Amos 5
Lutherbibel 2017
Klagelied über Israel
1 Hört dies Wort, ein Klagelied, das ich über euch anstimme, Haus Israel: 2 Die Jungfrau Israel ist gefallen, dass sie nicht wieder aufstehen wird; sie ist zu Boden gestoßen und niemand ist da, der ihr aufhelfe. 3 Ja, so spricht Gott der HERR: Die Stadt, aus der tausend zum Kampf ausziehen, soll nur hundert übrig behalten, und aus der hundert ausziehen, die soll nur zehn übrig behalten – dies für das Haus Israel.
Gegen die Unterdrücker
4 Ja, so spricht der HERR zum Hause Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben. (Jer 29,13) 5 Suchet nicht Bethel und kommt nicht nach Gilgal und geht nicht nach Beerscheba; denn Gilgal wird gefangen weggeführt werden, und Bethel wird zunichtewerden. (Hos 4,15; Am 4,4) 6 Suchet den HERRN, so werdet ihr leben, dass er nicht daherfahre über das Haus Josef wie ein verzehrendes Feuer, das niemand löschen kann – dies für Bethel –, 7 die ihr das Recht in Wermut verwandelt und die Gerechtigkeit zu Boden gestoßen habt. (Jes 5,20; Am 6,12) 8 Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, der Finsternis in Morgen verwandelt und Tag in Nacht verfinstert hat, der das Wasser des Meeres gerufen und auf dem Erdboden ausgegossen hat – er heißt »HERR« –, (Hi 38,31; Am 9,6) 9 der über den Starken Verderben kommen lässt und bringt Verderben über die feste Stadt. 10 Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der die Wahrheit sagt. (Jes 29,21) 11 Darum, weil ihr die Armen unterdrückt und nehmt von ihnen hohe Abgaben an Korn, so sollt ihr in den Häusern nicht wohnen, die ihr von Quadersteinen gebaut habt, und den Wein nicht trinken, den ihr in den feinen Weinbergen gepflanzt habt. (Zef 1,13) 12 Denn ich kenne eure Frevel, die so viel sind, und eure Sünden, die so groß sind, wie ihr die Gerechten bedrängt und Bestechungsgeld nehmt und die Armen im Tor unterdrückt. 13 Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. (Mi 2,3) 14 Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr lebet und der HERR, der Gott Zebaoth, mit euch sei, wie ihr rühmt. 15 Hasst das Böse und liebt das Gute, richtet das Recht auf im Tor, vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, gnädig sein dem Rest Josefs. (Ps 34,15; Röm 12,9) 16 Darum, so spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Herr: Es wird in allen Gassen Wehklagen sein, und auf allen Straßen wird man sagen: »Weh! Weh!« Und man wird den Ackermann zum Trauern rufen und zum Wehklagen, wer die Totenklage erheben kann. 17 In allen Weinbergen wird Wehklagen sein; denn ich will unter euch dreinfahren, spricht der HERR. (2Mo 11,4)
Der Tag des Herrn ist ein Tag des Gerichts
18 Weh! Die ihr den Tag des HERRN herbeiwünscht, was soll er euch? Denn des HERRN Tag ist Finsternis und nicht Licht, (Joe 2,11) 19 gleich als wenn jemand vor dem Löwen flieht und der Bär begegnet ihm, und er kommt ins Haus und lehnt sich mit der Hand an die Wand, da beißt ihn die Schlange! 20 Ist nicht des HERRN Tag finster und nicht licht, dunkel und nicht hell?
Recht ströme wie Wasser
21 Ich hasse und verachte eure Feste und mag eure Versammlungen nicht riechen – (Jes 1,11) 22 es sei denn, ihr bringt mir rechte Brandopfer dar –, und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und euer fettes Schlachtopfer sehe ich nicht an. (Mi 6,6) 23 Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören! 24 Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach. 25 Habt ihr vom Hause Israel mir in der Wüste die vierzig Jahre lang Schlachtopfer und Speisopfer geopfert? (Jer 7,22; Apg 7,42) 26 Ihr trugt den Sakkut, euren König, und Kewan[1], den Stern eures Gottes, eure Bilder, welche ihr euch selbst gemacht habt; 27 so will ich euch wegführen lassen bis jenseits von Damaskus, spricht der HERR, der Gott Zebaoth heißt.
