Daniel 1

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Im dritten Jahr der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. (2Kön 23,36; 2Kön 24,1)2 Und der Herr gab Jojakim, den König von Juda, in seine Hand und einen Teil der Geräte des Hauses Gottes. Und er brachte sie ins Land Schinar[1], in das Haus seines Gottes: die Geräte brachte er in das Schatzhaus seines Gottes. (1Mo 10,10; 1Mo 11,2; 2Chr 36,5; Jes 11,11; Dan 5,2; Sach 5,11)3 Und der König befahl dem Aschpenas, dem Obersten seiner Hofbeamten[2], er solle ⟨einige⟩ von den Söhnen Israel bringen, und ⟨zwar⟩ vom königlichen Geschlecht und von den Vornehmen: (5Mo 28,41; 2Kön 20,18; Jes 39,6)4 junge Männer, an denen keinerlei Makel sei, von schönem Aussehen und verständig in aller Weisheit, gebildet und von guter Auffassungsgabe, und die ⟨somit⟩ fähig seien[3], im Palast des Königs zu dienen[4]; und man solle sie Schrift und Sprache der Chaldäer lehren. (1Mo 41,46; Spr 22,29; Dan 1,19)5 Und der König bestimmte ihre tägliche Versorgung[5] von der Tafelkost des Königs und von dem Wein, den er trank, und dass man sie drei Jahre lang erziehen solle; und nach deren Ablauf sollten sie in den Dienst des Königs treten[6].6 Und unter ihnen waren von den Söhnen Juda: Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja. (Dan 2,17; Dan 5,13; Dan 6,14)7 Und der Oberste der Hofbeamten[7] gab ihnen ⟨andere⟩ Namen; er nannte Daniel Beltschazar, Hananja Schadrach, Mischaël Meschach und Asarja Abed-Nego. (1Mo 41,45; 2Kön 24,17; Dan 4,5; Dan 5,12; Dan 10,1)8 Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, unrein zu machen; und er erbat sich vom Obersten der Hofbeamten[8], dass er sich nicht unrein machen müsse. (Hes 4,13)9 Und Gott gab Daniel Gnade und Erbarmen vor dem Obersten der Hofbeamten[9]. (1Mo 39,21; Est 2,9)10 Und der Oberste der Hofbeamten[10] sagte zu Daniel: Ich fürchte meinen Herrn, den König, der eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Denn warum sollte er sehen, dass eure Gesichter schlechter aussehen[11] als die der jungen Männer eures Alters, sodass ihr meinen Kopf beim König verwirkt[12]?11 Da sagte Daniel zu dem Aufseher, den der Oberste der Hofbeamten[13] über Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja bestellt hatte:12 Versuche es doch zehn Tage ⟨lang⟩ mit deinen Knechten, dass man uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken gibt!13 Und dann möge unser Aussehen und das Aussehen der jungen Männer, die die Tafelkost des Königs essen, von dir geprüft[14] werden! Dann verfahre mit deinen Knechten je nachdem, was du sehen wirst!14 Und er hörte auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage mit ihnen.15 Und am Ende der zehn Tage zeigte sich ihr Aussehen schöner und wohlgenährter[15] als das aller jungen Männer, die die Tafelkost des Königs aßen.16 Da nahm der Aufseher ihre Tafelkost und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab ihnen Gemüse.17 Und diesen vier jungen Männern, ihnen gab Gott Kenntnis und Verständnis in jeder Schrift und Weisheit; und Daniel verstand sich auf Visionen und Träume jeder Art. (1Mo 41,12; 1Kön 3,12; 2Chr 26,5; Dan 2,19; Dan 4,6; Dan 5,12; Dan 10,1)18 Und am Ende der Tage, nach denen der König sie ⟨zu sich⟩ zu bringen befohlen hatte, brachte der Oberste der Hofbeamten[16] sie vor Nebukadnezar.19 Und der König redete mit ihnen; und unter ihnen allen wurde niemand gefunden⟨, der⟩ wie Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja ⟨gewesen wäre⟩. Und sie dienten dem König[17]. (Spr 22,29)20 Und in jeder Angelegenheit, die der König von ihnen erfragte und die ein verständiges Urteil erforderte[18], fand er sie allen Wahrsagepriestern[19] und Beschwörern, die in seinem ganzen Königreich waren, zehnfach überlegen. –21 Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königs Kyrus. (Esr 1,1; Dan 6,29; Dan 10,1)

