1Die Männer von Israel aber hatten in Mizpa geschworen: Niemand von uns darf seine Tochter ⟨einem aus⟩ Benjamin zur Frau geben!2Und das Volk kam nach Bethel, und sie saßen dort bis zum Abend vor Gott. Und sie erhoben ihre Stimme und brachen in ein großes Weinen aus[1]. (Ri 20,23; 1Sam 30,4)3Und sie sagten: HERR, du Gott Israels, wozu ist dies in Israel geschehen, dass heute ein ⟨ganzer⟩ Stamm aus Israel fehlt?4Und es geschah am andern Tag, da machte sich das Volk früh auf, und sie bauten dort einen Altar und opferten Brandopfer und Heilsopfer[2]. (Ri 6,24; Ri 20,26; 2Sam 24,25)5Und die Söhne Israel sprachen: Wer ist es, der von allen Stämmen Israels nicht in die Versammlung zu dem HERRN heraufgekommen ist? Denn gegen den, der nicht zu dem HERRN nach Mizpa heraufkäme, war der große Schwur ergangen, der besagte: Getötet, getötet soll er werden! (1Sam 11,7; 1Sam 14,24)6Und die Söhne Israel hatten Mitleid mit ihrem Bruder Benjamin, und sie sagten: Heute ist ein ⟨ganzer⟩ Stamm von Israel abgehauen worden!7Was sollen wir für sie, die Übriggebliebenen, tun, ⟨um ihnen⟩ zu Frauen ⟨zu verhelfen⟩? Wir selbst haben ja bei dem HERRN geschworen, ihnen keine von unseren Töchtern zur Frau zu geben.8Und sie sagten: Wer ist der eine von den Stämmen Israels, der nicht zu dem HERRN nach Mizpa heraufgekommen ist? Und siehe, da war niemand von Jabesch ⟨in⟩ Gilead ins Lager, in die Versammlung, gekommen. (Ri 5,23; 1Sam 11,1)9Da wurde das Volk gemustert, und siehe, dort war niemand von den Bewohnern von Jabesch ⟨in⟩ Gilead.10Da sandte die Gemeinde zwölftausend Mann von den tapferen Männern dorthin, und sie befahlen ihnen: Geht hin und schlagt die Bewohner von Jabesch ⟨in⟩ Gilead mit der Schärfe des Schwertes, samt den Frauen und Kindern!11Und das ist es, was ihr tun sollt: An jedem Mann sowie an jeder Frau, die das Beilager eines Mannes gekannt hat, sollt ihr den Bann vollstrecken! (4Mo 31,17)12Und sie fanden unter den Bewohnern von Jabesch ⟨in⟩ Gilead vierhundert Mädchen, Jungfrauen, von denen keine einen Mann im Beilager erkannt hatte; die brachten sie ins Lager nach Silo, das im Land Kanaan ⟨liegt⟩. (Jos 18,1)13Und die ganze Gemeinde sandte hin und redete zu den Söhnen Benjamin, die am Felsen Rimmon waren, und rief ihnen zu: Friede! (Ri 20,47)14So kehrte Benjamin in jener Zeit zurück. Und sie gaben ihnen die Frauen, die sie hatten leben lassen von den Frauen von Jabesch ⟨in⟩ Gilead; aber die reichten so nicht aus für sie.15Und das Volk hatte Mitleid mit Benjamin, weil der HERR einen Riss gemacht hatte in den Stämmen Israels.16Und die Ältesten der Gemeinde sagten: Was sollen wir für die Übriggebliebenen tun, ⟨um ihnen⟩ zu Frauen ⟨zu verhelfen⟩? Denn die Frau ist aus Benjamin ausgerottet.17Und sie sagten: Der Besitz der Entkommenen ⟨muss⟩ Benjamin ⟨bleiben⟩, damit nicht ein Stamm aus Israel ausgelöscht wird.18Wir aber, wir können ihnen keine Frauen von unseren Töchtern geben; denn die Söhne Israel haben geschworen: Verflucht sei, wer Benjamin eine Frau gibt!19Und sie sagten: Siehe, ⟨da ist doch⟩ ein Fest des HERRN von Jahr zu Jahr in Silo, das nördlich von Bethel ⟨liegt⟩, gegen Sonnenaufgang von der Straße, die von Bethel nach Sichem hinaufführt, und südlich