1.Samuel 10

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Samuel nahm den Krug mit Öl und goss es auf sein Haupt, und er küsste ihn und sagte: So hat der HERR dich nun zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt! (5Mo 32,9; 1Sam 9,16; 1Sam 15,1; 1Sam 16,13; 1Kön 1,34; 2Kön 9,3)2 Wenn du heute von mir weggehst, wirst du zwei Männer treffen beim Grab Rahels, an der Grenze von Benjamin, bei Zelzach; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen ausgezogen bist. Und siehe, dein Vater hat die Sache mit den Eselinnen aufgegeben. Er macht sich um euch Sorgen und sagt: Was soll ich wegen meines Sohnes tun? (1Mo 35,19)3 Und wenn du von dort weitergehst und du zur Terebinthe Tabor kommst, werden dich dort drei Männer treffen, die zu Gott nach Bethel hinaufgehen. Einer trägt drei Böckchen und einer drei Brote[1], und einer trägt einen Schlauch mit Wein. (Ri 20,18)4 Und sie werden dich nach deinem Wohlergehen fragen und dir zwei Brote geben, und du sollst sie von ihrer Hand annehmen.5 Danach wirst du zu dem Hügel Gottes kommen, wo Wachtposten der Philister sind. Und wenn du dort in die Stadt kommst, wirst du einer Schar von Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Harfe und Tamburin und Flöte und Zither, und sie werden weissagen[2]. (1Sam 13,3; 1Sam 19,20; 1Kön 18,29; 2Kön 2,3; 2Kön 3,15; 1Chr 25,3)6 Und der Geist des HERRN wird über dich kommen, und du wirst mit ihnen weissagen[3] und wirst in einen anderen Menschen umgewandelt werden. (Ri 3,10; Ri 15,14; 1Sam 11,6; 1Sam 16,13; 1Sam 19,20)7 Und es soll geschehen, wenn bei dir diese Zeichen eintreffen, so tu, was deine Hand finden wird[4]! Denn Gott ist mit dir. (Jos 1,5; 1Sam 3,19; 1Sam 20,13; 2Sam 7,3; Pred 9,10)8 Und geh vor mir nach Gilgal hinab! Und siehe, ich werde zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern und Heilsopfer[5] zu schlachten. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir zu erkennen gebe, was du tun sollst. (Jos 4,19; 1Sam 11,14; 1Sam 13,4; 1Sam 15,33; 2Sam 19,16; Apg 22,10)9 Und es geschah, als er sich umwandte[6], um von Samuel wegzugehen, da gab ihm Gott ein anderes Herz[7]. Und alle diese Zeichen trafen an demselben Tag ein. (Hes 36,26)10 Als sie dorthin an den Hügel kamen, siehe, da kam ihm eine Schar von Propheten entgegen. Und der Geist Gottes kam über ihn, dass er in ihrer Mitte weissagte[8]. (Ri 3,10; Ri 15,14; 1Sam 11,6; 1Sam 16,13; 1Sam 19,20)11 Und es geschah, als alle, die ihn von früher her kannten, sahen, und siehe, er weissagte[9] mit den Propheten, da sagten die Leute zueinander: Was ist denn mit dem Sohn des Kisch geschehen? Ist Saul auch unter den Propheten[10]? (1Sam 19,24)12 Und einer von dort antwortete und sagte: Wer ist denn ihr Vater? Daher ist es zum Sprichwort geworden: Ist Saul auch unter den Propheten[11]?13 Und als er aufgehört hatte zu weissagen[12], kam er auf die Höhe.14 Und Sauls Onkel sagte zu ihm und zu seinem Knecht: Wo seid ihr hingegangen? Er antwortete: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, dass sie nirgends waren, gingen wir zu Samuel. (1Sam 9,3)15 Da sagte der Onkel Sauls: Teile mir doch mit, was Samuel zu euch gesagt hat!16 Saul antwortete seinem Onkel: Er teilte uns als ganz gewiss mit, dass die Eselinnen gefunden seien. Aber die Sache mit dem Königtum, wovon Samuel geredet hatte, teilte er ihm nicht mit. (Ri 14,6; 1Sam 9,20; Spr 12,23; Pred 3,7)17 Und Samuel rief das Volk zusammen zum HERRN nach Mizpa. (1Sam 7,5)18 Und er sprach zu den Söhnen