Amos 5
Hoffnung für alle
Kommt endlich zu mir zurück!
1 Ihr Israeliten, hört die Totenklage, die ich über euch anstimme: 2 »Gefallen ist mein Volk Israel, es gleicht einer jungen Frau, die gestürzt ist und der niemand aufhilft. Leblos liegt sie am Boden, nie mehr wird sie sich erheben.« 3 Denn so spricht Gott, der HERR: »Wenn aus einer eurer Städte tausend Männer in den Krieg ziehen, kehren nur hundert zurück, und wenn hundert in den Kampf gehen, bleiben nur zehn davon übrig! 4 Ich, der HERR, fordere euch Israeliten auf: Kommt zu mir zurück, dann bleibt ihr am Leben! 5 Reist nicht mehr nach Beerscheba, um dort zu opfern, besucht auch nicht mehr die Heiligtümer in Gilgal und Bethel. Denn die Einwohner von Gilgal werden in die Gefangenschaft geführt, und Bethel wird zum Unglücksort.[1]« (Hos 4,15; Hos 5,8; Hos 10,5) 6 Ja, kehrt zum HERRN zurück, dann werdet ihr leben! Sonst bekommt ihr Nachkommen von Josef seinen Zorn zu spüren. Er wütet wie ein loderndes Feuer, das sich immer weiter ausbreitet, und wenn es Bethel erreicht hat, kann niemand es dort löschen.
Ihr tretet das Recht mit Füßen!
7 Ihr treibt mit der Gerechtigkeit Schindluder[2], ihr tretet das Recht mit Füßen! (Am 6,12) 8 Gott hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen. Nach der Nacht lässt er einen neuen Tag anbrechen, und Licht verwandelt er wieder in Finsternis. Er ruft das Wasser aus dem Meer, und schon ergießt es sich auf die Erde. Sein Name ist »der HERR«! 9 Blitzschnell vernichtet er die Mächtigen und macht ihre Festungen dem Erdboden gleich. 10 Gott sagt: »Ihr hasst jeden, der vor Gericht für das Recht eintritt, und wer die Wahrheit sagt, den verabscheut ihr. 11 Von den Ärmsten nehmt ihr Pachtgeld[3] und verlangt auch noch Getreideabgaben. Darum macht euch auf die Strafe gefasst: Ihr habt euch zwar prachtvolle Häuser aus behauenen Steinen gebaut, doch ihr werdet nicht darin wohnen! Ihr habt euch herrliche Weingärten angelegt, doch ihr werdet keinen Wein daraus trinken! 12 Ja, ich weiß, wie viele Verbrechen ihr begangen habt und wie groß eure Schuld ist. Ehrliche Menschen bringt ihr in Bedrängnis, ihr nehmt Bestechungsgelder an und lasst die Armen vor Gericht nicht zu ihrem Recht kommen. 13 Wer klug ist, der schweigt in dieser schlimmen Zeit.« 14 Setzt euch für das Gute ein, allem Bösen aber kehrt den Rücken! Dann werdet ihr leben, und der HERR, der allmächtige Gott, steht euch bei, so wie ihr es ja immer behauptet. 15 Ja, hasst das Böse, liebt das Gute! Verhelft vor Gericht jedem zu seinem Recht! Vielleicht erbarmt sich der HERR, der allmächtige Gott, doch noch über euch, die ihr von Josefs Nachkommen übrig geblieben seid. 16 So spricht der HERR über alles, der allmächtige Gott: »Auf allen Plätzen und Straßen wird man lautes Klagen und Jammergeschrei hören. Sogar die Bauern holt man vom Feld, damit sie ebenso wie die Klageweiber die Toten beweinen. 17 In den Weinbergen wird dann Trauer statt Freude herrschen. Denn ich, der HERR, werde durchs Land schreiten und euch zur Rechenschaft ziehen. Mein Wort gilt!«
Frommer Selbstbetrug
