Johannes 13

Elberfelder Bibel

1 Vor dem Passahfest aber, als Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt zu dem Vater hinzugehen – da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende[1]. (Joh 7,30; Joh 8,14; Joh 15,9; Joh 18,4; Joh 19,28; Offb 1,5)2 Und bei einem Abendessen, als der Teufel schon dem Judas, Simons ⟨Sohn⟩, dem Iskariot[2], es ins Herz gegeben hatte, dass er ihn überliefere, (Mk 14,10; Apg 5,3)3 steht ⟨Jesus⟩ – im Bewusstsein, dass der Vater ihm alles in die Hände gegeben und dass er von Gott ausgegangen war und zu Gott hinging – (Joh 3,35; Joh 8,14)4 von dem Abendessen auf und legt die Oberkleider ab; und er nahm ein leinenes Tuch und umgürtete sich. (Lk 12,37)5 Dann gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an, die Füße der Jünger zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. (Lk 22,27)6 Er kommt nun zu Simon Petrus; der spricht zu ihm: Herr, du wäschst meine Füße? (Mt 3,14)7 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen.8 Petrus spricht zu ihm: Du sollst nie und nimmer[3] meine Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit mir. (Mt 3,14)9 Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!10 Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle. (Joh 6,64; Joh 15,3; 1Kor 6,11; Tit 3,5)11 Denn er kannte den, der ihn überlieferte; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. (Joh 6,64)12 Als er nun ihre Füße gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, legte er sich wieder zu Tisch und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe?13 Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und ihr sagt recht, denn ich bin es. (Mt 23,8)14 Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen.15 Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr tut, wie ich euch getan habe. (Phil 2,5; Kol 3,13; 1Petr 2,21; 1Joh 2,6)16 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr, auch ein Gesandter[4] nicht größer als der, der ihn gesandt hat. (Mt 10,24; Joh 15,20)17 Wenn ihr dies wisst, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut! (Mt 26,20; Mk 14,17; Lk 11,28; Lk 22,14; Jak 1,25)18 Ich rede nicht von euch allen, ich weiß, welche ich erwählt habe; aber damit die Schrift erfüllt wird: »Der mit mir das Brot isst, hat seine Ferse gegen mich aufgehoben.« (Ps 41,10; Lk 24,44; Joh 6,70; Joh 17,12; Joh 19,28)19 Von jetzt an sage ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, glaubt, dass ich ⟨es⟩ bin. (Joh 14,29; Joh 16,4)20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (Lk 9,48; Lk 10,16; Joh 12,44)21 Als Jesus dies gesagt hatte, wurde er im Geist erschüttert und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. (Joh 11,33)22 Die Jünger blickten einander an, in Verlegenheit darüber, von wem er rede.23 Einer von seinen Jüngern, den Jesus liebte, lag zu Tisch an der Brust Jesu[5]. (Joh 19,26; Joh 20,2; Joh 21,7)24 Diesem nun winkt Simon Petrus, zu erfragen, wer es wohl sei, von dem er rede.25 Jener lehnt sich an die Brust Jesu und spricht zu ihm: Herr, wer ist es? (Joh 21,20)26 Jesus antwortete: Der ist es, für den ich den Bissen eintauchen und ihm geben werde. Und als er den Bissen eingetaucht hatte, nimmt er ⟨ihn⟩ und gibt ⟨ihn⟩ dem Judas, Simons ⟨Sohn⟩, dem Iskariot[6]. (Joh 6,71)27 Und nach dem Bissen fuhr dann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm: Was du tust, tu schnell! (Lk 22,3)28 Keiner aber von den zu Tisch Liegenden verstand, wozu er ihm dies sagte:29 Denn einige meinten, weil Judas die Kasse hatte, dass Jesus zu ihm sagte: Kaufe, was wir für das Fest benötigen, oder dass er den Armen etwas geben solle. (Joh 12,6)30 Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Es war aber Nacht.31 Als er nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. (Joh 12,23)32 Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und er wird ihn sogleich verherrlichen. (Joh 17,4)33 Kinder[7], noch eine kleine ⟨Weile⟩ bin ich bei euch; ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden sagte: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen, so sage ich jetzt auch euch. (Joh 7,33; Joh 12,8)34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. (Joh 15,12; Röm 12,10; Eph 5,2; 1Thess 4,9; Hebr 13,1; 1Petr 1,22; 1Joh 2,8; 1Joh 3,11)35 Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Mt 26,31; Mk 14,27; Lk 22,31)36 Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete ihm: Wohin ich gehe, ⟨dorthin⟩ kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst ⟨mir⟩ aber später folgen. (Joh 7,34; Joh 14,5; Joh 16,5; Joh 21,18)37 Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen.38 Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast. (Joh 18,27)

