Richter 20

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und alle Söhne Israel zogen aus, und die Gemeinde – von Dan bis Beerscheba, dazu das Land Gilead – versammelte sich wie ein Mann vor dem HERRN nach Mizpa. (Jos 4,13; Jos 18,26; Jos 22,9; Ri 11,34; 1Sam 3,20; 1Sam 11,7; 2Sam 3,10; 1Kön 5,5; 1Chr 21,2; 2Chr 30,5)2 Und die Oberhäupter des ganzen Volkes traten zusammen, alle Stämme Israels, zur Versammlung des Volkes Gottes: 400 000 Mann zu Fuß, die das Schwert zogen. (Jos 22,12)3 Und die Söhne Benjamin hörten, dass die Söhne Israel nach Mizpa hinaufgezogen waren. Und die Söhne Israel sagten: Redet ⟨doch⟩! Wie ist diese Übeltat geschehen? (5Mo 13,15; Ri 20,12)4 Da antwortete der levitische Mann, der Mann der ermordeten Frau, und sagte: Ich war nach Gibea gekommen, das zu Benjamin gehört, ich und meine Nebenfrau, um ⟨dort⟩ zu übernachten. (Ri 19,15)5 Da erhoben sich die Bürger[1] von Gibea gegen mich und umringten meinetwegen[2] nachts das Haus. Mich gedachten sie umzubringen, und meiner Nebenfrau taten sie Gewalt an, sodass sie starb. (3Mo 18,24; Jos 7,15; Ri 19,22)6 Da ergriff ich meine Nebenfrau, zerlegte sie in ⟨Stücke⟩ und schickte sie in das ganze Gebiet des Erbteils Israels; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat begangen in Israel. (3Mo 18,24; Jos 7,15; Ri 19,22)7 Siehe, nun seid ihr alle zusammen, Söhne Israel: So bildet euch hier eine Meinung und ⟨schafft⟩ Rat! (Ri 19,30)8 Da stand das ganze Volk auf wie ein Mann und sagte: Wir wollen nicht gehen, jeder in sein Zelt, und nicht ⟨vom Weg⟩ abbiegen, jeder in sein Haus;9 sondern dies ist die Sache, die wir jetzt an Gibea tun wollen: ⟨Wir kommen⟩ über es nach dem Los! (Spr 16,33)10 Wir nehmen ⟨je⟩ zehn Männer von hundert aus allen Stämmen Israels und hundert von tausend und tausend von zehntausend, dass sie Wegzehrung für das Volk holen, um bei ihrer Ankunft an Gibea[3]-Benjamin der ganzen Schandtat entsprechend zu handeln, die es in Israel begangen hat. (3Mo 18,24; Jos 7,15)11 Und alle Männer von Israel versammelten sich gegen die Stadt, wie ein Mann verbündet.12 Und die Stämme Israels sandten Männer in den ganzen Stamm Benjamin[4] und ⟨ließen⟩ sagen: Was ist das für eine Untat, die unter euch geschehen ist! (Ri 20,3)13 So gebt jetzt die Männer heraus, die Söhne der Ruchlosigkeit, die in Gibea sind, dass wir sie töten und das Böse aus Israel wegschaffen! Aber die Söhne Benjamin wollten nicht auf die Stimme ihrer Brüder, der Söhne Israel, hören. (5Mo 17,7)14 Und die Söhne Benjamin versammelten sich aus den Städten nach Gibea, um zum Kampf mit den Söhnen Israel auszuziehen.15 Und an jenem Tag wurden die Söhne Benjamin aus den Städten gemustert: 26 000 Mann, die das Schwert zogen, abgesehen von den Bewohnern von Gibea; ⟨auch⟩ sie wurden gemustert: 700 auserlesene Männer.16 Unter diesem ganzen ⟨Kriegs⟩volk waren 700 auserlesene Männer, die Linkshänder waren. Diese alle schleuderten mit dem Stein aufs Haar ⟨genau⟩ und verfehlten ⟨ihr Ziel⟩ nie. (Ri 3,15; 1Chr 12,2)17 Und die Männer von Israel wurden gemustert, abgesehen von Benjamin: 400 000 Mann, die das Schwert zogen; diese alle waren Kriegsmänner.18 Und sie machten sich auf und zogen hinauf nach