Habakuk 3

Elberfelder Bibel

1 Gebet des Propheten Habakuk nach Schigjonot[1]. (Ps 7,1)2 HERR, ich habe deine Botschaft vernommen. Ich habe, HERR, dein Werk gesehen[2]. Inmitten der Jahre verwirkliche es[3], inmitten der Jahre mache es offenbar! Im Zorn gedenke des Erbarmens! – (Ps 25,6)3 Gott kommt von Teman her und der Heilige vom Gebirge Paran. //[4]. Seine Hoheit bedeckt den Himmel, und sein Ruhm erfüllt die Erde. (5Mo 33,2; Jer 49,7; Hab 2,14)4 Da entsteht ein Glanz, dem Licht ⟨der Sonne⟩ gleich, Strahlen ihm zur Seite[5], und dort verbirgt sich seine Macht[6]. (Ps 104,2; Hes 1,27; Hes 43,2)5 Vor ihm her geht die Pest, und die Seuche zieht aus in seinem Gefolge. (3Mo 26,25)6 Er tritt auf und erschüttert die Erde, er schaut hin und lässt Nationen auffahren. Es bersten[7] die ewigen Berge, es senken sich die ewigen Hügel. Das sind von jeher seine Bahnen (2Mo 15,14; 2Mo 19,18; Hi 9,5; Ps 97,5; Ps 104,32)7 ⟨als Strafe⟩ für Unrecht. Ich sah die Zelte von Kuschan erzittern, die Zeltdecken[8] des Landes Midian. (2Mo 2,15)8 Entbrannte dein Zorn gegen die Ströme, HERR, gegen die Ströme, oder dein Grimm gegen das Meer, dass du einherfährst mit[9] deinen Pferden, deinen siegreichen Kampfwagen[10]? (5Mo 33,26)9 Entblößt, entblößt ist dein Bogen, Pfeilflüche sind ⟨dein⟩ Reden[11]! //[12]. Zu Strömen spaltest du die Erde. (Ps 78,16)10 Bei deinem Anblick erbeben die Berge, Gewitterregen zieht heran, die Tiefe[13] lässt ihre Stimme erschallen. Ihre Hände zu heben, vergisst (Ps 77,17)11 die Sonne. Der Mond steht still in seiner[14] Wohnung. Als ⟨strahlendes⟩ Licht gehen deine Pfeile hin und her, als ⟨heller⟩ Schein der Blitz deines Speeres[15]. (Jos 10,13)12 Im Grimm durchschreitest du die Erde, im Zorn zerdrischst du Nationen. (Ps 90,7; Ps 110,5; Sach 1,15)13 Du bist ausgezogen zur Rettung deines Volkes, zur Rettung[16] deines Gesalbten. Du hast den First herabgeschmettert vom Haus des Gottlosen, den Grund bis auf den Felsen bloßgelegt. //[17].14 Du hast ihm mit seinen ⟨eigenen⟩ Pfeilen den Kopf durchbohrt, seine Anführer sind davongerannt. Uns[18] zu zerstreuen, war ihr Übermut gewesen, gleichsam zu verschlingen den Elenden im Versteck.15 Du hast seine[19] Pferde ins Meer getreten, in die Brandung gewaltiger Wasser. – (Ps 77,20)16 Ich vernahm es, da erbebte mein Leib, bei dem Schall erzitterten meine Lippen, Fäulnis drang in meine Knochen, und unter mir bebte mein Schritt[20]. ⟨Jetzt⟩ will ich auf den Tag der Bedrängnis warten, dass er heraufkommt gegen das Volk, das uns angreift. (Ps 119,120; Jes 21,3; Jer 4,19; Kla 1,20; Dan 10,9)17 Denn der Feigenbaum blüht nicht[21], und an den Reben ist kein Ertrag. Der Ölbaum versagt ⟨seine⟩ Leistung, und die Terrassen⟨gärten⟩ bringen keine Nahrung hervor. Die Schafe sind aus der Hürde verschwunden[22], und kein Rind ist in den Ställen. – (5Mo 28,30)18 Ich aber, ich will in dem HERRN jubeln, will jauchzen über den Gott meines Heils[23]. (2Sam 6,15; Ps 104,34; Jes 25,9; Jes 61,10; Joe 2,23; Mi 7,7; Lk 1,47; Röm 5,11; Phil 3,1; Phil 4,4)19 Der HERR, der Herr, ist meine Kraft. Den Hirschen gleich macht er meine Füße, und über meine Höhen lässt er mich einherschreiten. Dem Vorsänger[24], mit meinem Saitenspiel! (5Mo 33,29; Ps 18,34; Jes 58,14; Phil 4,13)

