Zwei Unheilsworte über Ägypten – Zwei verlorene Kriege gegen Babel
1Was als Wort des HERRN zu dem Propheten Jeremia geschah gegen[1] die Nationen: (Jes 19,1; Jes 20,1; Jer 25,15; Hes 29,1)2Über Ägypten: Gegen[2] die Heeresmacht des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, die zu Karkemisch war, am Strom Euphrat, die Nebukadnezar, der König von Babel, schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: (2Kön 23,29; 2Kön 24,7; Jes 10,9; Jer 25,1; Jer 25,19)3Rüstet Kleinschild und Langschild und rückt heran zum Kampf! (Jes 8,9; Jer 46,14; Joe 4,9)4Spannt die Pferde an und besteigt die Reitpferde[3]! Und stellt euch auf mit Helmen, schärft die Lanzen, zieht die Panzer an! (Jes 8,9; Jer 46,14; Joe 4,9)5Warum sehe ich sie bestürzt zurückweichen? Und ihre Helden sind zerschlagen, und sie ergreifen die Flucht und sehen sich nicht um – Schrecken ringsum!, spricht der HERR[4]. (Jer 6,25; Nah 2,9; Zef 1,14)6Der Schnelle soll nicht entfliehen und der Held nicht entkommen; nach Norden zu, am Ufer des Stromes Euphrat, sind sie gestürzt und gefallen. (2Kön 23,29; 2Kön 24,7; Pred 9,11)7Wer ist es, der heraufsteigt wie der Nil, wie Ströme wogt sein Wasser? (Jes 8,7; Jer 47,2)8Ägypten steigt herauf wie der Nil, und wie Ströme wogt sein Wasser, und es spricht: Ich will hinaufsteigen, will die Erde bedecken, die Städte zugrunde richten und ihre Bewohner.9Steigt hinauf[5], ihr Pferde, fahrt wie toll[6], ihr Wagen! Und ausziehen sollen die Helden, Kusch und Put, die den Schild fassen, und die Luditer[7], die den Bogen fassen ⟨und⟩ spannen! (1Mo 10,6; Hes 27,10; Hes 30,4; Nah 3,9)10Aber dieser Tag gehört dem Herrn, dem HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, sich zu rächen an seinen Gegnern. Fressen wird das Schwert und sich sättigen und sich satt trinken an ihrem Blut. Denn der Herr, der HERR der Heerscharen, hat ein Schlachtopfer im Land des Nordens, am Strom Euphrat ⟨bereitet⟩[8]. (5Mo 32,42; Jes 2,12; Jes 34,5; Hes 39,17; Lk 21,22; Offb 19,17)11Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägyptens! Vergeblich häufst du die Heilmittel auf; es ist keine heilende Haut[9] für dich da. (Jer 8,22; Jer 51,8; Hes 30,21)12Die Nationen haben deine Schande gehört, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei. Denn ein Held ist über den andern gestürzt, sie sind beide miteinander gefallen. (Hes 32,12)13Das Wort, das der HERR zum Propheten Jeremia redete über die Ankunft Nebukadnezars, des Königs von Babel, um das Land Ägypten zu schlagen: (Jer 43,10; Jer 44,30)14Verkündigt es in Ägypten und lasst es hören in Migdol und lasst es hören in Nof und in Tachpanhes! Sagt: Stell dich auf und rüste dich! Denn das Schwert frisst alles rings um dich her. (2Mo 14,2; Jer 2,16; Jer 44,1; Jer 46,3)15Warum sind deine Starken niedergeworfen? Keiner hielt stand, denn der HERR hat sie niedergestoßen. (Ps 68,2)16Er hat viele stürzen lassen. Ja, einer fiel über den andern, und sie sagten: Auf, und lasst uns zurückkehren zu unserm Volk und zu unserm Geburtsland vor dem gewalttätigen Schwert! (3Mo 26,37)17Man rief dort: Der Pharao, der König von Ägypten, ist ein »Getöse«[10], das den rechten Zeitpunkt hat vorübergehen lassen![11] (Pred 3,1)18So wahr ich lebe, spricht der König[12], HERR der Heerscharen ist sein Name: Wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meer wird er[13] kommen! (Ri 4,6; 1Kön 18,42; Jer 4,7; Jer 10,16; Jer 48,15; Jer 51,57; Am 4,13)19Mach dir das Gepäck zur Wegführung ⟨zurecht⟩, du Bewohnerin, Tochter Ägyptens! Denn Nof wird zur Wüste[14] werden und verbrannt, ohne Bewohner. (Jes 20,4; Jer 44,1; Hes 30,13)20Eine sehr schöne junge Kuh ist Ägypten. Eine Bremse kommt von Norden geflogen, sie kommt. (Jer 25,9; Jer 47,2)21Auch seine Söldner in seiner Mitte sind wie gemästete Kälber. Ja, auch