von Lebona.20Und sie befahlen den Söhnen Benjamin: Geht hin und legt euch in den Weinbergen auf die Lauer!21Und wenn ihr ⟨dann⟩ seht, siehe, die Töchter von Silo ziehen heraus, um im Reigentanz zu tanzen, dann kommt hervor aus den Weinbergen und fangt euch unter den Töchtern von Silo jeder seine Frau und zieht ⟨wieder⟩ hin ins Land Benjamin! (Ri 11,34)22Und es soll geschehen, wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um uns Vorwürfe zu machen, wollen wir zu ihnen sagen: Seid barmherzig mit ihnen! ⟨Sie haben zu uns gesagt:⟩ Keiner von uns hat im Krieg ⟨gegen Jabesch⟩ seine Frau bekommen. – Ihr habt sie ihnen ja nicht selbst gegeben, dass ihr jetzt schuldig wäret.23Da machten es die Söhne Benjamin so und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Tanzenden, die sie raubten. Und sie zogen fort und kehrten in ihr Erbteil zurück. Und sie bauten die Städte ⟨wieder⟩ auf und wohnten in ihnen. (Ri 20,48)24Und die Söhne Israel gingen davon in jener Zeit, jeder zu seinem Stamm und zu seiner Sippe. So zogen sie von dort weg, jeder in sein Erbteil.25In jenen Tagen war kein König in Israel. Jeder tat, was recht war in seinen Augen. (Ri 17,6; Jes 53,6; Jes 66,3; Röm 3,12)
1Als die Israeliten in Mizpa versammelt gewesen waren, hatten sie geschworen: »Keiner von uns wird jemals seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben!«2Nun gingen sie zu Gottes Heiligtum nach Bethel und blieben bis zum Abend dort. Sie weinten laut und beteten:3»HERR, du Gott Israels, unser Volk hat einen ganzen Stamm verloren! Warum musste das geschehen?«4Am nächsten Morgen standen sie früh auf, errichteten einen Altar und brachten darauf Brand- und Friedensopfer dar.5Sie fragten einander: »Gibt es Leute aus unserem Volk, die nicht zu unserer Versammlung nach Mizpa gekommen sind?« Damals hatten sie nämlich geschworen: »Wer nicht erschienen ist, muss sterben!«6Es tat den Israeliten leid um die Benjaminiter. »Ein ganzer Stamm ist ausgelöscht«, klagten sie,7»wie können wir nur den wenigen Überlebenden zu Frauen verhelfen? Wir haben ja vor dem HERRN geschworen, ihnen keine von unseren Töchtern zu geben.8Vielleicht ist ja wirklich irgendeine Sippe nicht zu unserer Versammlung in Mizpa gekommen. Wir wollen es nachprüfen!« Sie stellten fest, dass die Einwohner der Stadt Jabesch im Gebiet von Gilead nicht dabei gewesen waren,9denn als sie ihre Truppen musterten, fehlten die Männer aus Jabesch.10Da wählten sie 12.000 Soldaten aus und befahlen ihnen: »Geht nach Jabesch in Gilead und tötet alle Einwohner, auch die Frauen und Kinder.11Vollstreckt an ihnen Gottes Strafe! Nur die unverheirateten Mädchen lasst leben.«12Die Soldaten fanden unter den Einwohnern von Jabesch 400 Mädchen, die noch nicht verheiratet waren, und brachten sie in das israelitische Lager bei Silo im Land Kanaan.13Von dort schickten die Israeliten Boten zu den Benjaminitern am Rimmonfelsen und schlossen Frieden mit ihnen.14Da kehrten die 600 Männer aus der Wüste zurück und bekamen die Mädchen aus Jabesch, die man am Leben gelassen hatte. Aber es waren nicht genug für sie alle.15Die Israeliten waren traurig, dass der HERR einen ihrer Stämme fast ausgelöscht hatte. Sie hatten großes Mitleid