Habakuk 3

Schlachter 2000

1 Ein Gebet des Propheten Habakuk, eine heftige Wehklage. (2Sam 7,27; Ps 86,1; Ps 90,1)2 O HERR, ich habe deine Botschaft vernommen; ich bin erschrocken. O HERR, belebe dein Werk inmitten der Jahre! Inmitten der Jahre offenbare dich! Im Zorn sei eingedenk deiner Barmherzigkeit! — (Ps 25,6; Ps 30,6; Ps 90,16; Ps 103,8; Ps 111,2; Kla 3,32; Hab 1,5; Hab 2,3; Hab 3,16)3 Gott kommt von Teman her und der Heilige vom Berg Paran. (Sela) Seine Pracht bedeckt den Himmel, und die Erde ist voll von seinem Ruhm. (4Mo 14,21; 5Mo 33,2; Ri 5,4; Jes 6,3; Jer 49,7; Hab 2,14)4 Ein Glanz entsteht, wie Licht; Strahlen gehen aus seiner Hand hervor, und dort ist seine Kraft verborgen. (Ps 104,2; Hes 1,27; 1Joh 1,5)5 Vor ihm her geht die Pest, und die Fieberseuche folgt ihm auf dem Fuß. (3Mo 26,25; Hes 38,22)6 Er bleibt stehen und misst die Erde, er sieht hin, und die Heidenvölker erschrecken; es zerbersten die uralten Berge, es sinken die Hügel aus der Vorzeit; er wandelt auf ewigen Pfaden. (Ps 77,20; Ps 97,4; Hab 3,10)7 In Nöten sehe ich die Hütten Kuschans, es zittern die Zelte des Landes Midian. (1Mo 25,2; 2Mo 3,1; Jes 10,26)8 Ist der HERR über die Ströme ergrimmt? Ergießt sich dein Zorn über die Ströme, dein Grimm über das Meer, Dass du auf deinen Rossen reitest, auf deinen Wagen der Rettung? (5Mo 33,26; Ps 104,3; Ps 114,3; Ps 114,5; Hab 3,15)9 Bloß, enthüllt ist dein Bogen; deine Eide sind die Pfeile, gemäß deinem Wort. (Sela) Durch Ströme zerteilst du das Land. (2Sam 22,33; Ps 7,13; Ps 78,35; Ps 107,35; Sach 14,4)10 Wenn die Berge dich sehen, erzittern sie; ein Platzregen flutet einher, der Ozean lässt seine Stimme hören, hoch gehen seine Wellen. (Ps 104,32; Hab 3,6)11 Sonne und Mond treten in ihre Wohnung beim Leuchten deiner fliegenden Pfeile, beim Glanz deines blitzenden Speers. (Jos 10,13; Ps 18,15; Offb 8,12)12 Im Grimm schreitest du über die Erde, im Zorn zerdrischst du die Heidenvölker. (Ps 110,5)13 Du ziehst aus zur Rettung deines Volkes, zum Heil mit deinem Gesalbten; du zerschmetterst das Haupt vom Haus des Gesetzlosen, du entblößt die Grundmauer von unten bis oben. (Sela) (4Mo 24,8; Ps 3,8; Ps 18,36; Ps 27,1; Ps 27,9; Ps 68,22)14 Du durchbohrst mit ihren eigenen Speeren das Haupt seiner Horden; sie stürmten einher, um mich in die Flucht zu schlagen, und erhoben ihr Freudengeschrei, als wollten sie den Elenden im Verborgenen verzehren. (Ps 35,21; Ps 83,5)15 Du betrittst das Meer mit deinen Rossen, die schäumenden Wassermassen. (Ps 77,20)16 Als ich das hörte, erzitterte mein Leib; wegen dieser Stimme erbebten meine Lippen; Fäulnis drang in mein Gebein, und meine Füße zitterten. O dass ich Ruhe finden möchte am Tag der Drangsal, wenn der gegen das Volk heranzieht, der es angreifen will! (5Mo 12,10; Ps 94,13; Jes 14,3; Jer 6,16; Jer 30,7; Dan 10,9; Hab 3,2; Mt 11,28; Lk 19,41; Röm 9,1)17 Denn der Feigenbaum wird nicht ausschlagen und der Weinstock keinen Ertrag geben; die Frucht des Ölbaums wird trügen, und die Felder werden keine Nahrung liefern; die Schafe werden aus den Hürden getilgt, und kein Rind wird mehr in den Ställen sein. (5Mo 28,31)18 Ich aber will mich freuen in dem HERRN und frohlocken über den Gott meines Heils[1]! (Ps 32,11; Ps 97,12; Jes 25,9; Jes 61,10; Mi 7,7; Lk 1,47; Apg 4,12; Phil 4,4; 1Petr 1,8)19 GOTT, der Herr, ist meine Kraft; er macht meine Füße denen der Hirsche gleich und stellt mich auf meine Höhen! Dem Vorsänger, auf meinen Saiteninstrumenten. (1Chr 29,12; Ps 4,1; Ps 5,1; Ps 6,1; Ps 18,34; Ps 27,1; Ps 147,5; Phil 4,13)

