2.Samuel 14

Elberfelder Bibel

1 Als nun Joab, der Sohn der Zeruja, erkannte, dass das Herz des Königs auf Absalom ⟨gerichtet⟩ war, (2Sam 13,39)2 da sandte[1] Joab nach Tekoa und ließ von dort eine kluge Frau holen und sagte zu ihr: Stell dich doch wie eine Trauernde und zieh Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl und benimm dich wie eine Frau, die schon viele Tage über einen Toten trauert! (1Mo 38,19; 2Sam 23,26; 2Chr 11,6; Am 1,1)3 Geh dann zum König hinein und rede zu ihm nach folgendem Wort! Und Joab legte ihr die Worte in den Mund. (Esr 8,17)4 Und die Frau aus Tekoa kam[2] zum König. Und sie fiel auf ihr Gesicht zur Erde und huldigte ihm und sagte: Hilf[3], o König! (1Sam 20,41; 2Sam 1,2; 2Sam 14,22)5 Und der König sprach zu ihr: Was ⟨fehlt⟩ dir? Da sagte sie: Ach, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben.6 Und deine Magd hatte zwei Söhne, und sie rauften sich beide auf dem Feld, und da kein Retter zwischen ihnen war, schlug der eine den andern nieder und tötete ihn. (2Sam 13,28)7 Und siehe, die ganze Sippe ist gegen deine Magd aufgestanden, und sie sagen: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er umgebracht hat, dass wir ⟨so⟩ auch den Erben ausrotten! Und so wollen sie meine Kohle auslöschen, die mir übrig geblieben ist, um meinem Mann weder Namen noch Nachkommen[4] auf der Fläche des Erdbodens zu lassen. (5Mo 19,12)8 Da sagte der König zu der Frau: Geh in dein Haus! Ich selbst werde deinetwegen Befehl geben.9 Und die Frau aus Tekoa sagte zum König: Auf mir, mein Herr und König, und auf dem Haus meines Vaters ⟨wird nun⟩ die Schuld ⟨liegen⟩; der König aber und sein Thron werden schuldlos sein!10 Da sagte der König: Wer gegen dich redet, den bring zu mir! Er soll dich künftig nicht mehr antasten.11 Sie aber sagte: Der König gedenke doch des HERRN, deines Gottes, damit der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichtet und man meinen Sohn nicht ausrottet! Und er sagte: So wahr der HERR lebt, wenn von den Haaren deines Sohnes ⟨eines⟩ auf die Erde fällt[5]! (4Mo 35,19; 1Sam 14,45; 1Kön 1,52)12 Und die Frau sagte: Lass doch deine Magd ein Wort zu meinem Herrn, dem König, reden! Er sagte: Rede!13 Da sagte die Frau: Und warum beabsichtigst du so etwas gegen das Volk Gottes? Denn da der König dieses Wort geredet hat, ist er einem Schuldbeladenen gleich[6], indem der König den von ihm Verstoßenen nicht zurückkehren lässt. (2Sam 13,37)14 Denn sterben müssen wir und sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet wird und das man nicht wieder sammeln kann. Aber Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er hat die Absicht, dass der Verstoßene nicht ⟨auch⟩ von ihm weg verstoßen bleibt. (1Kön 11,39; Ps 22,15; Ps 77,8; Pred 9,5; Kla 3,31; Hes 18,23; Hebr 9,27)15 Nun denn, dass ich gekommen bin, um dieses Wort zu dem König, meinem Herrn, zu reden, ⟨geschah,⟩ weil das Volk mich in Furcht versetzt hat. Da sagte ⟨sich⟩ deine Magd: Ich will doch zum König reden, vielleicht wird der König das Wort seiner Sklavin tun.16 Denn der König wird ⟨darauf⟩ hören, um seine Sklavin aus der Faust des Mannes zu retten, der mich samt meinem Sohn aus dem Erbteil Gottes ausrotten will. (Ps 72,12; Spr 16,10)17 Und deine Magd sagte ⟨sich⟩: Das Wort meines Herrn, des Königs, möge