2.Samuel 14

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Als nun Joab, der Sohn der Zeruja, erkannte, dass das Herz des Königs auf Absalom ⟨gerichtet⟩ war, (2Sam 13,39)2 da sandte[1] Joab nach Tekoa und ließ von dort eine kluge Frau holen und sagte zu ihr: Stell dich doch wie eine Trauernde und zieh Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl und benimm dich wie eine Frau, die schon viele Tage über einen Toten trauert! (1Mo 38,19; 2Sam 23,26; 2Chr 11,6; Am 1,1)3 Geh dann zum König hinein und rede zu ihm nach folgendem Wort! Und Joab legte ihr die Worte in den Mund. (Esr 8,17)4 Und die Frau aus Tekoa kam[2] zum König. Und sie fiel auf ihr Gesicht zur Erde und huldigte ihm und sagte: Hilf[3], o König! (1Sam 20,41; 2Sam 1,2; 2Sam 14,22)5 Und der König sprach zu ihr: Was ⟨fehlt⟩ dir? Da sagte sie: Ach, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben.6 Und deine Magd hatte zwei Söhne, und sie rauften sich beide auf dem Feld, und da kein Retter zwischen ihnen war, schlug der eine den andern nieder und tötete ihn. (2Sam 13,28)7 Und siehe, die ganze Sippe ist gegen deine Magd aufgestanden, und sie sagen: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er umgebracht hat, dass wir ⟨so⟩ auch den Erben ausrotten! Und so wollen sie meine Kohle auslöschen, die mir übrig geblieben ist, um meinem Mann weder Namen noch Nachkommen[4] auf der Fläche des Erdbodens zu lassen. (5Mo 19,12)8 Da sagte der König zu der Frau: Geh in dein Haus! Ich selbst werde deinetwegen Befehl geben.9 Und die Frau aus Tekoa sagte zum König: Auf mir, mein Herr und König, und auf dem Haus meines Vaters ⟨wird nun⟩ die Schuld ⟨liegen⟩; der König aber und sein Thron werden schuldlos sein!10 Da sagte der König: Wer gegen dich redet, den bring zu mir! Er soll dich künftig nicht mehr antasten.11 Sie aber sagte: Der König gedenke doch des HERRN, deines Gottes, damit der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichtet und man meinen Sohn nicht ausrottet! Und er sagte: So wahr der HERR lebt, wenn von den Haaren deines Sohnes ⟨eines⟩ auf die Erde fällt[5]! (4Mo 35,19; 1Sam 14,45; 1Kön 1,52)12 Und die Frau sagte: Lass doch deine Magd ein Wort zu meinem Herrn, dem König, reden! Er sagte: Rede!13 Da sagte die Frau: Und warum beabsichtigst du so etwas gegen das Volk Gottes? Denn da der König dieses Wort geredet hat, ist er einem Schuldbeladenen gleich[6], indem der König den von ihm Verstoßenen nicht zurückkehren lässt. (2Sam 13,37)14 Denn sterben müssen wir und sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet wird und das man nicht wieder sammeln kann. Aber Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er hat die Absicht, dass der Verstoßene nicht ⟨auch⟩ von ihm weg verstoßen bleibt. (1Kön 11,39; Ps 22,15; Ps 77,8; Pred 9,5; Kla 3,31; Hes 18,23; Hebr 9,27)15 Nun denn, dass ich gekommen bin, um dieses Wort zu dem König, meinem Herrn, zu reden, ⟨geschah,⟩ weil das Volk mich in Furcht versetzt hat. Da sagte ⟨sich⟩ deine Magd: Ich will doch zum König reden, vielleicht wird der König das Wort seiner Sklavin tun.16 Denn der König wird ⟨darauf⟩ hören, um seine Sklavin aus der Faust des Mannes zu retten, der mich samt meinem Sohn aus dem Erbteil Gottes ausrotten will. (Ps 72,12; Spr 16,10)17 Und deine Magd sagte ⟨sich⟩: Das Wort meines Herrn, des Königs, möge doch zur Beruhigung ⟨für mich⟩ sein. Denn wie der Engel Gottes, so ist mein Herr, der König, um das Gute und das Böse anzuhören. Und der HERR, dein Gott, sei mit dir! (Jos 1,17; 1Sam 29,9; 2Sam 19,28; 1Kön 3,9)18 Da antwortete der König und sagte zu der Frau: Verschweige mir doch ja nichts ⟨von dem⟩, wonach ich dich ⟨jetzt⟩ frage! Die Frau sagte: Mein Herr, der König, möge doch reden!19 Der König sagte: Ist in alledem die Hand Joabs mit dir? Da antwortete die Frau und sagte: So wahr deine