Hesekiel 12
Lutherbibel 2017
von Deutsche BibelgesellschaftDie Wegführung von König und Volk
1 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 2 Du Menschenkind, du wohnst in einem Haus des Widerspruchs; sie haben Augen zu sehen und sehen nicht, und Ohren zu hören und hören nicht; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. (Jer 5,21) 3 Du aber, Menschenkind, pack dir Sachen wie für die Verbannung und zieh am hellen Tage fort vor ihren Augen. Von deinem Ort sollst du ziehen an einen andern Ort vor ihren Augen; vielleicht sehen sie es. Denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. 4 Du sollst deine Sachen am hellen Tage vor ihren Augen herausschaffen wie Gepäck für die Verbannung und am Abend hinausziehen vor ihren Augen, wie man zur Verbannung auszieht; 5 und du sollst dir vor ihren Augen ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen, 6 und du sollst deine Schulter vor ihren Augen beladen und hinausziehen, wenn es dunkel wird! Dein Angesicht sollst du verhüllen, damit du das Land nicht siehst. Denn ich habe dich für das Haus Israel zum Wahrzeichen gesetzt. (Hes 11,1; Hes 24,24; Hes 24,27) 7 Und ich tat, wie mir befohlen war, und trug mein Gepäck hinaus wie Gepäck für die Verbannung am hellen Tage, und am Abend brach ich mit der Hand ein Loch durch die Wand. Und als es dunkel wurde, belud ich meine Schulter und zog hinaus vor ihren Augen. 8 Und frühmorgens geschah des HERRN Wort zu mir: 9 Du Menschenkind, hat das Haus Israel, das Haus des Widerspruchs, nicht zu dir gesagt: Was machst du da? 10 Sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Diese Last[1] trifft den Fürsten zu Jerusalem und das ganze Haus Israel, das dort wohnt. 11 Sprich: Ich bin euer Wahrzeichen. Wie ich getan habe, so wird ihnen geschehen: In die Verbannung müssen sie und gefangen weggeführt werden. 12 Ihr Fürst wird seine Habe auf die Schulter laden, wenn es dunkel wird, und ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen; sein Angesicht wird er verhüllen, dass er nicht mit seinen Augen das Land sehe. (2Kön 25,4) 13 Ich aber will mein Netz über ihn werfen, dass er in meinem Garn gefangen werde, und will ihn nach Babel bringen in der Chaldäer Land, das er jedoch nicht sehen wird, und dort soll er sterben. (2Kön 25,7; Jer 39,7; Hes 17,20) 14 Und alle, die um ihn her sind, seine Helfer und seinen ganzen Anhang, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen hinter ihnen her. 15 Dann sollen sie erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Völker verstoße und in die Länder zerstreue. 16 Aber ich will von ihnen einige wenige übrig lassen vor dem Schwert, dem Hunger und der Pest. Die sollen von all ihren Gräueltaten erzählen unter den Heiden, zu denen sie kommen werden; und sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin. (Hes 6,8) 17 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 18 Du Menschenkind, du sollst dein Brot essen mit Beben und dein Wasser trinken mit Zittern und Sorgen. 19 Und sage zum Volk des Landes: So spricht Gott der HERR zu den Einwohnern Jerusalems über das Land Israels: Sie müssen ihr Brot essen mit Sorgen und ihr Wasser trinken mit Schaudern; denn ihr Land soll wüst werden und leer von allem, was darin ist, um der Gewalttat willen all seiner Bewohner. 20 Und die Städte, die bewohnt sind, sollen verwüstet werden und das Land öde; und ihr werdet erfahren, dass ich der HERR bin.Zweifel an der Weissagung