sie wandten sich um und sind allesamt geflohen, haben nicht standgehalten. Denn der Tag ihres Unglücks ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. (Jer 48,44; Jer 50,27)22Sein[15] Geräusch ist wie das Geräusch der Schlange[16], die davoneilt. Denn sie[17] ziehen mit Heeresmacht einher und kommen über Ägypten[18] mit Beilen, wie Holzhauer.23Sie haben seinen Wald umgehauen, spricht der HERR[19], – ja, unerforschlich ist es[20]. Denn sie sind mehr als die Heuschrecken, und ohne Zahl sind sie. (Ri 6,5)24Die Tochter Ägyptens ist zuschanden geworden, sie ist in die Hand des Volkes aus dem Norden gegeben.25Es spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den Amon von No[21], den Pharao und Ägypten, seine Götter und seine Könige, ja, den Pharao und die auf ihn vertrauen. (Jes 20,5; Jes 30,3; Jer 43,12; Hes 30,14; Nah 3,8)26Und ich gebe sie in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, und zwar in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Knechte. Später aber soll es ⟨wieder⟩ bewohnt werden wie in den Tagen der Vorzeit, spricht der HERR[22]. (Jer 30,10; Jer 44,30; Hes 16,53; Hes 29,13; Hes 32,11)
Ein Trostwort für Israel im Exil
27Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und sei nicht niedergeschlagen, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft. Und Jakob wird zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken.28Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht!, spricht der HERR[23]. Denn ich bin mit dir. Denn allen Nationen, zu denen ich dich vertrieben habe, werde ich ein Ende machen, aber dir werde ich nicht ein Ende machen, sondern dich mit Maßen[24] züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen. (Hes 25,15; Am 1,6; Zef 2,4)
1Über die fremden Völker erhielt der Prophet Jeremia ebenfalls Botschaften des HERRN. (Jer 1,10; Hes 29,1)
Botschaften für Ägypten
2Im vierten Jahr der Herrschaft Jojakims[1], des Sohnes Josias und Königs von Juda, wurde das Heer des Pharaos Necho, des Königs von Ägypten, bei Karkemisch am Euphrat von Nebukadnezar vernichtend geschlagen. Da bekam Jeremia vom HERRN folgende Botschaft über Ägypten: (2Kön 23,29; 2Chr 35,20)3»Nehmt eure Schilde, die großen und die kleinen, und macht euch bereit für den Kampf! (Joe 4,9)4Spannt die Streitwagen an! Besteigt unverzüglich eure Pferde! Legt eure Rüstung an, setzt den Helm auf, schärft die Speere!5Was muss ich da sehen? Sie fliehen in heller Panik! Selbst die mutigsten Krieger halten nicht stand; selbst diese ergreifen die Flucht, ohne noch einen einzigen Blick zurückzuwerfen! Überall herrscht nur noch Grauen!«, spricht der HERR. (Jes 42,17; Jer 6,25; Jer 49,29; Hes 39,18)6»Doch nicht einmal den Schnellsten gelingt die Flucht; auch die Stärksten werden nicht entkommen. Im Norden, am Ufer des Euphrat, stolpern sie und fallen. (Jes 30,16; Dan 11,18)7Wer steigt denn da auf wie der Nil und wälzt sich wie ein breiter Strom über das Land?8Es ist Ägypten, es steigt herauf wie der Nil und wälzt sich wie wilde Wassermassen über das Land hinweg. Währenddessen prahlt es: ›Ich will aufsteigen, will die Erde vollständig bedecken und alle Städte samt ihren Einwohnern vernichten.‹ (Jes 10,13; Jes 37,24)9Bäumt euch auf, ihr Pferde! Ihr Streitwagen, prescht los! Ihr tapferen Krieger, stürzt euch doch in den Krieg! Ihr Soldaten aus Kusch und Libyen, ergreift die Schilde, ihr aus Lydien[2], spannt den Bogen! (Nah 2,5; Nah 3,9)10Aber dieser Tag gehört dem HERRN, dem Allmächtigen. Es ist ein Tag, an dem er an seinen Feinden Rache nimmt. An diesem Tag soll das Schwert fressen, bis es satt ist, ja, bis es völlig betrunken ist von eurem Blut! Der HERR, der Allmächtige, hält einen Schlachttag im Norden, am Euphrat. (Jes 31,8; Jes 34,6; Zef 1,7)11Geh hinauf nach Gilead und hol Wundsalbe, du jungfräuliche Tochter Ägyptens! Allerdings wird deine Mühe vergeblich sein: Egal, wie viel Salbe du auf die Wunde streichst, sie wird sich nicht mehr schließen. (Jer 8,22; Jer 30,13; Hes 30,21; Nah 3,19)12Die Völker haben von deiner Schande gehört, die Erde ist voll vom Geschrei deiner Klage. Denn ein Held stürzt über den anderen, gemeinsam fallen sie zu Boden.