1Er spricht[1]: Wenn ein Mann seine Frau entlässt und sie von ihm weggeht und ⟨die Frau⟩ eines anderen Mannes wird, darf sie wieder zu ihm zurückkehren[2]? Würde dieses Land nicht ganz und gar entweiht werden? Du aber hast mit vielen Liebhabern gehurt, und du solltest zu mir zurückkehren?, spricht der HERR[3]. (5Mo 24,1; Jer 2,7; Hes 16,29)2Hebe deine Augen auf zu den kahlen Höhen und sieh! Wo bist du nicht geschändet[4] worden? An den Wegen saßest du für sie wie ein Araber in der Wüste. Und du hast das Land entweiht durch deine Hurerei und durch deine Bosheit. (Jer 2,20)3Darum wurden die Regengüsse[5] zurückgehalten, und es gab keinen Spätregen. Aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes, hast dich geweigert, dich zu schämen. (Spr 21,29; Jer 5,3; Jer 5,24; Jer 6,15; Jer 14,1; Am 4,7; Zef 3,5)4Nicht wahr, von jetzt an[6] rufst du mir zu: Mein Vater, der Freund[7] meiner Jugend bist du! (Jer 31,22)5Wird er für ewig grollen, wird er für immer ⟨Zorn⟩ bewahren? Siehe, ⟨so⟩ hast du geredet und Böses getan und hast dich durchgesetzt. (Ps 85,6; Jer 8,5)
Gott gibt Juda den Scheidebrief und dennoch das Angebot zum Neuanfang
6Und der HERR sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige[8], getan hat? Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum und hurte dort. (2Kön 17,10; Jer 2,20)7Und ich[9] sprach: Nachdem sie das alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah es. (2Kön 17,14; Hes 23,2)8Und sie[10] sah ⟨auch⟩, dass ich Israel, die Abtrünnige, eben deshalb, weil sie die Ehe gebrochen, entließ und ihr den Scheidebrief gab. Doch ihre Schwester Juda, die Treulose, fürchtete sich nicht, sondern ging hin und trieb selbst auch Hurerei. (5Mo 24,1; 2Kön 17,19; 2Chr 21,11; Jer 5,7; Hes 23,9)9Und es geschah, durch die Leichtfertigkeit[11] ihrer Hurerei, entweihte sie das Land; denn sie trieb Ehebruch mit Stein und mit Holz. (Jes 57,3)10Und selbst bei alldem ist ihre Schwester Juda, die Treulose, nicht mit ihrem ganzen Herzen zu mir zurückgekehrt, sondern nur zum Schein[12], spricht der HERR[13]. (Jes 29,13; Jer 9,1; Hos 7,14; Mal 2,11)11Und der HERR sprach zu mir: Israel, die Abtrünnige[14], hat sich gerechter erwiesen[15] als Juda, die Treulose. (Hes 16,51; Hes 23,11)12Geh und rufe diese Worte aus nach Norden hin und sprich: Kehre um, Israel, du Abtrünnige, spricht der HERR[16]! Ich will nicht finster auf euch blicken[17]. Denn ich bin getreu, spricht der HERR[18], ich werde nicht für ewig grollen. (2Chr 29,10; Ps 103,9; Jes 31,6; Jer 31,21; Hos 14,2; Mi 7,18)13Nur erkenne deine Schuld, dass du mit dem HERRN, deinem Gott, gebrochen hast und unter jeden grünen Baum zu den fremden ⟨Göttern⟩ hin und her gelaufen bist[19]. Aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehört, spricht der HERR[20]. (3Mo 26,40; Jer 7,24)14Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder[21]!, spricht der HERR[22]. Denn ich bin euer