Richter 4

Elberfelder Bibel

1 Und die Söhne Israel taten weiter, was böse war in den Augen des HERRN, nachdem Ehud gestorben war. (Ri 2,11; Ri 2,19)2 Da verkaufte sie der HERR in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der in Hazor König war. Sein Heeroberster war Sisera, der wohnte in Haroschet-Gojim[1]. (Jos 11,1; Ri 2,14; 1Sam 12,9)3 Da schrien die Söhne Israel zu dem HERRN; denn er hatte neunhundert eiserne Wagen, und er quälte die Söhne Israel mit Gewalt zwanzig Jahre. (2Mo 2,23; Ri 1,19; Ri 3,9; Ri 5,1; Ri 6,6; Ri 10,10; Ps 106,42)4 Und Debora, eine Prophetin, die Frau des Lappidot, war Richterin in Israel zu jener Zeit. (2Mo 15,20)5 Sie hatte ihren Sitz[2] unter der Debora-Palme, zwischen Rama und Bethel, im Gebirge Ephraim. Und die Söhne Israel gingen zu ihr hinauf zum Gericht. (1Sam 1,1; 1Sam 7,17)6 Und sie sandte hin und ließ Barak, den Sohn Abinoams, aus Kedesch ⟨in⟩ Naftali rufen. Und sie sagte zu ihm: Hat der HERR, der Gott Israels, nicht geboten: Geh hin und zieh auf den Berg Tabor und nimm mit dir zehntausend Mann von den Söhnen Naftali und von den Söhnen Sebulon? (Jos 19,22; Jos 19,37; Ri 8,18; 1Sam 12,11; Ps 89,13; Jer 46,18; Hos 5,1; Hebr 11,16; Hebr 11,32)7 Ich aber ziehe Sisera, den Heerobersten Jabins, zu dir heran an den Bach Kischon mit seinen Wagen und seiner Menge, und ich gebe ihn in deine Hand! (2Mo 14,4; 1Kön 18,40)8 Da sagte Barak zu ihr: Wenn du mit mir gehst, gehe ich; wenn du aber nicht mit mir gehst, gehe ich nicht.9 Da sagte sie: Ich will gerne mit dir gehen – nur dass ⟨dann⟩ die Ehre nicht dir ⟨zufällt⟩ auf dem Weg, den du gehst, denn in die Hand einer Frau wird der HERR den Sisera verkaufen. Und Debora machte sich auf und ging mit Barak nach Kedesch. (Ri 9,53)10 Und Barak rief Sebulon und Naftali nach Kedesch zusammen. Und zehntausend Mann zogen in seinem Gefolge hinauf; auch Debora zog mit ihm hinauf. (Ri 6,35)11 Heber aber, der Keniter, hatte sich von den Kenitern getrennt, ⟨von⟩ den Söhnen Hobabs, des Schwiegervaters des Mose. Und er hatte sein Zelt aufgeschlagen bis zur Terebinthe in Zaanannim, das bei Kedesch ⟨liegt⟩. (4Mo 10,29; Jos 19,33; Ri 1,16)12 Und man berichtete dem Sisera, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor hinaufgezogen sei. (Jos 19,22; Ri 8,18; Ps 89,13; Jer 46,18; Hos 5,1)13 Da rief Sisera alle seine Wagen zusammen, neunhundert eiserne Wagen, und das ganze ⟨Kriegs⟩volk, das bei ihm war, von Haroschet-Gojim[3] an den Bach Kischon. (1Kön 18,40)14 Debora aber sagte zu Barak: Mach dich auf! Denn dies ist der Tag, da der HERR den Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht der HERR ⟨selbst⟩ vor dir her ausgezogen? Und Barak stieg vom Berg Tabor hinab und zehntausend Mann ihm nach. (5Mo 9,3; Jos 10,8; Ri 7,9; 2Sam 5,24; Ps 68,8)15 Und der HERR brachte Sisera und alle ⟨seine⟩ Wagen und das ganze Heerlager in Verwirrung durch die Schärfe des Schwertes vor Barak. Und Sisera stieg vom Wagen herab und floh zu Fuß. (1Sam 7,10)16 Barak aber jagte den Wagen und dem Heer nach bis Haroschet-Gojim[4]. So fiel das ganze Heer Siseras durch die Schärfe des Schwertes; kein Einziger blieb übrig. (Jos 10,10; Ri 5,24; Ps 83,10; Jes 43,17)17 Sisera aber floh zu Fuß zum Zelt Jaëls, der Frau Hebers, des Keniters; denn es war Friede zwischen Jabin, dem König von Hazor, und dem Haus Hebers, des Keniters.18 Da ging Jaël hinaus, dem Sisera entgegen. Und sie sagte zu ihm: Kehre ein, mein Herr, kehre ein zu mir, fürchte dich nicht! So kehrte er zu ihr ein in das Zelt, und sie bedeckte ihn mit einer Decke.19 Und er sagte zu ihr: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken, denn ich bin durstig! Da öffnete sie den Milchschlauch, gab ihm zu trinken und deckte ihn ⟨wieder⟩ zu.20 Und er sagte zu ihr: Stell dich an den Eingang des Zeltes! Und es sei ⟨so⟩: Wenn jemand kommt und dich fragt und sagt: Ist jemand hier?, dann sage: Niemand!21 Jaël aber, die Frau Hebers, ergriff einen Zeltpflock und nahm den Hammer in ihre Hand, und sie ging leise zu ihm hinein und schlug den Pflock durch seine Schläfe, dass er in die Erde drang – er war nämlich in tiefen Schlaf gefallen –; da wurde er ohnmächtig und starb[5].22 Und siehe, als Barak Sisera nachjagte, da ging Jaël hinaus, ihm entgegen, und sagte zu ihm: Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst! Und er ging zu ihr hinein, und siehe, Sisera lag tot da, den Pflock in seiner Schläfe.23 So demütigte Gott an jenem Tag Jabin, den König von Kanaan, vor den Söhnen Israel.24 Und die Hand der Söhne Israel legte sich immer härter auf Jabin, den König von Kanaan, bis sie Jabin, den König von Kanaan, vernichtet hatten. (Ri 4,4)

