2.Samuel 17

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Ahitofel sagte zu Absalom: Lass mich doch zwölftausend Mann auswählen und mich aufmachen und ⟨noch⟩ diese Nacht David nachjagen!2 Und ich werde über ihn kommen, solange er ⟨noch⟩ müde ist und schlaffe Hände hat, und ihn in Schrecken versetzen. Dann wird das ganze ⟨Kriegs⟩volk, das bei ihm ist, fliehen, und ich werde den König allein erschlagen. (2Sam 16,14; 1Kön 22,31; Neh 4,5)3 So werde ich das ganze Volk zu dir zurückbringen. ⟨So viel⟩ wie die Rückkehr der Gesamtheit ⟨bedeutet⟩ der Mann, den du suchst: Das ganze Volk wird Frieden haben.[1]4 Und das Wort war recht in den Augen Absaloms und in den Augen aller Ältesten von Israel.5 Und Absalom sagte: Ruf doch auch Huschai, den Arkiter, damit wir hören, was auch er zu sagen hat! (2Sam 15,31)6 Da kam Huschai zu Absalom. Und Absalom sagte zu ihm: Solch ein Wort hat Ahitofel geredet. Sollen wir sein Wort ausführen? Wenn nicht, dann rede du!7 Da sagte Huschai zu Absalom: Nicht gut ist der Rat, den Ahitofel diesmal gegeben hat. (2Sam 15,31)8 Und Huschai sagte ⟨weiter⟩: Du kennst ja selbst deinen Vater und seine Männer: Helden sind sie und ⟨voll⟩ erbitterten Mutes[2] wie eine Bärin auf dem Feld, der man die Jungen geraubt hat. Und dein Vater ist ein Kriegsmann; er wird mit dem Volk keine Nachtruhe halten. (Spr 17,12; Hos 13,8)9 Siehe, er hat sich jetzt in irgendeinem Loch oder sonst an einem Ort versteckt. Und es wird geschehen, wenn zu Anfang ⟨einige⟩ von ihnen[3] fallen, so wird jeder, der es hört, sagen: Das Volk, das Absalom nachfolgt, hat eine Niederlage erlitten! (1Sam 23,22)10 Dann würde jeder – mag er auch ein tapferer Mann sein, dessen Herz wie ein Löwenherz ist – ganz sicher verzagen. Denn ganz Israel hat erkannt, dass dein Vater ein Held ist und die, die bei ihm sind, tapfere Männer. (1Sam 16,18)11 Vielmehr rate ich: Ganz Israel soll sich zu dir versammeln, von Dan bis Beerscheba, so zahlreich wie der Sand, der am Meer ist, und du selber musst[4] mit in den Kampf ziehen. (1Mo 22,17; Jos 11,4; 2Sam 3,10)12 Kommen wir dann zu ihm an einen der Orte, wo immer er sich auch befinden mag, so werden wir uns auf ihn niederlassen, wie der Tau auf den Erdboden fällt. Dann wird von ihm und von all den Männern, die bei ihm sind, auch nicht einer übrig bleiben.13 Und wenn er sich in eine Stadt zurückzieht, dann soll ganz Israel Seile an jene Stadt heranschaffen, und wir schleppen sie[5] ins Flusstal, bis dort auch nicht ein Steinchen ⟨von ihr⟩ mehr gefunden wird.14 Da sagten Absalom und alle Männer von Israel: Der Rat Huschais, des Arkiters, ist besser als der Rat Ahitofels. Der HERR aber hatte es ⟨so⟩ angeordnet, um den guten Rat Ahitofels zunichtezumachen, damit der HERR das Unheil über Absalom brachte. (Jos 11,20; 2Sam 15,31; 2Chr 10,15; Hi 5,12; Hi 12,17; Spr 19,21)15 Und Huschai sagte zu den Priestern Zadok und Abjatar: So und so hat Ahitofel dem Absalom und den Ältesten von Israel geraten, und so und so habe ich selbst geraten. (2Sam 8,17)16 So sendet nun eilends hin und berichtet David und sagt: Übernachte nicht diese Nacht bei den Übergängen in der Wüste, sondern geh auf jeden Fall hinüber, damit nicht der König und das ganze ⟨Kriegs⟩volk, das bei ihm ist, verschlungen wird! (2Sam 15,35)17 Jonatan aber und Ahimaaz standen bei En-Rogel[6]. Und als die Magd hinging und ihnen berichtete, da gingen sie ihrerseits hin und berichteten dem König David. Denn sie durften sich nicht sehen lassen ⟨und vermieden es darum⟩, in die Stadt zu kommen[7]. (Jos 15,7; 2Sam 15,35; 1Kön 1,9)18 Ein junger Mann aber sah sie und berichtete es Absalom. Da gingen die beiden eilends fort und kamen in das Haus eines Mannes in Bahurim; der hatte einen Brunnen in seinem Hof, dort stiegen sie hinein. (2Sam 3,16)19 Da nahm die Frau eine Decke und breitete sie über die