Daniel 1

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Im dritten Jahr der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. (2Kön 24,1; 2Chr 36,5)2 Und der Herr gab Jojakim, den König von Juda, in seine Hand, auch einen Teil der Geräte des Hauses Gottes; diese führte er hinweg in das Land Sinear[1], in das Haus seines Gottes; und er brachte die Geräte in die Schatzkammer seines Gottes. (1Mo 10,10; 1Mo 11,2; 2Chr 36,6; Kla 3,37; Dan 5,2; Sach 5,11)3 Und der König befahl Aspenas, dem Obersten seiner Kämmerer, dass er ihm etliche von den Söhnen Israels bringen solle, die von königlichem Samen und von den Vornehmsten sein sollten, (5Mo 28,41; 2Kön 20,18; Jes 39,7)4 junge Männer ohne Makel, schön von Gestalt und klug in aller Weisheit, einsichtsvoll und des Wissens kundig, die tüchtig wären, im Palast des Königs zu dienen, und dass man sie in der Schrift und Sprache der Chaldäer unterwiese. (Spr 22,29; Apg 7,22)5 Diesen bestimmte der König den täglichen Unterhalt von der feinen Speise des Königs und von dem Wein, den er selbst trank, und [ordnete an], dass man sie drei Jahre lang erziehen sollte und dass sie danach dem König dienen sollten. (2Mo 8,9; Dan 9,24)6 Unter ihnen befanden sich von den Söhnen Judas Daniel, Hananja, Misael und Asarja. (Dan 1,19; Dan 2,17)7 Diesen gab der oberste Kämmerer andere Namen; und zwar nannte er Daniel »Beltsazar«, Hananja »Sadrach«, Misael »Mesach« und Asarja »Abednego«. (1Mo 41,45; 2Kön 24,17; Dan 2,26; Dan 4,5; Dan 5,12; Dan 10,1)8 Daniel aber nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der feinen Speise des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen; er erbat sich vom obersten Kämmerer, dass er sich nicht verunreinigen müsse. (3Mo 7,19; Hes 4,13; Apg 10,14; 1Kor 8,7; 1Kor 10,21)9 Und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem obersten Kämmerer. (1Mo 39,4; 1Mo 39,21; Est 2,9; Spr 16,7)10 Und der oberste Kämmerer sprach zu Daniel: Ich fürchte nur meinen Herrn, den König, der euch eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Denn warum sollte er wahrnehmen, dass euer Aussehen weniger gut wäre als das der anderen jungen Männer in eurem Alter? Dann wärt ihr schuld, wenn ich meinen Kopf beim König verwirkte! (Spr 29,25; Gal 1,10)11 Da antwortete Daniel dem Aufseher, den der oberste Kämmerer über Daniel, Hananja, Misael und Asarja gesetzt hatte:12 Versuche es doch zehn Tage lang mit deinen Knechten, dass man uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken gibt; (Dan 1,15)13 danach soll man vor dir unser Aussehen und das Aussehen der anderen jungen Männer anschauen, die von der feinen Speise des Königs essen; nach dem, was du dann sehen wirst, handle weiter mit deinen Knechten! (Ps 37,3; Joh 4,32)14 Da hörte er auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage lang mit ihnen. (Spr 20,12; Mk 6,20)15 Und nach den zehn Tagen sah man, dass sie besser aussahen und wohlgenährter waren als alle jungen Männer, die von der feinen Speise des Königs aßen. (2Mo 23,25; Ps 18,26; Dan 1,12)16 Da nahm der Aufseher ihre feine Speise und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab ihnen Gemüse. (Dan 1,12)17 Und Gott gab diesen vier jungen Männern Kenntnis und Verständnis für alle Schrift und Weisheit; Daniel aber machte er verständig in allen Gesichten und Träumen. (1Mo 41,12; 1Mo 41,38; 1Kön 3,12; 2Chr 26,5; Spr 2,6; Pred 2,26; Dan 2,21; Dan 2,23; Dan 5,12; Jak 1,5)18 Nachdem nun die Zeit verflossen war, nach welcher der König ihre Vorstellung befohlen hatte, führte sie der oberste Kämmerer vor Nebukadnezar. (Dan 1,5)19 Da redete der König mit ihnen; aber keiner unter ihnen allen wurde gefunden, der Daniel, Hananja, Misael und Asarja gleichgekommen wäre; und sie traten in den Dienst des Königs. (Spr 22,29; Dan 1,21; Dan 6,17; Dan 6,21)20 Und in allen Angelegenheiten, die Weisheit und Einsicht erforderten, nach denen der König sie fragte, fand er sie zehnmal besser als alle Traumdeuter und Wahrsager,[2] die er in seinem ganzen Reich hatte. (1Kön 3,12; Ps 119,99; Dan 2,27; Dan 12,3)21 Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königs Kyrus. (Dan 6,29; Dan 10,1; Lk 19,17)

