Lukas 6

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und es geschah am Sabbat[1], dass er durch die Saaten ging und seine Jünger die Ähren abpflückten und aßen, indem sie sie mit den Händen zerrieben. (5Mo 23,26)2 Einige der Pharisäer aber sprachen zu ihnen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht zu tun erlaubt ist?3 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr auch dieses nicht gelesen, was David tat, als ihn und die, die bei ihm waren, hungerte?4 Wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und aß und auch denen gab, die bei ihm waren – die doch außer den Priestern allein niemand essen darf? (1Sam 21,7)5 Und er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbats.6 Es geschah aber auch an einem anderen Sabbat, dass er in die Synagoge ging und lehrte; und es war dort ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. (Lk 4,31)7 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber lauerten darauf, ob er am Sabbat heilen würde, damit sie eine Beschuldigung gegen ihn fanden. (Ps 37,32; Lk 10,25; Lk 11,54; Lk 13,14; Lk 14,1; Lk 20,20)8 Er aber kannte ihre Überlegungen und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und stelle dich in die Mitte! Er aber stand auf und stellte sich hin. (Lk 5,22)9 Jesus sprach nun zu ihnen: Ich frage euch, ob es erlaubt ist, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, Leben zu retten oder zu verderben. (Lk 13,15; Lk 14,3)10 Und nachdem er sie alle ringsum angeblickt hatte, sprach er zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat es; und seine Hand wurde wiederhergestellt. (1Kön 13,6)11 Sie aber wurden mit Unverstand erfüllt und besprachen sich untereinander, was sie Jesus tun sollten. (Mt 10,1; Mk 3,13; Joh 11,47; Apg 1,13; Apg 4,16)12 Und es geschah in diesen Tagen, dass er auf den Berg hinausging, um zu beten; und er verbrachte die Nacht im Gebet zu Gott. (Ps 109,4; Lk 5,16)13 Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger herbei und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel[2] nannte: (Lk 9,1; Apg 1,2)14 Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, und Jakobus und Johannes und Philippus und Bartholomäus15 und Matthäus und Thomas und Jakobus, des Alphäus ⟨Sohn⟩, und Simon, genannt Eiferer[3],16 und Judas, des Jakobus ⟨Sohn⟩[4], und Judas Iskariot[5], der ⟨zum⟩ Verräter wurde. (Mt 12,15; Mk 3,7; Lk 22,4)17 Und als er mit ihnen herabgestiegen war, trat er auf einen ebenen Platz und eine große Schar seiner Jünger und eine große Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und von der Seeküste von Tyrus und Sidon,18 die kamen, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. (Apg 10,38)19 Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle[6]. (Mt 5,1; Mt 9,21; Lk 5,17)20 Und er erhob seine Augen zu seinen Jüngern und sprach: Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich[7] Gottes. (Lk 4,18; Lk 12,32; Lk 22,29)21 Glückselig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Glückselig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. (Ps 126,5)22 Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen. (Jes 66,5; Mt 10,22; 1Kor 4,13)23 Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn ebenso taten ihre Väter den Propheten. (Mt 21,35; Apg 5,41)24 Aber wehe euch Reichen! Denn ihr habt euren Trost dahin. (Lk 16,25; Jak 5,1)25 Wehe euch, die ihr voll seid, denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen. (Jak 4,9)26 Wehe, wenn alle Menschen gut von euch reden, denn ebenso taten ihre Väter den falschen Propheten. (Jer 5,31; Mi 2,11; Mt 5,38)27 Aber euch, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; (2Mo 23,4; Spr 25,21)28 segnet, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen! (Lk 23,34; 1Petr 3,9)29 Dem, der dich auf die Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Untergewand nicht! (1Kor 6,7)30 Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück! (5Mo 15,7)31 Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, tut ihnen ebenso! (Mt 7,12)32 Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben.33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank habt ihr? Auch die Sünder tun dasselbe.34 Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr ⟨wieder⟩ zu empfangen hofft, was für einen Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche wieder empfangen. (Lk 14,12)35 Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen! Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. (Mt 7,1; Lk 14,14)36 Seid[8] barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! (Jak 3,17)37 Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; und verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden[9]. (Mt 6,14)38 Gebt, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder gemessen werden. (2Kor 9,6)39 Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden leiten? Werden nicht beide in eine Grube fallen? (Mt 15,14)40 Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer; jeder aber, der vollendet[10] ist, wird sein wie sein Lehrer. (Mt 10,24)41 Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber, der in deinem eigenen Auge ist, nimmst du nicht wahr?42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, erlaube, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge! Und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuziehen, der in deines Bruders Auge ist.43 Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht bringt, auch wieder keinen faulen Baum, der gute Frucht bringt; (Mt 12,33)44 denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man nicht Feigen, auch liest man von einem Dornbusch keine Trauben. (Jak 3,12)45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund. (Mt 7,21; Mt 12,34)46 Was nennt ihr mich aber: Herr, Herr!, und tut nicht, was ich sage? (Mal 1,6; 1Joh 2,4)47 Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut – ich will euch zeigen, wem er gleich ist.48 Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, grub und vertiefte und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Flut kam, stieß der Strom an jenes Haus und konnte es nicht erschüttern, weil es gut gebaut war[11].49 Der aber gehört und nicht getan hat, ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf die Erde baute ohne Grundmauer; der Strom stieß daran, und sogleich fiel es, und der Sturz jenes Hauses war groß. (Mt 8,5; Jak 1,23)

Lukas 6

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Es geschah aber, dass er am zweiten Sabbat nach dem ersten durch die Kornfelder ging; und seine Jünger streiften Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. (2Mo 20,8; 3Mo 23,3; 5Mo 23,24)2 Da sagten etliche von den Pharisäern zu ihnen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht zu tun erlaubt ist? (2Mo 20,8; 2Mo 35,2; Jes 58,13; Joh 5,10)3 Und Jesus antwortete ihnen und sprach: Habt ihr nicht einmal gelesen, was David tat, als er und seine Gefährten hungrig waren? (1Sam 21,1)4 Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote nahm und aß und auch seinen Gefährten davon gab, welche doch niemand essen darf als nur die Priester? (3Mo 24,5; 1Sam 21,4)5 Und er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist Herr auch über den Sabbat.6 Es geschah aber auch an einem anderen Sabbat, dass er in eine Synagoge ging und lehrte; und dort war ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. (Lk 4,16; Lk 4,31; Lk 13,10)7 Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer lauerten ihm auf, ob er am Sabbat heilen würde, um einen Grund zur Anklage gegen ihn zu finden. (Jer 20,10; Lk 20,20; Joh 9,16)8 Er aber kannte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und stelle dich in die Mitte! Da stand er auf und stellte sich dorthin. (1Chr 28,9; Joh 2,24)9 Da sprach nun Jesus zu ihnen: Ich will euch etwas fragen: Darf man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, das Leben retten oder verderben? (Lk 13,14)10 Und indem er sie alle ringsumher ansah, sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Der aber tat es, und seine Hand wurde wiederhergestellt [und war] gesund wie die andere. (1Kön 13,6; Mk 3,5)11 Sie aber wurden mit Unverstand erfüllt und besprachen sich miteinander, was sie Jesus antun könnten. (Ps 2,1; Apg 5,33)12 Es geschah aber in jenen Tagen, dass er hinausging auf den Berg, um zu beten; und er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott. (Mt 6,6; Mt 14,23; Röm 12,12; Kol 4,2)13 Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte: (Lk 9,1; Apg 1,2)14 Simon, den er auch Petrus nannte, und dessen Bruder Andreas, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, (Apg 12,2; 1Petr 1,1)15 Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot[1], (Apg 15,13)16 Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Ischariot, der auch zum Verräter wurde. (Joh 6,70; Joh 14,22)17 Und er stieg mit ihnen hinab und stellte sich auf einen ebenen Platz mit einer Menge seiner Jünger und einer großen Menge Volkes aus ganz Judäa und von Jerusalem und von der Meeresküste von Tyrus und Zidon, die gekommen waren, um ihn zu hören und geheilt zu werden von ihren Krankheiten, (Mk 3,7)18 auch die, welche von unreinen Geistern geplagt waren; und sie wurden geheilt. (Ps 103,3; Apg 10,38)19 Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle. (Mt 14,36; Mk 5,28; Lk 8,44; Röm 1,16)20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Glückselig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer! (Mt 5,3; Jak 2,5)21 Glückselig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr sollt gesättigt werden! Glückselig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen! (Ps 107,9; Ps 126,3; Jes 55,1; Offb 7,16; Offb 21,4)22 Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen. (Jes 66,5; Joh 17,14; 1Petr 4,14)23 Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. (Mt 21,35; Lk 19,17; Apg 5,41; Apg 7,52; Apg 16,25; 2Kor 4,17; Kol 1,24; Jak 1,2)24 Aber wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt euren Trost schon empfangen! (Pred 5,12; Lk 16,25; Jak 5,1; Offb 3,17)25 Wehe euch, die ihr satt seid; denn ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen! (Jes 65,13; Jak 4,9)26 Wehe euch, wenn alle Leute gut von euch reden! Denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht. (Jer 5,31; Apg 12,22; 1Joh 4,5)27 Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen; (1Sam 24,18; Spr 25,21)28 segnet, die euch fluchen, und betet für die, welche euch beleidigen! (Röm 12,14; 1Kor 4,12; 1Petr 3,9)29 Dem, der dich auf die eine Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Hemd nicht. (1Kor 6,7)30 Gib aber jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück. (5Mo 15,7)31 Und wie ihr wollt, dass euch die Leute behandeln sollen, so behandelt auch ihr sie gleicherweise! (Ob 1,15; Mt 7,12; Gal 5,14)32 Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, welche sie lieben.33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder tun dasselbe.34 Und wenn ihr denen leiht, von welchen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. (Lk 14,12)35 Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. (Lk 6,23; Lk 6,27; Lk 14,14; Phil 2,15; 1Tim 6,19)36 Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Mt 5,48; Eph 5,1)37 Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; sprecht los, so werdet ihr losgesprochen werden! (1Kor 4,5; Jak 4,11)38 Gebt, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes und gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß schütten. Denn mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird euch wieder zugemessen werden. (Spr 11,25; Mt 10,42; Mk 4,24; 2Kor 9,6)39 Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die Grube fallen? (Mt 15,14)40 Der Jünger ist nicht über seinem Meister; jeder aber, der vollendet ist, wird so sein wie sein Meister. (Mt 10,24; Joh 13,16)41 Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? (2Sam 12,5; Jer 17,9; Jak 1,14)42 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist! — während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuziehen, der im Auge deines Bruders ist! (Röm 2,1; Röm 2,21)43 Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht bringt. (Mt 12,33)44 Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, und vom Dornbusch liest man keine Trauben. (Mt 7,16; Jak 3,12)45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund. (Ps 37,30; Ps 52,4; Mt 12,35)46 Was nennt ihr mich aber »Herr, Herr« und tut nicht, was ich sage? (Mal 1,6; Lk 12,47; Gal 6,7; Jak 2,14)47 Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut — ich will euch zeigen, wem er gleich ist. (Ps 119,4; Joh 13,17; Jak 1,22; Jud 1,20)48 Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute und dazu tief grub und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung entstand, da brandete der Strom gegen dieses Haus, und er konnte es nicht erschüttern, weil es auf den Felsen gegründet war. (Ps 46,2; Ps 62,2; 2Petr 2,9; Jud 1,24)49 Wer aber hört und nicht tut, der ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf das Erdreich baute, ohne den Grund zu legen; und der Strom brandete gegen dasselbe, und es stürzte sofort ein, und der Zusammenbruch dieses Hauses war gewaltig. (Jer 44,16; Hes 33,31; Lk 6,46; Lk 8,5; Lk 10,12; Hebr 10,26; 2Petr 2,20)

