HERR Zebaoth: Fällt Bäume und werft einen Wall auf gegen Jerusalem; denn es ist eine Stadt, von der erwiesen ist: Nichts als Unrecht ist darin!7 Denn wie ein Brunnen sein Wasser quellen lässt, so quillt auch ihre Bosheit. Frevel und Gewalt hört man in ihr, und Morden und Schlagen treiben sie täglich vor mir.8 Bessre dich, Jerusalem, ehe sich mein Herz von dir wende und ich dich zum wüsten Lande mache, darin niemand wohnt!9 So spricht der HERR Zebaoth: Halte Nachlese am Rest Israels wie am Weinstock, strecke deine Hand immer wieder aus wie ein Winzer nach den Reben.10 »Ach, mit wem soll ich noch reden, und wem soll ich Zeugnis geben? Dass doch jemand hören wollte! Aber ihr Ohr ist unbeschnitten; sie können’s nicht hören. Siehe, sie halten des HERRN Wort für Spott und wollen es nicht. (Jer 4,4)11 Darum bin ich von des HERRN Zorn so voll, dass ich ihn nicht zurückhalten kann.« So schütte ihn aus über die Kinder auf der Gasse und über die Schar der jungen Männer! Denn es sollen alle, Mann und Frau, Alte und Hochbetagte, gefangen weggeführt werden.12 Ihre Häuser sollen den Fremden zuteilwerden samt den Äckern und Frauen; denn ich will meine Hand ausstrecken wider die Bewohner des Landes, spricht der HERR. (Jer 8,10)13 Denn sie gieren alle, Klein und Groß, nach unrechtem Gewinn, und Propheten und Priester gehen alle mit Lüge um14 und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen: »Friede! Friede!«, und ist doch nicht Friede. (Jer 30,5; Hes 13,10; Hes 13,16; 1Thess 5,3)15 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Gräuel getrieben haben; aber sie wollen sich nicht schämen und wissen nichts von Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.16 So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! Aber sie sprachen: Wir wollen’s nicht tun! (Mt 11,29)17 Auch habe ich Wächter über euch gesetzt: Achtet auf den Hall der Posaune! Aber sie sprachen: Wir wollen’s nicht tun! (Hes 3,17)18 Darum höret, ihr Völker, und merkt auf samt euren Leuten!19 Du, Erde, höre zu! Siehe, ich will Unheil über dies Volk bringen, ihren verdienten Lohn, weil sie auf meine Worte nicht achten und mein Gesetz verwerfen. (Jes 1,2)20 Was frage ich nach dem Weihrauch aus Saba und nach dem köstlichen Gewürz, das aus fernen Landen kommt? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefällig, und eure Schlachtopfer gefallen mir nicht. (Ps 40,7; Jes 1,11; Jer 7,21; Hos 8,13)21 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will diesem Volk Anstöße in den Weg stellen, daran sich Väter und Kinder zugleich stoßen und ein Nachbar mit dem andern umkommen soll.22 So spricht der HERR: Siehe, es kommt ein Volk von Norden, und ein großes Volk wird sich erheben vom Ende der Erde. (5Mo 28,49; Jer 5,15)23 Sie führen Bogen und Schwert, sind grausam und ohne Erbarmen. Sie brausen daher wie ein ungestümes Meer und reiten auf Rossen, gerüstet als Kriegsleute, gegen dich, du Tochter Zion. (Jer 50,42)24 Wir haben von ihnen gehört und unsre Hände sind uns niedergesunken; es ist uns angst und weh geworden wie einer Gebärenden.25 Niemand gehe hinaus auf den Acker, niemand gehe über Land; denn es ist Schrecken um und um vor dem Schwert des Feindes. (Jer 20,3; Jer 20,10)26 O Tochter meines Volks, zieh den Sack an und wälze dich im Staube! Trage Leid wie um den einzigen Sohn und klage bitterlich; denn der Verderber kommt über uns plötzlich. (Jer 4,8; Am 8,10)27 Ich habe dich zum Prüfer gesetzt für mein Volk, dass du ihren Wandel erkennen und prüfen sollst.28 Alle sind sie abtrünnig und wandeln verleumderisch; Erz und Eisen sind sie; alle bringen sie Verderben. (Hes 22,18)29 Der Blasebalg schnaubte, das Blei verschwand im Feuer; aber das Schmelzen war umsonst, denn die Bösen sind nicht ausgeschieden.30 Darum heißen sie »Verworfenes Silber«; denn der HERR hat sie verworfen. (1Kön 9,7)