1Jakobus, Knecht[1] Gottes und des Herrn Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, ⟨seinen⟩ Gruß! (Joh 7,35; Apg 12,17; Röm 1,1; 1Petr 1,1; Jud 1,1)
Standhaftigkeit in der Anfechtung
2Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen[2] geratet, (Röm 5,3; Hebr 10,34)3indem ihr erkennt, dass die Bewährung[3] eures Glaubens Ausharren bewirkt. (1Petr 1,7)4Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt. (Mt 5,48; Kol 1,11; Kol 4,12; Jak 5,11)5Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht[4], und sie wird ihm gegeben werden. (Spr 2,6; Mt 7,7; 1Joh 5,14)6Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. (Mt 14,31; 1Tim 2,8)7Denn jener Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird,8⟨ist er doch⟩ ein wankelmütiger[5] Mann, unbeständig in allen seinen Wegen.9Der niedrige Bruder aber rühme sich seiner[6] Hoheit, (Jak 2,5)10der reiche aber seiner Niedrigkeit; denn wie des Grases Blume wird er vergehen. (Hi 14,2; Ps 90,5; Jer 9,22; 1Tim 6,17)11Denn die Sonne ist aufgegangen mit ihrer[7] Glut und hat das Gras verdorren lassen, und seine Blume ist abgefallen, und die Zierde seines Ansehens ist verdorben[8]; so wird auch der Reiche in seinen Wegen dahinschwinden. (Jes 40,6; 1Petr 1,24)12Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er den Siegeskranz des Lebens empfangen, den der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben. (2Tim 4,8; Jak 5,11; Offb 2,10)13Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand.14Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. (Mt 15,19)15Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. (1Mo 3,6; Jos 7,21; Röm 5,12)16Irret euch nicht, meine geliebten Brüder! (1Kor 6,9)17Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten[9]. (Mal 3,6; Mt 7,11; 1Joh 1,5)18Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir eine Art Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe sind. (Joh 1,13; Joh 17,17; Eph 1,5; Eph 1,13; 1Petr 1,23; Offb 14,4)
Nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Wortes
19Ihr wisst ⟨doch⟩[10], meine geliebten Brüder: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn! (Spr 10,19)20Denn eines Mannes Zorn wirkt nicht Gottes Gerechtigkeit. (Spr 29,22)21Deshalb legt ab alle Unsauberkeit und das Übermaß der Schlechtigkeit, und nehmt das eingepflanzte Wort mit Sanftmut auf, das eure Seelen zu retten vermag! (Kol 3,8; 2Tim 3,15; 1Petr 2,1)22Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen! (Mt 7,21; Röm 2,13)23Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Gesicht[11] in einem Spiegel betrachtet. (Lk 6,49)24Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war.25Wer aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und dabei geblieben ist[12], indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist[13], der wird in seinem Tun glückselig sein. (Ps 19,12; Joh 8,32; Joh 13,17; Jak 2,12)26Wenn jemand meint, er diene Gott[14], und zügelt nicht seine Zunge, sondern betrügt sein Herz, dessen Gottesdienst[15] ist vergeblich. (Ps 34,14; Jak 3,8)27Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten[16]. (Hi 29,12; 2Petr 2,20)
Jakobus 1
Lutherbibel 2017
1Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, an die zwölf Stämme in der Zerstreuung: Seid gegrüßt!
Christen in der Anfechtung
2Meine Brüder und Schwestern, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallt, (Röm 5,3; 1Petr 4,13)3und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt.4Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen Werk führen, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und keinen Mangel habt.5Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden. (Spr 2,3; Jak 3,15)6Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und aufgepeitscht wird. (Mk 11,24)7Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.8Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.9Der Bruder aber, der niedrig ist, rühme sich seiner Höhe; (Jak 2,5)10wer aber reich ist, rühme sich seiner Niedrigkeit, denn wie eine Blume des Grases wird er vergehen. (Jes 40,6; 1Tim 6,17)11Die Sonne geht auf mit ihrer Hitze und das Gras verwelkt, und die Blume fällt ab und ihre schöne Gestalt verdirbt: So wird auch der Reiche dahinwelken in dem, was er unternimmt.12Selig ist, wer Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben. (2Tim 4,8; Offb 2,10)
Der Ursprung der Versuchung
13Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht niemand.14Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt. (1Mo 3,6; Röm 7,7)15Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. (Röm 6,23; Röm 7,10)16Irrt euch nicht, meine Lieben.17Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts[1], bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis. (Mt 7,11; 1Joh 1,5)18Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir die Erstlinge seiner Geschöpfe seien. (Joh 1,13; Röm 16,5; 1Petr 1,23)
Hörer und Täter des Wortes
19Ihr sollt wissen, meine Lieben: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. (Spr 29,20; Pred 5,1; Pred 7,9)20Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist. (Spr 29,22; Eph 4,26)21Darum legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen. (1Petr 2,1)22Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. (Mt 7,21; Röm 2,13)23Denn wenn jemand ein Hörer des Worts ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Menschen, der sein leibliches Angesicht im Spiegel beschaut;24denn nachdem er sich beschaut hat, geht er davon und vergisst von Stund an, wie er aussah.25Wer aber sich vertieft in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seinem Tun. (Röm 8,2; Jak 2,12)26Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig. (Jak 3,1; 1Petr 3,10)27Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.