doch zur Beruhigung ⟨für mich⟩ sein. Denn wie der Engel Gottes, so ist mein Herr, der König, um das Gute und das Böse anzuhören. Und der HERR, dein Gott, sei mit dir! (Jos 1,17; 1Sam 29,9; 2Sam 19,28; 1Kön 3,9)18 Da antwortete der König und sagte zu der Frau: Verschweige mir doch ja nichts ⟨von dem⟩, wonach ich dich ⟨jetzt⟩ frage! Die Frau sagte: Mein Herr, der König, möge doch reden!19 Der König sagte: Ist in alledem die Hand Joabs mit dir? Da antwortete die Frau und sagte: So wahr deine Seele lebt, mein Herr und König, wenn jemand nach rechts oder nach links ausweichen kann vor allem, was mein Herr, der König, redet[7]! Ja, dein Knecht Joab, er hat mir Befehl gegeben, und er hat deiner Magd all diese Worte in den Mund gelegt. (Spr 25,2)20 Um der Sache ein anderes Gesicht zu geben, hat dein Knecht Joab dieses Wort ausgemacht[8]. Aber mein Herr ist weise, gleich der Weisheit des Engels Gottes, dass er alles erkennt, was auf Erden ⟨geschieht⟩. (1Sam 29,9; 2Sam 18,13; 2Sam 19,28)21 Und der König sagte zu Joab: Siehe doch, ich tue diese ⟨deine⟩ Sache[9]. So geh nun hin, lass den Jungen, den Absalom, zurückkehren!22 Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde und huldigte ihm und segnete den König[10]. Und Joab sagte: Heute erkennt dein Knecht, dass ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, mein Herr und König, da der König das Wort[11] seines Knechtes getan hat. (2Sam 14,4)23 Und Joab machte sich auf und ging nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem zurück. (2Sam 3,3)24 Aber der König sagte: Er soll sich zu seinem Haus wenden, mein Angesicht soll er nicht sehen. Da wandte sich Absalom zu seinem Haus, und das Angesicht des Königs sah er nicht.25 In ganz Israel aber gab es keinen Mann so schön wie Absalom ⟨und⟩ so sehr zu rühmen. Von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel war kein Makel an ihm. (1Sam 9,2; 1Kön 1,6)26 Und wenn er sein Haupt scheren ließ – es geschah nämlich am Ende jedes Jahres[12], dass er es scheren ließ, denn es war ihm zu schwer, so ließ er es scheren –, dann wog sein Haupthaar zweihundert Schekel nach königlichem Gewicht.27 Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, ihr Name war Tamar. Sie war eine Frau von schönem Aussehen. (2Sam 11,2; 2Sam 18,18)28 Und Absalom wohnte in Jerusalem zwei volle Jahre und hatte das Angesicht des Königs ⟨noch⟩ nicht gesehen.29 Da sandte Absalom zu Joab, um ihn zum König zu schicken, aber er wollte nicht zu ihm kommen. Und er sandte noch ein zweites Mal, aber er wollte ⟨wieder⟩ nicht kommen.30 Da sagte er zu seinen Knechten: Seht, das Feld[13] Joabs ist an meiner Seite. Er hat dort Gerste. Geht hin und steckt es in Brand! Und die Knechte Absaloms steckten das Feld in Brand. (Ri 15,4)31 Da machte Joab sich auf und kam zu Absalom ins Haus und sagte zu ihm: Warum haben deine Knechte das Feld, das mir gehört, in Brand gesteckt?32 Und Absalom sagte zu Joab: Siehe, ich hatte zu dir geschickt und ⟨dir⟩ sagen lassen: Komm her, ich will dich zum König schicken, um ⟨ihm⟩ zu sagen: Wozu bin ich von Geschur hergekommen? Besser wäre es für mich, ich wäre noch dort. Jetzt aber will ich das Angesicht des Königs sehen. Und wenn es an mir eine Schuld gibt, dann soll er mich töten. (1Sam 20,8; 1Joh 1,10)33 Da begab sich Joab zum König und berichtete es ihm. Und er rief Absalom. Der kam zum König und beugte sich tief auf sein Angesicht zur Erde vor ihm, vor dem König, und der König küsste Absalom. (1Kön 1,53; Lk 15,20)

