Ziba verleumdet Mefi-Boschet – David wird von Schimi verflucht
1Und als David von dem Gipfel ein wenig weitergegangen war, siehe, da ⟨kam⟩ Ziba, der Knecht Mefi-Boschets, ihm entgegen mit einem Paar gesattelter Esel, und auf ihnen zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert ⟨Früchte vom⟩ Sommerobst und ein Schlauch Wein. (1Sam 25,18; 2Sam 9,2)2Und der König sagte zu Ziba: Was willst du damit? Ziba sagte: Die Esel sind für das Haus des Königs zum Reiten und das Brot und das Sommerobst zum Essen für die Burschen und der Wein zum Trinken für den, der in der Wüste müde wird. (2Sam 17,29)3Und der König sagte: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sagte zum König: Siehe, er ist in Jerusalem geblieben, denn er sagte: Heute wird mir das Haus Israel das Königtum meines Vaters zurückgeben! (2Sam 19,28)4Da sagte der König zu Ziba: Siehe, dein sei alles, was Mefi-Boschet gehört! Ziba sagte: Ich beuge mich nieder. Möge ich Gunst finden in deinen Augen, mein Herr und König! (2Sam 9,9; Joh 7,51)5Und als der König David nach Bahurim kam, siehe, da kam von dort ein Mann von der Sippe des Hauses Saul heraus, sein Name war Schimi, der Sohn des Gera. Er kam unter ständigem Fluchen heraus (2Mo 22,27; 2Sam 3,16; 2Sam 19,17; 2Sam 19,22; 2Sam 23,31)6und warf mit Steinen nach David und nach allen Knechten des Königs David, obwohl alles ⟨Kriegs⟩volk und alle Helden zu seiner Rechten und zu seiner Linken ⟨gingen⟩.7Und so schrie Schimi, als er fluchte: Hinaus, hinaus, du Blutmensch, du Ruchloser! (Ps 3,2; Ps 55,4)8Der HERR hat die ganze Blutschuld am Haus Sauls, an dessen Stelle du König geworden bist, auf dich zurückgebracht, und der HERR hat das Königtum in die Hand deines Sohnes Absalom gegeben! Siehe, jetzt bist du in deinem Unglück, denn ein Blutmensch bist du! (2Sam 19,19; 1Kön 2,8; Ps 7,4; Spr 26,2)9Da sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zum König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn, dem König, fluchen ⟨dürfen⟩? Lass mich doch hinübergehen und ihm den Kopf abhauen! (1Sam 26,8; 2Sam 3,8)10Aber der König sagte: Was habe ich mit euch ⟨zu tun⟩, ihr Söhne der Zeruja? Ja, soll er ⟨doch⟩ fluchen! Denn wenn der HERR ihm gesagt hat[1]: Fluche David! – wer darf dann sagen: Warum tust du das? (1Sam 26,19; 2Sam 19,23; Hi 9,12; Kla 3,37; Röm 9,20)11Und David sagte zu Abischai und zu all seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der aus meinem Leib hervorgegangen ist, trachtet mir nach dem Leben; wie viel mehr jetzt dieser Benjaminiter! Lasst ihn, mag er fluchen! Denn der HERR hat es ihm ⟨gewiss⟩ gesagt. (2Sam 12,11; 2Sam 20,1)12Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen[2], und der HERR wird mir Gutes zuwenden anstelle seines[3] Fluchs an diesem Tag. (1Mo 29,32; 5Mo 23,6; Ps 10,14; Ps 25,18; Ps 109,28; Joe 2,14; Röm 8,28; 1Petr 2,23)13Und David und seine Männer gingen ihres Weges, während Schimi an der Seite des Berges neben ihm herging, im Gehen fluchte, mit Steinen ⟨nach ihm⟩ warf, ⟨immer⟩ neben ihm her, und ⟨ihn⟩ mit Erde bewarf.14Und der König und alles Volk, das bei ihm war, kamen erschöpft ⟨am Wasser⟩[4] an. Dort erholte er sich wieder[5]. (2Sam 17,2)
Ahitofel und Huschai als Ratgeber Absaloms
15Absalom aber und alles Volk, die Männer von Israel, kamen nach Jerusalem, und Ahitofel war bei ihm. (2Sam 15,32)16Und es geschah, als Huschai, der Arkiter, der Freund Davids, zu Absalom kam, da sagte Huschai zu Absalom: Es lebe der König! Es lebe der König! (2Sam 15,32; 1Kön 1,25)17Und Absalom sagte zu Huschai: Das ist also deine Liebe[6] zu deinem Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freund gegangen?18Und Huschai sagte zu Absalom: Nein, sondern wen der HERR erwählt hat und dieses Volk und alle Männer von Israel, dem will ich angehören, und bei ihm will ich bleiben.19Und zum andern, wem sollte ich dienen? ⟨Etwa⟩ nicht vor seinem Sohn? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich ⟨auch⟩ vor dir sein. (2Sam 15,34)20Und Absalom sagte zu Ahitofel: Gebt einen Rat, was wir tun sollen! (2Sam 15,12)21Und Ahitofel sagte zu Absalom: Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters ein, die er zurückgelassen hat, das Haus zu hüten! Wenn dann ganz Israel hört, dass du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast, werden die Hände all derer, die mit dir sind, stark werden. (1Mo 34,30; 2Sam 10,6; 2Sam 15,16; 1Kön 2,22)22Da schlug man für Absalom das Zelt auf dem Dach auf, und Absalom ging ein zu den Nebenfrauen seines Vaters vor den Augen von ganz Israel. (1Mo 35,22; 2Sam 12,11; 2Sam 20,3)23Der Rat Ahitofels aber, den er in jenen Tagen gab, war, als wenn man das Wort Gottes befragte; so ⟨viel galt⟩ jeder Rat Ahitofels sowohl bei David als auch bei Absalom. (2Sam 15,12)