18 Wehe euch, die ihr euch wünscht: »Wenn nur der Tag schon da wäre, an dem der HERR eingreift!« Glaubt ihr eigentlich, dass dieser Tag euch Licht bringen wird? Nein, in tiefste Dunkelheit werdet ihr gestoßen! 19 Es ergeht euch wie einem Mann, der vor dem Löwen flieht und dabei einem Bären in den Weg läuft. Selbst wenn er da noch mit heiler Haut davonkommt und sich zu Hause erschöpft an die Wand stützt – dann beißt ihn dort eine Schlange in die Hand! 20 Ja, der Gerichtstag des HERRN bringt euch kein Licht, sondern Dunkelheit, schwarz wie die Nacht wird er sein! 21 Gott sagt: »Ich hasse eure Feiern, geradezu widerwärtig sind sie mir, eure Opferfeste verabscheue ich. 22 Eure Brand- und Speiseopfer nehme ich nicht an, und wenn ihr Tiere mästet, um sie mir darzubringen, ist mir das völlig gleichgültig. 23 Eure lauten Lieder kann ich nicht mehr hören, verschont mich mit eurem Harfengeklimper. 24 Setzt euch lieber für die Gerechtigkeit ein! Das Recht soll das Land durchströmen wie ein nie versiegender Fluss. 25 Ihr Israeliten, als ihr vierzig Jahre in der Wüste umhergezogen seid, habt ihr mir da Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht? 26 Habt ihr nicht schon damals die Figuren eures Himmelskönigs Sakkut und eures Sternengottes Kewan herumgetragen, die ihr euch selbst gemacht habt? 27 Darum lasse ich euch in die Gefangenschaft ziehen, noch weit über Damaskus hinaus! Mein Wort gilt, denn ich bin der HERR; ›allmächtiger Gott‹ – so lautet mein Name!«
Amos 5
Schlachter 2000
Das Klagelied des Amos. Aufruf, den Herrn zu suchen
1 Hört dieses Wort, dieses Klagelied, das ich über euch anstimme, ihr vom Haus Israel! (Jer 9,19; Kla 1,1; Am 3,1) 2 Sie ist gefallen und kann nicht wieder aufstehen, die Jungfrau Israel; hingestreckt liegt sie auf ihrem eigenen Land, niemand richtet sie auf. (Ps 142,5; Jes 24,20; Jer 8,4; Jer 18,13; Hos 14,1; Am 5,6; Am 8,13; Am 8,14) 3 Denn so spricht GOTT, der Herr: Die Stadt, die tausend Mann stellt, wird nur hundert übrig behalten, und die, welche hundert stellt, wird nur zehn übrig behalten für das Haus Israel. (5Mo 28,62; 2Kön 13,7) 4 Denn so spricht der HERR zum Haus Israel: Sucht mich, so werdet ihr leben! (Ps 34,5; Ps 34,11; Ps 69,33; Jes 55,6; Mt 7,7) 5 Und sucht nicht Bethel auf und geht nicht nach Gilgal und zieht nicht hinüber nach Beerscheba; denn Gilgal wird in die Gefangenschaft wandern und Bethel zum Unheilshaus werden! (1Mo 26,33; Hos 4,15; Am 4,4; Am 7,10; Am 7,13; Am 8,14) 6 Sucht den HERRN, so werdet ihr leben! Sonst wird er das Haus Joseph wie ein Feuer überfallen und es verzehren, und niemand wird Bethel löschen. (5Mo 32,22; Jer 4,4; Hes 21,3; Am 5,4; Hebr 12,29) 7 Ihr verwandelt das Recht in Wermut und stoßt die Gerechtigkeit zu Boden. (Jes 5,7; Jes 5,23; Am 6,12; Hab 1,3) 8 Er aber ist es, der das Siebengestirn und den Orion geschaffen hat, und der den Todesschatten in den Morgen verwandelt, den Tag aber in finstere Nacht; er ruft den Meereswassern und gießt sie auf den Erdboden — HERR ist sein Name. (1Mo 7,11; Hi 9,9; Am 4,13; Am 9,6; 2Kor 