Seele lebt, mein Herr und König, wenn jemand nach rechts oder nach links ausweichen kann vor allem, was mein Herr, der König, redet[7]! Ja, dein Knecht Joab, er hat mir Befehl gegeben, und er hat deiner Magd all diese Worte in den Mund gelegt. (Spr 25,2)20 Um der Sache ein anderes Gesicht zu geben, hat dein Knecht Joab dieses Wort ausgemacht[8]. Aber mein Herr ist weise, gleich der Weisheit des Engels Gottes, dass er alles erkennt, was auf Erden ⟨geschieht⟩. (1Sam 29,9; 2Sam 18,13; 2Sam 19,28)21 Und der König sagte zu Joab: Siehe doch, ich tue diese ⟨deine⟩ Sache[9]. So geh nun hin, lass den Jungen, den Absalom, zurückkehren!22 Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde und huldigte ihm und segnete den König[10]. Und Joab sagte: Heute erkennt dein Knecht, dass ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, mein Herr und König, da der König das Wort[11] seines Knechtes getan hat. (2Sam 14,4)23 Und Joab machte sich auf und ging nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem zurück. (2Sam 3,3)24 Aber der König sagte: Er soll sich zu seinem Haus wenden, mein Angesicht soll er nicht sehen. Da wandte sich Absalom zu seinem Haus, und das Angesicht des Königs sah er nicht.25 In ganz Israel aber gab es keinen Mann so schön wie Absalom ⟨und⟩ so sehr zu rühmen. Von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel war kein Makel an ihm. (1Sam 9,2; 1Kön 1,6)26 Und wenn er sein Haupt scheren ließ – es geschah nämlich am Ende jedes Jahres[12], dass er es scheren ließ, denn es war ihm zu schwer, so ließ er es scheren –, dann wog sein Haupthaar zweihundert Schekel nach königlichem Gewicht.27 Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, ihr Name war Tamar. Sie war eine Frau von schönem Aussehen. (2Sam 11,2; 2Sam 18,18)28 Und Absalom wohnte in Jerusalem zwei volle Jahre und hatte das Angesicht des Königs ⟨noch⟩ nicht gesehen.29 Da sandte Absalom zu Joab, um ihn zum König zu schicken, aber er wollte nicht zu ihm kommen. Und er sandte noch ein zweites Mal, aber er wollte ⟨wieder⟩ nicht kommen.30 Da sagte er zu seinen Knechten: Seht, das Feld[13] Joabs ist an meiner Seite. Er hat dort Gerste. Geht hin und steckt es in Brand! Und die Knechte Absaloms steckten das Feld in Brand. (Ri 15,4)31 Da machte Joab sich auf und kam zu Absalom ins Haus und sagte zu ihm: Warum haben deine Knechte das Feld, das mir gehört, in Brand gesteckt?32 Und Absalom sagte zu Joab: Siehe, ich hatte zu dir geschickt und ⟨dir⟩ sagen lassen: Komm her, ich will dich zum König schicken, um ⟨ihm⟩ zu sagen: Wozu bin ich von Geschur hergekommen? Besser wäre es für mich, ich wäre noch dort. Jetzt aber will ich das Angesicht des Königs sehen. Und wenn es an mir eine Schuld gibt, dann soll er mich töten. (1Sam 20,8; 1Joh 1,10)33 Da begab sich Joab zum König und berichtete es ihm. Und er rief Absalom. Der kam zum König und beugte sich tief auf sein Angesicht zur Erde vor ihm, vor dem König, und der König küsste Absalom. (1Kön 1,53; Lk 15,20)

2.Samuel 14

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Joab, der Sohn von Davids Schwester Zeruja, merkte, dass der König seinen Sohn Absalom vermisste.2 Da ließ er eine Frau aus Tekoa holen, die für ihre Klugheit bekannt war. Joab trug ihr auf: »Tu so, als würdest du schon lange um jemanden trauern. Zieh Trauerkleider an und benutze keine wohlriechenden Salben.3 Du sollst für mich zum König gehen und mit ihm reden.« Dann sagte Joab ihr Wort für Wort, was sie dem König erzählen sollte.4 Als die Frau vor David trat, verbeugte sie sich und warf sich vor ihm zu Boden. »Mein König, bitte steh mir bei!«, flehte sie ihn an.5 »Was bedrückt dich?