21 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 22 Du Menschenkind, was habt ihr da für ein Sprichwort im Lande Israels? Ihr sagt: »Die Zeit vergeht, und es wird nichts aus der Weissagung.« (2Petr 3,4) 23 Darum sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, dass es nicht mehr umgehen soll in Israel. Sage vielmehr zu ihnen: Die Zeit ist nahe und alles kommt, was geweissagt ist. (Hab 2,3) 24 Denn es soll hinfort keine trügenden Gesichte und keine falsche Offenbarung mehr geben im Hause Israel. 25 Denn ich bin der HERR, ich rede! Was ich rede, das soll geschehen und sich nicht lange hinausziehen, sondern in eurer Zeit, du Haus des Widerspruchs, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht Gott der HERR. 26 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 27 Du Menschenkind, siehe, das Haus Israel spricht: Mit den Gesichten, die dieser schaut, dauert’s noch lange, und er weissagt auf Zeiten, die noch ferne sind. 28 Darum sage ihnen: So spricht Gott der HERR: Keines meiner Worte wird sich lange hinausziehen. Was ich rede, soll geschehen, spricht Gott der HERR.Hesekiel 12
Hoffnung für alle
von BiblicaHesekiel packt sein Bündel – eine Botschaft für Jerusalem
1 Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN: 2 »Du Mensch«, sagte er, »du lebst mitten unter einem widerspenstigen Volk. Sie haben Augen, sehen aber nichts; sie haben Ohren, doch sie wollen nicht hören, denn sie lehnen sich gegen mich auf. 3 Du aber, Mensch, pack dir ein Bündel, wie es Flüchtlinge bei sich tragen! Verlass am helllichten Tag dein Zuhause und mach dich auf den Weg, so dass alle es sehen können! Vielleicht gehen diesem widerspenstigen Volk dann die Augen auf. 4 Trag dein Flüchtlingsgepäck am Tag aus dem Haus, während sie dir zuschauen. Am Abend sollst du dann fortziehen wie jemand, der in die Verbannung geführt wird: 5 Brich vor ihren Augen ein Loch in deine Hauswand und zwäng dich hindurch! 6 Nimm dein Bündel auf die Schultern und, sobald es dunkel wird, zieh damit fort! Verhüll dein Gesicht, damit du das Land nicht mehr siehst, das du verlassen musst. So mache ich dich zu einem Mahnzeichen für die Israeliten, damit sie erkennen, was sie erwartet!« 7 Ich tat, was Gott mir befohlen hatte: Bei Tag trug ich mein Flüchtlingsgepäck aus dem Haus, und am Abend brach ich mit der Hand ein Loch in die Hauswand und kroch hinaus. Vor aller Augen packte ich das Bündel in der Dunkelheit auf meine Schultern. 8 Am nächsten Morgen gab der HERR mir folgende Botschaft: 9 »Du Mensch, die Israeliten, dieses widerspenstige Volk, haben dich doch gefragt, was dein Verhalten zu bedeuten hat. 10 Ich, Gott, der HERR, lasse ihnen sagen: Diese Botschaft gilt dem Herrscher[1] in Jerusalem und allen Israeliten, die dort wohnen. 11 Mach ihnen klar, dass sie an dir sehen können, was ihnen bevorsteht: Sie werden gefangen in die Verbannung geführt. 12 Ihr Herrscher nimmt in der Dunkelheit sein Bündel auf die Schultern und flieht durch ein Loch in der Stadtmauer, das für ihn herausgebrochen wurde. Er verhüllt sein Gesicht, denn er wird das Land, das er verlässt, nie wiedersehen[2]. 13 Ich werfe mein Fangnetz über ihn, und er wird sich darin verfangen. Ich bringe ihn zur Stadt Babylon, in das Land der Chaldäer; dort wird er sterben, ohne die Stadt gesehen zu haben[3]. 14 Sein ganzes Gefolge und die Kriegsleute, mit denen er sich umgab, werde ich in alle Winde zerstreuen. Ja, ich verfolge sie mit gezücktem Schwert, 15 ich vertreibe sie zu fremden Völkern und in fremde Länder, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin. 16 Krieg, Hunger und Seuchen werden viele dahinraffen. Doch ich selbst sorge dafür, dass ein kleiner Rest von ihnen am Leben bleibt. Sie sollen den Völkern, bei denen sie wohnen, von den abscheulichen Taten der Israeliten erzählen. So sollen auch diese Völker erfahren, dass ich der HERR bin.«Hesekiels Zittern – ein Zeichen für Israel