4,6) 9 Er lässt blitzschnell Zerstörung über den Starken kommen; ja, Zerstörung bricht über die Festung herein. (1Sam 2,4; Am 3,11) 10 Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der aufrichtig redet. (1Kön 21,20; 2Chr 24,20; Am 7,10) 11 Darum, weil ihr den Armen niedertretet und Getreideabgaben von ihm erhebt, sollt ihr die Häuser, die ihr aus Quadersteinen gebaut habt, nicht bewohnen und den Wein der lieblichen Weinberge, die ihr gepflanzt habt, nicht trinken. (Am 3,15; Am 4,1; Am 5,17; Mi 6,15; Zef 1,13) 12 Denn ich weiß, dass eure Übertretungen zahlreich und dass eure Sünden mächtig sind, dass ihr den Gerechten bedrängt, Bestechung annehmt und die Armen im Tor unterdrückt! (2Mo 23,6; 5Mo 16,18; Ps 1,6; Ps 5,11; Ps 31,19; Jes 1,23; Jer 16,17; Am 2,6; Am 4,1; Am 8,6; Jak 5,6) 13 Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. (Spr 30,32; Pred 3,7; Kla 3,26; Mi 2,3; Mi 7,5; Eph 5,16; Eph 6,13) 14 Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt; dann wird der HERR, der Gott der Heerscharen, so mit euch sein, wie ihr es immer sagt! (2Chr 15,2; Ps 34,13; Ps 37,27; Am 5,4; Am 5,6) 15 Hasst das Böse und liebt das Gute, und gebt dem Recht seinen Platz im Tor; vielleicht wird der HERR, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein. (5Mo 16,18; Ps 97,10; Ps 103,8; Jer 18,8; Jer 22,3; Hes 18,27; Joe 2,14; Röm 12,9; Röm 12,21) 16 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Herrscher: Auf allen Plätzen Wehklage! Und auf allen Straßen wird man »Wehe, wehe!« rufen. Man wird den Bauern zur Trauer rufen und die, welche Klagelieder singen können, zur Wehklage. (Jer 9,16) 17 Und in allen Weinbergen wird Wehklage erschallen; denn ich will mitten durch euch dahinschreiten!, spricht der HERR. (2Mo 12,12; 2Mo 12,27)
Der Tag des Herrn – Gott verwirft den bloß äußerlichen Gottesdienst
18 Wehe denen, die den Tag des HERRN herbeiwünschen! Was soll euch der Tag des HERRN? Er wird Finsternis sein und nicht Licht, (Jes 5,19; Jes 34,8; Jer 30,7; Joe 2,2; Joe 3,4; Zef 1,15) 19 wie wenn jemand vor dem Löwen flieht und ihm ein Bär begegnet, und wenn er heimkommt und sich mit der Hand an die Wand lehnt, so beißt ihn eine Schlange! (Ps 139,7; Jes 24,18) 20 Wird nicht der Tag des HERRN Finsternis sein und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz? (Am 5,18) 21 Ich hasse, ich verachte eure Feste und mag eure Festversammlungen nicht riechen! (Jes 1,14) 22 Wenn ihr mir auch euer Brandopfer und Speisopfer darbringt, so habe ich doch kein Wohlgefallen daran, und das Dankopfer von euren Mastkälbern schaue ich gar nicht an. (Spr 21,27; Jes 1,13; Jer 6,20) 23 Tue nur hinweg von mir den Lärm deiner Lieder, und dein Harfenspiel mag ich nicht hören! (Joh 4,24) 24 Es soll aber das Recht einherfluten wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein unversiegbarer Strom! (Mi 6,8; Mt 5,20) 25 Habt ihr etwa mir während der 40 Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht, ihr vom Haus Israel? (Jos 24,14; Jes 43,23; Apg 7,42) 26 Ihr habt die Hütten eures Moloch[1] und den Kaiwan[2], eure Götzenbilder, getragen, das Sternbild eurer Götter, die ihr euch gemacht habt! (3Mo 18,21; 3Mo 20,2; Jos 24,14; 2Kön 23,12; Hes 20,8; Apg 7,43) 27 Und ich will euch bis über Damaskus hinaus in die Gefangenschaft wegführen!, spricht der HERR — Gott der Heerscharen ist sein Name. (2Kön 15,29; 1Chr 5,26; Am 4,13)