Lukas 6

Hoffnung für alle

von Biblica
1 An einem Sabbat ging Jesus mit seinen Jüngern durch die Getreidefelder. Die Jünger rissen einzelne Ähren ab, zerrieben sie zwischen den Händen und aßen die Körner. (Mt 12,1; Mk 2,23)2 Da beschwerten sich einige Pharisäer: »Was tut ihr da? Das ist am Sabbat doch gar nicht erlaubt!«3 Darauf antwortete Jesus: »Habt ihr denn nie gelesen, was König David tat, als er und seine Männer hungrig waren?4 Er ging in das Haus Gottes und aß mit ihnen von dem Brot, das Gott geweiht war und das nur die Priester essen durften.«[1] (1Sam 21,2)5 Und Jesus fügte hinzu: »Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat. Er kann somit entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist.«6 Als Jesus an einem anderen Sabbat in die Synagoge ging und lehrte, war dort ein Mann, dessen rechte Hand verkrüppelt war.7 Die Schriftgelehrten und Pharisäer beobachteten aufmerksam, wie Jesus sich verhalten würde. Sollte er es nämlich wagen, auch am Sabbat zu heilen, so könnten sie Anklage gegen ihn erheben.8 Jesus wusste, was sie dachten. Er rief dem Mann mit der verkrüppelten Hand zu: »Steh auf und stell dich in die Mitte, damit alle dich sehen können!« Der Mann stand auf und trat vor.9 Nun wandte sich Jesus an die Pharisäer und Schriftgelehrten: »Ich will euch etwas fragen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses? Soll man das Leben eines Menschen retten oder soll man ihn zugrunde gehen lassen?«10 Jesus sah einen nach dem anderen an. Schließlich sagte er zu dem Mann: »Streck deine Hand aus!« Er tat es, und die Hand war gesund.11 Die Pharisäer und Schriftgelehrten aber packte eine sinnlose Wut. Sie berieten miteinander, was sie gegen Jesus unternehmen könnten.12 In dieser Zeit verließ Jesus die Stadt und stieg auf einen Berg, um zu beten. Die ganze Nacht hindurch sprach er im Gebet mit Gott. (Mt 10,1; Mk 3,13)13 Als es hell wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte zwölf von ihnen aus, die er Apostel nannte.14 Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und Simons Bruder Andreas; dann Jakobus und Johannes, Philippus, Bartholomäus,15 Matthäus, Thomas und Jakobus, der Sohn von Alphäus; sowie Simon, der ehemalige Freiheitskämpfer,16 Judas, der Sohn von Jakobus, und Judas Iskariot, der Jesus später verriet.17 Als Jesus mit seinen Jüngern den Berg hinuntergestiegen war, kamen sie zu einem ebenen Platz. Hier hatte sich eine große Anzahl seiner Jünger versammelt und dazu noch eine riesige Menschenmenge. Die Leute waren aus dem ganzen Land gekommen, auch aus Jerusalem und aus den Hafenstädten Tyrus und Sidon. (Mt 4,23; Mk 3,7)18 Sie wollten Jesus hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Alle, die von bösen Geistern beherrscht waren, wurden befreit.19 Jeder versuchte, Jesus zu berühren; denn von ihm ging eine Kraft aus, die sie alle heilte.20 Jesus blickte seine Jünger an und sagte: »Glücklich seid ihr Armen, denn euch gehört Gottes Reich. (Mt 5,1)21 Glücklich seid ihr, die ihr jetzt hungern müsst, denn ihr sollt satt werden. Glücklich seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen!22 Glücklich schätzen könnt ihr euch, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch verachten und Schlechtes über euch erzählen, nur weil ihr zum Menschensohn gehört.23 Dann freut euch! Ja, ihr könnt jubeln, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden. So wie die Leute mit euch umgehen, so haben es ihre Vorfahren auch schon mit den Propheten gemacht.24 Doch wehe euch, ihr Reichen! Ihr habt euer Glück schon auf Erden genossen.[2]25 Wehe euch, die ihr jetzt satt seid! Ihr werdet Hunger leiden. Wehe euch, die ihr jetzt sorglos lacht! Ihr werdet trauern und weinen.26 Wehe euch, die ihr jetzt von allen Leuten umschmeichelt werdet, denn so haben es ihre Vorfahren auch schon mit den falschen Propheten gemacht.