2.Samuel 14

Schlachter 2000

1 Als aber Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, dass das Herz des Königs sich zu Absalom neigte, (2Sam 13,39; 2Sam 19,1)2 da sandte er hin nach Tekoa und ließ eine kluge Frau von dort holen und sprach zu ihr: Stelle dich doch trauernd und ziehe Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl, sondern stelle dich wie eine Frau, die lange Zeit um einen Toten Leid getragen hat. (2Chr 11,6; 2Chr 20,20; Dan 10,2; Am 1,1)3 Dann sollst du zum König hineingehen und mit ihm so und so reden! Und Joab legte ihr die Worte in den Mund. (2Mo 4,15; 2Sam 14,19; Jes 51,16; Jer 1,9)4 Als nun die Frau von Tekoa mit dem König reden wollte, fiel sie auf ihr Angesicht zur Erde, verneigte sich und sprach: Hilf doch, o König! (1Sam 20,41; 2Sam 1,2; 2Kön 6,26; Hi 29,14; Lk 18,3)5 Der König aber sprach zu ihr: Was fehlt dir? Sie sprach: Wahrlich, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben! (2Sam 12,1)6 Und deine Magd hat zwei Söhne, die stritten miteinander auf dem Feld, und als niemand rettend dazwischentrat, erschlug einer den anderen und tötete ihn. (2Sam 13,28)7 Und siehe, nun ist die ganze Verwandtschaft gegen deine Magd aufgestanden, und sie sagen: Gib den her, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er umgebracht hat, und damit wir auch den Erben vertilgen! Sie wollen so den Funken auslöschen, der mir noch übrig geblieben ist, um meinem Mann keinen Namen und keine Nachkommenschaft auf Erden zu lassen. (5Mo 19,12)8 Da sprach der König zu der Frau: Geh heim, ich will deinetwegen Befehl geben! (2Sam 12,5; Hi 29,16; Spr 18,13)9 Da sprach die Frau von Tekoa zum König: Auf mir, mein Herr und König, sei die Schuld und auf dem Haus meines Vaters; der König aber und sein Thron seien unschuldig! (1Mo 27,13; 1Sam 25,24; 2Sam 3,28; Mt 27,25)10 Der König sprach: Wer gegen dich redet, den bringe zu mir, so soll er dich nicht mehr antasten!11 Sie sprach: Der König gedenke doch an den HERRN, deinen Gott, dass der Bluträcher nicht noch mehr Unheil anrichte und dass man meinen Sohn nicht verderbe! Er sprach: So wahr der HERR lebt, es soll kein Haar von deinem Sohn auf die Erde fallen! (4Mo 35,19; 1Sam 14,45; 1Kön 1,52)12 Und die Frau sprach: Lass doch deine Magd meinem Herrn, dem König, etwas sagen. Er aber sprach: Rede! (1Mo 18,27; 1Mo 18,32; 1Sam 25,24)13 Die Frau sprach: Warum hast du denn so etwas gegen das Volk Gottes im Sinn? Und mit dem, was der König geredet, hat er sich selbst schuldig gesprochen, weil der König den nicht zurückholen lässt, den er verstoßen hat! (5Mo 27,9; Ri 20,2; 2Sam 13,37)14 Denn wir müssen zwar gewiss sterben und sind wie das Wasser, das sich auf die Erde ergießt und das man nicht wieder auffangen kann. Aber Gott will das Leben nicht hinwegnehmen, sondern sinnt darauf, dass der Verstoßene nicht von ihm verstoßen bleibe! (2Sam 12,13; Hi 14,7; Hi 30,23; Ps 22,15; Ps 90,3; Ps 90,10; Pred 2,16; Pred 9,5; Kla 3,31; Hes 33,11; Hebr 9,27)15 Dass ich nun gekommen bin, mit meinem Herrn, dem König, dies zu reden, geschah deshalb, weil das Volk mir