2Seht es als einen ganz besonderen Grund zur Freude an, meine Geschwister, wenn ihr Prüfungen verschiedenster Art durchmachen müsst.3Ihr wisst doch: Wenn euer Glaube erprobt wird und sich bewährt, bringt das Standhaftigkeit hervor.4Und durch die Standhaftigkeit soll das Gute, das in eurem Leben begonnen hat, zur Vollendung kommen.[4] Dann werdet ihr vollkommen[5] und makellos sein, und es wird euch an nichts mehr fehlen.
Vertrauensvolles Gebet
5Wenn es aber einem von euch an Weisheit fehlt, bitte er Gott darum, und sie wird ihm gegeben werden; denn Gott gibt allen gern[6] und macht dem, der ihn bittet, keine Vorhaltungen.6Doch soll der Betreffende seine Bitte in einer Haltung des Vertrauens[7] vorbringen und nicht in der Haltung des Zweiflers; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die – vom Wind aufgepeitscht – einmal hierhin und dann wieder dorthin getrieben wird.7Ein solcher Mensch soll nicht meinen, er werde vom Herrn etwas bekommen,8denn er ist in seinem Innersten gespalten, und seine Unbeständigkeit kommt bei allem, was er unternimmt, zum Vorschein.
Armut und Reichtum
9Ein Gemeindeglied, das in ärmlichen Verhältnissen lebt, soll sich vor Augen halten, was für eine hohe Würde Gott ihm verliehen hat[8].10Und wer reich ist, soll sich vor Augen halten, wie wenig seine hohe soziale Stellung vor Gott wert ist[9]; denn er wird vergehen wie eine Blume auf dem Feld[10].11Wenn die Sonne emporsteigt und ihre Glut[11] das Gras versengt, verwelkt die Blume[12], und ihre Schönheit ist dahin. Genauso wird auch der Reiche vergehen mit allem, was ihm sein Reichtum ermöglicht hat[13].
Prüfung und Versuchung
12Glücklich zu preisen ist der, der standhaft bleibt, wenn sein Glaube auf die Probe gestellt wird[14]. Denn nachdem er sich bewährt hat, wird er als Siegeskranz das ewige Leben erhalten, wie der Herr es[15] denen zugesagt hat, die ihn lieben.13Doch wenn jemand in Versuchung gerät[16], Böses zu tun, soll er nicht sagen: Es ist Gott, der mich in Versuchung führt! Denn so wenig Gott selbst zu[17] etwas Bösem verführt werden kann, so wenig verführt er seinerseits jemand dazu.14Nein, wenn jemand in Versuchung gerät, ist es seine eigene Begierde, die ihn reizt und in die Falle lockt.15Nachdem die Begierde dann schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; die Sünde aber, wenn sie ausgewachsen[18] ist, gebiert den Tod.16Macht euch nichts vor[19], meine lieben Geschwister!17Von oben kommen nur gute Gaben und nur vollkommene Geschenke; sie kommen vom Schöpfer der Gestirne, der sich nicht ändert und bei dem es keinen Wechsel von Licht zu Finsternis gibt[20].18Seinem Plan entsprechend hat er durch die Botschaft der Wahrheit neues Leben in uns hervorgebracht[21], damit wir – bildlich gesprochen – unter allen seinen Geschöpfen eine ihm geweihte Erstlingsgabe sind[22].[23] (3Mo 23,10; 3Mo 23,11)
19Denkt daran[24], meine lieben Geschwister: Jeder sei schnell bereit zu hören, aber jeder lasse sich Zeit, ehe er redet, und erst recht, ehe er zornig wird.20Denn der Zorn des Menschen bewirkt nicht, was vor Gott recht ist[25].21Deshalb legt alles ab, was euch beschmutzt, alles Böse, was noch bei euch vorhanden ist[26], und geht bereitwillig auf die Botschaft ein, die euch ins Herz gepflanzt wurde und die die Kraft hat, euch[27] zu retten.22Hört euch diese Botschaft nicht nur an, sondern handelt auch danach; andernfalls betrügt ihr euch selbst.23Denn wer sich Gottes Botschaft zwar anhört, aber nicht danach handelt, gleicht jemand, der sein Gesicht im Spiegel betrachtet24und der, nachdem er sich betrachtet hat, weggeht und sofort wieder vergisst, wie er ausgesehen hat.25Wer sich jedoch in das vollkommene Gesetz vertieft, das Gesetz der Freiheit[28], und es ständig vor Augen hat, wer also das Gehörte nicht vergisst, sondern es in die Tat umsetzt, der ist glücklich zu preisen, denn er wird gesegnet sein bei allem, was er tut[29].
Echte Frömmigkeit oder religiöser Selbstbetrug
26Wenn jemand sich für fromm hält, aber seine Zunge nicht im Zaum halten kann, betrügt er sich selbst, und seine Frömmigkeit ist nichts wert.27Echte[30] und untadelige Frömmigkeit, die vor Gott, dem Vater, bestehen kann, zeigt sich darin, dass man Waisen und Witwen in ihrer Not beisteht[31] und sich vom gottlosen Treiben dieser Welt[32] nicht beschmutzen lässt.