Bethel und befragten Gott. Und die Söhne Israel sagten: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen zum Kampf mit den Söhnen Benjamin? Und der HERR sprach: Juda zuerst! (Ri 1,1; Ri 1,2; 1Sam 10,3)19 Und die Söhne Israel machten sich am Morgen auf und lagerten sich gegen Gibea.20 Und die Männer von Israel zogen aus zum Kampf mit Benjamin, und die Männer von Israel ordneten sich zur Schlacht gegen sie, zu Gibea.21 Und die Söhne Benjamin zogen aus Gibea heraus, und sie streckten unter Israel an jenem Tag 22 000 Mann zu Boden. (1Mo 49,27; Hos 10,9)22 Aber das ⟨Kriegs⟩volk fasste ⟨neuen⟩ Mut, die Männer von Israel, und sie ordneten sich nochmals zur Schlacht an der Stelle, wo sie sich am ersten Tag geordnet hatten.23 Die Söhne Israel waren nämlich hinaufgezogen und hatten vor dem HERRN geweint bis zum Abend. Und sie hatten den HERRN befragt: Soll ich nochmals ausrücken zum Kampf mit den Söhnen meines Bruders Benjamin? Und der HERR hatte gesagt: Zieht gegen ihn hinauf! (Jos 7,6; Ri 1,1; Ri 21,2; 1Sam 7,6; 1Sam 10,3; 2Sam 3,35)24 Und die Söhne Israel näherten sich den Söhnen Benjamin am zweiten Tag.25 Und ⟨auch⟩ Benjamin zog am zweiten Tag aus Gibea heraus, ihnen entgegen, und sie streckten unter den Söhnen Israel nochmals 18 000 Mann zu Boden; diese alle zogen das Schwert. (1Mo 49,27; Hos 10,9)26 Da zogen alle Söhne Israel und das ganze ⟨Kriegs⟩volk hinauf und kamen nach Bethel. Und sie weinten und saßen dort vor dem HERRN und fasteten an jenem Tag bis zum Abend; und sie opferten Brandopfer und Heilsopfer[5] vor dem HERRN. (1Mo 28,19; Jos 7,6; Jos 24,1; Ri 20,18; Ri 21,2; Ri 21,4; 1Sam 7,6; 2Sam 3,35)27 Und die Söhne Israel befragten den HERRN – denn die Lade des Bundes Gottes war in jenen Tagen dort, (Ri 1,1; 1Sam 10,3; 2Sam 7,6)28 und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, stand vor ihr[6] in jenen Tagen – und sie sagten: Soll ich noch einmal zum Kampf mit den Söhnen meines Bruders Benjamin ausziehen, oder soll ich aufhören? Da sprach der HERR: Zieht hinauf, denn morgen werde ich ihn in deine Hand geben! (2Mo 6,25; Ri 1,2)29 Und Israel legte Leute in den Hinterhalt[7] ringsum gegen Gibea. (Jos 8,2)30 Und die Söhne Israel zogen am dritten Tag hinauf gegen die Söhne Benjamin und ordneten sich ⟨zum Kampf⟩ gegen Gibea wie die vorigen Male[8].31 Und ⟨auch⟩ die Söhne Benjamin zogen heraus, dem ⟨Kriegs⟩volk entgegen, wurden von der Stadt abgeschnitten und fingen an, einige[9] vom ⟨Kriegs⟩volk zu erschlagen wie die vorigen Male[10] – auf den Straßen, von denen die eine nach Bethel hinaufsteigt und die andere nach Gibea –, im ⟨offenen⟩ Feld etwa dreißig Mann von Israel. (Jos 8,17)32 Da sagten die Söhne Benjamin: Sie sind vor uns geschlagen wie beim ersten ⟨Mal⟩. Die Söhne Israel aber sagten: Lasst uns fliehen und sie von der Stadt abziehen zu den Straßen hin! (Jos 8,6)33 Da machten sich alle Männer von Israel von ihrer Stelle auf und ordneten sich ⟨neu⟩ bei Baal-Tamar, während der Hinterhalt Israels aus seiner Stellung hervorbrach, aus der Lichtung von Geba[11].34 Und es kamen gegenüber von Gibea zehntausend auserlesene Männer aus ganz Israel heran, und der Kampf war schwer. Jene aber erkannten nicht, dass das