Richter 4

Neues Leben. Die Bibel

1 Nachdem Ehud tot war, taten die Israeliten wieder Böses in den Augen des HERRN. (Ri 2,19)2 Deshalb lieferte der HERR sie an Jabin aus, einen kanaanitischen König, der in Hazor herrschte. Sein Heerführer war Sisera. Er lebte in Haroschet-Haggojim. (Jos 11,1; Ps 83,10)3 Nachdem Sisera, der 900 eiserne Streitwagen befehligte, die Israeliten 20 Jahre lang grausam unterdrückt hatte, schrien die Israeliten zum HERRN um Hilfe.4 Debora, eine Prophetin, die mit Lappidot verheiratet war, war zu dieser Zeit Richterin in Israel.5 Sie wohnte unter Deboras Palme zwischen Rama und Bethel im Bergland von Ephraim, und die Israeliten gingen mit ihren Rechtsstreitigkeiten zu ihr.6 Eines Tages ließ sie Barak, den Sohn von Abinoam, der in Kedesch im Land von Naftali lebte, zu sich rufen. Sie sagte zu ihm: »Der HERR, der Gott Israels, befiehlt dir: ›Sammle 10.000 Krieger aus den Stämmen Naftali und Sebulon und zieh mit ihnen auf den Berg Tabor. (1Sam 12,11; Hebr 11,32)7 Ich will Sisera, Jabins Heerführer, mit seinen Streitwagen und Kriegern zum Fluss Kischon locken. Dort werde ich dir den Sieg über ihn schenken.‹« (Ps 83,10)8 Barak antwortete ihr: »Wenn du mitkommst, gehe ich, aber wenn nicht, gehe ich auch nicht!«9 »Gut«, entgegnete sie, »ich komme mit dir. Doch dieser Feldzug wird dir keinen Ruhm einbringen, denn der HERR wird einer Frau den Sieg über Sisera schenken.« Und Debora machte sich auf und zog mit Barak nach Kedesch.10 In Kedesch rief Barak die Stämme Sebulon und Naftali zusammen, und 10.000 Krieger zogen mit ihm. Debora begleitete sie. (Ri 5,18)11 Der Keniter Heber, ein Nachkomme von Moses Schwager[1] Hobab, hatte sich von den anderen Mitgliedern seines Stammes abgesondert und sein Zelt bei der geweihten Eiche von Zaanannim, in der Nähe von Kedesch, aufgeschlagen. (Jos 19,33; Ri 1,16)12 Als Sisera hörte, dass Barak, der Sohn von Abinoam, zum Berg Tabor hinaufgezogen war,13 rief er alle 900 eisernen Streitwagen und alle seine Krieger zusammen, und sie zogen von Haroschet-Haggojim zum Fluss Kischon.14 Da sagte Debora zu Barak: »Auf! Heute ist der Tag, an dem der HERR Sisera in deine Gewalt geben wird. Ist der HERR nicht schon vor dir unterwegs?« Da führte Barak seine 10.000 Krieger den Berg Tabor hinunter in die Schlacht.15 Als Barak mit scharfem Schwert angriff, rief der HERR eine große Verwirrung unter Sisera, seinen Wagen und seiner ganzen Streitmacht hervor. Sisera sprang von seinem Wagen herunter und entkam zu Fuß. (Jos 10,10; Ri 7,21)16 Barak verfolgte die Streitwagen und das Heer bis nach Haroschet-Haggojim. Sämtliche Krieger von Sisera wurden getötet; kein Einziger blieb am Leben. (2Mo 14,28; Ps 83,10)17 Sisera floh zu Fuß zum Zelt von Jaël, der Frau des Keniters Heber, denn Hebers Familie lebte mit König Jabin von Hazor in Frieden.18 Jaël kam Sisera entgegen und sagte zu ihm: »Kehr ein, mein Herr, kehr bei mir ein und hab keine Angst.« Da ging er mit ihr ins Zelt und sie deckte ihn mit einer Decke zu.19 »Bitte gib mir etwas Wasser«, bat er, »ich bin durstig.« Sie öffnete den Schlauch mit Milch, gab ihm zu trinken und deckte ihn wieder zu. (Ri 5,25)20 »Stell dich an den Zelteingang«, befahl er ihr. »Wenn jemand kommt und dich fragt, ob hier drinnen jemand ist, dann sag nein.«21 Doch Jaël, die Frau von Heber, nahm sich einen Zeltpflock und einen Hammer, und als Sisera vor Erschöpfung eingeschlafen war, schlich sie leise zu ihm hin. Sie schlug den Zeltpflock durch seine Schläfe bis in den Boden und er starb.22 Als Barak kam, um Sisera zu suchen, ging Jaël ihm entgegen. Sie sagte: »Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst.« Er folgte ihr ins Zelt und fand Sisera darin tot liegen, den Zeltpflock durch die Schläfe geschlagen.23 An diesem Tag erlebte Israel, wie Gott dem Kanaaniterkönig Jabin eine schwere Niederlage zufügte[2].24 Von da an bedrängten die Israeliten König Jabin immer stärker, bis sie ihn schließlich vernichteten.