Hoheslied 3

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Auf meinem Lager zur Nachtzeit suchte ich ihn, den meine Seele liebt, ich suchte ihn und fand ihn nicht. (Ps 77,3; Hl 1,7; Hl 5,6; Jes 26,9)2 »Aufstehn will ich denn, will die Stadt durchstreifen, die Straßen und die Plätze, will ihn suchen, den meine Seele liebt.« Ich suchte ihn und fand ihn nicht. (Hl 1,7)3 Es fanden mich die Wächter, die die Stadt durchstreifen: »Habt ihr ihn gesehen, den meine Seele liebt?« (Hl 1,7; Hl 5,7)4 Kaum war ich an ihnen vorüber, da fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich ergriff ihn und ließ ihn nicht ⟨mehr⟩ los, bis ich ihn ins Haus meiner Mutter gebracht hatte und in das Gemach derer, die mit mir schwanger war. (Hl 1,7)5 Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hirschkühen des Feldes: Weckt nicht, stört nicht auf die Liebe, bevor es ihr ⟨selber⟩ gefällt! (Hl 2,7)6 Wer ist sie, die da heraufkommt aus der Wüste, Rauchsäulen gleich, umduftet von Myrrhe und Weihrauch, von allerlei Gewürzpulver des Händlers? (Spr 7,17; Hl 8,5; Jer 2,2; Hos 9,10)7 Siehe da, die Sänfte Salomos! Sechzig Helden sind rings um sie her von den Helden Israels. (1Kön 9,22)8 Sie alle sind Schwertträger, geübt im Kampf. Jeder hat sein Schwert an seiner Hüfte gegen den Schrecken zur Nachtzeit. (Neh 4,16)9 Einen Tragsessel machte sich der König Salomo aus Hölzern des Libanon.10 Seine Füße[1] machte er aus Silber, seine Lehne aus Gold, seinen Sitz aus rotem Purpur. Das Innere ist ausgelegt[2] mit Ebenholz. Ihr Töchter Jerusalems[3],11 kommt heraus und betrachtet doch, ihr Töchter Zions, den König Salomo in der Krone, mit der ihn seine Mutter gekrönt hat[4] am Tag seiner Hochzeit und am Tag der Freude seines Herzens!

Hoheslied 3

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Sie: Nachts auf meinem Bett sehnte ich mich nach meinem Liebsten. So gern wollte ich bei ihm sein, doch er war nicht da!2 »Ich will aufstehn, die Stadt durchstreifen, durch die Gassen und über die Plätze laufen. Meinen Liebsten muss ich finden!« Ich suchte nach ihm, doch vergebens.3 Bei ihrem Rundgang griff die Wache mich auf: »Habt ihr meinen Liebsten gesehen?«, fragte ich sie.4 Kaum war ich an ihnen vorbei, da fand ich ihn, dem mein Herz gehört. Ich hielt ihn fest und ließ ihn nicht mehr los. Ich führte ihn in das Haus meiner Mutter, in jene Kammer, in der sie mich empfing.5 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch bei der Liebe selbst: Weckt sie nicht auf und facht die Leidenschaft nicht an, bis die Zeit dafür kommt![1] Die Zuschauer: (Hl 2,7)6 Wer kommt dort herauf aus der Wüste, umgeben von Rauchsäulen aus Weihrauch und Myrrhe und allen Parfümen der Händler?7 Seht! Es ist die Sänfte Salomos, von sechzig Männern ist sie umringt, von Israels tapferen Soldaten.8 Sie alle sind im Kampf erprobt, sie tragen das Schwert an der Seite zum Schutz vor den Gefahren der Nacht.9 Eine Sänfte ließ König Salomo sich bauen aus dem kostbaren Holz des Libanon.10 Die Pfosten sind mit Silber beschlagen und die Lehnen mit Gold überzogen. Der Stoff des Thronsitzes ist purpurrot, liebevoll bestickt von Jerusalems Frauen.11 Kommt heraus, ihr Mädchen von Jerusalem! Seht König Salomo mit seiner Krone! Heute hat seine Mutter ihn damit geschmückt, am Tag seiner Hochzeit, am Tag seines Glücks!