von SCM Verlag1Und als Rahel sah, dass sie dem Jakob nicht gebar, da war Rahel auf ihre Schwester eifersüchtig und sagte zu Jakob: Gib mir Kinder! Und wenn nicht, dann sterbe ich. (1Sam 1,10; Spr 30,16)2Da entbrannte Jakobs Zorn gegen Rahel, und er sagte: Bin ich an Gottes Stelle, der dir Leibesfrucht vorenthalten hat? (1Mo 50,19; 2Kön 5,7)3Sie sagte: Siehe, ⟨da ist⟩ meine Magd Bilha. Geh zu ihr ein, dass sie auf meinen Knien[1] gebiert und auch ich aus ihr erbaut werde! (1Mo 16,2; 1Mo 50,23)4Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau; und Jakob ging zu ihr ein. (1Mo 16,3)5Da wurde Bilha schwanger und gebar Jakob einen Sohn.6Rahel aber sagte: Gott hat mir Recht verschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn gegeben. Darum gab sie ihm den Namen Dan[2].7Und Rahels Magd Bilha wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn.8Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft, ich habe auch gesiegt. Und sie gab ihm den Namen Naftali[3].9Und als Lea sah, dass sie aufhörte zu gebären, da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. (1Mo 16,3; 1Mo 29,35)10Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen Sohn.11Da sagte Lea: Zum Glück[4]! Und sie gab ihm den Namen Gad[5].12Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn.13Da sprach Lea: Zu meinem Glück! Denn glücklich preisen mich die Töchter. Und sie gab ihm den Namen Asser[6]. (Lk 1,48)14Und Ruben ging aus in den Tagen der Weizenernte und fand Dudaim[7] auf dem Feld; und er brachte sie seiner Mutter Lea. Da sagte Rahel zu Lea: Gib mir doch von den Dudaim[8] deines Sohnes! (Hl 7,14)15Sie aber sagte zu ihr: Ist es dir zu wenig, meinen Mann zu nehmen, dass du auch die Dudaim[9] meines Sohnes nehmen willst? Da sagte Rahel: So mag er denn diese Nacht bei dir liegen ⟨als Entgelt⟩ für die Dudaim[10] deines Sohnes.16Und als Jakob am Abend vom Feld kam, da ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte: Zu mir sollst du eingehen, denn gekauft habe ich dich, gekauft mit den Dudaim[11] meines Sohnes. Da lag er in dieser Nacht bei ihr.17Und Gott hörte auf Lea, sodass sie schwanger wurde und dem Jakob einen fünften Sohn gebar.18Da sagte Lea: Gott hat ⟨mir⟩ meinen Lohn gegeben dafür, dass ich meinem Mann meine Magd gegeben habe. Und sie gab ihm den Namen Issaschar[12].19Und Lea wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen sechsten Sohn.20Da sagte Lea: Mir hat Gott ein schönes Geschenk geschenkt; diesmal wird mein Mann mich erheben[13], denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und sie gab ihm den Namen Sebulon[14]. (1Mo 29,34)21Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr den Namen Dina. (1Mo 34,1)22Und Gott dachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib. (1Mo 25,21; 1Sam 1,19)23Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat meine Schmach weggenommen. (Jes 4,1; Lk 1,25)24Und sie gab ihm den Namen Josef[15] und sagte: Der HERR füge mir einen anderen Sohn hinzu! (1Mo 35,17)
Jakobs listiger Vermögenserwerb
25Und es geschah, als Rahel den Josef geboren hatte, da sagte Jakob zu Laban: Entlass mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe! (1Mo 28,15)26Gib mir meine Frauen und meine Kinder, für die ich dir gedient habe, damit ich ⟨weg⟩ziehe! Du selbst kennst ja meinen Dienst, mit dem ich dir gedient habe. (1Mo 29,20; 1Mo 31,6)27Laban aber sagte zu ihm: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in deinen Augen – ich habe durch Wahrsagung erfahren, dass der HERR mich deinetwegen gesegnet hat[16]. (1Mo 39,5)28Und er sagte: Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn ⟨dir⟩ geben! (1Mo 29,15)29Da sagte er zu ihm: Du weißt[17] ja selbst, wie ich dir gedient habe und was aus deinem Vieh bei mir geworden ist. (1Mo 31,38)30Denn wenig war, was du vor mir hattest, und es hat sich zu einer Menge ausgebreitet, und der HERR hat dich gesegnet, wohin mein Fuß trat[18]. Nun aber, wann soll ich auch für mein Haus schaffen?31Da sagte er: Was soll ich dir geben? Und Jakob sagte: Du sollst mir gar nichts geben; wenn