«, wollte David wissen, und sie antwortete: »Ach, ich bin Witwe, mein Mann ist gestorben.6 Ich hatte zwei Söhne. Eines Tages stritten sie draußen auf dem Feld heftig miteinander. Leider war weit und breit kein Mensch, der hätte eingreifen können, und so schlug der eine den anderen tot.7 Seitdem, o König, ist die ganze Verwandtschaft meines Mannes hinter mir her. Sie verlangen, dass ich ihnen meinen Sohn ausliefere, weil er seinen Bruder umgebracht hat. Sie wollen ihn töten und so den Mord rächen. Ja, umbringen wollen sie ihn, damit er nicht das Erbe seines Vaters antreten kann! So rauben sie mir noch den letzten Funken Hoffnung. Wenn nämlich mein zweiter Sohn auch umkommt, dann gibt es im ganzen Land niemanden mehr, der den Namen meines Mannes weiterträgt; und so stirbt seine Familie aus.«8 Da sagte der König zu der Frau: »Ich werde die Sache in die Hand nehmen. Geh ruhig nach Hause.«9 Doch die Frau wandte ein: »Mein König, ich befürchte, dass die Verwandten meines verstorbenen Mannes mich trotzdem nicht in Ruhe lassen. Sie werden mich und meine Familie dafür verantwortlich machen, wenn der Tod meines Sohnes nicht gerächt wird. Dir werden sie es sicher nicht vorzuwerfen wagen.«10 David erwiderte: »Wer dir Schwierigkeiten macht, den zeige bei mir an! Ich werde dafür sorgen, dass er dich in Ruhe lässt.«11 Die Frau aber gab sich immer noch nicht zufrieden; sie bat: »Mein König, schwöre mir doch bei dem HERRN, deinem Gott, die Blutrache zu verhindern und nicht zuzulassen, dass man meinen Sohn umbringt. Das erste Verbrechen soll nicht ein schlimmeres nach sich ziehen.« Da sagte David: »Ich schwöre dir, so wahr der HERR lebt: Deinem Sohn wird kein Haar gekrümmt werden.«12 Die Frau fragte: »Nun habe ich noch etwas auf dem Herzen. Darf ich es vorbringen?« »Sprich!«, forderte David sie auf.13 Da sagte sie: »Warum begehst du gegen jemanden aus dem Volk Gottes genau das Unrecht, das du eben verurteilt hast? Indem du dieses Urteil fällst, sprichst du dich selbst schuldig, denn du hast deinen Sohn verstoßen und lässt ihn nicht wieder zurückkehren.14 Zwar müssen wir alle einmal sterben. Wir sind wie Wasser, das auf den Boden geschüttet wird: Es verrinnt und versickert unwiederbringlich. Aber Gott löscht das Leben nicht einfach so aus. Er will den Verbannten zurückholen, damit er nicht für immer von ihm verstoßen bleibt.15 Ja, mein König, ich bin mit meinem Anliegen hierhergekommen, weil ich keinen anderen Ausweg mehr sah: Meine Verwandten haben mir große Angst eingejagt. Da dachte ich: Ich wage es, dem König meinen Fall vorzulegen; vielleicht nimmt er sich meiner an.16 Gewiss wirst du, mein König, mich vor dem Mann beschützen, der mich und meinen Sohn um das Erbe bringen will, das Gott uns in Israel gegeben hat.17 Wenn der König die Sache für mich in die Hand nimmt, so dachte ich, dann kann ich endlich wieder in Frieden leben. Denn du bist wie der Engel Gottes: Du kannst Recht und Unrecht unterscheiden. Der HERR, dein Gott, möge dir beistehen.«18 Darauf sagte David: »Eine Frage möchte ich dir noch stellen. Beantworte sie ehrlich, verheimliche mir nichts!« »Ja, ich höre«, antwortete sie.19 David fragte: »Hat Joab hier die Hand im Spiel?« Da rief die Frau: »Es ist tatsächlich wahr: Der König lässt sich einfach nichts vormachen! Ja, es war dein Heerführer Joab, der mich hergeschickt hat. Er hat mir Wort für Wort aufgetragen, was ich erzählen soll,20 denn er wollte, dass du die ganze Angelegenheit mit anderen Augen siehst. Aber mein Herr, der König, ist so klug wie ein Engel Gottes. Er hat alles sofort durchschaut, nichts entgeht ihm!«21 David ließ Joab zu sich rufen und sagte zu ihm: »Hör zu, ich will dir deinen Wunsch erfüllen. Lass meinen Sohn Absalom zurückholen!«22 Joab verneigte sich, warf sich vor David zu Boden und rief: »Nun weiß ich, dass du, mein König, mir deine Gunst geschenkt hast, denn du erfüllst meine Bitte! Gott segne dich dafür!