Unglück sie erreicht hatte. (Jos 8,14)35 Und der HERR schlug Benjamin vor Israel, und die Söhne Israel streckten unter Benjamin an jenem Tag 25 100 Mann nieder; diese alle zogen das Schwert.36 Da mussten die Söhne Benjamin sehen, dass sie geschlagen waren. Und die Männer von Israel gaben Benjamin Raum, weil sie sich auf den Hinterhalt verließen, den sie auf Gibea zu gelegt hatten.37 Und der Hinterhalt eilte herbei und überfiel Gibea. Und der Hinterhalt zog hin und schlug die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwertes. (Jos 8,14)38 Die Männer von Israel hatten aber eine Verabredung mit dem Hinterhalt, eine dicke Rauchwolke aus der Stadt aufsteigen zu lassen.39 Als nun die Männer von Israel im Kampf kehrtmachten und Benjamin angefangen hatte, unter den Männern von Israel einige[12] zu erschlagen, etwa dreißig Mann, sodass sie sagten: Sie sind[13] ja vollständig vor uns geschlagen wie im vorigen Kampf! –40 da begann die Wolke aus der Stadt aufzusteigen als Rauchsäule. Und als Benjamin sich umwandte, siehe, da ging die ganze Stadt ⟨in Flammen⟩ auf zum Himmel. (Jos 8,20)41 Da machten die Männer von Israel ⟨wieder⟩ kehrt. Die Männer von Benjamin aber waren bestürzt, denn sie sahen, dass das Unglück sie erreicht hatte. (Jos 8,20)42 Und sie wandten sich ⟨zur Flucht⟩ vor den Männern von Israel auf den Weg zur Wüste; aber die Schlacht holte sie ein[14]. Und die, die aus den Städten ⟨kamen⟩, streckten sie[15] in ihrer Mitte nieder.43 Sie umzingelten Benjamin, jagten ihm nach ⟨ohne⟩ Rast ⟨und⟩ holten es gegenüber von Gibea ein, gegen Sonnenaufgang.44 So fielen von Benjamin 18 000 Mann; diese alle waren tapfere Männer.45 Da wandten sie sich und flohen in die Wüste zum Felsen Rimmon. Aber die Israeliten[16] hielten unter ihnen auf den Straßen eine Nachlese von fünftausend Mann und setzten ihnen nach bis Gidom und erschlugen von ihnen ⟨nochmals⟩ zweitausend Mann. (Ri 21,13)46 Und es war ⟨die Zahl⟩ aller Gefallenen Benjamins an jenem Tag 25 000 Mann, die das Schwert zogen; diese alle waren tapfere Männer.47 Sechshundert Mann aber wandten sich und flohen in die Wüste zum Felsen Rimmon hin; und sie blieben am Felsen Rimmon vier Monate. – (Ri 21,13)48 Und die Männer von Israel kehrten zu den Söhnen Benjamin zurück und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes,[17]⟨alles⟩ in der Stadt, ⟨von den⟩ Männern[18] bis zum Vieh, bis zu allem, was sich vorfand. Auch alle die Städte, die sich vorfanden, steckten sie in Brand. (Ri 21,23)

Richter 20

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Alle Männer Israels aus dem Gebiet von Dan im Norden bis Beerscheba im Süden und aus Gilead im Osten gingen nach Mizpa und versammelten sich dort in der Gegenwart des HERRN.2 Auch die Oberhäupter der israelitischen Stämme waren gekommen. Sie stellten ein Heer von 400.000 Soldaten auf, die alle mit Schwertern bewaffnet waren.3 Im Stammesgebiet von Benjamin wusste man von diesem Treffen. Die Israeliten fragten: »Sag doch, wie konnte dieses schreckliche Verbrechen nur geschehen?