Hiob 32

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und jene drei Männer hörten auf, dem Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war. (Hi 15,5; Hi 22,5; Hi 33,8; Hi 40,8)2 Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters, von der Sippe Ram. Gegen Hiob entbrannte sein Zorn, weil er sich Gott gegenüber im Recht betrachtete. (Hi 15,5; Hi 22,5; Hi 33,8; Hi 40,8)3 Und gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort gefunden und Hiob ⟨doch⟩ für schuldig erklärt hatten[1]. (Hi 22,5; Hi 42,7)4 Elihu aber hatte sich Hiob gegenüber zurückgehalten mit Reden[2], weil jene die Älteren an Jahren[3] waren als er. (3Mo 19,32; Pred 3,7)5 Und als Elihu sah, dass keine Antwort ⟨mehr⟩ in dem Mund der drei Männer war, da entbrannte sein Zorn. (Jak 1,19)6 Und Elihu, der Sohn des Barachel, der Busiter, hob an und sagte: Ich bin der Jüngste an Jahren[4], und ihr seid Greise. Darum hatte ich Angst und fürchtete mich, euch mein Wissen zu verkünden. (Hi 12,12)7 Ich sagte ⟨mir⟩: Mag ⟨erst⟩ das Alter[5] reden, soll die Menge der Jahre Weisheit erkennen lassen!8 Jedoch – es ist der Geist im Menschen und der Atem des Allmächtigen, der sie verständig werden lässt. (1Mo 41,38; 1Kön 5,9; Spr 2,6; Spr 20,27; Jes 28,26; 2Tim 1,7)9 Nicht ⟨nur⟩ die Betagten[6] sind die Weisen, noch verstehen ⟨stets⟩ die Alten, was recht ist. (Hi 4,21; Hi 12,20; Ps 119,100)10 Darum sage ich: Hört[7] mir zu! Auch ich will mein Wissen verkünden.11 Siehe, ich wartete auf eure Worte, horchte auf eure einsichtigen ⟨Reden⟩, bis ihr ⟨die rechten⟩ Worte ausfindig gemacht hättet[8].12 Und ich wandte euch meine Aufmerksamkeit zu, doch siehe, keiner war da, der Hiob widerlegt hätte[9], ⟨keiner⟩ von euch, der seine Worte erwidert hätte.13 Dass ihr ⟨aber ja⟩ nicht sagt: Wir haben Weisheit gefunden; Gott kann ihn aus dem Felde schlagen[10], nicht ein Mensch!14 Er hat ja nicht an mich ⟨seine⟩ Worte gerichtet, und mit euren Worten werde ich ihm nicht erwidern. –15 Sie sind bestürzt, sie antworten nicht mehr, die Worte lassen sie im Stich.16 Soll ich da warten, weil sie nicht reden, weil sie dastehen ⟨und⟩ nicht mehr antworten?17 Auch ich will meinerseits mein Teil erwidern[11], auch ich will mein Wissen verkünden.18 Denn erfüllt bin ich mit Worten; der Geist in meinem Innern bedrängt mich.19 Siehe, mein Inneres ist wie ⟨junger⟩ Wein, der nicht geöffnet ist; gleich neu ⟨gefüllten⟩ Schläuchen will es bersten. (Jer 20,9; Am 3,8)20 Ich muss reden, damit ich Luft bekomme, ich will meine Lippen auftun und antworten. (Hi 4,2)21 Für keinen werde ich Partei ergreifen, und keinem Menschen werde ich schmeicheln![12] (3Mo 19,15; Ps 82,2; Mal 2,9; Joh 7,24)22 Denn ich verstehe mich nicht aufs Schmeicheln[13]; sonst würde mein Schöpfer mich ⟨wohl⟩ bald dahinraffen. (Hi 33,3; Ps 12,3; Spr 28,23; Gal 1,10; 1Thess 2,5; Jud 1,16)

Hiob 32

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da wollten die drei Freunde Hiob nicht länger antworten, weil er sich für unschuldig hielt. (Hi 10,7; Hi 13,18; Hi 31,6; Hi 33,9)2 Elihu aber, den Sohn des Busiters Barachel aus der Sippe Ram, packte der Zorn. Er war zornig auf Hiob, weil er sich für gerechter hielt als Gott.3 Und er war zornig über die drei Freunde von Hiob, weil sie Hiob nichts antworten konnten und ihn trotzdem schuldig sprachen.4 Elihu hatte mit dem, was er Hiob sagen wollte, bisher gewartet, weil die drei Männer älter waren als er.5 Doch als er nun sah, dass sie Hiob nichts mehr entgegenzusetzen hatten, hielt er seinen Zorn nicht länger im Zaum.6 Elihu, der Sohn des Busiters Barachel, sagte: »Ich bin jung und ihr seid alt, deshalb hielt ich mich zurück und traute mich nicht, euch mein Wissen mitzuteilen. (Hi 15,10)7 Ich dachte: ›Die Älteren sollen sprechen, denn das Alter bringt Weisheit.‹8 Es ist jedoch der Geist im Menschen, der Atem des Allmächtigen, der ihn verständig macht. (Hi 33,4; Hi 38,36; Spr 2,6; 1Kor 2,11)9 Nicht nur die Alten sind weise, und ein betagter Mensch weiß nicht zwangsläufig immer, was richtig ist.10 Deshalb sage ich: Hört mir zu. Lasst auch mich mein Wissen darlegen.11 Ich habe gewartet und mir eure Argumente in der Hoffnung angehört, dass ihr die richtigen Worte findet. (Spr 18,17)12 Ich habe eure Reden aufmerksam verfolgt, doch keiner von euch konnte Hiob widerlegen und seine Argumente entkräften.13 Und sagt nun nicht: ›Wir haben durchaus Weisheit gefunden, aber nur Gott kann ihn aus dem Feld schlagen, nicht ein Mensch.‹ (Jer 9,22)14 Hiob hat sich bisher nicht gegen mich verteidigt und mit euren Argumenten werde ich ihn sicher nicht umstimmen.15 Sie sind betroffen, antworten nicht mehr, ihnen fehlen die Worte.16 Soll ich warten, weil sie nicht reden, weil sie nur dastehen und nicht mehr antworten?17 Nein, jetzt will ich meinen Teil beitragen, auch ich will sagen, was ich weiß.18 Denn ich bin voll mit Worten und der Geist in meinem Inneren drängt mich.19 Ja, wirklich, es gärt in mir wie Wein in einem verschlossenen Behälter. Ich platze fast wie ein frisch gefüllter Schlauch.20 Ich will reden, um mir Luft zu machen, ich will meinen Mund aufmachen und antworten.21 Ich will für niemanden Partei ergreifen und keinem schmeicheln. (3Mo 19,15; Hi 13,8; Hi 34,19)22 Denn ich verstehe nichts von Schmeichelei und mein Schöpfer könnte mich sonst mit Leichtigkeit wegfegen.