Angst machte; deine Magd aber sagte sich: Ich will doch mit dem König reden; vielleicht wird der König tun, was seine Magd sagt; (2Sam 14,2)16 denn der König wird seine Magd erhören, dass er mich errette aus der Hand des Mannes, der mich samt meinem Sohn aus dem Erbe Gottes vertilgen will. (Ps 72,2; Ps 72,4; Ps 72,12; Spr 16,10; Spr 16,12)17 Und deine Magd sagte sich: Das Wort meines Herrn, des Königs, wird mir gewiss ein Trost sein; denn mein Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes, um Gutes und Böses anzuhören, darum sei der HERR, dein Gott, mit dir! (1Sam 29,9; 2Sam 14,20; 2Sam 19,27; 1Kön 3,9; 1Kön 3,28; Ps 72,6; Jes 32,17; Jer 30,10)18 Der König antwortete und sprach zu der Frau: Verheimliche mir doch nicht, was ich dich frage! Die Frau sprach: Mein Herr, der König, rede! (Pred 8,2; 1Petr 2,13; 1Petr 2,17)19 Und der König sprach: Ist nicht Joabs Hand mit dir bei alledem? Die Frau antwortete und sprach: So wahr deine Seele lebt, mein Herr und König, es ist nicht möglich, weder zur Rechten noch zur Linken, auszuweichen bei allem, was mein Herr, der König, sagt. Ja, dein Knecht Joab hat es mir befohlen, und er selbst hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt. (Jos 1,7; 1Sam 1,26; 2Sam 3,27; 2Sam 3,29; 2Sam 3,34; 2Sam 11,11; Spr 4,27)20 Um der Sache ein anderes Aussehen zu geben, hat dein Knecht Joab dies getan; aber mein Herr ist so weise wie ein Engel Gottes, dass er alles auf Erden weiß! (Spr 25,2)21 Da sprach der König zu Joab: Siehe, ich will dies tun; so geh nun hin und hole den jungen Mann Absalom zurück! (2Sam 14,1; Mk 6,26)22 Da fiel Joab auf sein Angesicht und verneigte sich und segnete den König; und Joab sprach: Heute erkennt dein Knecht, dass ich vor deinen Augen Gnade gefunden habe, mein Herr und König, da der König getan hat, was sein Knecht sagt! (1Mo 6,1; 2Mo 33,16; Rut 2,2; Rut 2,10; Rut 2,13; 2Sam 19,40; Neh 11,2; Hi 29,11; Hi 31,20; Spr 31,28)23 So machte sich Joab auf und ging nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem. (2Sam 13,37)24 Aber der König sprach: Lass ihn wieder in sein Haus gehen, aber mein Angesicht soll er nicht sehen! So ging Absalom wieder in sein Haus und sah das Angesicht des Königs nicht. (1Mo 43,3; 2Mo 10,28; 2Sam 3,13; 2Sam 14,28)25 Aber in ganz Israel war kein Mann so berühmt wegen seiner Schönheit wie Absalom. Von der Fußsohle bis zum Scheitel war kein Makel an ihm. (1Sam 9,2; Ps 45,3)26 Und wenn er sein Haupt scheren ließ (dies geschah nämlich am Ende jedes Jahres, denn es war ihm zu schwer, sodass man es abschneiden musste), so wog sein Haupthaar 200 Schekel nach königlichem Gewicht. (2Sam 18,9)27 Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, die hieß Tamar; die war eine Frau von schönem Aussehen. (2Sam 18,18)28 Und Absalom blieb zwei Jahre lang in Jerusalem, ohne dass er das Angesicht des Königs sah. (2Sam 14,24)29 Dann aber sandte Absalom nach Joab, um ihn zum König zu schicken; aber er wollte nicht zu ihm kommen. Er aber sandte noch einmal; dennoch wollte jener nicht kommen. (2Sam 14,30; Est 1,12)30 Da sprach er zu seinen Knechten: Habt ihr das Feld Joabs gesehen, das neben dem meinigen liegt und auf dem er Gerste hat? Geht hin und zündet sie an! Da steckten die Knechte Absaloms das Feld in Brand. (Ri 15,4)31 Da machte sich Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Feld in Brand gesteckt? (1Mo 20,9; Ri 8,1; 1Sam 2,33)32 Absalom aber sprach zu Joab: Siehe, ich sandte nach dir und ließ dir sagen: »Komm her, dass ich dich zum König sende und sagen lasse: Warum bin ich von Geschur gekommen? Es wäre besser für mich, dass ich noch dort wäre!