Daniel 1

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Im dritten Jahr der Herrschaft des Königs Jojakim von Juda zog Nebukadnezzar, der König von Babel, gegen Jerusalem und belagerte es. (2Kön 24,1; 2Chr 36,5)2 Und der Herr gab König Jojakim von Juda sowie einen Teil der Geräte aus dem Haus Gottes in Nebukadnezzars Hand. Er verschleppte sie in das Land Schinar, in den Tempel seines Gottes, die Geräte aber brachte er in das Schatzhaus seines Gottes.3 Dann befahl der König seinem Oberkämmerer Aschpenas, einige junge Israeliten an den Hof zu bringen, Söhne von königlicher Abkunft oder wenigstens aus vornehmer Familie; (2Kön 20,18)4 die Knaben sollten frei von jedem Fehler sein, schön an Gestalt, in aller Weisheit unterrichtet und reich an Kenntnissen; sie sollten einsichtig und verständig sein und geeignet, im Palast des Königs Dienst zu tun; Aschpenas sollte sie auch in Schrift und Sprache der Chaldäer unterrichten.5 Als tägliche Kost wies ihnen der König Speisen und Wein von der königlichen Tafel zu. Sie sollten drei Jahre lang ausgebildet werden und dann in den Dienst des Königs treten.6 Unter ihnen waren aus dem Stamm Juda Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja.7 Der Oberkämmerer gab ihnen andere Namen: Daniel nannte er Beltschazzar, Hananja Schadrach, Mischaël Meschach und Asarja Abed-Nego.8 Daniel fasste den Entschluss, sich nicht mit den Speisen und dem Wein der königlichen Tafel unrein zu machen, und er bat den Oberkämmerer darum, sich nicht unrein machen zu müssen. (3Mo 11,1; Ri 13,4; Est 4,17; Jer 35,6)9 Gott ließ ihn beim Oberkämmerer Wohlwollen und Nachsicht finden. (1Mo 39,21)10 Der Oberkämmerer sagte aber zu Daniel: Ich fürchte meinen Herrn, den König, der eure Speisen und eure Getränke zugewiesen hat; er könnte finden, dass ihr schlechter ausseht als die anderen jungen Leute eures Alters; dann wäre durch eure Schuld mein Kopf beim König verwirkt.11 Da sagte Daniel zu dem Aufseher, den der Oberkämmerer über Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja eingesetzt hatte:12 Versuch es doch einmal zehn Tage lang mit deinen Knechten: Man gebe uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken!13 Dann vergleiche unser Aussehen mit dem der Knaben, die von den Speisen des Königs essen! Je nachdem, was du dann siehst, verfahr weiter mit deinen Knechten!14 Der Aufseher nahm ihren Vorschlag an und versuchte es zehn Tage lang mit ihnen.15 Am Ende der zehn Tage sahen sie besser und wohlgenährter aus als all die Knaben, die von den Speisen des Königs aßen.16 Da nahm der Aufseher ihre Speisen und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab ihnen Gemüse.17 Und Gott verlieh diesen vier Knaben Wissen und Einsicht in jede Schrift und Weisheit; Daniel verstand sich auf Visionen und Träume aller Art. (1Mo 41,12)18 Und nach Ablauf der Tage, die der König bestimmt hatte, um sie vortreten zu lassen, da ließ sie der Oberkämmerer vor Nebukadnezzar treten.19 Der König unterhielt sich mit ihnen und fand Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja allen anderen überlegen. Sie traten also in den Dienst des Königs.20 Sooft der König in Fragen, die Weisheit und Einsicht erfordern, ihren Rat einholte, fand er sie allen Zeichendeutern und Wahrsagern in seinem ganzen Reich zehnmal überlegen.21 Daniel blieb im königlichen Dienst bis ins erste Jahr des Königs Kyrus.