«23 Joab reiste nach Geschur und holte Absalom zurück.24 Doch als sie in Jerusalem ankamen, befahl der König: »Er darf wieder in seinem Haus wohnen, aber mir soll er nicht unter die Augen kommen!« So lebte Absalom wieder in seinem Haus, den König durfte er jedoch nicht sehen.25 In ganz Israel gab es keinen Mann, der so schön war wie Absalom. Er war von Kopf bis Fuß vollkommen, und alle Leute bewunderten ihn.26 Einmal im Jahr ließ er sich die Haare schneiden, weil sie ihm zu schwer wurden. Sie wogen mehr als zwei Kilogramm[1].27 Absalom hatte drei Söhne und eine Tochter, die Tamar hieß. Sie war ein sehr hübsches Mädchen.28 Inzwischen wohnte Absalom schon zwei Jahre wieder in Jerusalem, den König aber durfte er noch immer nicht besuchen.29 Da ließ er eines Tages Joab zu sich rufen. Der sollte beim König ein gutes Wort für ihn einlegen. Doch Joab weigerte sich zu kommen. Absalom bat ihn ein zweites Mal zu sich, aber wieder erschien er nicht.30 Da befahl Absalom seinen Knechten: »Los, geht zu Joabs Gerstenfeld, das an mein Land angrenzt, und steckt es in Brand!« Als das Feld in Flammen stand,31 eilte Joab zu Absalom und stellte ihn zur Rede: »Warum haben deine Knechte mein Gerstenfeld angezündet?«32 »Weil du nicht gekommen bist, als ich dich rufen ließ«, erwiderte Absalom. »Du solltest für mich zum König gehen und ihn fragen, warum man mich überhaupt aus Geschur geholt hat. Ich hätte lieber dort bleiben sollen. Entweder der König empfängt mich jetzt endlich, oder er lässt mich hinrichten, falls er mich immer noch für schuldig hält!«33 Joab berichtete dem König, was Absalom gesagt hatte. Da ließ David seinen Sohn zu sich rufen. Absalom kam herein, verneigte sich und warf sich vor dem König zu Boden. David aber umarmte seinen Sohn und küsste ihn.

2.Samuel 14

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Joab aber, der Sohn der Zeruja, merkte, dass des Königs Herz an Absalom hing,2 und sandte hin nach Tekoa und ließ von dort eine kluge Frau holen und sprach zu ihr: Stelle dich wie eine Trauernde und zieh Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl, sondern stelle dich wie eine Frau, die eine lange Zeit Leid getragen hat um einen Toten.3 Und du sollst zum König hineingehen und mit ihm reden so und so. Und Joab legte ihr in den Mund, was sie reden sollte.4 Und als die Frau aus Tekoa zum König kam, fiel sie auf ihr Antlitz zur Erde und huldigte ihm und sprach: Hilf mir, König!5 Der König sprach zu ihr: Was hast du? Sie sprach: Ach, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben.6 Und deine Magd hatte zwei Söhne, die zankten miteinander auf dem Felde, und weil keiner da war, der zwischen ihnen schlichtete, schlug einer den andern nieder und tötete ihn. (1Mo 4,8)7 Und siehe, nun steht die ganze Sippe auf gegen deine Magd, und sie sagen: Gib den her, der seinen Bruder erschlagen hat, dass wir ihn töten für das Leben seines Bruders, den er umgebracht hat, und auch den Erben vertilgen. Und sie wollen den Funken auslöschen, der mir noch geblieben ist, sodass meinem Mann kein Name und kein Nachkomme bleibt auf Erden. (5Mo 19,11)8 Der König sprach zu der Frau: Geh heim, ich will deinetwegen Befehl geben.9 Und die Frau aus Tekoa sprach zum König: Mein Herr und König, die Schuld wird man auf mich und meines Vaters Haus legen, den König aber und seinen Thron ohne Schuld sein lassen.10 Der König sprach: Wer gegen dich redet, den bringe zu mir; er soll dich nicht mehr antasten.11 Sie sprach: Der König gedenke doch an den HERRN, deinen Gott, damit der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichte und sie meinen Sohn nicht vertilgen. Er sprach: So wahr der HERR lebt: Es soll kein Haar von deinem Sohn auf die Erde fallen. (4Mo 35,19; 1Sam 14,45)12 Und die Frau sprach: Lass deine Magd meinem Herrn und König etwas sagen. Er sprach: Sage an!13 Die Frau sprach: Warum bist du so gesinnt gegen