«4 Der Levit, dessen Frau ermordet worden war, berichtete: »Ich kam mit meiner Nebenfrau nach Gibea im Gebiet von Benjamin. Wir wollten dort übernachten.5 Die Männer der Stadt versuchten, mich in ihre Gewalt zu bekommen. Sie umstellten in der Nacht das Haus meines Gastgebers und wollten mich töten. Meine Nebenfrau haben sie so brutal vergewaltigt, dass sie gestorben ist.6 Ich habe ihre Leiche zerteilt und die Stücke überall in Israel herumzeigen lassen. Jeder sollte sehen, was für ein abscheuliches Verbrechen in unserem Land geschehen ist.7 Darum seid ihr alle hier versammelt. Männer von Israel, bildet euch ein Urteil und entscheidet, was zu tun ist!«8 Da standen alle Israeliten auf und erklärten einstimmig: »Keiner von uns wird nach Hause zurückkehren,9 bevor Gibea seine gerechte Strafe bekommen hat. Wir müssen sofort gegen die Stadt vorgehen! Das Los soll entscheiden, wer was zu tun hat.10 Jeder Zehnte von uns soll Verpflegung für unser Heer besorgen, alle anderen kommen gleich mit nach Gibea. Wir werden die Bewohner dort zur Rechenschaft ziehen für das Verbrechen, das sie in unserem Land begangen haben.«11 So zogen die Israeliten geschlossen nach Gibea, um die Stadt anzugreifen.12 Unterwegs sandten sie Boten zu allen Sippen des Stammes Benjamin und ließen ihnen ausrichten: »Bei euch ist eine abscheuliche Tat verübt worden.13 Liefert uns die Männer von Gibea aus. Wir werden diese skrupellosen Kerle töten. Eine solche Schandtat darf in Israel nicht geduldet werden!« Doch dazu waren die Benjaminiter nicht bereit.14 Aus dem ganzen Stammesgebiet zogen sie nach Gibea, um der Stadt im Kampf gegen die Israeliten zu helfen.15 Noch am selben Tag stellten sie ein Heer von 26.000 Mann auf, alle mit Schwertern bewaffnet. Dazu kamen weitere 700 erfahrene Soldaten aus Gibea selbst.16 Im ganzen Stamm Benjamin gab es 700 Männer – allesamt Linkshänder –, die hervorragend mit der Steinschleuder umgehen konnten und nie ihr Ziel verfehlten.17 Die Israeliten hatten ohne den Stamm Benjamin 400.000 kampferprobte Soldaten aufgeboten, die mit Schwertern bewaffnet waren.18 Sie zogen nach Bethel und fragten Gott: »Welcher Stamm soll uns in der Schlacht gegen Benjamin anführen?« Der HERR antwortete: »Juda soll vorangehen!«19 Am nächsten Morgen zogen die Israeliten nach Gibea und schlugen in der Nähe ihr Heerlager auf.20 Sie machten sich zum Angriff bereit und stellten sich in Schlachtordnung vor die Stadt.21 Da stürmten die Benjaminiter heraus und töteten an jenem Tag 22.000 von ihnen.22-23 Die Israeliten flohen nach Bethel zum Heiligtum des HERRN und weinten dort bis zum Abend. Sie fragten den HERRN: »Sollen wir noch einmal gegen unsere Brüder vom Stamm Benjamin kämpfen?« Der HERR antwortete: »Ja, greift sie an!« Nun fassten die Israeliten wieder Mut. Sie stellten sich am nächsten Tag an derselben Stelle auf,24 um Gibea anzugreifen.25 Doch die Benjaminiter kamen ihnen erneut zuvor und brachten 18.000 israelitische Soldaten um.26 Da zog das ganze Heer der Israeliten wieder zum Heiligtum des HERRN nach Bethel; dort weinten und fasteten sie bis zum Abend. Sie brachten dem HERRN Brand- und Friedensopfer dar27 und fragten ihn, was sie tun sollten. Zu dieser Zeit stand in Bethel die Bundeslade Gottes,28 und Pinhas, ein Sohn von Eleasar und Enkel von Aaron, übte das Priesteramt aus. »Sollen wir noch einmal gegen unsere Stammesbrüder von Benjamin kämpfen, oder sollen wir aufgeben?