Daniel 1

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Im Jahr drei der Königsherrschaft des Jehojakim, des Königs von Juda, kam Nebukadnezzar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. (2Kön 23,36; 2Kön 24,1)2 Und der Herr gab Jehojakim, den König von Juda, und einen Teil der Geräte des Hauses Gottes in seine Hand, und er brachte diese in das Land Schinar, in das Haus seines Gottes; in das Schatzhaus seines Gottes brachte er die Geräte. (1Mo 10,10; 2Kön 24,12)3 Und der König befahl Aschpenas, dem Wichtigsten seiner Eunuchen, Israeliten herzubringen, und zwar aus der königlichen Nachkommenschaft und von den Vornehmsten,4 Knaben, an denen kein Makel war und die von schönem Aussehen waren und begabt für jede Wissenschaft, reich an Kenntnissen und von rascher Auffassung und die fähig waren, im Palast des Königs in den Dienst zu treten. Und er sollte sie unterrichten in den Schriften und der Sprache der Kasdäer,5 - und die tägliche Versorgung teilte der König ihnen zu von der Speise des Königs und von dem Wein, den er selbst trank -, und er sollte sie drei Jahre lang aufziehen, und danach sollten sie vor den König treten. (2Kön 25,29; Dan 5,1)6 Und unter ihnen waren Judäer: Daniel, Chananja, Mischael und Asarja. (Hes 14,14; Hes 28,3)7 Der Oberste der Eunuchen aber gab ihnen diese Namen: Daniel nannte er Beltschazzar, Chananja Schadrach, Mischael Meschach und Asarja Abed-Nego. (1Mo 41,45; 2Kön 23,34; 2Kön 24,17)8 Und Daniel war entschlossen, sich nicht unrein zu machen mit der Speise des Königs und mit dem Wein, den dieser trank. Und so erbat er sich vom Obersten der Eunuchen, sich nicht unrein machen zu müssen. (5Mo 14,3)9 Und Gott liess Daniel Gnade und Erbarmen finden vor dem Obersten der Eunuchen. (1Mo 39,4; Est 2,9)10 Aber der Oberste der Eunuchen sagte zu Daniel: Ich fürchte meinen Herrn, den König, der euch die Speise und die Getränke zugeteilt hat: Warum soll er sehen, dass eure Gesichter schmaler sind als die der Knaben, die gleich alt sind wie ihr? Ihr würdet mein Haupt vor dem König mit Schuld beladen.11 Da sprach Daniel zu dem Aufseher, den der Oberste der Eunuchen über Daniel, Chananja, Mischael und Asarja eingesetzt hatte:12 Versuche es doch zehn Tage lang mit deinen Dienern: Man soll uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken geben.13 Dann soll unser Aussehen und das Aussehen der Knaben, die die Speise des Königs essen, vor dir geprüft werden, und je nach dem, was du dann siehst, magst du mit deinen Dienern verfahren.14 Und er hörte auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage lang mit ihnen.15 Und nach zehn Tagen sahen sie besser aus und wohlgenährter als alle Knaben, die die Speise des Königs assen.16 Und der Aufseher trug jeweils ihre Speise weg und auch den Wein, den sie trinken sollten, und gab ihnen Gemüse. (Dan 5,1)17 Und diesen vier Knaben gab Gott Kenntnisse und Begabung für alle Schriften und jede Wissenschaft: Und Daniel verstand sich auf Schauungen und Träume jeder Art. (1Mo 41,12; Dan 2,19; Dan 4,5; Dan 5,12; Dan 6,4; Dan 10,1)18 Und nach Ablauf der Frist, die der König gesetzt hatte, um sie danach vorzuführen, brachte sie der Oberste der Eunuchen vor Nebukadnezzar.19 Und der König sprach mit ihnen, und unter ihnen allen fand sich keiner wie Daniel, Chananja, Mischael und Asarja. Und so traten sie in den Dienst des Königs. (1Mo 41,37)20 Und immer, wenn der König von ihnen ein Wort weiser Einsicht einholte, fand er sie allen Wahrsagepriestern und Beschwörern, die in seinem ganzen Königreich waren, zehnfach überlegen.21 Und Daniel blieb bis zum Jahr eins von Kyros[1], dem König. (2Chr 36,22; Dan 6,29; Dan 10,1)