Brunnenöffnung und streute Getreidekörner darüber aus, sodass man nichts erkennen konnte.20 Und die Knechte Absaloms kamen zu der Frau ins Haus und sagten: Wo sind Ahimaaz und Jonatan? Da sagte die Frau zu ihnen: Sie sind von hier zum Wasser weitergegangen[8]. Da suchten sie ⟨dort⟩, aber sie fanden sie nicht und kehrten nach Jerusalem zurück. (Jos 2,4)21 Und es geschah, nachdem sie weggegangen waren, stiegen die beiden[9] aus dem Brunnen herauf und gingen hin und berichteten dem König David. Und sie sagten zu David: Macht euch auf und geht eilends über das Wasser, denn so hat Ahitofel gegen euch geraten!22 Da machte sich David auf und das ganze Volk, das bei ihm war, und sie gingen über den Jordan. Bis der Morgen hell wurde, fehlte auch nicht einer, der nicht über den Jordan gegangen wäre.23 Als aber Ahitofel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt worden war, sattelte er den Esel und machte sich auf und ging in sein Haus, in seine Stadt; und er bestellte sein Haus und erhängte sich. Und er starb und wurde im Grab seines Vaters begraben. (2Sam 15,12; 1Kön 16,18; 2Kön 20,1; Mt 27,5)24 Und David kam nach Mahanajim. Absalom aber ging über den Jordan, er und alle Männer von Israel mit ihm. (2Sam 2,8)25 Und Absalom hatte Amasa an Joabs Stelle über das Heer eingesetzt. Amasa war aber der Sohn eines Mannes, dessen Name Jitra[10] ⟨war⟩, des Israeliten[11], der zu Abigal eingegangen war, der Tochter des Nahasch, einer Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs. (2Sam 19,14; 1Chr 2,17; 1Chr 12,19)26 Und Israel und Absalom lagerten sich im Land Gilead.27 Und es geschah, als David nach Mahanajim gekommen war, da ⟨kamen⟩ Schobi, der Sohn des Nahasch, aus Rabba⟨, der Stadt⟩ der Söhne Ammon, und Machir, der Sohn Ammiëls, aus Lo-Dabar, und Barsillai, der Gileaditer, aus Roglim. (2Sam 9,4; 2Sam 10,1; 2Sam 12,26; 2Sam 19,32; 1Kön 2,7; Esr 2,61)28 Betten und Becken und Töpfergefäße, Weizen und Gerste und Mehl, geröstete Körner und Bohnen und Linsen und Geröstetes[12]29 und Honig und Rahm und Schafe und Kuhkäse brachten sie zu David und zu dem ⟨Kriegs⟩volk, das bei ihm war, zum Essen. Denn sie sagten ⟨sich⟩: Das Volk ist hungrig und erschöpft und durstig in der Wüste. (2Sam 16,2; Ps 107,5)

2.Samuel 17

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Als Nächstes sagte Ahitofel zu Absalom: »Lass mich 12.000 Männer auswählen, mit denen ich noch heute Nacht aufbreche und David hinterherjage.2 Ich bekomme ihn zu fassen, solange er noch erschöpft und entmutigt ist. Er wird in Panik geraten und seine Truppen werden fliehen. Dann werde ich nur den König töten (2Sam 16,14; 1Kön 22,31)3 und dir das ganze Volk zurückbringen, wie eine Braut zu ihrem Mann zurückkehrt. Schließlich trachtest du nur einem einzigen Mann nach dem Leben.[1] Dann herrscht im Volk wieder Frieden.«4 Dieser Plan gefiel Absalom und den Ältesten Israels.5 Doch dann sagte Absalom: »Holt den Arkiter Huschai. Wir wollen hören, was er darüber denkt.« (2Sam 15,32)6 Als Huschai kam, berichtete Absalom ihm, was Ahitofel ihm geraten hatte. Dann fragte er: »Sollen wir Ahitofels Rat befolgen? Wenn nicht, dann rede.«7 Huschai antwortete: »Diesmal hat Ahitofel dir keinen guten Rat gegeben. (2Sam 16,21)8 Du kennst deinen Vater und seine Leute; sie sind geübte Kämpfer. Im Augenblick sind sie wahrscheinlich gereizt wie eine Bärin, der man ihre Jungen weggenommen hat. Und bedenke, dass dein Vater ein Krieger ist. Er wird die Nacht nicht bei seinen Leuten verbringen.[2] (Hos 13,8)9 Wahrscheinlich hat er sich bereits in einem Erdloch oder irgendwo anders versteckt. Und wenn gleich zu Anfang ein paar von deinen Männern fallen, wird es überall heißen: »Absaloms Anhänger haben eine Niederlage erlitten!