Gottes Volk? Denn da der König nun ein solches Urteil gefällt hat, ist er wie ein Schuldiger, wenn er den nicht zurückholen lässt, den er verstoßen hat.14 Denn wir sterben des Todes und sind wie Wasser, das auf die Erde gegossen wird und das man nicht wieder sammeln kann; aber Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er ist darauf bedacht, dass das Verstoßene nicht auch von ihm verstoßen werde.15 So bin ich nun gekommen, mit meinem Herrn und König solches zu reden; denn das Volk macht mir Angst. Deine Magd dachte: Ich will mit dem König reden; vielleicht wird er tun, was seine Magd sagt.16 Denn der König wird seine Magd erhören, dass er mich errette aus der Hand aller, die mich samt meinem Sohn vertilgen wollen vom Erbe Gottes.17 Und deine Magd dachte: Meines Herrn, des Königs, Wort soll mir ein Trost sein; denn mein Herr, der König, ist wie der Engel Gottes, dass er Gutes und Böses unterscheiden kann. Der HERR, dein Gott, sei mit dir! (1Sam 29,9; 2Sam 19,28)18 Der König antwortete und sprach zu der Frau: Verhehle mir nicht, was ich dich frage. Die Frau sprach: Mein Herr, der König, rede!19 Der König sprach: Ist nicht die Hand Joabs mit dir in alledem? Die Frau antwortete und sprach: So wahr du lebst, mein Herr und König: Man kann nicht vorüber an dem, was mein Herr und König geredet hat, weder zur Rechten noch zur Linken. Ja, dein Knecht Joab hat mir’s geboten, und er hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt.20 Dass ich diese Sache so wenden sollte, das hat dein Knecht Joab gemacht. Aber mein Herr gleicht an Weisheit dem Engel Gottes, sodass er alles weiß, was auf Erden geschieht.21 Da sprach der König zu Joab: Siehe, ich will es tun; so geh hin und bringe den jungen Absalom zurück.22 Da fiel Joab auf sein Antlitz zur Erde, huldigte und dankte dem König und sprach: Heute erkennt dein Knecht, dass ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, mein Herr und König, da der König tut, was sein Knecht sagt.23 So machte sich Joab auf und zog nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem. (2Sam 13,37)24 Aber der König sprach: Lass ihn wieder in sein Haus gehen, doch mein Angesicht soll er nicht sehen. So kam Absalom wieder in sein Haus, doch des Königs Angesicht sah er nicht.25 Es war aber in ganz Israel kein Mann so schön wie Absalom, und er hatte dieses Lob vor allen; von der Fußsohle bis zum Scheitel war nicht ein Fehl an ihm.26 Und wenn man sein Haupt schor – das geschah alle Jahre, denn es war ihm zu schwer, sodass man es abscheren musste –, so wog sein Haupthaar zweihundert Schekel nach dem königlichen Gewicht.27 Und Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, die hieß Tamar, und sie war eine Frau schön von Gestalt. (2Sam 13,1)28 Und Absalom wohnte zwei Jahre in Jerusalem, ohne des Königs Angesicht zu sehen.29 Und Absalom sandte zu Joab, um ihn zum König zu senden; aber Joab wollte nicht zu ihm kommen. Er aber sandte zum zweiten Mal; aber er wollte immer noch nicht kommen.30 Da sprach er zu seinen Knechten: Seht das Stück Acker Joabs neben meinem; er hat Gerste darauf. So geht hin und steckt’s in Brand. Da steckten die Knechte Absaloms das Stück in Brand.31 Da machte sich Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Feld in Brand gesteckt?32 Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich sandte zu dir und ließ dir sagen: Komm her, dass ich dich zum König sende und sagen lasse: Warum bin ich von Geschur hergekommen? Es wäre mir besser, dass ich noch dort wäre. So lass mich nun das Angesicht des Königs sehen; liegt aber eine Schuld auf mir, so soll er mich töten. (1Sam 20,8)33 Und Joab ging hinein zum König und sagte es ihm an. Und er rief Absalom, dass er hinein zum König kam; und er fiel nieder vor dem König auf sein Antlitz zur Erde, und der König küsste Absalom.