Jesaja 30

Elberfelder Bibel

1 Wehe den widerspenstigen Söhnen, spricht der HERR[1], die einen Plan machen[2], aber nicht von mir aus, und Bündnisse weihen[3], aber nicht nach meinem Geist, um Sünde auf Sünde zu häufen; (Jes 1,2; Jes 1,4; Jes 29,15; Jes 31,1; Hes 2,3; Hos 11,6)2 die sich aufmachen, um nach Ägypten hinabzuziehen – aber meinen Mund haben sie nicht befragt –, um unter den Schutz des Pharao zu flüchten und um sich zu bergen im Schatten Ägyptens! (Jos 9,14; 1Kön 22,7; 2Kön 18,21; Jes 36,6; Jer 2,18; Jer 42,14; Hos 7,13; Hos 8,9)3 Doch der Schutz des Pharao wird euch zur Schande werden und die Zuflucht im Schatten Ägyptens zur Schmach. (Jes 20,5; Jer 2,36; Jer 46,25; Hes 29,7)4 Denn seine Obersten[4] waren ⟨zwar⟩ in Zoan, und seine Gesandten erreichten Hanes; (Jes 19,11)5 ⟨doch⟩ jeder wird zuschanden an einem Volk[5], das ihm nichts nutzt, das nicht zur Hilfe und nicht zum Nutzen, sondern zur Schande und auch zur Schmach ⟨dient⟩. –6 Ausspruch über die Tiere[6] des Südens: Durch ein Land der Not und der Angst, aus dem Löwin und Löwe, Giftschlange und fliegende feurige Schlangen[7] ⟨kommen⟩, tragen sie auf dem Rücken von Eseln ihren Reichtum und auf den Höckern der Kamele ihre Schätze zu einem Volk, das nichts nützt. (4Mo 21,6; Jes 14,29; Hos 8,9; Hos 12,2; Sach 6,6)7 Denn umsonst und vergebens wird Ägypten helfen. Darum nenne ich es Rahab, die zum Schweigen Gebrachte.[8] (Spr 25,19; Jes 31,3; Jer 37,7)8 Geh nun hin, schreib es bei ihnen auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch ein, damit es für einen künftigen Tag als Zeuge bleibt[9] bis in Ewigkeit! (Jes 8,1; Jer 36,2)9 Denn ein widerspenstiges Volk ist es, verlogene Söhne, Söhne, die das Gesetz[10] des HERRN nicht hören wollen, (5Mo 31,27; Ps 81,12; Jes 1,4; Jes 5,24; Jes 10,5; Jes 48,4; Jer 7,28; Sach 1,4; Apg 7,51)10 die zu den Sehern sagen: Seht nicht! und zu den Schauenden: Schaut uns nicht das Richtige! Sagt uns Schmeicheleien! Schaut uns Täuschungen! (1Kön 22,8; 2Chr 25,16; Jer 11,21; Am 2,12; Mi 2,6; 2Tim 4,3)11 Weicht ab vom Weg, biegt ab vom Pfad! Lasst uns in Ruhe mit dem Heiligen Israels[11]! (Hi 21,14; Jes 29,13)12 Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dieses Wort verwerft und auf Unterdrückung und Arglist vertraut und euch darauf stützt, (Jes 28,15)13 darum wird für euch diese Schuld wie ein sturzbringender Riss sein, der sich vorschiebt an einer hochragenden Mauer, deren Zusammenbruch in einem Augenblick, plötzlich kommt. (Ps 62,4; Spr 29,1; Hes 13,14)14 Und er wird sie zerbrechen, wie man einen Töpferkrug zerbricht, mitleidslos zertrümmert, und unter dessen Bruchstücken man nicht ein ⟨ganzes⟩ Tongefäß findet, um ⟨damit⟩ Feuer vom Herd zu holen oder Wasser aus einer Wassergrube[12] zu schöpfen. (Jer 19,11; Jer 48,38)15 Denn so spricht der Herr, HERR, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt. (2Mo 14,14; Jes 7,4; Jes 40,31; Mt 23,37)16 Ihr sagtet: »Nein, sondern auf Pferden wollen wir fliegen«, darum werdet ihr fliehen; und: »Auf Rennern wollen wir reiten«, darum werden eure Verfolger ⟨hinter euch her⟩rennen. (2Kön 25,5; Kla 4,19)17 Je ein Tausend ⟨wird fliehen⟩ vor dem Drohen eines Einzigen. Vor dem Drohen von Fünfen werdet ihr ⟨alle⟩ fliehen, bis ihr ⟨nur noch⟩ ein Rest seid wie eine Signalstange auf der Spitze des Berges und wie ein Feldzeichen auf dem Hügel. (3Mo 26,17; 5Mo 28,25; 5Mo 32,30; Jes 1,8)18 Und darum wird der HERR darauf warten, euch gnädig