«10 Dann werden auch die Tapfersten, auch wenn sie das Herz eines Löwen besitzen, den Mut verlieren. Denn jeder in Israel weiß, was für ein mächtiger Mann dein Vater ist, und wie mutig seine Krieger sind. (Jos 2,9)11 Ich schlage vor, du versammelst das ganze israelitische Heer, von Dan bis Beerscheba, das so zahllos ist wie der Sand am Meer. Du selbst musst die Truppen aber in den Kampf führen.12 Wenn wir dann David irgendwo finden, werden wir über ihn herfallen, wie der Tau auf den Boden fällt, sodass von ihm und seinen Männern keiner am Leben bleibt.13 Und wenn er sich in irgendeine Stadt flüchtet, dann sollen alle Männer Israels Seile um die Stadt legen und wir schleifen sie bis ins nächste Tal, sodass kein Stein auf dem anderen bleibt.« (Mi 1,6)14 Da sagten Absalom und alle Männer Israels: »Der Rat des Arkiters Huschais ist besser als der von Ahitofel.« Denn der HERR hatte dafür gesorgt, dass der kluge Rat Ahitofels missachtet wurde. So wollte der HERR Verderben über Absalom bringen. (2Sam 15,31)15 Huschai berichtete den Priestern Zadok und Abjatar, was Ahitofel Absalom und den Ältesten Israels geraten und was er selbst stattdessen vorgeschlagen hatte. (2Sam 15,35)16 »Rasch«, befahl er, »schickt einen Boten. David darf heute Nacht nicht an den Furten des Jordan[3] bleiben. Er muss ihn sofort überqueren, sonst werden er und sein ganzes Heer sterben.« (2Sam 15,28)17 Jonatan und Ahimaaz hielten sich bei der Quelle Rogel auf, denn sie durften sich in der Stadt nicht sehen lassen. Eine Magd überbrachte ihnen die Nachricht und sie gingen zu König David und berichteten ihm. (Jos 15,7; 2Sam 15,27; 2Sam 18,19)18 Doch ein Junge erkannte sie und berichtete Absalom davon. Die beiden flohen inzwischen in das Haus eines Mannes in Bahurim. Dieser hatte in seinem Hof einen Brunnen, in dem sie sich verbargen. (2Sam 3,16; 2Sam 16,5)19 Die Frau des Mannes legte über die Öffnung des Brunnens eine Decke und streute Korn zum Trocknen darauf aus; so konnte niemand etwas Verdächtiges erkennen. (Jos 2,4)20 Als Absaloms Männer in das Haus kamen, fragten sie die Frau: »Wo sind Ahimaaz und Jonatan?« Sie antwortete: »Sie haben den Bach dort überquert.« Die Suche blieb erfolglos und Absaloms Männer kehrten nach Jerusalem zurück. (2Mo 1,19; 3Mo 19,11; 1Sam 19,12)21 Danach kletterten die beiden Männer aus dem Brunnen und eilten zu König David. »Rasch!«, forderten sie ihn auf. »Überquere noch heute Nacht den Jordan!« Und sie erzählten ihm, was Ahitofel Absalom geraten hatte.22 David und alle, die bei ihm waren, überquerten noch in derselben Nacht den Jordan und bei Tagesanbruch waren alle auf der anderen Seite.23 Als Ahitofel merkte, dass sein Rat nicht befolgt wurde, sattelte er seinen Esel, ging zurück in seine Heimatstadt, brachte seine Angelegenheiten in Ordnung und erhängte sich. Er starb und wurde im Grab seines Vaters begraben. (2Sam 16,23; 2Kön 20,1; Mt 27,5)24 David gelangte schon bald nach Mahanajim. Absalom überquerte inzwischen mit dem gesamten israelitischen Heer den Jordan. (1Mo 32,3; 2Sam 2,8)25 Er hatte Amasa zum Heerführer ernannt; dieser nahm die Stelle von Joab ein. Amasa war der Sohn des Israeliten[4] Jeter[5]. Seine Mutter Abigal, die Tochter Nahaschs, war die Schwester von Joabs Mutter Zeruja. (2Sam 19,14; 2Sam 20,12; 1Kön 2,5; 1Chr 2,16)26 Absalom und das Heer Israels schlugen ihr Lager im Gebiet von Gilead auf.27 Als David in Mahanajim ankam, wurde er von Schobi, dem Sohn Nahaschs, aus der ammonitischen Stadt Rabba, von Machir, dem Sohn Ammiëls, aus Lo-Dabar, und von dem Gileaditer Barsillai aus Roglim empfangen. (2Sam 9,4; 2Sam 10,1; 2Sam 12,26; 1Kön 2,7)28 Schlafmatten, Töpfe, Schalen, Weizen, Gerste, Mehl, geröstetes Korn, Bohnen, Linsen29 sowie Honig, Butter, Schafe und Käse brachten sie David und seinen Männern. Denn sie sagten sich: »Sie müssen nach ihrem langen Marsch durch die Wüste sehr müde sein und großen Hunger und Durst haben.« (2Sam 16,2)