17 Wieder bekam ich eine Botschaft vom HERRN. Er befahl mir: 18 »Du Mensch, nur noch mit Zittern sollst du dein Brot essen, und wenn du trinkst, sollst du beben vor Angst! 19 Sag deinem Volk in der Verbannung: So spricht Gott, der HERR: Die Menschen, die in Jerusalem und in ganz Israel übrig geblieben sind, werden voller Angst ihr Brot essen und zitternd vor Entsetzen ihr Wasser trinken. Denn ihr Land wird verwüstet und seines ganzen Reichtums beraubt sein. Das ist die Strafe für all die Gewalttaten, die von den Menschen dort begangen wurden. 20 Die blühenden Städte werden in Trümmern liegen, und die fruchtbaren Felder sind dann nur noch eine trostlose Wüste. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR bin.«Eine beliebte Redensart und eine unbequeme Botschaft
21 Darauf gab der HERR mir folgende Botschaft. Er sprach: 22 »Du Mensch, welche Redensart geht da bei euch in Israel um? Ihr sagt: ›Die Zeit vergeht, aber die Visionen der Propheten erfüllen sich nie!‹ 23 Darum richte dem Volk aus, was ich, Gott, der HERR, ihnen zu sagen habe: Ich werde dafür sorgen, dass man diese Redensart in Israel nicht mehr gebraucht! Sag ihnen: Die Zeit ist gekommen, in der sich all die Visionen erfüllen! 24 In Zukunft wird es in Israel keine falschen Propheten mehr geben, die euch nach dem Munde reden und von Erscheinungen berichten, die sie gar nicht gesehen haben. 25 Denn ich, der HERR, rede zu euch; und was ich verkünde, das trifft ein! Es lässt nicht mehr lange auf sich warten. Noch zu euren Lebzeiten, ihr widerspenstigen Israeliten, werden sich alle meine Voraussagen erfüllen. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort!« 26 Weiter sagte der HERR zu mir: 27 »Du Mensch, ich weiß, wie die Israeliten über dich reden. Sie behaupten: ›Seine Visionen betreffen uns nicht, er weissagt für eine ferne Zukunft!‹ 28 Darum richte ihnen aus: So spricht Gott, der HERR: Was ich voraussage, lässt nicht mehr lange auf sich warten! Was ich verkünde, das trifft ein! Mein Wort gilt!«Hesekiel 12
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftHesekiel kündigt die Wegführung des Volkes an
1 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen: (Hes 1,3) 2 Menschensohn, du wohnst inmitten eines widerspenstigen Hauses, das Augen hat zum Sehen und doch nicht sieht, Ohren zum Hören und doch nicht hört; denn sie sind ein widerspenstiges Haus. (Jes 6,9; Jer 5,21; Jer 7,25; Hes 2,3; Hes 3,26; Mt 13,13; Eph 4,18) 3 Darum, du Menschensohn, bereite dir die Sachen zum Fortziehen und zieh bei Tag vor ihren Augen fort! Vor ihren Augen sollst du von deinem Wohnort an einen anderen Ort ziehen; vielleicht werden sie es bemerken, denn sie sind ein widerspenstiges Haus. (Jer 26,3; Jer 36,3; Lk 13,8; 2Tim 2,25) 4 Du sollst deine Sachen bei Tag vor ihren Augen heraustragen wie Sachen gepackt zum Auswandern; du aber sollst am Abend vor ihren Augen fortziehen, wie man auszieht, wenn man auswandern will! (2Kön 25,4; Jer 39,4; Jer 52,7; Hes 12,12) 5 Du sollst vor ihren Augen die Wand durchbrechen und [deine Sachen] durch sie hinaustragen. (Hes 12,4) 6 Du sollst sie vor ihren Augen auf die Schulter nehmen und sie in der Finsternis hinaustragen. Verhülle aber dein Angesicht, damit du das Land nicht siehst; denn ich habe dich zu einem Wahrzeichen gemacht für das Haus Israel! (Jes 8,18; Jes 20,3; Hes 4,3; Hes 12,11; Hes 24,24) 7 Da machte ich es so, wie mir befohlen war; meine Sachen brachte ich gepackt wie zum Auswandern bei Tag hinaus; und am Abend durchbrach ich mit der Hand die Wand; als es aber finster wurde, nahm ich sie auf meine Schulter und trug sie vor ihren Augen hinaus. (Jer 32,8; Hes 2,8; Hes 24,18; Mt 21,6; Joh 15,14; Apg 26,19) 8 Aber am Morgen früh erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: (Hes 12,1) 9 Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: »Was tust du da?