«, fragten die Israeliten. »Greift sie an«, antwortete der HERR, »morgen schenke ich euch den Sieg über sie.«29 Diesmal legten sich einige israelitische Soldaten rings um Gibea in den Hinterhalt.30 Die anderen stellten sich wie an den zwei ersten Tagen vor der Stadt zum Kampf auf.31 Wieder stürmten die Benjaminiter heraus und griffen an. Auf den Wegen, die nach Bethel und nach Gibea führten, und auf dem offenen Land töteten sie etwa dreißig Israeliten. Dabei entfernten sie sich immer weiter von der Stadt.32 »Jetzt schlagen wir sie wie die letzten Male!«, riefen sie. Doch die Männer aus Israel hatten sich einen Plan zurechtgelegt: »Wir fliehen vor ihnen und locken sie von der Stadt weg auf die Wege!«33 Sie rannten vor den Benjaminitern davon, bei Baal-Tamar aber kehrten sie um und stellten sich ihren Verfolgern entgegen. Die anderen Israeliten, die sich zunächst rings um Gibea auf freiem Feld versteckt hatten, stürmten nun heran.34 Plötzlich sahen sich die Benjaminiter von Gibea 10.000 der besten Soldaten aus ganz Israel gegenüber, und es entbrannte eine heftige Schlacht. Unerwartet brach das Unglück über die Stadt herein.35 Der HERR selbst schenkte den Israeliten den Sieg, und so konnten sie an jenem Tag 25.100 benjaminitische Soldaten töten.36 Erst ganz zuletzt begriffen die Benjaminiter, dass sie verloren waren. So war der Kampf im Einzelnen verlaufen: Das israelitische Heer hatte die Benjaminiter durch seine Flucht von Gibea fortgelockt. Die Männer, die rings um Gibea im Hinterhalt lagen,37 brachen aus ihren Verstecken hervor, überfielen die Stadt und töteten alle Menschen dort mit dem Schwert.38 Dann legten sie Feuer und ließen eine große Rauchwolke aufsteigen. Dies war das Zeichen für die anderen Soldaten,39 die zum Schein vor den Benjaminitern geflohen waren. Die Benjaminiter hatten etwa dreißig Israeliten getötet und gerufen: »Wir werden sie besiegen wie gestern und vorgestern!«40 Plötzlich stieg hinter ihnen der Rauch aus der Stadt auf. Die Benjaminiter drehten sich um und sahen, dass ganz Gibea in Flammen stand.41 In diesem Augenblick machten die fliehenden Israeliten kehrt und griffen ihre Feinde an. Da packte die Benjaminiter die Angst. Sie merkten, dass sie verloren waren,42-43 und versuchten, nach Osten in Richtung Wüste zu entkommen. Nun verfolgten auch diejenigen Soldaten sie, die vorher Gibea aus dem Hinterhalt angegriffen hatten. Die Israeliten holten die Fliehenden ein, umzingelten sie und brachten sie um.44 18.000 Benjaminiter, alles erfahrene Soldaten, fielen in der Schlacht.45 Die Überlebenden versuchten, weiter in Richtung Wüste zum Rimmonfelsen zu fliehen. Doch die Israeliten überwältigten unterwegs 5000 von ihnen und stachen sie nieder. Weitere 2000 töteten sie bei Gidom.46 Insgesamt verloren die Benjaminiter in dieser Schlacht 25.000 gute und kampferprobte Soldaten.47 Nur 600 erreichten den Rimmonfelsen und versteckten sich dort vier Monate lang.48 Die Israeliten brachen die Verfolgung ab und kehrten in das Stammesgebiet Benjamins zurück. Hier töteten sie alle Menschen und Tiere, die sie fanden, und brannten die Städte nieder.