Amos 5
Zürcher Bibel
Totenklage über das Haus Israel
1 Hört dieses Wort, das ich über euch anstimme als Totenklage, Haus Israel: 2 Sie ist gefallen, sie steht nicht wieder auf, die Jungfrau Israel! Niedergestreckt liegt sie auf ihrem Boden, da ist keiner, der sie aufrichtet. (Am 8,14) 3 Denn so spricht Gott der HERR: Von der Stadt, die ausrückt mit tausend, bleiben hundert übrig, und von der, die ausrückt mit hundert, bleiben dem Haus Israel zehn. 4 Denn so spricht der HERR zum Haus Israel: Sucht mich und bleibt am Leben! (Zef 2,3) 5 Und sucht nicht Bet-El auf, und geht nicht nach Gilgal, und zieht nicht hinüber nach Beer-Scheba! Denn Gilgal muss in die Verbannung, und Bet-El wird zunichte! (Am 4,4; Am 6,7; Am 8,14) 6 Sucht den HERRN und bleibt am Leben, damit er im Haus Josef nicht aufflammt wie das Feuer, das um sich frisst und dann keiner da ist von Bet-El, der löscht. 7 Die das Recht in Wermut verkehren und die Gerechtigkeit zu Boden geworfen haben! (Am 6,12; Mi 3,9) 8 Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat und tiefste Dunkelheit in Morgen verwandelt und den Tag verfinstert zu Nacht, der das Wasser des Meeres rief und es ausgegossen hat über den Erdboden: HERR ist sein Name! (Hi 4,13; Hi 9,9; Am 9,6) 9 Verwüstung lässt er hereinbrechen über das, was stark ist, und Verwüstung kommt über das, was befestigt ist. 10 Sie hassen den, der den Entscheid fällt im Tor, und verabscheuen den, der untadelig redet. (Am 7,10) 11 Darum, weil ihr dem Hilflosen Pachtzins auferlegt und Abgaben vom Getreide von ihm nehmt: Häuser aus Quadersteinen habt ihr gebaut, doch darin wohnen werdet ihr nicht; prächtige Weinberge habt ihr gepflanzt, doch ihren Wein werdet ihr nicht trinken! (5Mo 28,39; Hos 9,2; Am 2,7; Am 3,15; Mi 6,15; Zef 1,13; Hag 2,16) 12 Denn ich weiss, dass eure Vergehen zahlreich und eure Sünden gewaltig sind, die ihr den Gerechten bedrängt, Bestechung annehmt und die Armen wegstosst im Tor. (2Mo 23,6; Am 4,1) 13 Darum schweigt, wer klug ist, in jener Zeit, denn es ist eine böse Zeit. (Mi 2,3) 14 Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr am Leben bleibt! Dann wird der HERR, der Gott der Heerscharen, bei euch sein, so wie ihr es immer gesagt habt. (Mi 3,2; Mi 3,11; Zef 2,3) 15 Hasst das Böse und liebt das Gute und bringt das Recht zur Geltung im Tor. Vielleicht ist der HERR, der Gott der Heerscharen, dem Rest Josefs gnädig. (Joe 2,14) 16 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Herr: Auf allen Plätzen herrscht Trauer, und auf allen Gassen schreit man: Ach! Weh! Und den Landarbeiter ruft man zur Klage und zur Trauer, zu denen, die des Klagens kundig sind. (Joe 1,11) 17 Und in allen Weinbergen herrscht Trauer, denn ich werde durch dich