«27 »Euch aber, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. (Mt 5,38)28 Bittet Gott um seinen Segen für die Menschen, die euch Böses tun, und betet für alle, die euch beleidigen.29 Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin. Wenn dir einer den Mantel wegnimmt, dann weigere dich nicht, ihm auch noch das Hemd zu geben.30 Gib jedem, der dich um etwas bittet, und fordere nicht zurück, was man dir genommen hat.31 Behandelt die Menschen so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet.32 Oder wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun selbst die Leute, die von Gott nichts wissen wollen.33 Ist es etwas Besonderes, denen Gutes zu tun, die auch zu euch gut sind? Das können auch Menschen, die Gott ablehnen.34 Und was ist schon dabei, Leuten Geld zu leihen, von denen man genau weiß, dass sie es zurückzahlen? Dazu braucht man nichts von Gott zu wissen.35 Ihr aber sollt eure Feinde lieben und den Menschen Gutes tun. Ihr sollt anderen etwas leihen, ohne es zurückzuerwarten. Dann werdet ihr reich belohnt werden: Ihr werdet Kinder des Höchsten sein. Denn auch er ist gütig zu Undankbaren und Bösen.36 Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist!«37 »Urteilt nicht über andere, dann wird Gott euch auch nicht verurteilen! Richtet keinen Menschen, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Wenn ihr vergebt, dann wird auch euch vergeben. (Mt 7,1)38 Gebt, was ihr habt, dann werdet ihr so überreich beschenkt werden, dass ihr gar nicht alles aufnehmen könnt. Mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, wird man auch euch messen.«39 Jesus gebrauchte einen Vergleich und sagte: »Wie kann ein Blinder einen anderen Blinden führen? Werden sie nicht beide in die Grube fallen?40 Ein Schüler steht nicht über seinem Lehrer. Im besten Fall kann er werden wie sein Lehrer, wenn er alles von ihm gelernt hat.41 Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Mitmenschen, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?42 Wie kannst du zu ihm sagen: ›Mein Freund, komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‹, und dabei erkennst du nicht, dass du selbst einen Balken in deinem Auge hast! Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Mitmenschen zu ziehen.«43 »Ein guter Baum trägt keine schlechten Früchte und ein schlechter Baum keine guten. (Mt 7,15; Mt 12,33)44 So erkennt man jeden Baum an seinen Früchten. Von Dornbüschen kann man keine Feigen pflücken und von Gestrüpp keine Weintrauben.45 Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was er Gutes in seinem Herzen trägt. Doch ein Mensch mit einem bösen Herzen kann auch nur Böses von sich geben. Denn wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus!«46 »Warum nennt ihr mich dauernd ›Herr!‹, wenn ihr doch nicht tut, was ich euch sage? (Mt 7,24)47 Wisst ihr, mit wem ich einen Menschen vergleiche, der zu mir kommt, meine Worte hört und danach handelt?48 Er ist wie ein Mann, der sich ein Haus bauen wollte. Zuerst hob er eine tiefe Baugrube aus. Dann legte er die Fundamente seines Hauses auf felsigen Grund. Als aber ein Hochwasser kam und die Fluten gegen das Haus brandeten, konnten sie keinen Schaden anrichten, denn das Haus war gut und stabil gebaut.49 Wer sich meine Worte allerdings nur anhört und nicht danach lebt, der ist wie einer, der auf das Fundament verzichtet und sein Haus direkt auf die Erde baut. Bei einem Hochwasser unterspülen die Fluten sein Haus, und es wird mit einem Mal einstürzen; kein Stein wird auf dem anderen bleiben.«

Lukas 6

Menge Bibel

1 Es begab sich aber an einem Sabbat, daß er durch die Kornfelder wanderte; dabei pflückten seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie in den Händen und aßen sie[1].2 Da sagten einige von den Pharisäern zu ihnen: »Warum tut ihr da etwas, das man am Sabbat nicht tun darf?«3 Jesus antwortete ihnen: »Habt ihr auch davon nichts gelesen (1.Sam 21,2-7), was David getan hat, als ihn samt seinen Begleitern hungerte?4 Wie er da ins Gotteshaus hineinging, dort die Schaubrote nahm und sie aß und auch seinen Begleitern davon gab, obgleich doch niemand außer den Priestern sie essen darf?«5 Er schloß mit den Worten: »Der Menschensohn ist Herr (auch) über den Sabbat.«6 An einem anderen Sabbat aber ging er in die Synagoge und lehrte. Dort war ein Mann, dessen rechter Arm verdorrt[2] war.7 Da lauerten die Schriftgelehrten und Pharisäer ihm auf, ob er wohl am Sabbat heilen würde, um dann einen Grund zu einer Anklage gegen ihn zu haben;8 er aber kannte ihre Gedanken wohl. Er sagte nun zu dem Manne mit dem gelähmten Arm: »Stehe auf und tritt vor in die Mitte!