1Da konnte Josef sich nicht ⟨mehr⟩ bezwingen vor all denen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! So stand niemand bei ihm, als Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab. (1Mo 42,24; Sach 12,10)2Und er erhob seine Stimme mit Weinen, dass die Ägypter es hörten, und ⟨auch⟩ das Haus des Pharao hörte es. (1Mo 42,24; Sach 12,10)3Und Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Seine Brüder aber konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt[1] vor ihm. (Apg 7,13)4Da sagte Josef zu seinen Brüdern: Tretet doch zu mir heran! Und sie traten heran. Und er sagte: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. (1Mo 37,28)5Und nun seid nicht bekümmert, und werdet nicht zornig ⟨auf euch selbst⟩[2], dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt. (1Mo 50,19; 1Mo 50,20; Est 4,14; Ps 105,17; 2Kor 2,7)6Denn schon zwei Jahre ist die Hungersnot im Land, und ⟨es dauert⟩ noch fünf Jahre, dass es kein Pflügen und Ernten gibt.7Doch Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Rest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine große Rettung. (1Mo 47,12)8Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott; und er hat mich zum Vater für den Pharao gemacht und zum Herrn für sein ganzes Haus und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. (1Mo 41,41; 1Mo 45,26; Ri 17,10; Jes 22,21)9Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater, und sagt zu ihm: »So spricht dein Sohn Josef: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, zögere nicht!10Du sollst im Land Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne, deine Schafe und deine Rinder und alles, was du hast. (1Mo 46,28; 1Mo 47,1)11Und ich will dich dort versorgen – denn noch fünf Jahre ⟨dauert die⟩ Hungersnot –, dass du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.« (1Mo 47,12; 1Mo 50,21; Est 10,3)12Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen es, dass mein Mund es ist, der zu euch redet. (1Mo 42,23; Lk 24,39; 1Joh 1,1)13Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; und eilt und bringt meinen Vater hierher herab!14Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte an seinem Hals. (1Mo 33,4)15Und herzlich küsste er alle seine Brüder und weinte an ihnen. Danach redeten seine Brüder mit ihm.16Und das Gerücht wurde im Haus des Pharao gehört, dass man sagte: Josefs Brüder sind gekommen. Und es war gut in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Diener. (1Mo 41,37; Apg 7,13)17Und der Pharao sprach zu Josef: Sage deinen Brüdern: »Tut dies: Beladet eure Tiere, und zieht hin, geht ins Land Kanaan,18und nehmt euren Vater und eure Familien[3], und kommt zu mir! Ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen.« (1Mo 27,28; 1Mo 47,6; Apg 7,14)19Du aber hast den Befehl ⟨zu sagen⟩: »Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Frauen, und holt euren Vater und kommt! (1Mo 46,5)20Und seid nicht betrübt wegen eures Hausrates[4], denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euch gehören.« (1Mo 47,6; Apg 7,14)21Da taten die Söhne Israels so. Und Josef gab ihnen auf den Befehl des Pharao Wagen und gab ihnen Wegzehrung mit auf den Weg.22Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, aber Benjamin gab er dreihundert Silber⟨schekel⟩ und fünf Wechselkleider. (1Mo 43,34; Ri 14,12)23Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg.24Und er entließ seine Brüder, und sie zogen hin, und er sagte zu ihnen: Ereifert euch nicht[5] auf dem Weg!25So zogen sie aus Ägypten hinauf und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob. (1Mo 42,29)26Und sie berichteten ihm: Josef lebt noch, ja, er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht. (1Mo 42,29; 1Mo 45,8; Lk 24,11)27Da redeten sie zu ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, da lebte der Geist ihres Vaters Jakob auf. (Spr 25,25)28Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe. (1Mo 46,30)