Israel: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten heraufgeführt und euch aus der Hand Ägyptens gerettet und aus der Hand aller Königreiche, die euch bedrängten. (2Mo 29,46; Ri 6,8)19 Ihr aber habt heute euren Gott verworfen, ihn, der euch ein Retter aus all euren Nöten und Bedrängnissen ist, und habt zu ihm gesagt: Einen König[13] sollst du über uns setzen! Nun denn, stellt euch auf vor dem HERRN nach euren Stämmen und nach euren Tausendschaften! (Jos 7,14; Jos 24,1; 1Sam 3,21; 1Sam 8,5; 1Sam 8,7)20 Und Samuel ließ alle Stämme Israels herantreten. Da wurde der Stamm Benjamin ⟨durchs Los⟩ getroffen. (5Mo 33,12)21 Und er ließ den Stamm Benjamin nach seinen Sippen herantreten. Da wurde die Sippe Matri getroffen;[14] da wurde Saul, der Sohn des Kisch, getroffen. Und sie suchten ihn, aber er wurde nicht gefunden. (Apg 13,21)22 Und sie befragten noch einmal den HERRN: Ist der Mann schon hierhergekommen? Aber der HERR antwortete: Siehe, er hat sich bei dem Tross versteckt. (Ri 1,1; 1Sam 15,17; 1Sam 23,2; 1Sam 30,7; 2Sam 2,1; 2Sam 21,1)23 Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Und als er sich mitten unter das Volk stellte, da war er einen Kopf größer[15] als alles Volk. (1Sam 9,1)24 Und Samuel sagte zu dem ganzen Volk: Habt ihr gesehen, wen der HERR erwählt hat? Denn keiner ist ihm gleich[16] im ganzen Volk. Da jauchzte das ganze Volk, und sie riefen: Es lebe der König! (5Mo 17,15; 1Sam 11,15; 1Sam 12,1; 2Sam 21,6; 1Kön 1,25)25 Und Samuel sagte dem Volk das Recht des Königtums und schrieb es in ein Buch und legte es vor den HERRN nieder. Und Samuel entließ das ganze Volk, jeden in sein Haus. (5Mo 17,14; Jos 22,6; 1Sam 8,9)26 Auch Saul ging in sein Haus nach Gibea. Und mit ihm zogen die vom Heer, deren Herz Gott gerührt hatte. (Jos 18,28; 1Sam 11,4; 1Sam 13,2; 1Sam 15,34; 2Sam 21,6)27 Aber einige ruchlose Leute[17] sagten: Wie soll der uns retten? Und sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk. Aber er tat, als hörte er es nicht[18]. (1Sam 11,12; 1Kön 5,1; 2Chr 17,5; Pred 7,21; Mt 13,55)

1.Samuel 10

Menge Bibel

1 Hierauf nahm Samuel die Ölflasche und goß sie ihm aufs Haupt, küßte ihn dann und sagte: »Hiermit hat der HERR dich zum Fürsten über sein Eigentumsvolk Israel gesalbt!«2 »Wenn du jetzt von mir weggehst, wirst du beim Grabe der Rahel an der Grenze von Benjamin, in Zelzah, zwei Männer treffen, die zu dir sagen werden: ›Die Eselinnen, zu deren Aufsuchung du ausgezogen bist, haben sich wiedergefunden; dein Vater denkt jetzt nicht mehr an den Vorfall mit den Eselinnen, macht sich aber um euch Sorge und sagt: Was soll ich wegen meines Sohnes tun?‹3 Wenn du dann von dort weiterwanderst und zum Terebinthenhain von Thabor gekommen bist, so werden dir dort drei Männer begegnen, die zum Heiligtum Gottes nach Bethel hinaufgehen; der eine trägt drei Böckchen, der andere drei Laibe Brot und der dritte einen Schlauch Wein.4 Sie werden dich begrüßen und dir zwei Brote anbieten, die du von ihnen annehmen sollst.5 Hierauf wirst du nach Gibea-Elohim[1] kommen, wo die Säule der Philister steht, und beim Eintritt in den Ort wirst du dort einer Schar Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her erschallt Musik von Harfen, Pauken, Flöten und Zithern, während sie selbst sich in prophetischer Begeisterung befinden.6 Da wird dann der Geist des HERRN auch über dich kommen, so daß du mit ihnen in Begeisterung gerätst und in einen anderen Menschen verwandelt wirst.7 Wenn nun diese Zeichen bei dir eingetroffen sind, so tu, wozu du dich gerade getrieben fühlst, denn Gott ist mit dir!8 Gehe vor mir nach Gilgal hinab; ich werde alsdann zu dir dorthin kommen, um Brandopfer darzubringen und Heilsopfer zu schlachten. Sieben Tage sollst du dort warten, bis ich zu dir komme und dir mitteile, was du zu tun hast.