Herr[23]. Und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen. (Jes 10,22; Jes 27,12; Jes 44,22; Jes 55,7; Jer 29,14; Jer 31,32; Sach 1,4)15Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen, und sie werden euch weiden mit Erkenntnis und Verstand. (Jer 23,4; Hes 34,23; Apg 20,28)16Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Land vermehrt und fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht der HERR[24], wird man nicht mehr sagen: »Die Bundeslade des HERRN«; und sie wird keinem mehr in den Sinn kommen[25], und man wird nicht mehr an sie denken noch sie suchen[26], und sie wird nicht wiederhergestellt werden. (Jer 30,19)17In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron des HERRN nennen, und alle Nationen werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens[27] des HERRN in Jerusalem. Und sie werden nicht mehr der Verstocktheit ihres bösen Herzens folgen. (1Kön 8,41; Jes 2,2; Jer 7,24; Jer 14,21; Hes 43,7; Eph 4,17; Offb 22,2)18In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Haus Israel ⟨zusammen⟩gehen, und sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe. (1Mo 12,7; Jes 11,13; Jes 43,5; Jer 16,15; Jer 50,4; Hes 37,19; Hos 2,2)19Und ich hatte ⟨doch⟩ gedacht: Wie will ich dich unter die Söhne aufnehmen[28] und dir ein kostbares Land geben, ein Erbteil, das die herrlichste Zierde der Nationen ist! Und ich meinte, ihr würdet mir zurufen: »Mein Vater!«, und würdet euch nicht ⟨mehr⟩ von mir[29] abwenden. (5Mo 14,1; Ps 106,24; Hes 20,6)20Fürwahr, wie eine Frau ihren Gefährten treulos verlässt, so habt ihr treulos an mir gehandelt, Haus Israel, spricht der HERR[30]. (Jer 5,11; Hes 16,25)
Israels Bußlied und Gottes Antwort
21Eine Stimme hört man auf den kahlen Höhen, ein Weinen, ein Flehen der Söhne Israel, weil sie ihren Weg verkehrt ⟨und⟩ den HERRN, ihren Gott, vergessen haben. – (Jer 2,32; Hes 7,16; Hos 8,14)22Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder[31]! Ich will eure Treulosigkeiten heilen. – Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott. (Jes 31,6; Hes 18,30; Hos 3,5; Hos 14,5; Joe 2,12; Lk 15,18)23Fürwahr, trügerisch ⟨klingt⟩ von den Hügeln das Getöse der Berge[32]; fürwahr, ⟨nur⟩ im HERRN, unserm Gott, ist die Rettung Israels! (Ps 3,9; Jes 10,20; Jes 12,2; Jes 63,16)24Denn die Schande[33] hat den Erwerb unserer Väter gefressen von unserer Jugend an, ihre Schafe und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter. (Jer 9,18; Jer 11,13; Hes 16,19; Hos 9,10)25In unserer Schande müssen wir daliegen, und unsere Schmach bedeckt uns! Denn wir haben gegen den HERRN, unsern Gott, gesündigt, wir und unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und wir haben nicht auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, gehört. (Esr 9,6; Jer 7,19; Jer 9,18; Jer 11,13; Jer 12,13; Jer 14,20; Jer 22,21; Hes 2,3; Hes 44,13; Hos 9,10; Zef 1,17)
Jeremia 3
Lutherbibel 2017
Ist Umkehr möglich?