« Jener stand auf und trat hin.9 Dann sagte Jesus zu ihnen: »Ich frage euch: Darf man am Sabbat Gutes tun, oder soll man Böses tun? Darf man ein Leben erhalten, oder soll man es zugrunde gehen lassen?«10 Nachdem er sie dann alle ringsum (zornig) angeblickt hatte, sagte er zu ihm: »Strecke deinen Arm aus!« Jener tat es, und sein Arm wurde wieder hergestellt.11 Jene aber wurden ganz sinnlos vor Wut und besprachen sich miteinander, was sie Jesus antun könnten.12 Es begab sich aber in diesen Tagen, daß er hinausging auf den Berg, um zu beten, und er verbrachte dort die (ganze) Nacht im Gebet zu Gott.13 Als es dann Tag geworden war, rief er seine Jünger[3] zu sich und wählte zwölf aus ihnen aus, die er auch Apostel[4] nannte:14 Simon, den er auch Petrus[5] nannte, und dessen Bruder Andreas; ferner Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,15 Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon mit dem Beinamen ›der Eiferer‹,16 Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskarioth, der (später) zum Verräter an ihm wurde.17 Als er dann mit ihnen (vom Berge) wieder hinabgestiegen war, blieb er auf einem ebenen Platz stehen samt einer großen Schar seiner Jünger[6] und einer zahlreichen Volksmenge aus dem ganzen jüdischen Lande, besonders aus Jerusalem, auch aus dem Küstenlande von Tyrus und Sidon.18 Alle diese waren gekommen, um ihn zu hören und sich von ihren Krankheiten heilen zu lassen; auch die von unreinen Geistern Geplagten fanden Heilung;19 und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn eine Kraft ging von ihm aus und heilte alle.20 Da richtete er seine Augen auf seine Jünger und sagte: »Selig seid ihr Armen, denn euer Teil ist das Reich Gottes!21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden! Selig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen!22 Selig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen und wenn sie euch aus ihrer Gemeinschaft ausschließen und euch schmähen und euren Namen als ein Schimpfwort verwerfen um des Menschensohnes willen!23 Freuet euch alsdann und jubelt! Denn wisset wohl: euer Lohn ist groß im Himmel. Ihre Väter haben ja an den Propheten ebenso gehandelt.24 Doch wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost dahin[7]!25 Wehe euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet Hunger leiden! Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen!26 Wehe euch, wenn alle Welt mit Lobesworten von euch redet! Ihre Väter haben ja an den falschen Propheten ebenso gehandelt.«27 »Euch aber, meinen Hörern, sage ich: Liebet eure Feinde, tut denen Gutes, die euch hassen,28 segnet die, welche euch fluchen, betet für die, welche euch anfeinden[8]!29 Wer dich auf die Wange schlägt, dem halte auch die andere hin, und wer dir den Mantel wegnimmt, dem verweigere auch den Rock nicht!30 Jedem, der dich (um etwas) bittet, dem gib, und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück!31 Und wie ihr von den Leuten behandelt werden wollt, ebenso behandelt auch ihr sie!32 Denn wenn ihr (nur) die liebt, die euch lieben: welchen (Anspruch auf) Dank habt ihr dann? Auch die Sünder lieben ja die, welche ihnen Liebe erweisen.33 Und wenn ihr (nur) denen Gutes erweist, die euch Gutes tun: welchen (Anspruch auf) Dank habt ihr dann? Auch die Sünder tun dasselbe.34 Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr (das Geliehene) zurückzuerhalten hofft: welchen (Anspruch auf) Dank habt ihr dann? Auch die Sünder leihen den Sündern, um ebensoviel zurückzuerhalten.35 Nein, liebet eure Feinde, tut Gutes und leihet aus, ohne etwas zurückzuerwarten! Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig (auch) gegen die Undankbaren und Bösen.36 Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist!«37 »Und richtet nicht, dann werdet ihr auch nicht gerichtet werden; und verurteilt nicht, dann werdet ihr auch nicht verurteilt werden; laßt (eure Schuldner) frei, dann werdet ihr auch freigelassen werden.38 Gebt, dann wird auch euch gegeben werden: ein reichliches, festgedrücktes, gerütteltes und übervolles Maß wird man euch in den Schoß schütten; denn mit demselben Maß, mit dem ihr zumeßt, wird euch wieder zugemessen werden.