mit den Benjaminitern.16Wieder fragten die Führer des Volkes: »Woher bekommen wir Frauen für die übrigen Männer von Benjamin? Sie haben ja alle Frauen ihres Stammes verloren!17Wir müssen dafür sorgen, dass sie Nachkommen haben, an die sie ihren Besitz weitervererben können. Schließlich soll nicht ein ganzer Stamm aus Israel aussterben!18Aber wir dürfen ihnen keine von unseren Töchtern zur Frau geben, denn wir haben geschworen: ›Wer seine Tochter mit einem Mann aus Benjamin verheiratet, den soll Gottes Strafe treffen.‹«19Schließlich schlugen sie vor: »Bald findet doch das jährliche Fest für den HERRN hier in Silo statt. Dieser Ort liegt sehr günstig: nördlich von Bethel, südlich von Lebona und östlich der Straße, die von Bethel nach Sichem führt.20Ihr Benjaminiter, legt euch in den Weinbergen auf die Lauer!21Wenn die Mädchen aus Silo herauskommen, um zu tanzen, springt ihr hervor, und jeder von euch packt eine von ihnen. Dann nehmt sie mit in euer Stammesgebiet.22Wenn ihre Väter und Brüder zu uns kommen und uns Vorwürfe machen, werden wir antworten: ›Habt doch Mitleid und lasst ihnen die Mädchen! Sie haben beim Krieg gegen Jabesch nicht genug Frauen bekommen. Ihr macht euch nicht schuldig, denn ihr habt sie ihnen ja nicht freiwillig gegeben.‹«23Die Benjaminiter befolgten den Rat und raubten so viele Frauen, wie ihnen fehlten. Sie nahmen sie mit in ihr Stammesgebiet, bauten dort die zerstörten Städte wieder auf und wohnten darin.24Auch die anderen Israeliten machten sich auf den Heimweg und kehrten in die Gebiete zurück, aus denen sie stammten.25In jener Zeit gab es keinen König in Israel, und jeder tat, was er für richtig hielt.
Das Friedensangebot für den Überrest des Stammes Benjamin
1Und alle Israeliten hatten in Mizpa einen Eid geschworen und gesagt: Niemand von uns soll seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben! (Ri 20,1; Ri 20,8; Ri 20,10; 1Sam 14,24)2Und das Volk kam nach Bethel und verblieb dort bis zum Abend vor Gott; und sie erhoben ihre Stimme und weinten sehr, (Ri 20,23; Ri 20,26; 1Sam 30,4)3und sie sprachen: O HERR, du Gott Israels, warum ist das in Israel geschehen, dass heute ein Stamm von Israel fehlt? (Jer 12,1; Hab 1,13)4Am anderen Morgen aber machte sich das Volk früh auf; und sie bauten dort einen Altar und opferten Brandopfer und Friedensopfer. (Ri 20,26; 2Sam 24,25)5Und die Söhne Israels sprachen: Wer von allen Stämmen Israels ist nicht mit der Gemeinde zum HERRN heraufgekommen? Denn der große Schwur war ausgesprochen worden: Wer nicht zum HERRN nach Mizpa heraufkommt, der soll gewiss sterben! (Ri 5,23; 1Sam 11,7)6Und es reute die Söhne Israels um ihren Bruder Benjamin, und sie sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgehauen worden! (Ri 21,15; Hes 18,23)7Was wollen wir tun, damit die Übriggebliebenen Frauen bekommen? Denn wir haben bei dem HERRN geschworen, dass wir ihnen keine von unseren Töchtern zu Frauen geben wollen! (Ri 21,1; Ri 21,18; 1Sam 14,28; 1Sam 14,45)8Darum fragten sie: Wer ist wohl von den Stämmen Israels nicht zum HERRN nach Mizpa heraufgekommen? Und siehe, da war niemand von Jabes in Gilead zu der Gemeinde in das Lager gekommen. (1Sam 11,1; 2Sam 2,5)9Denn als das