zu sein, und darum wird er sich erheben, sich über euch zu erbarmen. Denn ein Gott des Rechts ist der HERR. Glücklich alle, die auf ihn harren! (Ps 2,12; Jes 26,7; Jes 57,16; Jer 17,7; Jer 31,20; Kla 3,25)19 Ja, ⟨du⟩ Volk aus Zion, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht mehr weinen! Er wird dir gewiss Gnade erweisen auf die Stimme deines Hilfegeschreis. Sobald er hört, antwortet er dir. (Jes 25,8; Jes 58,9; Jes 65,19; Jes 65,24; Jer 29,12)20 Und hat der Herr euch auch Brot der Not und Wasser der Bedrängnis[13] gegeben, so wird dein Lehrer sich nicht mehr verbergen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen. (Jes 33,16; Jes 51,14)21 Und wenn ihr zur Rechten oder wenn ihr zur Linken abbiegt, werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, den geht! (5Mo 5,32; 1Sam 12,23; Jes 48,17; Jer 6,16)22 Dann wirst du[14] den Überzug deiner silbernen Schnitzbilder und die Bekleidung deiner goldenen Gussbilder unrein machen[15]. Du wirst sie wegwerfen wie etwas Unreines: Dreck!, wirst du dazu sagen. – (5Mo 7,25; Jes 2,20; Jes 27,9; Hes 7,20)23 Und er wird Regen geben deiner Saat, mit der du den Erdboden besäst, und Brot als Ertrag des Erdbodens, und ⟨alles⟩ wird saftig und fett sein. Deine Herden werden an jenem Tag weiden auf weitem Weidegrund. (3Mo 26,3; Ps 67,7; Jes 32,20; Joe 2,23)24 Und die Rinder und Esel, die den Erdboden bearbeiten, werden gemischtes Sauerfutter fressen, das man mit Schaufel und mit der Gabel geworfelt hat.25 Und auf jedem hohen Berg und auf jedem hochragenden Hügel werden Bäche, Wasserläufe sein am Tag des großen Mordens, wenn Türme fallen. (Jes 2,15; Joe 4,13; Joe 4,18)26 Dann wird das Licht des Mondes sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenfach sein wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, da der HERR den Bruch seines Volkes verbinden und die Wunde seines Schlages heilen wird. (Jer 30,17; Mal 3,20)27 Siehe, der Name des HERRN kommt von weit her mit seinem brennenden Zorn und wuchtigem Auffahren. Seine Lippen sind voller Grimm, und seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer (Mal 1,11)28 und sein Atem wie ein überflutender Bach, der bis an den Hals reicht: um die Nationen zu schwingen mit dem Schwingsieb des Nichts und einen irreführenden Zaum an die Kinnbacken der Völker ⟨zu legen⟩. (Jes 17,13)29 Das Lied werdet ihr ⟨auf den Lippen⟩ haben wie in der Nacht, in der das Fest gefeiert[16] wird, und Freude im Herzen wie der, der unter Flötenspiel hinaufzieht, um auf den Berg des HERRN zu kommen, zum Felsen Israels. (Ps 42,5; Jes 44,8)30 Dann wird der HERR hören lassen die Hoheit seiner Stimme und sehen lassen das Niederfahren seines Armes mit wütendem Zorn und einer Flamme verzehrenden Feuers, ⟨unter⟩ Platzregen und Wolkenbruch und Hagelsteinen. (2Mo 9,24; Jos 10,10; Ps 29,4; Jes 4,6; Jes 10,16; Jes 29,6; Jes 52,10; Jes 66,15; Joe 4,16; Hebr 12,29)31 Ja, von der Stimme des HERRN wird Assur zerschlagen[17], wenn er mit dem Stock dreinschlägt. (Jes 37,36)32 Und es wird geschehen, jeder Hieb der Zuchtrute[18], die der HERR auf es niedersausen lässt, ⟨geschieht⟩ unter Tamburin- und Zitherspiel. Und mit geschwungenem Arm[19] kämpft er gegen es. (2Chr 32,8; Jes 10,26; Jes 31,4)33 Denn längst ist eine Feuerstätte[20] hergerichtet. Auch für den König[21] ist sie bereitet, tief ⟨und⟩ weit hat er sie gemacht. Ihr Scheiterhaufen ⟨ist für⟩ das Feuer und ⟨hat⟩ Holz in Menge. Wie ein Schwefelstrom setzt der Atem des HERRN ihn in Brand. (5Mo 4,24; 2Kön 23,10; Jes 33,14; Dan 11,36; Offb 19,20)