«9 Sobald nun Saul den Rücken gewandt hatte, um von Samuel wegzugehen, da verwandelte ihm Gott sein Herz; und alle diese Zeichen trafen an jenem Tage ein.10 Denn als sie dorthin, nach Gibea, kamen und ihm die Prophetenschar begegnete, da kam plötzlich der Geist Gottes über ihn, so daß er mitten unter ihnen in prophetische Begeisterung geriet.11 Als nun alle, die ihn von früher her kannten, sahen, wie er sich gleich den anderen als Prophet gebärdete, fragten die Leute sich untereinander: »Was ist denn mit dem Sohn des Kis vorgegangen? Gehört denn Saul auch zu den Propheten?«12 Da antwortete ein Mann von dort: »Aber wer ist denn deren Vater?« Daher rührt das Sprichwort: »Gehört Saul auch zu den Propheten?«13 Als dann seine prophetische Begeisterung vorüber war und er nach Hause gekommen war,14 fragte sein Vetter ihn und seinen Knecht: »Wohin seid ihr gegangen?« Er antwortete: »Wir wollten die Eselinnen suchen, und als wir sahen, daß sie nirgends zu finden waren, sind wir zu Samuel gegangen.«15 Da bat ihn sein Vetter: »Teile mir doch mit, was Samuel euch gesagt hat!«16 Da erwiderte Saul seinem Vetter: »Nun, er hat uns mitgeteilt, daß die Eselinnen sich wiedergefunden hätten.« Was ihm aber Samuel in betreff des Königtums gesagt hatte, davon verriet er ihm nichts.17 Hierauf berief Samuel das Volk zum (Heiligtum des) HERRN nach Mizpa18 und sagte zu den Israeliten: »So hat der HERR, der Gott Israels, gesprochen: ›Ich bin’s, der Israel aus Ägypten heraufgeführt und euch aus der Hand der Ägypter und aus der Gewalt aller Königreiche, die euch bedrängten, errettet hat.19 Ihr aber habt jetzt euren Gott verworfen, der euch aus allen euren Nöten und Bedrängnissen errettet hat, und habt zu ihm gesagt: ›Nein, einen König sollst du über uns einsetzen!‹ Nun denn, so stellt euch vor dem HERRN nach euren Stämmen und nach euren Tausendschaften auf!«20 Als dann Samuel alle Stämme Israels hatte antreten lassen, wurde der Stamm Benjamin durchs Los getroffen;21 und als er den Stamm Benjamin nach seinen Geschlechtern antreten ließ, wurde das Geschlecht der Matriten und aus diesem Saul, der Sohn des Kis, getroffen; als man aber nach ihm suchte, war er nicht zu finden.22 Da fragte man nochmals beim HERRN an: »Ist der Mann überhaupt hergekommen?« Der HERR antwortete: »Jawohl, er hält sich beim Gepäck versteckt.«23 Da eilte man hin und holte ihn von dort; und als er dann mitten unter das Volk trat, überragte er alle anderen um eines Hauptes Länge. (1Sam 9,2)24 Da sagte Samuel zu dem ganzen Volk: »Seht ihr wohl, wen der HERR sich erwählt hat? Diesem kommt keiner im ganzen Volke gleich!« Da erhob das ganze Volk ein Jubelgeschrei und rief: »Es lebe der König!«25 Darauf brachte Samuel die Rechte des Königtums zur Kenntnis des Volkes und trug sie in ein Buch ein, das er vor den HERRN niederlegte; danach entließ Samuel das ganze Volk, einen jeden in seine Heimat.26 Auch Saul kehrte in seinen Wohnort nach Gibea zurück, und eine Kriegerschar der Tapferen, denen Gott das Herz gerührt hatte, gab ihm das Geleit.27 Einige nichtswürdige Leute aber sagten: »Was wird der uns helfen können?« So verachteten sie ihn und ließen ihm kein Huldigungsgeschenk zukommen; doch er tat, als merkte er es nicht.