Volk gezählt wurde, siehe, da war keiner der Bürger von Jabes in Gilead da! (1Sam 31,11)10Da sandte die Gemeinde 12 000 von den tapfersten Männern dorthin und gebot ihnen und sprach: Geht hin und schlagt mit der Schärfe des Schwertes die Bürger von Jabes in Gilead, samt den Frauen und den Kindern! (5Mo 13,15; Ri 5,23; Ri 21,5; 1Sam 11,7)11Das aber ist der Befehl, den ihr ausführen sollt: Alles, was männlich ist, und alle Frauen, die einen Mann im Beischlaf erkannt haben, sollt ihr töten! (4Mo 31,17)12Und sie fanden unter den Bürgern von Jabes in Gilead 400 Mädchen, die Jungfrauen waren, die keinen Mann im Beischlaf erkannt hatten; die brachten sie ins Lager bei Silo, das im Land Kanaan liegt. (Jos 18,1)13Da sandte die ganze Gemeinde hin und ließ mit den Söhnen Benjamins, die auf dem Felsen Rimmon waren, reden und ihnen Frieden anbieten. (Ri 20,47)14So kehrte Benjamin zu jener Zeit wieder zurück, und man gab ihnen die Frauen, die man von den Frauen aus Jabes in Gilead am Leben gelassen hatte; doch reichten diese nicht für sie aus. (Ri 20,47; Ri 21,12; 1Kor 7,2)15Es reute aber das Volk wegen Benjamin, dass der HERR in den Stämmen Israels einen Riss gemacht hatte. (Ri 21,6; Ri 21,17; 1Chr 13,11; 1Chr 15,13; Jes 30,13)16Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was wollen wir tun, damit auch die Übriggebliebenen Frauen bekommen? Denn die Frauen sind aus Benjamin vertilgt!17Und sie sprachen: Es soll ein Erbbesitz bleiben für die Entkommenen von Benjamin, und es soll kein Stamm aus Israel vertilgt werden! (4Mo 26,55; 4Mo 36,7)18Nun können wir ihnen aber unsere Töchter nicht zu Frauen geben; denn die Söhne Israels haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer den Benjaminitern eine Frau gibt! (Ri 11,35; Ri 21,1)19Darum sprachen sie: Siehe, es ist alljährlich ein Fest des HERRN in Silo, das nördlich von Bethel liegt, östlich der Straße, die von Bethel nach Sichem hinaufführt und südlich von Lebona. (5Mo 16,16; 1Sam 1,3)20Und sie geboten den Söhnen Benjamins und sprachen: Geht hin und lauert in den Weinbergen! (Spr 24,15; Hos 13,7)21Wenn ihr dann seht, dass die Töchter von Silo mit Reigen zum Tanz herausgehen, so kommt aus den Weinbergen hervor und nehmt euch ein jeder eine Frau von den Töchtern Silos und geht in das Land Benjamin! (Ri 11,34; 1Sam 18,6; Jer 31,4; Jer 31,13)22Und es soll geschehen, wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu rechten, so wollen wir zu ihnen sagen: Schenkt sie uns! Denn keiner von uns hat eine Frau gewonnen im Krieg; auch habt ihr sie ihnen nicht gegeben, sonst wärt ihr heute schuldig! (Spr 17,8; Spr 21,14; Phlm 1,9)23Da machten es die Söhne Benjamins so, dass sie sich Frauen nahmen nach ihrer Zahl von den Reigentänzerinnen, die sie raubten, und sie gingen davon und kehrten wieder zu ihrem Erbteil zurück und bauten die Städte [wieder auf] und wohnten darin. (Ri 20,48)24Auch die Söhne Israels zogen zu jener Zeit von dort weg, jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und sie begaben sich von dort aus jeder zu seinem Erbteil. (Jer 12,15)25Zu jener Zeit gab es keinen König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen. (Ri 17,6; Spr 16,12; Spr 20,8; Spr 20,26)