1Den ersten Bericht[1] habe ich verfasst, Theophilus, von allem, was Jesus angefangen hat, zu tun und auch zu lehren, (Lk 1,3)2bis zu dem Tag, an dem er ⟨in den Himmel⟩ aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er sich auserwählt, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte. (Lk 6,13; Apg 1,9)3Diesen hat er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt, indem er sich vierzig Tage hindurch von ihnen sehen ließ und über die Dinge redete, die das Reich[2] Gottes betreffen. (Apg 10,40; Apg 13,31; Apg 19,8; Apg 28,23; 1Kor 15,5)
Jesu Himmelfahrt
4Und als er mit ihnen versammelt war[3], befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten – die ihr⟨, sagte er,⟩ von mir gehört habt; (Lk 24,49; Joh 14,16; Apg 2,33)5denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit[4] Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen[5] Tagen. (Mt 3,11; Joh 1,33; Apg 2,1; Apg 11,16; 1Kor 12,13)6Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich[6] wieder her? (Jer 23,5; Hes 37,21; Dan 7,27; Lk 17,20)7Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. (Mt 24,36; 1Thess 5,1)8Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. (Lk 24,47; Joh 15,27; Apg 2,32; Apg 4,33; Apg 5,32; Apg 8,14; Apg 10,39; Apg 13,31; Röm 10,18)9Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Blicken[7] emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. (Mk 16,19; Offb 11,12)10Und als sie gespannt zum Himmel schauten, wie er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, (Lk 24,4; Apg 10,30)11die auch sprachen: Männer von Galiläa[8], was steht ihr und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel. (Mt 24,30; Joh 14,3; Apg 3,20)12Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem ist, einen Sabbatweg[9] entfernt. (Sach 14,4; Lk 24,52)13Und als sie hineingekommen waren, stiegen sie hinauf in den Obersaal, wo sie sich aufzuhalten pflegten: sowohl Petrus als Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus⟨, der Sohn⟩ des Alphäus, und Simon, der Eiferer[10], und Judas⟨, der Sohn⟩ des Jakobus. (Mt 10,2)14Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit ⟨einigen⟩ Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. (Mt 12,46; Lk 18,1; Lk 23,49; Apg 2,42; Apg 6,4)
Wahl des Matthias zum Apostel
15Und in diesen Tagen stand Petrus in der Mitte der Brüder auf und sprach – und es war eine Menge von etwa hundertzwanzig Personen[11] beisammen –:16Ihr Brüder[12], es musste die Schrift erfüllt werden, die der Heilige Geist durch den Mund Davids vorhergesagt hat über Judas, der denen, die Jesus festnahmen, Wegweiser geworden ist. (Lk 22,4; Lk 24,44)17Denn er war uns zugezählt und hatte das Los dieses Dienstes empfangen. (Joh 6,70)18Dieser nun hat zwar von dem Lohn der Ungerechtigkeit einen Acker erworben, ist aber kopfüber gestürzt, mitten entzweigeborsten, und alle seine Eingeweide sind ausgeschüttet worden.19Und es ist allen Bewohnern von Jerusalem bekannt geworden, sodass jener Acker in ihrer eigenen Mundart Hakeldamach, das ist Blutacker, genannt worden ist. (Mt 27,7)20Denn es steht im Buch der Psalmen geschrieben: »Seine Wohnung werde öde, und es sei niemand, der darin wohnt«!, und: »Sein Aufseheramt empfange ein anderer!« (Ps 69,26; Ps 109,8)21Es muss nun von den Männern, die mit uns gegangen sind in all der Zeit, in welcher der Herr Jesus bei uns ein- und ausging, (Lk 1,2)22angefangen von der Taufe des Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns hinweg aufgenommen wurde – von diesen ⟨muss⟩ einer Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden. (Apg 2,32; Apg 3,15; Apg 10,39)23Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias. (Apg 15,22)24Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, Herzenskenner aller, zeige von diesen beiden den einen an, den du auserwählt hast, (Lk 5,22; Apg 15,8)25damit er die Stelle dieses Dienstes und Apostelamtes empfängt, von dem Judas abgewichen ist, um an seinen eigenen Ort zu gehen.26Und sie gaben ihnen Lose[13]; und das Los fiel auf Matthias, und er wurde den elf Aposteln zugezählt. (1Sam 14,42; Spr 16,33)
Apostelgeschichte 1
Hoffnung für alle