Johannes 13

Neues Leben. Die Bibel

1 Vor dem Passahfest wusste Jesus, dass für ihn die Zeit gekommen war, diese Welt zu verlassen und zu seinem Vater zurückzukehren. Nun bewies er seinen Jüngern das ganze Ausmaß seiner Liebe.[1] (Joh 16,28; Joh 17,1)2 Es war Zeit für das Abendessen, und der Teufel hatte Judas, den Sohn des Simon Iskariot, schon dazu verleitet, seinen Plan wahr zu machen und Jesus zu verraten. (Lk 22,3; Joh 6,70)3 Jesus aber wusste, dass der Vater ihm uneingeschränkte Macht über alles gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehren würde.4 Er stand vom Tisch auf, zog sein Obergewand aus, band sich ein Handtuch um die Hüften (Lk 12,37; Lk 22,27)5 und goss Wasser in eine Schale. Dann begann er, seinen Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Handtuch abzutrocknen, das er sich umgebunden hatte. (Lk 7,44; Joh 12,3)6 Als er zu Simon Petrus kam, sagte Petrus zu ihm: »Herr, warum willst du mir die Füße waschen?«7 Jesus antwortete: »Du verstehst jetzt nicht, warum ich das tue; eines Tages wirst du es verstehen.«8 »Nein«, protestierte Petrus. »Du sollst mir niemals die Füße waschen!« Jesus erwiderte: »Wenn ich dich nicht wasche, gehörst du nicht zu mir.« (Hes 36,25; 1Kor 6,11; Eph 5,26; Tit 3,5)9 Da rief Simon Petrus: »Dann wasche mir auch die Hände und den Kopf, Herr, und nicht nur die Füße!«10 Jesus erwiderte: »Wer gebadet hat, braucht sich – ausgenommen die Füße[2] – nicht zu waschen, um völlig rein zu sein. Ihr seid rein, allerdings nicht jeder hier.« (Joh 15,3)11 Denn Jesus wusste, wer ihn verraten würde. Das meinte er mit dem Satz: »Nicht jeder hier von euch ist rein.« (Joh 6,64; Joh 13,2)12 Nachdem er ihnen die Füße gewaschen hatte, zog Jesus sein Obergewand wieder an, setzte sich und fragte: »Versteht ihr, was ich getan habe?13 Ihr nennt mich ›Meister‹ und ›Herr‹ und damit habt ihr recht, denn das bin ich. (1Kor 12,3)14 Und weil ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, sollt auch ihr einander die Füße waschen. (Lk 22,27; 1Tim 5,10; 1Petr 5,5)15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. Tut, was ich für euch getan habe. (Phil 2,5; 1Petr 5,3; 1Joh 2,6; 1Joh 3,16)16 Es ist nur zu wahr: Ein Diener ist nicht größer als sein Herr. Genauso sind die Boten nicht wichtiger als der, der sie gesandt hat.17 Ihr wisst das alles – nun handelt auch danach. Das ist der Weg zu eurem Glück! (Jak 1,25)18 Ich sage diese Dinge nicht zu euch allen; denn ich kenne jeden Einzelnen von euch, die ich erwählt habe, ganz genau. In der Schrift steht: ›Der, mit dem ich mein Brot geteilt habe, hat sich gegen mich gewandt‹[3], und das wird sich bald erfüllen. (Ps 41,10)19 Ich sage euch das jetzt, damit ihr, wenn es eintrifft, erkennt, dass ich der Christus bin.20 Ich versichere euch: Wer meinen Boten willkommen heißt, der heißt mich willkommen, und wer mich willkommen heißt, der heißt meinen Vater willkommen, der mich gesandt hat.« (Mt 10,40; Lk 10,16)21 Nach diesen Worten sagte Jesus bis ins Tiefste erschüttert: »Ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!«22 Die Jünger sahen einander an und fragten sich, wen er wohl damit meinte.23 Einer seiner Jünger – der, den Jesus liebte – saß neben ihm am Tisch.[4] (Joh 19,26)24 Simon Petrus bedeutete ihm, er solle fragen, wer so etwas Schreckliches tun würde.25 Jener Jünger lehnte sich zu Jesus hinüber und fragte: »Herr, wer ist es?« (Joh 21,20)26 Jesus sagte: »Es ist der, dem ich das Stück Brot reiche, nachdem ich es eingetaucht habe.« Und als er das Brot eingetaucht hatte, gab er es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.27 Sobald Judas das Brot gegessen hatte, ergriff der Satan Besitz von ihm. Da sagte Jesus zu ihm: »Beeile dich. Was du tun willst, tue bald!« (Lk 22,3; Joh 13,2)28 Keiner der anderen am Tisch wusste, was Jesus damit meinte.29 Da Judas die Kasse verwaltete, dachten einige, Jesus habe ihn aufgefordert, für das Fest einkaufen zu gehen oder den Armen etwas Geld zu geben. (Joh 12,6)30 Judas aber stand sofort auf und ging in die Nacht hinaus. (Lk 22,53)31 Sobald Judas den Raum verlassen hatte, sagte Jesus: »Nun ist für den Menschensohn die Zeit gekommen, dass er verherrlicht wird. Gott wird durch alles, was geschieht, verherrlicht,32 und das wird sehr bald geschehen.[5]33 Liebe Kinder, es ist nur noch kurze Zeit, bis ich fortgehen und euch verlassen muss! Ihr werdet nach mir suchen, doch wie ich schon den Juden gesagt habe: Wohin ich gehe, da könnt ihr nicht hinkommen.34 So gebe ich euch nun ein neues Gebot: Liebt einander. So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben. (3Mo 19,18; Eph 5,2; 1Thess 4,9; 1Petr 1,22; 1Joh 2,8; 1Joh 3,23; 1Joh 4,10)35 Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid.« (1Joh 3,14; 1Joh 4,20)36 Simon Petrus sagte: »Herr, wohin gehst du?« Und Jesus erwiderte: »Wo ich hingehe, dahin kannst du jetzt nicht mitkommen, aber später wirst du mir dorthin folgen.« (Mt 26,33; Mk 14,29; Lk 22,33; Joh 21,18; 2Petr 1,14)37 »Warum kann ich jetzt nicht mitkommen, Herr?«, fragte er. »Ich bin bereit, für dich zu sterben.«38 Jesus antwortete: »Für mich sterben? Nein. Ehe morgen früh der Hahn kräht, wirst du drei Mal leugnen, mich auch nur zu kennen.