« (Jer 2,36; Nah 3,8)13Der HERR gab dem Propheten Jeremia folgende Botschaft, als der babylonische König Nebukadnezar nach Ägypten zog, um das Land anzugreifen: (Jes 19,1; Jer 43,10)14»Verkündet es in Ägypten! Ruft es in den Städten Migdol, Memfis und Tachpanhes[3]: Mach dich bereit zur Abwehr des Angriffs, denn der Kampf tobt schon rings um dich her. (Jer 44,1; Nah 2,14)15Warum sind deine heldenhaften Krieger gestürzt? Sie konnten nicht standhalten, weil der HERR selbst sie zu Boden gestoßen hat. (Ps 18,40; Ps 68,2)16Er lässt sie auch stolpern, sodass sie heillos übereinander stürzen und einander zurufen: ›Schnell, lasst uns fliehen! Wir kehren zurück in unser Heimatland und zu unserem Volk, bevor auch uns noch das mörderische Schwert frisst!‹ (3Mo 26,36; Jer 51,9)17Der Name des Pharaos, des Königs von Ägypten, soll ab jetzt der sein: ›Großmaul, das die passende Gelegenheit verschlafen hat.‹ (1Kön 20,10; Jes 19,11)18So wahr ich lebe«, spricht der König, dessen Name ›HERR, der Allmächtige‹ ist: »So wie der Tabor größer ist als alle Berge und so wie der Karmel das Meer mächtig überragt, so wird einer gegen euch heranziehen. (1Kön 18,42; Ps 89,13; Jer 48,15)19Richtet eure Sachen, die ihr in die Verbannung mitnehmen wollt, ihr Einwohner Ägyptens! Memfis wird vollständig zerstört werden. Dann bleibt nur noch eine Ruine, öde, abgebrannt und menschenleer. (Jes 20,4; Hes 30,13)20Ägypten ist wie eine prächtige junge Kuh – aber sie wird von Norden her von einer großen Viehbremse angegriffen.21Ägyptens Söldner sind wie gemästete Kälber. Auch sie wenden sich um und fliehen – sie können dem Angriff nicht standhalten. Denn dieser Tag ist ein Tag des Unheils für Ägypten. Die Zeit der Strafe ist gekommen.22Ägypten zischt wie eine Schlange, die flieht. Währenddessen rücken die Feinde mit großer Heeresmacht heran und überfallen Ägypten mit Äxten wie die Holzfäller.23Sie zerschlagen Ägypten wie ein Walddickicht, das man abholzt«, spricht der HERR, »denn sie fallen in Ägypten ein, zahlreich wie Heuschrecken, die niemand zählen kann.24Die Tochter Ägyptens fällt in Schande; sie fällt den Männern aus dem Norden in die Hände.«25Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: »Ich rechne jetzt mit Amon, dem Gott Thebens[4], ab. Genauso strafe ich den Pharao und das ganze Ägypten mitsamt allen seinen Göttern und Herrschern. Ja, ich halte Abrechnung mit dem Pharao und allen, die sich auf ihn verlassen. (Jes 20,5; Jer 43,12; Hes 30,13)26Ich liefere sie der Gewalt ihrer Todfeinde aus: Das sind König Nebukadnezar von Babel und sein Heer. Aber danach soll das Land wieder besiedelt werden, so wie es früher war. Ich, der HERR, habe gesprochen! (Jer 44,30; Hes 29,8; Hes 32,11)27Aber fürchte dich nicht, Jakob, mein Knecht! Hab keine Angst, Israel! Du sollst die Gewissheit haben, dass ich dich aus den fernen Ländern zurückholen werde. Und deine Kinder will ich aus der Gefangenschaft befreien. Israel[5] soll heimkehren und ruhig und sicher wohnen. Keiner soll kommen, um sie zu erschrecken. (Jes 41,13; Jer 23,3; Jer 30,10; Jer 50,19)28Deshalb sollst du dich jetzt nicht fürchten, Jakob, mein Knecht«, spricht der HERR, »denn ich bin ja bei dir. Und alle Völker, unter die ich dich vertrieben habe, will ich vollständig vernichten. Dich aber will ich nicht gänzlich zerstören, sondern nur so bestrafen, wie es gerechtfertigt ist. Denn ich kann dich nicht ungestraft lassen.« (Ps 46,8; Jes 43,2; Jer 10,24; Am 9,8)