von Biblica1Verehrter Theophilus! In meinem ersten Bericht[1] habe ich von allem geschrieben, was Jesus getan und gelehrt hat, und zwar von Anfang an2bis zu seiner Rückkehr zu Gott. Bevor aber Jesus in den Himmel aufgenommen wurde, sprach er noch mit den Männern, die er als seine Apostel berufen hatte. Geleitet vom Heiligen Geist gab er ihnen Anweisungen für die Zukunft.3Diesen Männern hat er sich auch nach seinem Leiden und Sterben gezeigt und ihnen zahlreiche Beweise dafür gegeben, dass er tatsächlich auferstanden ist. Während vierzig Tagen sahen sie ihn immer wieder, und er redete mit ihnen über Gottes Reich.4Als sie an einem dieser Tage miteinander aßen, wies Jesus seine Jünger an: »Verlasst Jerusalem nicht! Bleibt so lange hier, bis in Erfüllung gegangen ist, was euch der Vater durch mich versprochen hat.5Denn Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden, und das schon bald.«
Jesus kehrt zu Gott zurück
6Bei dieser Gelegenheit fragten sie ihn: »Herr, ist jetzt die Zeit gekommen, in der du Israel wieder zu einem freien und mächtigen Reich machst?«7Darauf antwortete Jesus: »Die Zeit dafür hat allein Gott, der Vater, in seiner Macht bestimmt. Euch steht es nicht zu, das zu wissen.8Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.«9Nachdem er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen in den Himmel emporgehoben. Eine Wolke verhüllte ihn, und sie sahen ihn nicht mehr.10Noch während sie wie gebannt zum Himmel schauten und Jesus nachblickten, standen auf einmal zwei weiß gekleidete Männer bei ihnen.11»Ihr Galiläer«, sprachen sie die Jünger an, »was steht ihr hier und starrt nach oben? Gott hat Jesus aus eurer Mitte zu sich in den Himmel genommen; aber eines Tages wird er genauso zurückkehren, wie ihr ihn gerade habt gehen sehen.«
Matthias wird zum Apostel gewählt
12Da kehrten sie vom Ölberg nach Jerusalem zurück, das ungefähr einen Kilometer entfernt liegt.13In der Stadt angekommen gingen sie in das obere Stockwerk des Hauses, wo sie sich von nun an trafen. Es waren Petrus, Johannes, Jakobus, Andreas, Philippus, Thomas, Bartholomäus, Matthäus, Jakobus, der Sohn von Alphäus, Simon, der ehemalige Freiheitskämpfer, und Judas, der Sohn von Jakobus.14Zu ihnen gehörten auch einige Frauen, unter anderem Maria, die Mutter von Jesus, und außerdem seine Brüder. Sie alle trafen sich regelmäßig an diesem Ort, um gemeinsam zu beten.15An einem dieser Tage waren etwa 120 Menschen dort zusammengekommen. Da stand Petrus auf und sagte:16»Liebe Brüder und Schwestern! Die Voraussage der Heiligen Schrift über Judas, der Jesus an seine Feinde verriet, musste sich erfüllen. Es ist so gekommen, wie es der Heilige Geist durch David vorhergesagt hat.17Judas gehörte zu uns, auch ihn hatte Jesus zu seinem Dienst berufen.«18Judas wurde später zum Verräter. Von dem Geld, das er dafür bekam, kaufte er sich ein Stück Land. Aber er fand ein schreckliches Ende: Kopfüber stürzte er zu Tode, sein Körper wurde zerschmettert, so dass die Eingeweide heraustraten.19Davon hat jeder in Jerusalem erfahren, und deshalb nennt man diesen Acker auf Aramäisch »Hakeldamach«, das heißt »Blutacker«.20Petrus fuhr fort: »Die Voraussage, die ich meine, steht im Buch der Psalmen: ›Sein Besitz wird veröden, und niemand wird darin wohnen!‹ An einer anderen Stelle heißt es: ›Seine Stellung soll ein anderer bekommen.‹ (Ps 69,26; Ps 109,8)21Deshalb muss für Judas ein Nachfolger gefunden werden. Es muss ein Mann sein, der die ganze Zeit dabei war, als Jesus, der Herr, mit uns durch das Land zog,22angefangen von dem Tag, an dem Jesus von Johannes getauft wurde,[2] bis zu dem Tag, an dem Gott ihn zu sich nahm. Denn zusammen mit uns soll er bezeugen, dass Jesus auferstanden ist.«23Daraufhin schlugen sie zwei Männer vor: Josef Barsabbas, genannt Justus, und Matthias.24Dann beteten sie alle: »Herr, du kennst jeden Menschen ganz genau. Zeig uns, welcher von diesen beiden nach deinem Willen25den Dienst und das Apostelamt von Judas übernehmen soll. Denn Judas hat seinen Auftrag nicht erfüllt. Er ist jetzt an dem Platz, der ihm zukommt.«26Danach losten sie, und das Los fiel auf Matthias. Seit dieser Zeit gehörte er zum Kreis der zwölf Apostel.