Jesaja 30

Neues Leben. Die Bibel

1 »Meinen widerspenstigen Kindern wird es sehr schlecht gehen«, sagt der HERR. »Sie schmieden einen Plan, der nicht von mir ausgeht, sie schließen ein Bündnis, das nicht nach meinem Sinn ist. Dadurch schaufeln sie Sünde auf Sünde. (Jes 8,11)2 Sie machen sich auf den Weg nach Ägypten hinab, ohne mich zu fragen. Sie suchen dort beim Pharao Zuflucht und wollen sich dort unter dem Schutz Ägyptens bergen. (Jes 8,19; Jes 31,1)3 Doch die Zuflucht zum Pharao wird sie beschämen und die Flucht unter den Schutz Ägyptens wird ihnen zur Schande werden. (Jes 36,6; Jer 42,18)4 Ihre königlichen Gesandten sind zwar schon in Zoan und ihre Boten in Hanes eingetroffen,5 aber sie werden alle von diesem Volk enttäuscht werden müssen, das ihnen weder etwas nützt noch weiterhilft und ihnen nichts anderes einbringt als Enttäuschung und zusätzliche Schmähung.« (Jes 31,3; Jer 2,36)6 Dies ist die Botschaft für das Nilpferd des Südens: Durch ein Land der Not und der Angst, in dem es Löwinnen und Löwen, Nattern und geflügelte Reptilien gibt, tragen sie ihre Reichtümer auf Eselsrücken und ihre Schätze auf den Höckern von Kamelen. Sie tragen es zu einem Volk, das ihnen gar nichts nützt. (5Mo 8,15)7 Ägyptens Hilfe wird hohl und nichtig sein. Deshalb nenne ich dieses Volk Angeber und Nichtstuer.« (Jes 51,9)8 Nun geh und schreib ihnen diese Worte auf eine Tafel; verzeichne sie in einem Buch. Sie sollen dort für die Zukunft und für alle Ewigkeit aufgeschrieben sein. (Jes 8,1)9 Denn dieses Volk ist störrisch. Seine Söhne sind Lügner, die die Weisungen des HERRN nicht gerne anhören. (Jes 24,5; Jes 28,15; Jes 30,1)10 Zu den Sehern sagen sie: »Seht nicht!« Zu den Propheten: »Weissagt uns nicht die Wahrheit. Streichelt uns mit Schmeicheleien und verhätschelt uns mit Täuschungen. (1Kön 22,8; Jer 6,14; Hes 13,7; Am 2,12; 2Tim 4,3)11 Geht uns aus dem Weg, tretet zur Seite, verschwindet. Lasst uns mit dem ›Heiligen Israels‹ in Ruhe.« (Hi 21,14)12 Deshalb entgegnet der Heilige Israels: »Weil ihr missachtet, was ich euch sage, und euch lieber auf Erpressung und üble Tricks verlassen und stützen wollt, (Jes 5,24; Jes 59,13)13 wird diese Sünde für euch wie ein Riss in einer einsturzgefährdeten hohen Mauer sein, der sich plötzlich ausdehnt. Von einem Augenblick auf den anderen stürzt sie ein. (Jes 26,21; Jes 29,5)14 Ihr werdet wie Tongeschirr zerschmettert werden – schonungslos werdet ihr vollständig zertrümmert. Es wird sich keine Scherbe mehr finden, um darin ein paar glühende Kohlen von einer Feuerstelle zu holen oder Wasser aus einem Brunnen zu schöpfen.« (Ps 2,9; Jer 19,10)15 Denn so spricht der allmächtige HERR, der Heilige Israels: »Durch Umkehr und Ruhe könntet ihr gerettet werden. Durch Stillsein und Vertrauen könntet ihr stark sein. Aber das wollt ihr nicht. (Jes 7,4; Jes 28,12; Jes 32,17)16 Ihr sagt: ›Wir wollen auf Pferden dahinfliegen.‹ Deshalb werdet ihr fliehen. Und: ›Wir wollen auf schnellen Tieren reiten.‹ Deshalb werden auch eure Feinde sehr schnell sein! (Jes 31,1)17 Vor dem Schlachtruf eines Einzigen werden tausend von euch fliehen. Fünf von ihnen werden euch alle in die Flucht schlagen, bis von euch nur noch ein kleiner Rest übrig ist. Dann seid ihr wie eine einsame Kiefer auf einer Bergspitze oder wie ein Flaggenmast auf einem Hügel.