du mir diese ⟨eine⟩ Sache zugestehst, dann will ich wieder deine Schafe weiden ⟨und⟩ hüten.32Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus aussondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier und jedes dunkelfarbige Tier[19] unter den Schafen und das Gefleckte und Gesprenkelte unter den Ziegen: Das sei mein Lohn! (1Mo 31,8)33Und meine Gerechtigkeit soll an einem künftigen Tag[20] für mich zeugen, wenn du herkommst wegen meines Lohnes vor dir: Alles, was nicht gesprenkelt und gefleckt ist unter den Ziegen und dunkelfarbig[21] unter den Schafen, das gelte als gestohlen bei mir.34Da sagte Laban: Siehe, es geschehe nach deinem Wort!35So sonderte er an jenem Tag die gestreiften und gefleckten Böcke aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran ⟨etwas⟩ Weißes war, und alles Dunkelfarbige[22] unter den Schafen, und gab sie in die Hand seiner Söhne.36Und er legte einen Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; und Jakob weidete die übrige Herde Labans.37Und Jakob nahm sich frische Stäbe von Storaxbaum[23], Mandelbaum und Platane und schälte an ihnen weiße Streifen heraus, indem er das Weiße, das an den Stäben war, bloßlegte.38Und er legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, in die Wassertränken, wohin die Tiere zum Trinken kamen, vor die Tiere hin; und sie waren brünstig, wenn sie zum Trinken kamen.39So waren die Tiere vor den Stäben brünstig, und die Tiere warfen gestreifte, gesprenkelte und gefleckte ⟨Lämmer⟩. (1Mo 31,9)40Und Jakob sonderte die Lämmer aus, und er richtete das Gesicht der Tiere auf das Gestreifte und alles Dunkelfarbige[24] unter den Tieren Labans; und so legte er eigene Herden an für sich besonders und tat sie nicht zu den Tieren Labans.41Und es geschah, sooft die kräftigen Tiere brünstig waren, legte Jakob die Stäbe vor die Augen der Tiere in die Tränkrinnen, damit sie bei den Stäben brünstig wurden;42wenn aber die Tiere schwächlich waren, legte er sie nicht hin. So wurden die schwächlichen dem Laban ⟨zuteil⟩ und die kräftigen dem Jakob. (1Mo 31,12)43Und der Mann breitete sich mehr ⟨und⟩ mehr aus, und er bekam viele Tiere, Mägde und Knechte, Kamele und Esel. (1Mo 13,2)
1.Mose 30
Neues Leben. Die Bibel
von SCM Verlag1Als Rahel merkte, dass sie keine Kinder bekam, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester. »Sorge dafür, dass ich schwanger werde, sonst sterbe ich!«, sagte sie zu Jakob. (1Sam 1,5)2Jakob wurde zornig. »Bin ich etwa Gott?«, sagte er. »Er hat dir Kinder versagt.« (1Mo 20,18; 1Mo 29,31)3Da schlug Rahel ihm vor: »Schlaf mit meiner Sklavin Bilha, sie soll dann auf meinem Schoß ein Kind zur Welt bringen. So werde dann auch ich durch sie zu einem Kind kommen. (1Mo 16,2)4Rahel gab ihm Bilha zur Nebenfrau und Jakob schlief mit ihr.5Bilha wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt.6Rahel sagte: »Gott hat mir zu meinem Recht verholfen! Er hat mich erhört und mir einen Sohn geschenkt.« Deshalb nannte sie ihn Dan[1]. (1Mo 30,23)7Danach wurde Bilha, die Sklavin von Rahel, noch einmal von Jakob schwanger und bekam einen zweiten Sohn.8Rahel sagte: »Ich lag mit meiner Schwester in erbittertem Wettstreit, aber ich habe gesiegt!« Daher nannte sie ihn Naftali[2]. (1Mo 32,29)9Lea merkte, dass sie keine Kinder mehr bekam. Deshalb gab sie Jakob ihre Sklavin Silpa zur Nebenfrau.10Schon bald schenkte Silpa ihm einen Sohn.11Lea nannte ihn Gad[3], denn sie sagte: »Ich habe wieder Glück!« (1Mo 35,26; 1Mo 46,16; 1Mo 49,19)12Dann bekam Silpa einen zweiten Sohn13und Lea nannte ihn Asser[4], denn sie sagte: »Wie glücklich bin ich! Die anderen Frauen müssen mich glücklich schätzen!«14Eines Tages während der Weizenernte ging Ruben aufs Feld und fand ein paar Alraunen[5]. Er brachte die Früchte seiner Mutter Lea. Rahel bat Lea: »Gib mir bitte von den Alraunen, die dein Sohn gefunden hat.« (Hl 7,14)15Doch Lea entgegnete ärgerlich: »Ist es nicht genug, dass du mir meinen Mann weggenommen hast? Willst du mir jetzt auch noch die Alraunen meines Sohnes nehmen?