« Und nun möchte ich das Angesicht des Königs sehen; und wenn eine Ungerechtigkeit an mir ist, so soll er mich töten! (1Sam 20,8; 1Joh 1,8)33 Da ging Joab zum König hinein und sagte es ihm. Und er rief Absalom; und er kam zu dem König und verneigte sich vor dem König mit dem Angesicht zur Erde; und der König küsste Absalom. (1Mo 33,4; 1Mo 45,15; Lk 15,20)

2.Samuel 14

Zürcher Bibel

1 Und Joab, der Sohn der Zeruja, wusste, dass das Herz des Königs an Absalom hing. (2Sam 2,13)2 Und Joab sandte nach Tekoa, und von dort holte er eine weise Frau und sagte zu ihr: Stell dich trauernd, und zieh Trauerkleider an; salbe dich nicht mit Öl, und verhalte dich wie eine Frau, die schon lange um einen Toten trauert. (Jer 6,1; Am 1,1)3 Dann geh zum König und sprich zu ihm diesem Wort gemäss. Und Joab legte ihr die Worte in den Mund. (Esr 8,17)4 Und die Frau aus Tekoa kam zum König, fiel zur Erde nieder auf ihr Angesicht und verneigte sich und sagte: Hilf, König! (1Kön 6,26)5 Und der König sagte zu ihr: Was fehlt dir? Und sie sagte: Ach, ich bin eine verwitwete Frau, mein Mann ist gestorben. (2Sam 12,1; 2Kön 4,1)6 Und deine Sklavin hatte zwei Söhne, und die stritten miteinander auf dem Feld, und niemand trat rettend zwischen sie, und einer hat den anderen erschlagen und ihn getötet. (1Mo 4,8; 1Mo 27,42; 2Sam 13,28)7 Und sieh, die ganze Sippe hat sich gegen deine Sklavin erhoben, und sie haben gesagt: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn töten für das Leben seines Bruders, den er umgebracht hat, und damit wir so auch den Erben austilgen. Und sie werden den letzten Funken ersticken, der mir geblieben ist, wenn sie meinem Mann keinen Namen gewähren und niemanden lassen, der übrig bliebe auf der Erde. (1Mo 9,5; 5Mo 19,11; Jes 42,3; Mt 21,38)8 Und der König sprach zu der Frau: Geh in dein Haus, ich selbst werde in deiner Sache Anweisung geben.9 Und die Frau aus Tekoa sagte zum König: Mein Herr und König, die Schuld liegt auf mir und auf dem Haus meines Vaters, der König aber und sein Thron sind unschuldig! (2Sam 3,28)10 Und der König sagte: Wenn dich einer anspricht, so bringe ihn zu mir, dann wird er dich nicht mehr antasten.11 Da sagte sie: Der König gedenke doch des HERRN, deines Gottes, damit der Bluträcher nicht noch mehr Verderben bringt und damit sie meinen Sohn nicht austilgen! Und er sprach: So wahr der HERR lebt, deinem Sohn soll kein Haar gekrümmt werden.[1] (4Mo 35,19; 1Sam 14,45; 2Sam 12,5)12 Da sagte die Frau: Dürfte deine Sklavin doch meinem Herrn, dem König, noch ein Wort sagen! Und er sagte: Rede!13 Und die Frau sagte: Warum denn planst du selbst so etwas gegen das Volk Gottes? Nach diesem Wort des Königs wäre er selbst ein Schuldiger, da der König den nicht zurückholt, den er verstossen hat.14 Denn wir müssen sterben und sind wie Wasser, das auf die Erde rinnt und das man nicht einsammeln kann. Gott aber nimmt nicht das Leben, sondern er entwirft Pläne, damit ein Verstossener