« (Jer 23,37; Hes 12,2; Hes 24,19) 10 Sage zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Diese Last gilt dem Fürsten in Jerusalem und dem ganzen Haus Israel, in deren Mitte sie wohnen. (Kla 4,20; Hes 21,30) 11 Sage: Ich bin für euch ein Wahrzeichen! Wie ich es gemacht habe, so soll es ihnen gehen! In die Verbannung, in die Gefangenschaft müssen sie wandern! (2Kön 25,4; 2Kön 25,11; Hes 12,6) 12 Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird seine Schulter beladen und sich im Finstern davonmachen. Man wird durch die Mauer brechen, um ihn da hinauszuführen; er wird sein Angesicht verhüllen, damit er mit seinen Augen das Land nicht ansehen muss. (Jer 39,4) 13 Ich will auch mein Fanggarn über ihn ausspannen, und er wird in meinem Netz gefangen werden; und ich will ihn nach Babel führen, in das Land der Chaldäer; aber er wird es nicht sehen; und dort soll er sterben. (2Kön 25,7; Jer 52,8; Hes 17,16; Hes 17,20) 14 Und alles, was um ihn her ist, seine Helfer und seine Truppen, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert hinter ihnen ziehen. (3Mo 26,33; Jer 42,22; Hes 5,2; Hes 5,10; Hes 5,12; Hes 17,21; Hes 21,33; Hes 28,7) 15 Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Heidenvölker zerstreut und in die Länder verjagt habe. (Hes 11,10; Hes 11,12; Hes 12,16; Hes 12,20; Hes 13,9; Hes 39,28) 16 Und ich will von ihnen einige Männer übrig lassen vom Schwert, vom Hunger und von der Pest, damit sie unter den Heiden, unter die sie kommen, alle ihre Gräuel erzählen; und sie sollen erkennen, dass ich der HERR bin! (Hes 6,8; Hes 9,6; Hes 12,15; Hes 14,22) 17 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen: (Hes 12,1) 18 Menschensohn, du sollst dein Brot mit Zittern essen und dein Wasser mit Furcht und Sorgen trinken; (5Mo 28,48; 5Mo 28,65; Hi 3,24; Ps 80,6; Hes 4,10; Hes 4,16; Hes 23,33) 19 und du sollst zu dem Volk des Landes sagen: So spricht GOTT, der Herr, von den Einwohnern Jerusalems im Land Israel: Sie müssen ihr Brot mit Sorgen essen und ihr Wasser mit Entsetzen trinken, weil ihr Land verödet wird, seiner Fülle beraubt wegen der Gewalttat aller derer, die darin wohnen. (Jes 7,16; Hes 7,23; Hes 22,7; Hes 22,12; Hes 22,29; Mi 7,13; Sach 7,14) 20 Die bewohnten Städte sollen verwüstet werden und das Land öde, damit ihr erkennt, dass ich der HERR bin! (3Mo 26,31; Hes 12,15; Hes 15,8)Der Herr tadelt die Spötter, die nicht an die Erfüllung der Weissagung glauben
21 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen: (Hes 12,1) 22 Menschensohn, was ist das für ein Sprichwort, das ihr im Land Israel gebraucht, indem ihr sagt: »Die Tage ziehen sich hinaus, und es wird nichts aus allen Offenbarungen«? (Jes 5,19; Hes 11,3; Hes 12,27; Am 6,3; 2Petr 3,3) 23 Darum sprich zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, dass man es in Israel nicht mehr als Sprichwort gebrauchen wird! Du aber sprich zu ihnen: Die Tage sind nahe, und jedes Wort der Offenbarung [trifft bald ein]! (Jes 55,11; Jer 44,28; Hes 7,6; Joe 2,1; Zef 1,14) 24 Denn es soll künftig kein lügenhaftes Gesicht und keine schmeichelhafte Wahrsagung mehr geben inmitten des Hauses Israel. (Jer 37,19; Kla 2,14; Hes 13,23; Röm 16,18) 25 Denn ich, der HERR, ich rede; das Wort, das ich rede, das soll auch geschehen und nicht weiter hinausgezögert werden. Ja, ich will in euren Tagen, du widerspenstiges Haus, ein Wort reden und es auch vollbringen!, spricht GOTT, der Herr. (4Mo 23,19; Jer 16,9; Kla 2,17; Hes 12,28; Dan 9,12; Sach 1,6; Lk 21,22; Lk 21,34) 26 Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: (Hes 12,1) 27 Menschensohn, siehe, das Haus Israel spricht: »Das Gesicht, das er gesehen hat, erfüllt sich erst in vielen Tagen, und er weissagt von fernen Zeiten!