1Und er sprach: Wenn sich ein Mann von seiner Frau scheidet und sie geht von ihm und gehört einem andern, darf er sie auch wieder annehmen? Ist’s nicht so, dass das Land unrein würde? Du aber hast mit vielen gehurt und solltest wieder zu mir kommen?, spricht der HERR. (5Mo 24,1)2Hebe deine Augen auf zu den Höhen und sieh, wo du allenthalben dich hingegeben hast! An den Wegen hast du auf sie gewartet wie ein Araber in der Wüste und das Land unrein gemacht mit deiner Hurerei und Bosheit. (Hos 4,13)3Darum blieb der Frühregen aus und kein Spätregen kam. Aber du hattest eine Hurenstirn, wolltest dich nicht mehr schämen4und schriest dann doch zu mir: Lieber Vater, du Vertrauter meiner Jugend! (Jes 63,16; Jer 19,1; Jer 31,9)5»Will er denn ewiglich zürnen und nicht vom Grimm lassen«, siehe, so hast du geredet und Böses getan und ließest dir nicht wehren. (Ps 85,6)6Und der HERR sprach zu mir zur Zeit des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige, tat? Sie ging hin auf alle hohen Berge und unter alle grünen Bäume und trieb dort Hurerei. (Jer 2,20)7Und ich dachte, nachdem sie das alles getan, würde sie zu mir zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und obwohl ihre Schwester Juda, die Treulose, gesehen hat, (2Kön 17,18; Hes 23,2)8wie ich Israel, die Abtrünnige, wegen ihres Ehebruchs gestraft und sie entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben habe, scheute sich dennoch ihre Schwester, das treulose Juda, nicht, sondern ging hin und trieb auch Hurerei.9Und ihre leichtfertige Hurerei hat das Land unrein gemacht; denn sie trieb Ehebruch mit Stein und Holz.10Und auch in diesem allen bekehrte sich das treulose Juda, ihre Schwester, nicht zu mir von ganzem Herzen, sondern nur mit Heuchelei, spricht der HERR.11Und der HERR sprach zu mir: Das abtrünnige Israel steht gerechter da als das treulose Juda.12Geh hin und rufe diese Worte nach Norden und sprich: Kehre zurück, du abtrünniges Israel, spricht der HERR, so will ich nicht zornig auf euch blicken. Denn ich bin gnädig, spricht der HERR, und will nicht ewiglich zürnen. (2Mo 34,6; Ps 103,9)13Allein erkenne deine Schuld, dass du wider den HERRN, deinen Gott, gesündigt hast und bist hin und her gelaufen zu den fremden Göttern unter allen grünen Bäumen, und ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht, spricht der HERR.14Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr! Und ich will euch holen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und will euch bringen nach Zion. (Jer 29,14; Jer 31,32)15Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen in Einsicht und Weisheit. (Jer 23,3; Hes 34,23)16Und es soll geschehen, wenn ihr zahlreich geworden seid und euch ausgebreitet habt im Lande, so soll man, spricht der HERR, in jenen Tagen nicht mehr sagen: Die Bundeslade des HERRN. Man wird ihrer nicht mehr gedenken noch nach ihr fragen noch sie vermissen; und sie wird nicht wieder gemacht werden. (4Mo 10,33)17Sondern zu jener Zeit wird man Jerusalem nennen »Des HERRN Thron«, und es werden sich dahin sammeln alle Völker um des Namens des HERRN willen zu Jerusalem, und sie werden nicht mehr wandeln in dem, was ihr böses Herz will. (Jes 2,2; Jer 17,12; Mi 4,1)18In jenen Tagen wird das Haus Juda zum Haus Israel gehen. Sie werden miteinander heimkommen von Norden her in das Land, das ich euren Vätern zum Erbe gegeben habe. (Jes 11,11; Hos 2,2)19Und ich dachte: Wie gern will ich dich unter die Söhne aufnehmen und dir das liebe Land geben, das allerschönste Erbteil unter den Völkern! Und ich dachte, du würdest mich dann »Lieber Vater« nennen und nicht von mir weichen. (5Mo 7,6; 5Mo 8,7; 5Mo 32,6; Jer 4,1)20Aber das Haus Israel hat mir nicht die Treue gehalten, gleichwie eine Frau wegen ihres Liebhabers nicht die Treue hält, spricht der HERR.21Man hört ein klägliches Heulen und Weinen der Israeliten auf den Höhen, weil sie übel getan und den HERRN, ihren Gott, vergessen haben. (Jer 31,15)22Kehrt zurück, ihr abtrünnigen Kinder, so will ich euch heilen von eurem Ungehorsam. »Siehe, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott.23Wahrlich, es ist ja nichts als Betrug mit den Hügeln und mit dem Lärm auf den Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine andere Hilfe als am HERRN, unserm Gott.24Der schändliche Baal hat gefressen, was unsere Väter erworben hatten, von unsrer Jugend an, ihre Schafe und Rinder, Söhne und Töchter.25So müssen wir uns betten in unsere Schande, und unsre Schmach soll uns bedecken. Denn wir haben gesündigt wider den HERRN, unsern Gott, wir und unsere Väter, von unsrer Jugend an bis auf den heutigen Tag, und haben nicht gehorcht der Stimme des HERRN, unseres Gottes.« (Jer 14,7; Jer 14,20)