Habakuk 3

Zürcher Bibel

1 Ein Gebet Habakuks, des Propheten, nach Art der Schigjonot[1]:2 HERR, ich habe deine Botschaft gehört, ich habe, HERR, um dein Werk gefürchtet. Lass es lebendig werden inmitten der Jahre, inmitten der Jahre mach es bekannt. Im Zorn denke an das Erbarmen. (Ps 25,6)3 Gott kommt aus Teman und der Heilige vom Berg Paran. Sela. Seine Hoheit bedeckt den Himmel, und sein Ruhm erfüllt die Erde. (5Mo 2,14; 5Mo 33,2)4 Und da wird ein Glänzen sein wie das Licht, ein doppelter Strahl geht aus von seiner Hand,[2] und dort ist seine Kraft verborgen. (Ps 104,2)5 Vor ihm her zieht die Pest, und auf dem Fuss folgt ihm die Seuche.6 Er trat auf und mass die Erde ab, er sah hin und schreckte Nationen auf, und die ewigen Berge brachen auseinander, die ewigen Hügel duckten sich. Die ewigen Pfade sind sein! (Ps 104,32; Mi 1,4)7 Unter dem Unrecht sah ich die Zelte von Kuschan: Sie zitterten, die Zeltdecken des Landes Midian.8 Ist dein Zorn, HERR, gegen Ströme, gegen die Ströme entbrannt, deine Wut gegen das Meer, dass du daherfährst mit deinen Pferden, in deinen siegreichen Wagen? (5Mo 33,26; Ps 68,18; Jes 66,15)9 Bereitgemacht, geweckt wird dein Bogen, Flüche von Geschossen ist die Kunde! Sela. Du spaltest das Land, dass Ströme hervorbrechen. (Ps 78,16)10 Haben sie dich gesehen, so erbebten die Berge, Sturzregen ist herangezogen, die Urflut lässt ihre Stimme hören, in die Höhe hat sie ihre Hände erhoben. (Ps 77,17)11 Die Sonne, der Mond stehen still in ihrer erhabenen Wohnung, im Licht bewegen sich deine Pfeile, im Glanz das Blitzen deines Speers.12 Voller Wut schreitest du über die Erde, voller Zorn zertrittst du Nationen. (Ps 110,5; Sach 1,15)13 Zur Rettung deines Volks bist du ausgezogen, zur Rettung deines Gesalbten, du hast den First vom Haus des Übeltäters geschlagen, den Sockel freigelegt bis auf den Fels[3]. Sela.14 Mit seinen eigenen Pfeilen hast du den Kopf seiner Anführer durchbohrt, sie sind losgestürmt, um mich zu zerstreuen in ihrem Übermut, als wollten sie den Armen verschlingen im Versteck.15 Mit deinen Pferden hast du dir einen Weg gebahnt durch das Meer, durch das Brausen grosser Wassermassen. (Ps 77,20)16 Ich hörte es, und mein Leib zitterte, wegen des Lärms erzitterten meine Lippen, Fäulnis dringt in meine Knochen, und schwankend ist mein Schritt, der ich abwarte bis zum Tag der Not, dass er aufzieht gegen das Volk, das uns angreift. (Jes 21,3; Hos 5,12; Zef 1,15)17 Denn der Feigenbaum blüht nicht, und in den Weinbergen gibt es keinen Ertrag, die Leistung des Ölbaums bleibt aus, und die Felder bringen keine Nahrung. Die Schafe sind von der Hürde getrennt, und in den Stallungen ist kein Vieh.18 Ich aber will frohlocken über den HERRN, will jubeln über den Gott meiner Rettung! (Mi 7,7; Zef 3,14)19 Der HERR, der Herr ist meine Stärke, und er hat meine Füsse gemacht wie die der Hirschkuh, und über meine Höhen lässt er mich schreiten. Für den Chormeister. Zu meinem Saitenspiel. (Ps 18,33; Jes 58,14)