hindurchschreiten!, spricht der HERR. (2Mo 11,4) 18 Wehe denen, die hoffen auf den Tag des HERRN! Was erwartet ihr denn vom Tag des HERRN? Er ist Finsternis und nicht Licht: (Joe 1,15; Joe 2,2) 19 wie wenn einer vor dem Löwen flieht, und der Bär fällt über ihn her, und er ins Haus kommt und sich mit der Hand an die Wand stützt, und die Schlange beisst ihn. 20 Ist der Tag des HERRN nicht Finsternis und ohne Licht, Dunkel und ohne Glanz? (Am 5,18) 21 Ich hasse, ich verabscheue eure Feste, und eure Feiern kann ich nicht riechen! - (Jes 1,13; Jes 11,10; Hos 2,13; Hos 6,6; Am 8,10; Mal 1,10) 22 Es sei denn, ihr brächtet mir Brandopfer dar! - Und eure Speiseopfer - sie gefallen mir nicht! Und das Heilsopfer von eurem Mastvieh - ich sehe nicht hin! 23 Weg von mir mit dem Lärm deiner Lieder! Und das Spiel deiner Harfen - ich höre es mir nicht an! 24 Möge das Recht heranrollen wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein Fluss, der nicht versiegt. 25 Habt ihr mir in der Wüste vierzig Jahre lang Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht, Haus Israel? (Apg 7,42) 26 Ihr werdet Sikkut, euren König, forttragen und Kijun, eure Bilder, den Stern eurer Götter, die ihr euch gemacht habt![1] 27 Und ich werde euch in die Verbannung führen, über Damaskus hinaus!, spricht der HERR, Gott der Heerscharen ist sein Name. (Am 4,13; Am 7,11)
Amos 5
Gute Nachricht Bibel 2018
Gibt es noch Rettung für Israel?
1 (A) Hört die Totenklage, die ich über euch anstimme, ihr Leute von Israel:[1] (Hes 28,12) 2 Erschlagen liegt sie da, die Jungfrau Israel, und steht nie wieder auf! Verlassen liegt sie da in ihrem eignen Land und niemand hilft ihr mehr! 3 Denn der HERR, der mächtige Gott, sagt: »Wenn aus einer Stadt tausend Männer in den Kampf ziehen, kehren nur hundert zurück, und wenn hundert ausziehen, nur zehn. So wird es überall im ganzen Reich Israel sein.« (B) (5Mo 28,62; Am 6,9) 4 Der HERR lässt den Leuten von Israel sagen: »Kommt zu mir, dann bleibt ihr am Leben! (Am 4,4) 5 Geht nicht nach Bet-El; denn Bet-El muss an den Bettelstab! Geht auch nicht nach Gilgal; denn Gilgal muss an den Galgen! Und geht erst recht nicht über die Grenze nach Beerscheba!«[2] 6 Kommt zum HERRN, dann werdet ihr leben! Sonst wird er wie Feuer über die Nachkommen Josefs herfallen. Dieser Brand wird auch das Heiligtum von Bet-El fressen; niemand kann ihn löschen. (C) (Am 5,4; Am 5,15) 7 Weh euch! Ihr tretet das Recht mit Füßen; ihr verdreht es, dass es bitter wird wie Galle! (D) (Am 2,6; Am 5,24; Am 6,12) 8 Er hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen. Er lässt aus Dunkelheit Licht werden und aus Licht wieder Dunkelheit. Er ruft das Wasser aus dem Meer und lässt es auf die Erde herabregnen. »HERR« ist sein Name! (Hi 9,9; Jes 45,7; Am 4,13; Am 9,5) 9 Er vernichtet die Mächtigen und zerstört ihre Festungen. (C) 10 Weh euch! Ihr hasst jeden, der in der Gerichtsversammlung die Wahrheit sagt und das Unrecht anprangert! 