nicht von ihm verstossen bleibt. (Ps 22,15; Ps 77,8; Pred 9,5; Kla 3,31)15 Und so bin ich nun gekommen, um dem König, meinem Herrn, dieses Wort zu sagen, denn das Volk hat mich in Angst versetzt. Da dachte deine Sklavin: Ich würde es dem König gern sagen. Vielleicht wird der König die Bitte seiner Magd erfüllen,16 denn der König wird zuhören und seine Magd aus der Hand des Mannes retten, der mich und mit mir meinen Sohn aus dem Erbbesitz Gottes austilgen will.17 Und deine Sklavin hat gedacht: Das Wort meines Herrn, des Königs, wird mir eine Beruhigung sein. Denn wie der Bote Gottes, so ist mein Herr, der König, er hört heraus, was das Gute ist und was das Böse. Und der HERR, dein Gott, sei mit dir! (1Sam 29,9; 2Sam 14,20; 1Kön 3,9)18 Daraufhin sagte der König zu der Frau: Bitte verschweige mir nichts von dem, wonach ich dich frage. Und die Frau sagte: Mein Herr, der König, möge reden!19 Und der König sagte: Hat Joab bei all dem seine Hand im Spiel? Und die Frau antwortete und sagte: So wahr du lebst, mein Herr und König, es ist nicht möglich, nach rechts oder nach links auszuweichen vor all dem, was mein Herr, der König, sagt. Ja, dein Diener Joab, er hat mir Befehl gegeben, und er hat deiner Sklavin alle diese Worte in den Mund gelegt. (1Sam 1,26)20 Um der Sache ein anderes Aussehen zu geben, hat dein Diener Joab dies getan; mein Herr aber ist weise, wie die Weisheit des Boten Gottes, dass er von allem weiss, was auf Erden geschieht. (2Sam 14,17; 2Sam 18,13; Spr 25,2)21 Da sprach der König zu Joab: Sieh, ich erfülle diese Bitte, geh und hol den jungen Mann, Absalom, zurück.22 Da fiel Joab zur Erde nieder auf sein Angesicht und verneigte sich und segnete den König, und Joab sprach: Heute hat dein Diener erkannt, dass ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, mein Herr und König, weil der König die Bitte deines Dieners erfüllt hat. (1Sam 16,22)23 Und Joab machte sich auf und ging nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem. (2Sam 13,38; 2Sam 14,32; 2Sam 15,9)24 Der König aber sprach: Er soll in sein Haus gehen und mein Angesicht nicht sehen! Und Absalom ging in sein Haus, und das Angesicht des Königs sah er nicht. (2Mo 3,13; 2Mo 10,28)25 Und in ganz Israel war kein Mann, den man seiner Schönheit wegen so sehr pries wie Absalom, von der Fusssohle bis zum Scheitel war kein Makel an ihm. (1Sam 9,2; 1Sam 16,12; 1Kön 1,6)26 Und wenn er sein Haupt schor - und von Zeit zu Zeit schor er es; wenn es ihm zu schwer geworden war, schor er es -, dann betrug das Gewicht seines Haupthaares zweihundert Schekel nach dem Mass des Königs.27 Und Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, und ihr Name war Tamar; sie wurde eine Frau von schönem Aussehen. (2Sam 11,2; 2Sam 13,1)28 Und Absalom wohnte zwei Jahre lang in Jerusalem, das Angesicht des Königs aber sah er nicht.29 Dann sandte Absalom nach Joab, um ihn zum König zu senden, der aber wollte nicht zu ihm kommen. Und er sandte noch ein zweites Mal nach ihm, aber er wollte nicht kommen.30 Da sagte er zu seinen Dienern: Seht das Feld Joabs neben dem meinen: Er hat Gerste dort. Geht und steckt alles in Brand! Und die Diener Absaloms steckten das Feld in Brand. (Ri 15,4)31 Da machte Joab sich auf und kam ins Haus zu Absalom und sagte zu ihm: Warum