1Da konnte Josef sich nicht länger beherrschen. »Verlasst alle den Raum«, befahl er den Anwesenden. So war er mit seinen Brüdern allein, als er sich ihnen zu erkennen gab. (1Mo 43,31; Apg 7,13)2Dann brach er in Tränen aus und weinte laut, sodass es die Ägypter hörten, und bald wussten alle am Hof des Pharaos davon.3»Ich bin Josef«, sagte er zu seinen Brüdern. »Lebt mein Vater noch?« Doch seine Brüder waren fassungslos und brachten kein Wort heraus. (1Mo 43,7)4»Kommt her zu mir!«, sagte er. Sie kamen näher. Und wieder sagte er: »Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt. (1Mo 37,28)5Aber macht euch deswegen keine Vorwürfe. Gott selbst hat mich vor euch her geschickt, um euer Leben zu retten. (1Mo 50,20)6Denn schon seit zwei Jahren herrscht nun die Hungersnot und auch in den nächsten fünf Jahren wird man weder säen noch ernten können. (1Mo 41,30)7Gott hat mich vor euch her geschickt, damit er euch auf wunderbare Art und Weise am Leben erhält und einige von euch übrig bleiben.8Ja, nicht ihr habt mich hierher geschickt, sondern Gott! Und er hat mich zum wichtigsten Berater des Pharaos gemacht – zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägypten. (1Mo 41,41; Ri 17,10)9Kehrt schnell zu meinem Vater zurück und sagt ihm: ›Dies lässt dir dein Sohn Josef sagen: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht. Komm schnell herab zu mir! Zögere nicht! (Apg 7,14)10Du kannst in der Provinz Goschen wohnen, damit du in meiner Nähe bist, du und deine Kinder und Enkelkinder, deine Schaf- und Rinderherden und dein ganzer Besitz. (1Mo 46,28)11Ich werde für euch sorgen, damit du und deine Familie nicht verarmen, denn es liegen noch fünf Jahre des Hungers vor uns.‹« (1Mo 47,12)12Dann sagte Josef: »Ihr seht selbst, und auch mein Bruder Benjamin kann sehen, dass ich wirklich Josef bin, der zu euch redet!13Erzählt meinem Vater, wie geachtet ich hier in Ägypten bin. Erzählt ihm alles, was ihr gesehen habt, und bringt ihn schnell zu mir.« (Apg 7,14)14Weinend umarmte er Benjamin und auch Benjamin begann zu weinen. (1Mo 45,2)15Dann küsste Josef weinend alle seine Brüder. Danach unterhielten sich seine Brüder mit ihm.
Der Pharao lädt Jakob nach Ägypten ein
16Schon bald erreichte die Nachricht den Palast des Pharaos: »Josefs Brüder sind gekommen!« Der Pharao und sein Hofstaat freuten sich darüber. (Apg 7,13)17Der Pharao sagte zu Josef: »Sag deinen Brüdern: ›Beladet eure Tiere und kehrt nach Kanaan zurück. (1Mo 42,26)18Bringt dann euren Vater und eure Familien nach Ägypten. Ich will euch das fruchtbarste Gebiet Ägyptens geben und ihr sollt das Beste essen, was es im Land gibt!‹ (1Mo 27,28)19Sag deinen Brüdern außerdem: ›Nehmt ägyptische Wagen mit für euren Vater, eure Frauen und eure Kinder. (1Mo 45,27; 1Mo 46,5)20Wegen eures Besitzes in Kanaan braucht ihr nicht traurig zu sein, denn das Beste aus ganz Ägypten soll euch gehören.‹« (1Mo 46,6)21Und so machten es die Söhne Jakobs[1] dann auch. Wie der Pharao es befohlen hatte, gab Josef ihnen Wagen und Reiseverpflegung mit.22Und er schenkte jedem von ihnen ein neues Gewand – Benjamin aber schenkte er fünf neue Gewänder und 300 Schekel Silber[2]. (1Mo 24,53; 2Kön 5,5)23Seinem Vater schickte er zehn Esel, beladen mit den besten Erzeugnissen Ägyptens, sowie zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und anderen Lebensmitteln für die Reise. (1Mo 43,11)24So schickte er seine Brüder los. Als sie aufbrachen, ermahnte er sie: »Streitet euch nicht unterwegs!« (1Mo 42,21)25Sie verließen Ägypten und kehrten ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob zurück.26»Josef lebt noch!«, berichteten sie ihm. »Und er ist Herrscher über ganz Ägypten!« Aber Jakob regte sich nicht, denn er glaubte ihnen nicht. (1Mo 37,31)27Sie richteten ihm aus, was Josef ihnen gesagt hatte. Als er die Wagen sah, die Josef ihnen mitgegeben hatte, um ihn zu holen, kehrten Jakobs Lebensgeister zurück. (1Mo 45,19)28Er sagte: »Das genügt! Mein Sohn Josef lebt noch! Ich will mich auf den Weg machen und ihn noch einmal sehen, bevor ich sterbe.« (1Mo 44,28)