« –39 Er legte ihnen dann auch ein Gleichnis vor: »Kann wohl ein Blinder einen Blinden führen? Werden sie nicht beide in die Grube fallen? (Mt 15,14)40 Der Jünger[9] steht nicht über seinem Meister[10]: jeder (Jünger) wird, wenn er völlig ausgebildet ist, immer nur wie sein Meister sein (Mt 10,24-25).41 Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, während du den Balken in deinem eignen Auge nicht wahrnimmst? (Mt 7,5)42 Oder wie darfst du zu deinem Bruder sagen: ›Bruder, laß mich den Splitter, der in deinem Auge steckt, herausziehen‹, während du den Balken in deinem eignen Auge nicht gewahrst? Du Heuchler! Ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, dann magst du zusehen, daß du den Splitter herausziehst, der im Auge deines Bruders steckt.«43 »Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, und umgekehrt keinen schlechten Baum, der gute Früchte bringt.44 Jeden Baum erkennt man ja an seinen Früchten; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, und von einem Dornbusch kann man keine Trauben lesen.45 Ein guter Mensch bringt aus der guten Schatzkammer seines Herzens das Gute hervor, während ein böser Mensch aus der bösen (Schatzkammer seines Herzens) das Böse hervorbringt; denn wovon das Herz voll ist, davon redet sein Mund.«46 »Was nennt ihr mich aber ›Herr, Herr!‹ und tut doch nicht, was ich (euch) sage?47 Wer zu mir kommt und meine Worte hört und nach ihnen tut – ich will euch zeigen, wem der zu vergleichen ist:48 Er gleicht einem Manne, der, als er ein Haus bauen wollte, bis in die Tiefe ausgraben ließ und die Grundmauer auf den Felsen legte. Als nun Hochwasser kam, stieß die Flut an jenes Haus, vermochte es aber wegen seiner festen Bauart nicht zu erschüttern.49 Wer aber (meine Worte) hört und nicht nach ihnen tut, der gleicht einem Manne, der ein Haus ohne feste Grundmauer auf den (lockeren) Erdboden baute. Als dann die Flut dagegen stieß, stürzte es sogleich in sich zusammen, und der Einsturz[11] dieses Hauses war gewaltig.«

Lukas 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 An einem Sabbat ging Jesus durch Kornfelder. Seine Jünger rupften unterwegs Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen die Körner.2 Da sagten einige Pharisäer zu ihnen: „Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt!“[1]3 Jesus entgegnete: „Habt ihr denn nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren?4 Wie er ins Haus Gottes ging und von den geweihten Broten aß, die nach dem Gesetz doch nur die Priester essen dürfen, und dass er auch seinen Begleitern davon gab?“5 Und Jesus fügte hinzu: „Der Menschensohn bestimmt, was am Sabbat erlaubt ist!“6 An einem anderen Sabbat, als Jesus in die Synagoge ging und zu den Menschen sprach, saß dort ein Mann, dessen rechte Hand gelähmt war.7 Die Gesetzeslehrer und die Pharisäer passten genau auf, ob er ihn am Sabbat heilen würde, denn sie wollten einen Grund finden, ihn anzuklagen.8 Jesus wusste, was sie dachten, und sagte deshalb zu dem Mann mit der gelähmten Hand: „Steh auf und stell dich in die Mitte!“ Der Mann stand auf und trat vor.9 Dann fragte Jesus die Anwesenden: „Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses? Soll man ein Leben retten oder es zugrunde gehen lassen?“10 Er sah sie der Reihe nach an und befahl dem Mann: „Streck die Hand aus!“ Der gehorchte und seine Hand war geheilt.11 Da wurden sie von sinnloser Wut gepackt und berieten miteinander, was sie gegen ihn unternehmen könnten.12 Damals zog Jesus sich auf einen Berg zurück, um zu beten. Die ganze Nacht über verbrachte er im Gebet zu Gott.13 Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte zwölf von ihnen aus. Er nannte sie Apostel.14 Es waren: Simon, dem er den Namen Petrus gab, und Andreas, sein Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,15 Matthäus, Thomas und Jakobus Ben-Alphäus, Simon, der zu den Zeloten[2] gehört hatte,16 Judas Ben-Jakobus und Judas Iskariot,[3] der Jesus später verraten hat.17 Mit ihnen stieg Jesus den Berg hinunter bis zu einem ebenen Platz, wo eine große Schar seiner Jünger auf ihn wartete. Bei ihnen standen sehr viele Menschen, die aus ganz Judäa, aus Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon[4] gekommen waren.18 Diese Leute wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Dabei wurden auch die geheilt, die von bösen Geistern geplagt waren.19 Jeder aus der Menge versuchte, ihn zu