Richter 20

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Da zogen alle Söhne Israels aus, und die ganze Gemeinde, von Dan bis Beerscheba und vom Land Gilead, wurde versammelt wie ein Mann vor dem HERRN in Mizpa. (Jos 4,13; Jos 18,26; Jos 22,9; Jos 22,12; Ri 11,11; Ri 20,11; Ri 21,1; Ri 21,5; 1Sam 3,20; 2Sam 3,10; 2Sam 17,11; 2Sam 24,2; 2Chr 30,5; Ps 16,8; Ps 25,15)2 Und die Häupter des ganzen Volkes aus allen Stämmen Israels traten zusammen in der Versammlung des Volkes Gottes: 400 000 Mann Fußvolk, die das Schwert zogen. (2Mo 19,5; 3Mo 26,12)3 Aber die Söhne Benjamins hörten, dass die Söhne Israels nach Mizpa hinaufgezogen seien. Und die Söhne Israels sprachen: Sagt, wie ist diese Bosheit geschehen? (5Mo 13,14)4 Da antwortete der Levit, der Mann der Frau, die getötet worden war, und sprach: Ich kam mit meiner Nebenfrau nach Gibea in Benjamin, um dort über Nacht zu bleiben. (Ri 19,15)5 Da machten sich die Bürger von Gibea gegen mich auf und umzingelten meinetwegen bei Nacht das Haus; mich wollten sie töten, und meine Nebenfrau haben sie geschändet, sodass sie gestorben ist. (Ri 19,22)6 Da nahm ich meine Nebenfrau und zerstückelte sie und sandte die Stücke in das ganze Land des Erbes Israels, denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat in Israel begangen. (Ri 19,23; Ri 19,29)7 Seht, ihr alle, ihr Söhne Israels, sprecht euch aus und beratet hier! (Ri 19,30)8 Da stand das ganze Volk auf wie ein Mann und sprach: Niemand von uns soll in sein Zelt gehen, noch in sein Haus heimkehren; (Ps 110,3; Ps 132,3)9 sondern das wollen wir jetzt gegen Gibea tun: gegen sie [ausziehen] nach dem Los! (Spr 16,33)10 Wir wollen 10 Männer von 100, und 100 von 1 000, und 1 000 von 10 000 aus allen Stämmen Israels nehmen; die sollen Verpflegung holen für das Volk, damit es kommt und mit Gibea-Benjamin ganz entsprechend seiner Schandtat verfährt, die es in Israel verübt hat! (3Mo 18,29; 1Kor 5,13)11 So versammelten sich alle Männer von Israel gegen die Stadt, verbündet wie ein Mann. (Ri 20,1)12 Und die Stämme von Israel sandten Männer zu allen Geschlechtern von Benjamin und ließen ihnen sagen: Was ist das für eine böse Tat, die bei euch verübt worden ist? (5Mo 13,13; Jos 22,16)13 So gebt nun die Männer heraus, die Söhne Belials von Gibea, dass wir sie töten und das Böse aus Israel ausrotten! Aber die Söhne Benjamins wollten nicht auf die Stimme ihrer Brüder, der Söhne Israels, hören; (5Mo 17,7; 5Mo 17,12; 1Sam 2,25)14 sondern sie versammelten sich aus den Städten bei Gibea, um zum Kampf gegen die Söhne Israels auszuziehen. (4Mo 20,20; 4Mo 21,23; Hi 15,25)15 Und es wurden an jenem Tag die Söhne Benjamins aus den Städten gemustert: 26 000 Mann, die das Schwert zogen, ohne die Bürger von Gibea; von ihnen wurden 700 gezählt, auserlesene Männer. (Ri 20,25)16 Und unter all diesem Volk waren 700 auserlesene Männer, die linkshändig waren; die schleuderten alle einen Stein haargenau, ohne [das Ziel] zu verfehlen. (Ri 3,15; 1Chr 12,2)17 Aber die Zahl der Männer von Israel, ausgenommen