« (Jes 28,14; Hes 12,22) 28 Darum sage zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Keines meiner Worte soll mehr hinausgezögert werden; das Wort, das ich gesprochen habe, soll auch geschehen!, spricht GOTT, der Herr. (Ps 33,9; Jer 44,28; Hes 12,23)Hesekiel 12
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichEzechiels Auszug als Zeichen kommender Verbannung
1 Und das Wort des HERRN erging an mich: 2 Du Mensch, du lebst mitten im Haus der Widerspenstigkeit, bei denen, die Augen haben, um zu sehen, und nicht sehen, die Ohren haben, um zu hören, und nicht hören. Sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit! (Jes 6,9; Jer 5,21; Mk 8,18) 3 Und du, Mensch, mach dir Gepäck für die Verbannung bereit, und zieh in die Verbannung, bei Tag, vor ihren Augen! Und zieh in die Verbannung, fort von deiner Stätte an einen anderen Ort, vor ihren Augen! Vielleicht sehen sie es. Sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit! (Hes 4,12) 4 Und wie Gepäck für die Verbannung sollst du dein Gepäck hinausschaffen, bei Tag, vor ihren Augen. Du selbst aber sollst am Abend hinausgehen, vor ihren Augen, wie man hinausgeht, wenn man in die Verbannung zieht. 5 Durchbrich dir vor ihren Augen die Mauer, und schaff das Gepäck[1] dort hinaus. (Hes 8,8) 6 Hebe es vor ihren Augen auf die Schulter, schaff es in der Dunkelheit hinaus, verhülle dein Angesicht, und blicke nicht auf das Land, denn ich habe dich zu einem Zeichen gemacht für das Haus Israel! (Jes 8,18; Jes 20,3; Hes 12,11; Hes 24,24) 7 Und ich machte es so, wie es mir geboten worden war: Wie Gepäck für die Verbannung schaffte ich mein Gepäck bei Tag hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die Mauer mit der Hand; in der Dunkelheit schaffte ich es weg, und vor ihren Augen hob ich es auf die Schulter. 8 Und am Morgen erging das Wort des HERRN an mich: 9 Du Mensch, hat nicht das Haus Israel, das Haus der Widerspenstigkeit, zu dir gesagt: Was tust du da? (Hes 17,12; Hes 24,19; Hes 37,18) 10 Sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Der Fürst ist diese Last in Jerusalem und das ganze Haus Israel, alle, die bei ihnen sind. (Hes 19,1) 11 Sprich: Ich bin das Zeichen für euch. Wie ich gehandelt habe, so wird an ihnen gehandelt werden: In die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie gehen. (Hes 12,6) 12 Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird in der Dunkelheit die Schulter beladen und hinausgehen. Die Mauer wird man durchbrechen, um es dort hinauszuschaffen. Sein Angesicht wird er verhüllen, denn er selbst wird das Land nicht zu Gesicht bekommen. (2Kön 25,7; Jer 39,7; Jer 52,11) 13 Und ich werde mein Fangnetz über ihn ausspannen, und in meinem Netz wird er gefangen werden. Und ich werde ihn nach Babel bringen, ins Land der Kasdäer, sehen aber wird er es nicht, und dort wird er sterben! (Jes 8,14; Hes 17,20; Hes 19,8; Hes 32,3) 14 Und alle, die um ihn sind, seine Helfer und all seine Scharen, werde ich in alle Winde streuen, und ich werde hinter ihnen her sein und das Schwert ziehen. (3Mo 26,33; Hes 5,2; Hes 21,8) 15 Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Nationen zerstreue und sie in die Länder streue. (Hes 5,2; Hes 36,19) 16 Eine Anzahl von ihnen aber werde ich übrig lassen, fern vom Schwert, von Hunger und von Pest, damit sie von all ihren Abscheulichkeiten erzählen unter den Nationen, zu denen sie kommen. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. (Hes 5,3; Hes 33,27) 17 Und das Wort des HERRN erging an mich: 18 Du Mensch, zitternd wirst du dein Brot essen, und von Angst gepackt und voller Sorge wirst du dein Wasser trinken! (Hes 4,10) 19 Und zum Volk des Landes wirst du sprechen: So spricht Gott der HERR über die Bewohner Jerusalems auf Israels Boden: Sie werden ihr Brot voller Sorge essen und voller Entsetzen ihr Wasser trinken! Ihr Land wird verwüstet, so dass nichts mehr darin ist, wegen der Gewalttätigkeit all derer, die darin wohnen! 20 Und die bewohnten Städte werden in Trümmern liegen, und das Land wird zur Einöde, und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. (Hes 14,15; Hes 29,9; Hes 30,7; Hes 35,15; Hes 36,34) 21 Und das Wort des HERRN erging an mich: (Hes 7,13; Hes 13,16) 22 Du Mensch, was soll diese Redensart bei euch, auf Israels Boden: Die Tage ziehen sich in die Länge, und keine Schauung bringt etwas! (5Mo 28,37; Jes 5,19; Hes 14,8; Hes 18,2; 2Petr 3,4) 23 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Dieser Redensart mache ich ein Ende, und man wird sie in Israel nicht mehr als Redensart verwenden. Sprich vielmehr zu ihnen: Nahe sind die Tage und das Wort jeder Schauung! (Hes 7,8; Hes 9,1; Hes 18,3; Hes 18,27; Hes 30,3; Hes 36,8; Offb 22,20) 24 Denn es wird keine nichtige Schauung und keine schmeichlerische Wahrsagung mehr geben im Haus Israel, (Jes 30,10; Hes 13,10; Hes 22,28) 25 denn ich, der HERR, werde sagen, was ich sagen werde: Ein Wort, und es wird ausgeführt, es wird sich nicht mehr hinziehen. Noch in euren Tagen, Haus der Widerspenstigkeit, werde ich ein Wort sagen und es ausführen! Spruch Gottes des HERRN. (4Mo 11,23; Jes 50,2; Hes 24,14) 26 Und das Wort des HERRN erging an mich: 27 Mensch, sieh, das Haus Israel, sie sagen: Die Schauung, die er schaut, gilt weit entfernten Tagen, und er weissagt für ferne Zeiten. (Hes 12,23; Hab 2,3) 28 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Keins meiner Worte wird sich mehr hinziehen. Was ich sagen werde: Ein Wort, und es wird ausgeführt! Spruch Gottes des HERRN. (4Mo 23,19; Jer 1,12)Hesekiel 12
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftDen Verbannten wird die Wegführung der Zurückgebliebenen angekündigt
1 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: 2 »Du Mensch, du lebst mitten unter einem widerspenstigen Volk! Diese Leute haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht. (Jes 6,9; Jer 5,21; Hes 2,3) 3 Deshalb schnüre dir ein Bündel, wie es Verschleppte mit sich tragen, und geh damit vor aller Augen von deinem Wohnort weg zu einem anderen Ort. Vielleicht gehen ihnen die Augen auf, so widerspenstig sie auch sind. 4 Bring dein Bündel am hellen Tag aus dem Haus, sodass alle es sehen, und gegen Abend, wenn die Hitze nachlässt, zieh vor ihren Augen weg, wie jemand, der in die Verbannung geführt wird. 5 Brich vor ihren Augen von innen ein Loch in die Wand deines Hauses und zwänge dich dadurch hinaus. 6 Nimm dein Bündel auf die Schulter und geh in der Dunkelheit fort. Verhülle dein Gesicht, damit du das Land nicht siehst, das du verlassen musst. So mache ich dich für die Leute von Israel zu einem Zeichen, an dem sie sehen, was ihnen bevorsteht.