berühren, denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle gesund machte.20 Schließlich wandte sich Jesus seinen Jüngern zu und sagte: „Gesegnet seid ihr Armen, / denn euch gehört das Reich Gottes!21 Gesegnet seid ihr, die jetzt hungern, / denn ihr werdet gesättigt werden! / Gesegnet seid ihr, die jetzt weinen, / denn ihr werdet lachen!22 Gesegnet seid ihr, wenn die Menschen euch hassen, wenn sie euch ausstoßen und euren Namen in den Schmutz ziehen, weil ihr zum Menschensohn gehört!23 Freut euch, wenn das geschieht, springt vor Freude! Denn im Himmel wartet eine große Belohnung auf euch. Mit den Propheten haben ihre Vorfahren es nämlich genauso gemacht.24 Aber weh euch, ihr Reichen, / denn ihr seid schon getröstet ‹von dem, was ihr habt›!25 Weh euch, ihr Satten, / denn ihr werdet hungrig sein! / Weh euch, die ihr jetzt lacht, / denn ihr werdet trauern und weinen!26 Weh euch, wenn alle Menschen gut von euch reden, / denn genauso haben es ihre Vorfahren mit den falschen Propheten gemacht!“27 „Doch euch, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen!28 Segnet die, die euch verfluchen! Betet für die, die euch beleidigen!29 Schlägt dir jemand ins Gesicht, dann halt ihm auch die andere Wange hin! Und wenn jemand deinen Umhang[5] will, dann lass ihm auch das Hemd!30 Gib jedem, der dich bittet! Und wenn dir etwas weggenommen wird, dann versuche nicht, es wiederzubekommen!31 Behandelt alle Menschen so, wie ihr von ihnen behandelt werden wollt!32 Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welche Anerkennung habt ihr dafür wohl verdient? Denn das machen auch die Sünder.33 Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welche Anerkennung habt ihr dafür verdient? Das machen auch die Sünder.34 Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es sicher zurückbekommt, welche Anerkennung verdient ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles wiederzubekommen.35 Ihr aber sollt gerade eure Feinde lieben! Ihr sollt Gutes tun, ihr sollt leihen und euch keine Sorgen darüber machen, ob ihr es wiederbekommt. Dann wartet eine große Belohnung auf euch, und ihr handelt als Kinder des Höchsten. Denn er ist auch gütig gegen die Undankbaren und Bösen.36 Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist!37 Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt![6] Vergebt, dann wird auch euch vergeben werden!38 Gebt, dann wird auch euch gegeben werden: Ihr werdet mit einem vollen, gedrückten, gerüttelten und überlaufenden Maß an Gutem überschüttet. Gott wird das Maß, mit dem ihr bei anderen messt, auch für euch verwenden.“39 Er machte es noch an einigen Vergleichen deutlich: „Kann denn ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die nächste Grube fallen?40 Ein Jünger ist doch nicht besser als sein Lehrer. Erst wenn er alles von ihm gelernt hat, wird er so weit sein wie dieser.41 Was kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders, bemerkst aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht?42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: 'Halt still, ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!' – siehst aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Dann wirst du klar sehen und den Splitter aus dem Auge deines Bruders ziehen können.43 Denn ein guter Baum trägt keine schlechten Früchte und ein schlechter Baum keine guten.44 Und jeden Baum erkennt man an seinen eigenen Früchten. Von Dornen pflückt man keine Feigen und von Gestrüpp kann man keine Weintrauben ernten.45 Der gute Mensch bringt Gutes hervor, weil er Gutes im Herzen hat. Der böse Mensch bringt aus dem Bösen in sich das Böse hervor. Denn aus dem vollen Herzen sprudeln die Worte.46 Was nennt ihr mich immerzu 'Herr', wenn ihr doch nicht tut, was ich sage?47 Ich will euch zeigen, mit wem ich den vergleiche, der zu mir kommt, auf meine Worte hört und tut, was ich sage:48 Er gleicht einem Mann, der ein Haus baut und dabei so tief ausschachtet, dass er das Fundament auf Felsengrund legen kann. Wenn dann das Hochwasser kommt und die Flut gegen das Haus prallt, bleibt es stehen, denn es ist gut gegründet.49 Doch wer meine Worte hört und sich nicht danach richtet, ist wie ein Mann, der sein Haus ohne Fundament einfach auf die Erde setzt. Wenn dann die Flut gegen das Haus prallt, stürzt es in sich zusammen und wird völlig zerstört.“