1Verehrter Theophilus, in meiner ersten Schrift[1] habe ich alles berichtet, was Jesus tat und lehrte, von Anfang an (Lk 1,1)2bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Zuvor gab er den Aposteln Anweisungen für die Zukunft. Er hatte sie früher mit dem Beistand des Heiligen Geistes ausgewählt. (Lk 6,13; Lk 24,50)3Nach seinem Leiden und Sterben hatte er sich ihnen wiederholt gezeigt und ihnen die Gewissheit gegeben, dass er lebte. Während vierzig Tagen kam er damals zu ihnen und sprach mit ihnen darüber, wie Gott seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden werde.[2] (2Mo 24,18; Lk 24,13)
Jesus nimmt Abschied von seinen Jüngern
4Als Jesus wieder einmal bei ihnen war und mit ihnen aß, schärfte er ihnen ein: »Bleibt in Jerusalem und wartet auf den Geist, den mein Vater versprochen hat. Ich habe euch sein Kommen angekündigt, als ich euch sagte: (Lk 24,47; Joh 14,16; Apg 11,16)5›Johannes hat mit Wasser getauft, aber ihr werdet schon bald mit dem Geist Gottes getauft werden.‹« (Lk 3,16)6Die Versammelten fragten Jesus: »Herr, wirst du dann die Herrschaft Gottes in Israel wieder aufrichten?« (Lk 11,2; Lk 24,21)7Jesus antwortete: »Mein Vater hat festgelegt, welche Zeiten bis dahin noch verstreichen müssen und wann es so weit ist. Ihr braucht das nicht zu wissen. (Mk 13,32)8Aber ihr werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, und dieser Geist wird euch die Kraft geben, überall als meine Zeugen aufzutreten: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis ans äußerste Ende der Erde.« (Lk 24,48; Joh 15,27; Apg 1,21; Apg 2,32; Apg 3,15; Apg 4,33; Apg 5,32; Apg 10,39; Apg 13,31)9Während er das sagte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben. Eine Wolke nahm ihn auf, sodass sie ihn nicht mehr sehen konnten. (Mk 16,19; Lk 24,51; 1Petr 3,22)10Als sie noch wie gebannt nach oben starrten und hinter ihm hersahen, standen plötzlich zwei weiß gekleidete Männer[3] neben ihnen.11»Ihr Galiläer«, sagten sie, »warum steht ihr hier und schaut nach oben? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird auf dieselbe Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt weggehen sehen!« (Lk 21,27; Offb 1,7)
Die Lücke im Apostelkreis wird geschlossen
12Darauf kehrten sie vom Ölberg nach Jerusalem zurück. Das ist ein Weg von etwa einer halben Stunde.[4] (Lk 6,13; Lk 24,52)13Dort gingen sie in das Obergemach des Hauses, wo sie von nun an beisammenblieben. Es waren: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn von Alphäus, und Simon, der zur Partei der Zeloten gehört hatte, und schließlich Judas, der Sohn von Jakobus. (Lk 6,14)14Auch die Frauen waren dabei und Maria, die Mutter von Jesus, sowie seine Brüder. Sie alle waren einmütig beieinander und beteten beharrlich um das Kommen des Heiligen Geistes.[5] (Lk 8,2)15Einmal während dieser Zeit stand Petrus auf und ergriff das Wort – es waren etwa hundertundzwanzig Menschen versammelt.16»Liebe Brüder«,[6] sagte er, »was in den Heiligen Schriften über Judas vorausgesagt worden ist, musste eintreffen. Dort hat der Geist Gottes durch David von dem Verräter gesprochen, der den Männern den Weg wies, die Jesus verhaften sollten. (Ps 41,10)17Der Verräter gehörte zu uns Aposteln und hatte denselben Auftrag empfangen wie wir.18Mit dem Geld, das er als Belohnung für seine böse Tat erhielt, kaufte er sich ein Landgut. Dort stürzte er so schlimm, dass sein Leib aufplatzte und die Eingeweide heraustraten. (2Chr 21,15; Mt 27,3)19Alle Bewohner von Jerusalem hörten davon, und sie nannten das Grundstück in ihrer Sprache Hakeldamach, das bedeutet ›Blutacker‹.20Im Buch der Psalmen steht es geschrieben: ›Sein Gehöft soll leer stehen; niemand soll es bewohnen.‹ Dort wird aber auch gesagt: ›Sein Amt soll ein anderer übernehmen.‹ (Ps 69,26; Ps 109,8)21Wir brauchen also einen Ersatz für ihn. Es muss einer von den Männern sein, die mit uns Aposteln zusammen waren während der ganzen Zeit, in der Jesus, der Herr, unter uns gelebt und gewirkt hat – (Lk 1,2; Lk 3,21; Lk 24,51; Joh 15,27)22angefangen von seiner Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Einer von denen, die das alles miterlebt haben, soll mit uns zusammen Zeuge dafür sein, dass Jesus vom Tod auferstanden ist.«23Die Versammelten schlugen zwei Männer vor: Josef, der auch Barsabbas genannt wurde und den Beinamen Justus trug,[7] und Matthias.24Dann beteten sie: »Herr, du kennst die Menschen durch und durch. Zeige uns, welchen von diesen beiden du ausgewählt hast!25Judas hat uns verlassen, um dorthin zu gehen, wohin er gehört. Wer von ihnen soll an seiner Stelle das Apostelamt übernehmen?«26Sie ließen das Los zwischen den beiden entscheiden und es fiel auf Matthias. Darauf wurde er als Zwölfter in den Kreis der Apostel aufgenommen. (Spr 16,33; Lk 1,9)