« (Hes 24,24) 7 Ich machte genau, was der HERR mir befohlen hatte. Ich schnürte mir ein Bündel, wie es Verschleppte mit sich tragen, und brachte es am hellen Tag aus dem Haus. Am Abend brach ich von innen ein Loch in die Wand und zwängte mich durch das Loch hinaus. Vor aller Augen hob ich das Bündel auf die Schulter. 8 Am anderen Morgen erging an mich das Wort des HERRN, er sagte: 9 »Du Mensch, die Leute von Israel, dieses widerspenstige Volk, haben dich doch gefragt: ›Was machst du da?‹ (Hes 2,3) 10 Gib ihnen die Erklärung! Sag zu ihnen: ›Der HERR, der mächtige Gott, hat zu mir gesprochen! Was er mir aufgetragen hat, betrifft den König in Jerusalem und alle Leute von Israel, die dort leben. 11 Ich bin für euch ein Zeichen. So wie ich es vorgemacht habe, wird es den Leuten von Jerusalem ergehen. Alle müssen in die Verbannung. 12 Ihr König aber wird in tiefster Dunkelheit sein Bündel auf die Schulter nehmen und die Stadt verlassen. Seine Männer werden die Mauer durchbrechen, um ihre Habseligkeiten hinauszubringen. Er wird sein Gesicht verhüllen, denn das Land Israels wird er nie wiedersehen. (2Kön 25,4; Hes 17,20) 13 Ich werde mein Fangnetz ausspannen, ihn einfangen und nach Babylonien bringen; aber er wird das Land nicht sehen können. Dort wird er sterben. 14 Sein Gefolge und seine Kriegsleute werde ich in alle Winde zerstreuen, mit gezogenem Schwert werde ich sie auseinandertreiben. 15 Ich zerstreue sie in fremde Länder und unter fremde Völker, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin. 16 Nur wenige von ihnen sollen dem Schwert, dem Hunger und der Pest entrinnen, damit sie unter den Völkern erzählen können, mit was für abscheulichen Taten sie sich dieses Schicksal verdient haben. Sie sollen erkennen, dass ich der HERR bin!‹« (Hes 6,11; Hes 14,22)Die Leute in Jerusalem werden zittern
17 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: 18 »Du Mensch, iss dein Brot und trink dein Wasser mit Zittern und Beben! 19 Und dann sag zu deinen verschleppten Landsleuten: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Mit Zittern und Entsetzen werden die Leute, die in Jerusalem im Land Israel geblieben sind, ihr Brot essen und ihr Wasser trinken. Zur Strafe dafür, dass überall Unrecht und Gewalt herrschen, kommt die Vernichtung über das Land. (Hes 4,16; Hes 7,10) 20 Die Städte veröden, die fruchtbaren Felder werden zur Wüste. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin!‹«Gott macht keine leeren Worte
21 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: 22 »Du Mensch, was reden die Leute bei euch im Land Israel? Sie sagen: ›Die Zeit kommt und geht und die Prophezeiungen treffen nie ein!‹ (Hab 2,3; 2Petr 3,4) 23 Ich werde dafür sorgen, dass dieses Gerede in Israel ein Ende hat. Sag zu ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Die Zeit ist gekommen, dass alles eintrifft, was meine Propheten euch angedroht haben. 24 Künftig wird es im Volk Israel keine falschen Propheten mehr geben, die leere Träume erzählen und den Menschen nach dem Mund reden. (Hes 13,1) 25 Ich, der HERR, rede; und was ich ankündige, das trifft ein. Es lässt nicht lange auf sich warten. Ich sage ein Wort und ich setze es in die Tat um, beides zu euren Lebzeiten, ihr widerspenstigen Leute! Das sage ich, der mächtige Gott.‹« 26 Noch einmal erging das Wort des HERRN an mich: 27 »Du Mensch, die Leute von Israel sagen über dich: ›Die Offenbarungen, die er empfangen hat, betreffen nicht unsere Gegenwart, sondern eine ferne Zukunft.‹ 28 Darum antworte ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Alles, was ich angekündigt habe, wird in Kürze geschehen. Wenn ich ein Wort sage, dann geschieht es auch. Das sage ich, der HERR.‹«Hesekiel 12
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.