haben deine Diener den Anteil, der mir gehört, in Brand gesteckt?32 Und Absalom sagte zu Joab: Sieh, ich habe doch nach dir gesandt und dir gesagt: Komm her, ich will dich zum König senden, um ihm zu sagen: Warum bin ich aus Geschur gekommen? Es wäre besser für mich, wenn ich noch dort wäre. Jetzt aber will ich das Angesicht des Königs sehen! Wenn aber eine Schuld an mir ist, soll er mich töten. (1Sam 20,8; 2Sam 14,23)33 Und Joab kam zum König und berichtete es ihm. Und er rief Absalom, und der kam zum König und warf sich vor ihm, vor dem König, zur Erde nieder auf sein Angesicht, der König aber küsste Absalom. (1Mo 33,4; 1Mo 45,14; 2Sam 15,5; 2Sam 19,40; Lk 15,20)

2.Samuel 14

Lutherbibel 2017

1 Joab aber, der Sohn der Zeruja, merkte, dass des Königs Herz an Absalom hing,2 und sandte hin nach Tekoa und ließ von dort eine kluge Frau holen und sprach zu ihr: Stelle dich wie eine Trauernde und zieh Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl, sondern stelle dich wie eine Frau, die eine lange Zeit Leid getragen hat um einen Toten.3 Und du sollst zum König hineingehen und mit ihm reden so und so. Und Joab legte ihr in den Mund, was sie reden sollte.4 Und als die Frau aus Tekoa zum König kam, fiel sie auf ihr Antlitz zur Erde und huldigte ihm und sprach: Hilf mir, König!5 Der König sprach zu ihr: Was hast du? Sie sprach: Ach, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben.6 Und deine Magd hatte zwei Söhne, die zankten miteinander auf dem Felde, und weil keiner da war, der zwischen ihnen schlichtete, schlug einer den andern nieder und tötete ihn. (1Mo 4,8)7 Und siehe, nun steht die ganze Sippe auf gegen deine Magd, und sie sagen: Gib den her, der seinen Bruder erschlagen hat, dass wir ihn töten für das Leben seines Bruders, den er umgebracht hat, und auch den Erben vertilgen. Und sie wollen den Funken auslöschen, der mir noch geblieben ist, sodass meinem Mann kein Name und kein Nachkomme bleibt auf Erden. (5Mo 19,11)8 Der König sprach zu der Frau: Geh heim, ich will deinetwegen Befehl geben.9 Und die Frau aus Tekoa sprach zum König: Mein Herr und König, die Schuld wird man auf mich und meines Vaters Haus legen, den König aber und seinen Thron ohne Schuld sein lassen.10 Der König sprach: Wer gegen dich redet, den bringe zu mir; er soll dich nicht mehr antasten.11 Sie sprach: Der König gedenke doch an den HERRN, deinen Gott, damit der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichte und sie meinen Sohn nicht vertilgen. Er sprach: So wahr der HERR lebt: Es soll kein Haar von deinem Sohn auf die Erde fallen. (4Mo 35,19; 1Sam 14,45)12 Und die Frau sprach: Lass deine Magd meinem Herrn und König etwas sagen. Er sprach: Sage an!13 Die Frau sprach: Warum bist du so gesinnt gegen Gottes Volk? Denn da der König nun ein solches Urteil gefällt hat, ist er wie ein Schuldiger, wenn er den nicht zurückholen lässt, den er verstoßen hat.14 Denn wir sterben des Todes und sind wie Wasser, das auf die Erde gegossen wird und das man nicht wieder sammeln kann; aber Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er ist darauf bedacht, dass das Verstoßene nicht auch von ihm verstoßen werde.15 So bin ich nun gekommen, mit meinem Herrn und König solches zu reden; denn das Volk macht mir Angst. Deine Magd dachte: Ich will mit dem König reden; vielleicht wird er tun, was seine Magd sagt.16 Denn der König wird seine Magd erhören, dass er mich errette aus der Hand aller, die mich samt meinem Sohn vertilgen wollen vom Erbe Gottes.17 Und deine Magd dachte: Meines Herrn, des Königs, Wort soll mir ein Trost sein; denn mein Herr, der König, ist wie der Engel Gottes, dass er Gutes und Böses unterscheiden kann. Der HERR, dein Gott, sei mit dir! (1Sam 29,9; 2Sam 19,28)18 Der König antwortete und sprach zu der Frau: Verhehle mir nicht, was ich dich frage. Die Frau sprach: Mein Herr, der König, rede!19 Der König sprach: Ist nicht die Hand Joabs mit dir in alledem? Die Frau antwortete und sprach: So wahr du lebst, mein Herr und König: Man kann nicht vorüber an dem, was mein Herr und König geredet hat, weder zur Rechten noch zur Linken. Ja, dein Knecht Joab hat mir’s geboten, und er hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt.20 Dass ich diese Sache so wenden sollte, das hat dein Knecht Joab gemacht. Aber mein Herr gleicht an Weisheit dem Engel Gottes, sodass er alles weiß, was auf Erden geschieht.21 Da sprach der König zu Joab: Siehe, ich will es tun; so geh hin und bringe den jungen Absalom zurück.22 Da fiel Joab auf sein Antlitz zur Erde, huldigte und dankte dem König und sprach: Heute erkennt dein Knecht, dass ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, mein Herr und König, da der König tut, was sein Knecht sagt.23 So machte sich Joab auf und zog nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem. (2Sam 13,37)24 Aber der König sprach: Lass ihn wieder in sein Haus gehen, doch mein Angesicht soll er nicht sehen. So kam Absalom wieder in sein Haus, doch des Königs Angesicht sah er nicht.25 Es war aber in ganz Israel kein Mann so schön wie Absalom, und er hatte dieses Lob vor allen; von der Fußsohle bis zum Scheitel war nicht ein Fehl an ihm.26 Und wenn man sein Haupt schor – das geschah alle Jahre, denn es war ihm zu schwer, sodass man es abscheren musste –, so wog sein Haupthaar zweihundert Schekel nach dem königlichen Gewicht.27 Und Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, die hieß Tamar, und sie war eine Frau schön von Gestalt. (2Sam 13,1)28 Und Absalom wohnte zwei Jahre in Jerusalem, ohne des Königs Angesicht zu sehen.29 Und Absalom sandte zu Joab, um ihn zum König zu senden; aber Joab wollte nicht zu ihm kommen. Er aber sandte zum zweiten Mal; aber er wollte immer noch nicht kommen.30 Da sprach er zu seinen Knechten: Seht das Stück Acker Joabs neben meinem; er hat Gerste darauf. So geht hin und steckt’s in Brand. Da steckten die Knechte Absaloms das Stück in Brand.31 Da machte sich Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Feld in Brand gesteckt?32 Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich sandte zu dir und ließ dir sagen: Komm her, dass ich dich zum König sende und sagen lasse: Warum bin ich von Geschur hergekommen? Es wäre mir besser, dass ich noch dort wäre. So lass mich nun das Angesicht des Königs sehen; liegt aber eine Schuld auf mir, so soll er mich töten. (1Sam 20,8)33 Und Joab ging hinein zum König und sagte es ihm an. Und er rief Absalom, dass er hinein zum König kam; und er fiel nieder vor dem König auf sein Antlitz zur Erde, und der König küsste Absalom.