11-12 Ich kenne eure Vergehen, eure zahllosen Verbrechen! Ihr beutet die Armen aus und verlangt von ihnen hohe Abgaben an Korn. Ihr verfolgt ehrbare Bürger, nehmt Bestechungsgelder an und verweigert den Schutzlosen ihr Recht. Aber die Strafe lässt nicht auf sich warten:[3] Ihr werdet eure neuen Häuser aus behauenen Steinen nicht bewohnen und den Wein aus euren neu angelegten Weinbergen nicht trinken. (B) (Am 2,6; Am 3,15) 13 [4] Deshalb handelt jeder klug, der in solch einer bösen Zeit schweigt und sich euch nicht ans Messer liefert. 14 Kommt zurück zum Guten, wendet euch ab vom Bösen! Dann werdet ihr am Leben bleiben. Dann wird der HERR, der Gott der ganzen Welt,[5] wirklich bei euch sein, wie ihr behauptet. (Jer 7,1) 15 Hasst das Böse, liebt das Gute! Sorgt vor Gericht dafür, dass Recht Recht bleibt! Vielleicht wird dann der HERR, der Gott der ganzen Welt, denen gnädig sein, die von den Nachkommen Josefs übrig bleiben. (A) (Ps 34,15; Jes 10,22; Joe 2,14) 16 Weil ihr das Recht mit Füßen tretet, kündigt der HERR, der Gott und Herrscher der ganzen Welt,[6] euch an: »Auf allen Plätzen wird man Trauerlieder hören, in allen Gassen Weherufe. Die Landleute werden von den Feldern geholt, um die Toten zu beweinen; alle, die sich darauf verstehen, werden zur Totenklage herbeigerufen. (Jer 9,16) 17 Selbst die Weinberge, in denen sonst Freude und Jubel herrschten,[7] werden erfüllt sein von Klagegeschrei. Denn ich werde unter euch blutige Ernte halten. Das sage ich, der HERR!«
Israel wiegt sich in falscher Sicherheit
18 Weh euch, die ihr den Tag herbeisehnt, an dem der HERR eingreift! Was erwartet ihr denn von diesem Tag? Finsternis wird er euch bringen und nicht Licht! (Jer 30,7; Hes 7,10; Joe 1,15; Joe 2,1; Joe 4,14; Zef 2,1; Mal 3,2) 19 Es wird euch ergehen wie dem Mann, der vor einem Löwen davonläuft und auf einen Bären trifft, und wenn er glücklich das Haus erreicht hat und sich an die Wand lehnt, beißt ihn eine Schlange. 20 Der Tag des HERRN bringt Finsternis und nicht Licht, ein schwarzer Tag ist er; auch nicht einen Schimmer von Hoffnung lässt er euch.
Gottesdienst ersetzt nicht gerechtes Handeln
21 Der HERR sagt: »Ich hasse eure Feste und kann eure Feiern nicht ausstehen. (Jes 1,10) 22 Eure Brandopfer und Speiseopfer sind mir zuwider; das gemästete Vieh, das ihr für das Opfermahl schlachtet, kann ich nicht mehr sehen. 23 Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder! Euer Harfengeklimper ist mir lästig! 24 Sorgt lieber dafür, dass jeder zu seinem Recht kommt! Recht und Gerechtigkeit sollen das Land erfüllen wie ein Strom, der nie austrocknet. (Am 5,7) 25 Habe ich von euch Israeliten während der vierzig Wüstenjahre vielleicht Mahlopfer und Speiseopfer verlangt? (Jer 7,22) 26 Habt ihr damals schon die Götzenbilder eures Himmelskönigs Sakkut und eures Sterngottes Kewan herumgetragen, wie ihr es jetzt tut?[8] (Apg 7,42) 27 Ihr könnt euch darauf verlassen: Ich werde euch in die Verbannung führen, noch über Damaskus hinaus.« Das sagt der HERR, der Gott der ganzen Welt.[9] (2Kön 17,6; Hos 9,3; Am 6,7; Am 7,11; Am 7,17; Am 9,4)
Amos 5
Neue Genfer Übersetzung
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