« (5Mo 28,25; 5Mo 32,30)18 Deshalb wartet der HERR sehnlich darauf, euch zu begnadigen. Er wird sich erheben, um euch sein Erbarmen zu zeigen. Denn der HERR ist ein gerechter Gott. Glücklich ist, wer auf ihn vertraut. (Jes 25,9; 2Petr 3,9)19 Ja, Volk von Zion, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht mehr immerzu weinen müssen. Er wird dir ganz sicher gnädig sein, wenn du ihn um Hilfe bittest. Dein Rufen erhört er sofort. (Jes 25,8; Jes 65,24)20 In der Not wird euch der HERR Brot und in der Bedrängnis Wasser geben. Deine Lehrer werden sich nicht mehr verkriechen müssen. Du wirst die, die dich lehren, mit eigenen Augen sehen können. (Ps 80,6)21 Ob dein Weg nach rechts oder links führt, wird eine Stimme hinter dir herrufen und dir ansagen: »Das ist der richtige Weg, den geh!« (Jes 35,8)22 Dann wirst du deine versilberten Götzen und deine mit Gold überzogenen Bilder verunreinigen und sie auf den Müll hinauswerfen und dabei rufen: »Weg mit dem Dreck!« (2Mo 32,2)23 Der HERR wird euch daraufhin mit Regen für eure Saat, die ihr in den Boden legt, segnen. Als Ertrag werdet ihr saftiges, nahrhaftes Brot haben und euer Vieh wird an jenem Tag auf fruchtbarem, weitläufigem Weideland grasen. (Ps 65,10)24 Die Rinder und Esel, mit denen ihr den Boden bestellt, werden gutes Mischfutter fressen, das mit Salz haltbar gemacht und mit der Schaufel und der Wurfgabel von den Spelzen gereinigt wurde. (Mt 3,12)25 Auf jedem hohen Berg und jedem aufragenden Hügel werden Wasserbäche hervorquellen. Das wird am Tag des großen Massakers sein, wenn die Türme fallen. (Jes 41,18)26 Der Mond wird genauso hell scheinen wie die Sonne, und die Sonne wird siebenmal heller strahlen – wie das Licht von sieben Tagen! So wird es sein, wenn der HERR anfängt, die Verletzungen seines Volkes zu verbinden und die Wunden, die er ihnen schlug, zu heilen. (Jes 33,24; Hos 6,1; Offb 21,23; Offb 22,5)27 Sieh! Der HERR selbst kommt aus der Ferne, glühend vor Zorn. Er erhebt sich mit Macht. Seine Lippen beben vor Wut und seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer. (Jes 66,15)28 Sein Atem ist wie eine überschwemmende Flut, die einem das Wasser bis zum Hals stehen lässt. Er wird die Völker im Sieb der Nichtigkeit schütteln und ihnen Zaumzeug anlegen, das sie in die Irre leiten wird. (2Kön 19,28; Jes 8,7; 2Thess 2,8)29 Euer Gesang wird dann erklingen wie am Abend vor dem Passahfest. Du wirst dich von Herzen freuen, wie jemand, der im Festzug unter Flötenspiel mitzieht, um zum Berg des HERRN, dem Felsen Israels, zu gehen.30 Dann wird der HERR seiner gewaltigen Stimme Gehör verschaffen. Er wird dafür sorgen, dass seinem Arm Beachtung geschenkt wird, wenn er wutschnaubend zuschlägt und seinen brennenden Zorn mit Wolkenbrüchen, Gewitter und Hagelschlag herunterprasseln lässt.31 Die Stimme des HERRN wird den Assyrern Furcht einjagen, wenn er mit seinem Stock zuschlägt. (Jes 31,8)32 Mit jedem Schlag des HERRN wird der Stock, den er für dieses Land bestimmt hat, zur Rute, die er auf sie niederfahren lässt. Dabei schlägt er seine Schlacht und kämpft mit seinem Arm gegen sie. Jeder Schlag wird von Tamburin- und Harfenspiel begleitet. (1Sam 18,6; Jer 31,4)33 Denn schon längst ist eine Feuerstätte für alle Abscheulichkeiten hergerichtet. Sie ist auch für den König errichtet worden – tief und weit –; das Brennholz ist hoch aufgeschichtet und für das Feuer vorbereitet. Der Atem des HERRN wird es in Brand setzen wie ein Schwefelstrom. (1Mo 19,24; Jes 34,9)