1David war gerade vom Gipfel des Berges weitergezogen, als Ziba, der Diener von Mefi-Boschet, ihm entgegenkam. Er führte zwei gesattelte Esel mit sich, die mit 200 Broten, 100 Rosinenkuchen, 100 frisch gepflückten Sommerfrüchten und einem Weinschlauch beladen waren. (2Sam 9,1)2»Wofür sind die?«, fragte der König. Ziba antwortete: »Die Esel sind zum Reiten für die königliche Familie und das Brot und die Früchte sind für deine jungen Männer, damit sie etwas zu essen haben. Den Wein sollt ihr mitnehmen für diejenigen, die auf dem Weg durch die Wüste müde werden.« (2Sam 17,27)3»Und wo ist Mefi-Boschet, der Enkel deines Herrn[1]?«, fragte der König ihn. »Er ist in Jerusalem geblieben«, antwortete Ziba. »Er sagte: ›Heute werde ich von den Israeliten das Königreich meines Großvaters Saul zurückerhalten.‹« (2Sam 9,9; 2Sam 19,26)4Da sagte der König zu Ziba: »Dann gehört dir ab jetzt der ganze Besitz Mefi-Boschets.« »Ich danke dir, Herr«, antwortete Ziba. »Und ich möchte auch weiterhin deine Gunst genießen.«
Schimi verflucht David
5Als König David an Bahurim vorüberzog, kam aus dem Dorf ein Mann heraus und verfluchte sie. Es war Schimi, der Sohn Geras, aus der Sippe Sauls. (2Mo 22,27; 1Sam 17,43; 2Sam 19,17; 1Kön 2,8)6Er bewarf David und seine Leute mit Steinen, obwohl alle Krieger den König umgaben.7»Fort mit dir, du Mörder, du Übeltäter!«, schrie er fluchend. (2Sam 12,9)8»Der HERR bestraft dich dafür, dass du Saul und seine Familie ermordet hast. Du hast ihm den Thron gestohlen und jetzt hat der HERR ihn deinem Sohn Absalom gegeben. Nun trifft dich das Unglück und du hast es verdient, du Mörder!«9»Warum darf dieser tote Hund meinen Herrn, den König, verfluchen?«, fragte Abischai, der Sohn der Zeruja, den König. »Lass mich ihm den Kopf abschlagen!« (2Mo 22,27; 1Sam 26,8; 2Sam 19,22)10»Nein!«, sagte der König. »Was soll ich nur mit euch Söhnen der Zeruja tun! Wenn der HERR ihm befohlen hat, David zu verfluchen, wer könnte ihn da aufhalten?« (2Sam 3,39; 2Sam 19,22; Joh 18,11; Röm 9,20)11Dann sagte David zu Abischai und zu seinen Männern: »Mein eigener Sohn will mich töten, hätte da nicht dieser Mann aus dem Stamm Benjamin[2] sehr viel mehr Grund dazu? Deshalb lasst ihn in Ruhe, er soll mich verfluchen, denn der HERR hat es ihm aufgetragen. (1Mo 45,5; 1Sam 26,19; 2Sam 12,11)12Vielleicht wird der HERR ja mein Elend sehen und wird mich segnen, statt die Flüche wahr werden zu lassen.« (5Mo 23,6; Röm 8,28)13David und seine Männer zogen weiter und Schimi lief am Abhang des Berges neben ihnen her. Die ganze Zeit über verfluchte er David und warf Steine und Erde nach ihm.14Der König und alle, die ihn begleiteten, erreichten müde von der Reise den Jordan[3] und machten dort Rast.
Ahitofel gibt Absalom Ratschläge
15In der Zwischenzeit waren Absalom und die Krieger Israels in Begleitung von Ahitofel in Jerusalem eingetroffen. (2Sam 15,12)16Da kam Davids Freund, der Arkiter Huschai, zu Absalom und sagte: »Es lebe der König! Es lebe der König!« (1Sam 10,24; 2Sam 15,33; 2Kön 11,12)17»Behandelst du so deinen Freund?«, fragte Absalom ihn. »Warum bist du nicht bei ihm?«18»Ich bin hier, weil ich dem Mann dienen will, den der HERR und sein Volk Israel erwählt haben«, antwortete Huschai.19»Und warum sollte ich Davids Sohn nicht dienen? So wie ich deinem Vater geholfen habe, helfe ich jetzt auch dir.« (2Sam 15,33)20Da wandte sich Absalom an Ahitofel und fragte ihn: »Gib mir einen Rat. Was soll ich jetzt tun?«21Ahitofel antwortete: »Geh und schlafe mit den Nebenfrauen deines Vaters, denn er hat sie hiergelassen, damit sie sich um das Haus kümmern. Danach wird ganz Israel wissen, dass eine Versöhnung zwischen dir und deinem Vater undenkbar ist, und deine Anhänger werden noch entschlossener zu dir stehen.« (2Sam 15,16)22Sie errichteten für Absalom ein Zelt auf dem Dach des Palasts. Alle konnten es sehen, als er zu den Nebenfrauen seines Vaters ging. (2Sam 12,11; 2Sam 20,3)23Absalom befolgte Ahitofels Ratschläge, gerade so wie David es getan hatte. Denn jedes Wort, das Ahitofel damals sprach, galt so viel wie eine Offenbarung Gottes. (2Sam 15,12; 2Sam 17,14)