Benjamin, war 400 000, die das Schwert zogen, alles tapfere Männer. (4Mo 1,45; 4Mo 26,51; Ri 20,2; 1Sam 11,8; 2Chr 17,14)18 Und die Söhne Israels machten sich auf und zogen hinauf nach Bethel; und sie befragten Gott und sprachen: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen zum Kampf mit den Söhnen Benjamins? Und der HERR sprach: Juda zuerst! (1Mo 49,8; 4Mo 27,21; Ri 1,1; Ri 1,2; Ri 20,23; Ri 20,26)19 Da machten sich die Söhne Israels am Morgen auf und lagerten sich vor Gibea. (Jos 3,1; Jos 6,12; Jos 7,16)20 Und die Männer von Israel zogen aus, um mit Benjamin zu kämpfen, und stellten sich in Schlachtordnung auf zum Kampf gegen Gibea. (Ri 20,9)21 Da zogen die Söhne Benjamins aus Gibea heraus und streckten an jenem Tag unter Israel 22 000 Mann zu Boden. (1Mo 49,27; Hos 10,9)22 Aber das Volk stärkte sich, die Männer von Israel, und sie stellten sich wieder in Schlachtordnung auf, am gleichen Ort, wo sie sich am Tag zuvor aufgestellt hatten. (Ri 20,17)23 Und die Söhne Israels gingen hinauf und weinten vor dem HERRN bis zum Abend und sprachen: Sollen wir wieder hinziehen, um mit unseren Brüdern, den Söhnen Benjamins, zu kämpfen? Und der HERR sprach: Zieht hinauf gegen sie! (Jos 7,6; Ri 20,26; Ps 78,34; Jes 26,16; Mt 10,37)24 Als nun tags darauf die Söhne Israels gegen die Söhne Benjamins anrückten,25 da zogen die Benjaminiter wieder aus Gibea heraus, ihnen entgegen, am zweiten Tag, und streckten von den Söhnen Israels weitere 18 000 Mann zu Boden, die alle das Schwert zogen. (Ri 20,21)26 Da zogen alle Söhne Israels und alles Volk hinauf und kamen nach Bethel; und sie weinten und blieben dort vor dem HERRN und fasteten an jenem Tag bis zum Abend und opferten Brandopfer und Friedensopfer vor dem HERRN. (1Mo 28,19; Jos 8,31; Ri 20,18; 1Sam 7,6; 2Sam 6,17; Jer 33,11; Joe 2,12; Phil 4,6)27 Und die Söhne Israels befragten den HERRN; denn zu jener Zeit war die Bundeslade Gottes dort. (4Mo 10,33; Jos 3,3; 2Sam 6,12; 2Sam 7,2; 2Chr 6,41)28 Und Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, stand vor Ihm zu jener Zeit[1]. Und sie fragten: Sollen wir nochmals ausziehen, um mit unseren Brüdern, den Söhnen Benjamins, zu kämpfen, oder sollen wir es lassen? Der HERR sprach: Zieht hinauf, denn morgen will ich sie in eure Hand geben! (4Mo 25,7; 5Mo 10,8; 5Mo 18,5; Jos 11,6; Jos 22,13; Jos 24,33; Ri 1,2; Ri 20,23; 1Sam 23,2; Ps 40,9; Ps 143,10)29 Da legten die Söhne Israels einen Hinterhalt rings um Gibea her. (Jos 8,2; Jos 8,4)30 Danach zogen die Söhne Israels am dritten Tag gegen die Söhne Benjamins hinauf und stellten sich in Schlachtordnung gegen Gibea auf, wie zweimal zuvor. (Ri 20,14; Ri 20,19)31 Da zogen die Söhne Benjamins heraus, dem Volk entgegen, und nachdem sie von der Stadt abgeschnitten worden waren, fingen sie an, etliche vom Volk zu erschlagen und zu töten, etwa 30 Mann von Israel, wie zweimal zuvor, auf den Landstraßen, von denen eine nach Bethel, die andere auf dem Feld nach Gibea führt. (Jos 7,5; Jos 8,14; Ri 19,13; Jes 10,29)32 Da sprachen die Söhne Benjamins: Sie sind vor uns geschlagen wie zuvor! Aber die Söhne Israels sprachen: Lasst uns fliehen, damit wir sie von der Stadt abschneiden gegen die Landstraßen hin! (Jos 8,15)33 Da machten sich alle Männer Israels auf von ihrem Ort und stellten sich in Schlachtordnung auf bei Baal-Tamar; aber der Hinterhalt Israels brach von seinem Standort, aus dem Feld von Gibea, hervor. (Jos 8,18)34 Und 10 000 auserlesene Männer aus ganz Israel kamen gegen Gibea, als der Kampf hart war; jene aber merkten nicht, dass ihnen das Unheil nahte. (Jos 8,14; Jos 8,21; Pred 9,12; Jes 47,11)35 Und der HERR schlug Benjamin vor Israel, sodass die Söhne Israels an jenem Tag 25 100 Mann von Benjamin erschlugen, die das Schwert zogen. (Ri 20,15; Ri 20,44; Hi 20,5)36 Und die Söhne Benjamins sahen, dass sie geschlagen waren. Die Männer von Israel aber hatten Benjamin Raum gegeben; denn sie verließen sich auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea bestellt hatten. (Jos 8,20)37 Und der Hinterhalt eilte und überfiel Gibea und zog aus und schlug die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwertes. (Ri 20,34)38 Aber die Männer von Israel hatten mit dem Hinterhalt die Abrede getroffen, dass dieser einen starken Rauch aus der Stadt aufsteigen lassen sollte. (Jos 8,4; Jos 8,20)39 Darum wandten sich die Männer von Israel im Kampf [zur Flucht], und Benjamin fing an, etwa 30 Mann von Israel zu schlagen und zu töten; denn sie dachten: Sie sind wieder vor uns geschlagen wie im vorigen Kampf. (Ri 20,31; Ri 20,32; Ps 78,9)40 Als aber von der Stadt der Rauch wie eine Säule aufzusteigen begann, sah Benjamin hinter sich, und siehe, da flammte von der ganzen Stadt Feuer auf zum Himmel! (1Mo 19,28; Jos 8,20)41 Nun wandten sich die Männer von Israel um; die Männer von Benjamin aber waren bestürzt; denn sie sahen, dass das Unheil sie getroffen hatte. (Jes 13,8; 1Thess 5,3)42 Sie wandten sich zwar vor den Männern Israels auf den Weg zur Wüste, aber der Kampf folgte ihnen; und die, welche aus den Städten kamen, nahmen sie in die Mitte und machten sie nieder. (Hos 9,9; Hos 10,9)43 Und sie umzingelten Benjamin, verfolgten sie bis Menucha und zertraten sie bis vor Gibea, gegen Sonnenaufgang. (Jos 8,20)44 Und von Benjamin fielen 18 000 Mann, alles tapfere Männer. (Ps 76,6)45 Da wandten sie sich um und flohen gegen die Wüste an den Felsen Rimmon. Aber jene schlugen auf den Straßen 5 000 Mann und setzten ihnen nach bis Gideom und schlugen von ihnen [noch] 2 000 Mann. (1Chr 6,62; Sach 14,10)46 So fielen an jenem Tag von Benjamin im Ganzen 25 000 Mann, die das Schwert gezogen hatten, lauter tapfere Männer. (Ri 20,15; Ri 20,35)47 Nur 600 Mann wandten sich um und entflohen zur Wüste, zum Felsen Rimmon, und verblieben auf dem Felsen Rimmon vier Monate lang. (Ri 21,13)48 Und die Männer Israels kehrten zurück zu den Kindern Benjamins und schlugen mit der Schärfe des Schwertes alles, was in den Städten war, vom Menschen bis zum Vieh, alles, was man fand; auch alle vorhandenen Städte verbrannten sie mit Feuer. (5Mo 13,15)