Daniel 1

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Im dritten Regierungsjahr[1] des Königs Jojakim von Juda zog der babylonische König Nebukadnezzar vor Jerusalem und bedrängte die Stadt.[2]2 Der Herr gab König Jojakim in die Gewalt Nebukadnezzars und ließ auch einen Teil der Tempelgeräte in seine Hand fallen. Nebukadnezzar brachte sie ins Land Schinar[3] und ließ sie im Tempel, dem Schatzhaus seines Gottes, aufbewahren.3 Seinem obersten Hofbeamten Aschpenas befahl er, einige junge Israeliten aus dem Königshaus und den vornehmen Familien auszusuchen:4 „Die jungen Männer sollen gesund sein und gut aussehen, außerdem weise, klug und begabt. Sie müssen geeignet sein, in den Dienst am Königshof zu treten und deshalb in der Sprache und Literatur der Chaldäer[4] unterwiesen werden.“5 Drei Jahre lang sollten die jungen Leute ausgebildet werden und danach in den Dienst des Königs treten. Der König ordnete an, dass sie von der königlichen Tafel mit Speise und Wein versorgt würden.6 Zu den jungen Juden, die ausgesucht wurden, gehörten auch Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja.7 Aschpenas gab ihnen babylonische Namen: Daniel nannte er Beltschazzar, Hananja Schadrach, Mischaël Meschach und Asarja Abed-Nego.[5]8 Aber Daniel wollte sich ‹als Jude› nicht durch die Tafelkost und den Wein des Königs verunreinigen.[6] Deshalb bat er Aschpenas, dass er nicht gezwungen würde, sich vor Gott unrein zu machen.9 Gott sorgte dafür, dass der oberste Hofbeamte Verständnis für ihn zeigte.10 Allerdings sagte er zu Daniel: „Ich fürchte meinen Herrn, den König, weil er selbst bestimmt hat, was ihr essen und trinken sollt. Wenn er merkt, dass ihr schlechter ausseht als die anderen jungen Leute, lässt er mir den Kopf abschlagen.“11 Dann wandte sich Daniel an den Aufseher, den Aschpenas über ihn, Hananja, Mischaël und Asarja eingesetzt hatte:12 „Versuch es doch einmal zehn Tage lang mit uns! Gib uns nur Gemüse und Wasser13 und vergleiche dann unser Aussehen mit dem der anderen jungen Leute, die von der königlichen Tafel versorgt werden. Triff deine Entscheidung nach dem, was du dabei feststellst!“14 Der Aufseher war einverstanden und machte den zehntägigen Versuch mit ihnen.15 Nach Ablauf der Frist sahen die jungen Männer sogar gesünder und kräftiger aus als die anderen.16 Von da an gab ihnen der Aufseher immer Gemüse. Sie mussten nichts von der Tafelkost des Königs essen.17 Gott schenkte diesen vier jungen Männern Kenntnis und Verständnis für jede Schrift. Auf allen Wissensgebieten kannten sie sich aus, und Daniel konnte darüber hinaus Visionen und alle Arten von Träumen verstehen.18 Am Ende der Ausbildungszeit befahl der König, die jungen Leute zu ihm zu bringen. Der oberste Hofbeamte stellte sie Nebukadnezzar vor,19 und der König redete mit ihnen. Dabei stellte sich heraus, dass Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja alle anderen in den Schatten stellten. Sie wurden in den königlichen Dienst aufgenommen.20 Und immer, wenn der König auf ein sicheres Urteil angewiesen war und ihren Rat suchte, fand er sie seinen Magiern und Geisterbeschwörern zehnfach überlegen.21 Daniel blieb bis zum ersten Regierungsjahr des Königs Kyrus[7] in königlichen Diensten.