Habakuk 3

Lutherbibel 2017

1 Dies ist das Gebet des Propheten Habakuk, nach Art eines Klageliedes:2 HERR, ich habe die Kunde von dir gehört, ich habe dein Werk gesehen, HERR! Mache es lebendig in naher Zeit, und lass es kundwerden in naher Zeit. Im Zorne denke an Barmherzigkeit!3 Gott kommt von Teman und der Heilige vom Gebirge Paran. Sela. Seine Hoheit bedeckt den Himmel, und seines Ruhmes ist die Erde voll. (5Mo 33,2)4 Sein Glanz ist wie Licht; Strahlen gehen aus von seinen Händen. Darin ist verborgen seine Macht.5 Pest geht vor ihm her, und Seuche folgt, wo er hintritt.6 Er steht auf und lässt erbeben die Erde; er schaut und lässt erzittern die Völker. Zerschmettert werden die uralten Berge, und bücken müssen sich die uralten Hügel. Das sind von jeher seine Wege. (Ps 104,32)7 Ich sehe die Hütten von Kuschan in Not und die Zelte Midians beben.8 Entbrannte gegen die Ströme, HERR, gegen die Ströme dein Zorn, gegen das Meer dein Grimm, dass du auf deinen Rossen einherfährst, auf deinen siegreichen Wagen?9 Du ziehst deinen Bogen hervor, legst die Pfeile auf deine Sehne. Sela. Du spaltest das Land, dass Ströme fließen,10 die Berge sehen dich und beben. Platzregen stürzt herab, die Tiefe lässt sich hören, reckt hoch empor ihre Hände, (Ps 77,17)11 Sonne und Mond stehen still; deine Pfeile fahren mit Glänzen dahin beim Leuchten deines blitzenden Speeres. (Jos 10,13)12 Du zertrittst das Land im Zorn und zerdrischst die Völker im Grimm.13 Du ziehst aus, deinem Volk zu helfen, zu helfen deinem Gesalbten. Du zerschlägst das Dach vom Hause des Gottlosen und entblößt die Grundfeste bis auf den Fels. Sela. (Ps 18,8; Ps 18,16)14 Du durchbohrst mit seinen eigenen Pfeilen das Haupt seiner Krieger. Sie stürmen heran. Ihre Freude ist es, mich zu zerstreuen, als wollten sie den Elenden im Verborgenen fressen.15 Du trittst nieder seine Rosse im Meer, im Schlamm der Wasserfluten.16 Weil ich solches höre, bebt mein Leib, meine Lippen zittern von dem Geschrei. Fäulnis fährt in meine Gebeine, und meine Knie beben. Aber ich will harren auf die Zeit der Trübsal, dass sie heraufziehe über das Volk, das uns angreift.17 Denn der Feigenbaum grünt nicht, und es ist kein Gewächs an den Weinstöcken. Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus, und die Äcker bringen keine Nahrung; Schafe sind aus den Hürden gerissen, und in den Ställen sind keine Rinder.18 Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil. (Jes 61,10)19 Denn der HERR ist meine Kraft, er hat meine Füße wie Hirschfüße gemacht und führt mich über die Höhen. Vorzusingen, beim Saitenspiel. (Ps 18,34)