« Rahel sagte: »Wenn du mir die Alraunen gibst, soll Jakob dafür heute Nacht mit dir schlafen.«16Als Jakob am Abend vom Feld nach Hause kam, ging Lea ihm entgegen. »Du musst heute Nacht mit mir schlafen!«, sagte sie. »Ich habe dafür mit den Alraunen bezahlt, die mein Sohn gefunden hat.« Jakob schlief in jener Nacht mit ihr.17Und Gott erhörte Leas Gebete. Sie wurde noch einmal schwanger und brachte ihren fünften Sohn zur Welt. (1Mo 25,21)18Sie nannte ihn Issachar[6], denn sie sagte: »Gott hat mich dafür belohnt, weil ich meinem Mann meine Sklavin zur Frau gegeben habe.« (1Mo 49,14)19Dann wurde sie wieder schwanger und schenkte Jakob einen sechsten Sohn.20Sie nannte ihn Sebulon[7], denn sie sagte: »Gott hat mich reich beschenkt. Jetzt wird mein Mann mich annehmen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren.«21Später brachte sie noch eine Tochter zur Welt, die sie Dina nannte.22Da dachte Gott an Rahel und erhörte ihre Gebete. (1Sam 1,19)23Sie wurde schwanger und bekam einen Sohn. »Gott hat meine Schande von mir genommen«, sagte sie. (Lk 1,25)24Und sie nannte ihn Josef[8], denn sie sagte: »Der HERR schenke mir noch einen Sohn.« (1Mo 35,17)
Jakobs Wohlstand wächst
25Nachdem Rahel Josef geboren hatte, sagte Jakob zu Laban: »Lass mich in meine Heimat zurückkehren.26Gib mir meine Frauen und meine Kinder, für die ich bei dir gearbeitet habe, damit ich gehen kann. Denn du weißt selbst, wie ich für dich gearbeitet habe.« (1Mo 29,18; Hos 12,13)27»Tu mir doch den Gefallen und bleib bei mir«, bat Laban. »Ich habe gemerkt, dass der HERR mich deinetwegen gesegnet hat. (1Mo 18,3; 1Mo 39,2)28Was soll ich dir als Lohn geben?« (1Mo 29,15; 1Mo 31,7)29Jakob antwortete: »Du weißt, was ich geleistet habe und wie deine Schaf- und Rinderherden unter meiner Aufsicht gewachsen sind.30Bevor ich kam, hattest du nur wenig. Jetzt bist du reich geworden. Der HERR hat dich durch alles, was ich tat, gesegnet! Nun muss ich aber endlich auch einmal für meine eigene Familie sorgen.«31»Was soll ich dir als Lohn geben?«, fragte Laban wieder. Jakob entgegnete: »Gar nichts. Wenn du mir folgende Bedingung erfüllst, werde ich weiter deine Schafe und Ziegen hüten:32Lass mich heute durch deine Herden gehen und alle Schafe und Ziegen aussondern, die gefleckt oder gescheckt sind, und dazu alle dunklen Schafe. Sie sollen mein Lohn sein. (1Mo 31,8)33So wirst du leicht erkennen können, ob ich ehrlich bin oder nicht, wenn du kommst, um meinen Lohn nachzuprüfen. Von jedem weißen Schaf oder jeder Ziege, die nicht gefleckt oder gescheckt sind, wirst du wissen, dass ich sie dir gestohlen habe.«34»Ich bin mit deinem Vorschlag einverstanden«, antwortete Laban.35Doch noch am gleichen Tag ging Laban zu seinen Herden und sonderte alle Ziegenböcke, die gescheckt oder gefleckt waren, alle Ziegen, die gescheckt waren oder weiße Flecken hatten, und alle dunklen Schafe aus und gab sie seinen Söhnen.36Sie sollten die Tiere drei Tagesreisen weit von Jakob fortbringen. Aber Jakob hütete die übrigen Schafe und Ziegen von Laban.37Er nahm frische Zweige von Pappeln, Mandelbäumen und Platanen und schälte Streifen von ihrer Rinde ab, sodass das helle Holz darunter zum Vorschein kam.38Dann stellte er die hell-dunkel gestreiften Zweige in die Tränkrinnen, sodass die Tiere sie sahen, wenn sie zum Trinken kamen. Denn dort paarten sie sich auch.39Weil sich die Tiere nun vor den hell-dunkel gestreiften Zweigen paarten, warfen sie gestreifte, gescheckte oder gefleckte Junge.40Diese Lämmer trennte Jakob von Labans Herde. Er ließ die übrigen Tiere so weiden, dass sie die gestreiften und die dunklen Tiere in Labans Herde vor Augen hatten. Und so bildete Jakob sich eigene Herden daraus.41Immer wenn die kräftigen Muttertiere zur Paarung bereit waren, stellte er die gestreiften Äste in die Tränkrinnen, damit sie sich vor den Zweigen paarten.42Bei den schwächlichen dagegen tat er es nicht. So bekam Laban die schwachen Jungtiere und Jakob die kräftigen.43Jakob wurde sehr reich und hatte viele Schafe und Ziegen, Sklavinnen und Sklaven, Kamele und Esel. (1Mo 13,2; 1Mo 24,35; 1Mo 26,13)