Lukas 12

Elberfelder Bibel

1 Als sich unterdessen viele Tausende der Volksmenge versammelt hatten, sodass sie einander traten, fing er an, zuerst zu seinen Jüngern zu sagen: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer[1], das heißt vor der Heuchelei[2]. (Mt 16,6; Mt 23,28; Lk 5,1; 1Kor 5,8)2 Es ist aber nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und ⟨nichts⟩ verborgen, was nicht erkannt werden wird; (Lk 8,17)3 deswegen wird alles, was ihr in der Finsternis gesprochen haben werdet, im Licht gehört werden, und was ihr ins Ohr gesprochen haben werdet in den Kammern, wird auf den Dächern ausgerufen werden. (1Tim 5,24)4 Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nichts weiter zu tun vermögen! (Joh 15,15)5 Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Macht[3] hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet! (Jes 8,13)6 Werden nicht fünf Sperlinge für zwei Münzen[4] verkauft? Und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen. (Ps 104,27)7 Aber selbst die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr als viele Sperlinge. (Lk 12,24; Lk 21,18)8 Ich sage euch aber: Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen;9 wer mich aber vor den Menschen verleugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden. (Lk 9,26)10 Und jeder, der ein Wort sagen wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; dem aber, der gegen den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden. (Mt 12,31)11 Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Machthaber[5] führen, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt!12 Denn der Heilige Geist wird euch in jener Stunde lehren, was ihr sagen sollt. (Mt 10,19; Lk 21,12)13 Einer aus der Volksmenge aber sprach zu ihm: Lehrer, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teilt!14 Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich als Richter oder ⟨Erb⟩teiler über euch eingesetzt?15 Er sprach aber zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habsucht! Denn ⟨auch⟩ wenn jemand Überfluss hat, besteht sein Leben nicht aus seiner Habe. (Mk 4,19; 1Tim 6,10)16 Er sagte aber ein Gleichnis zu ihnen und sprach: Das Land eines reichen Menschen trug viel ein.17 Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Denn ich habe nicht, wohin ich meine Früchte einsammeln soll.18 Und er sprach: Dies will ich tun: Ich will meine Scheunen niederreißen und größere bauen und will dahin all mein Korn und meine Güter einsammeln;19 und ich will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter liegen auf viele Jahre. Ruhe aus, iss, trink, sei fröhlich! (Ps 62,11; Spr 18,11; Jer 9,22)20 Gott aber sprach zu ihm: Du Tor! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern[6]. Was du aber bereitet hast, für wen wird es sein? (Ps 39,7; Ps 49,18; Pred 4,8; Jak 4,14)21 So ist, der für sich Schätze sammelt und nicht reich ist im Blick auf Gott. (Hab 2,9; Mt 6,19)22 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für das Leben, was ihr essen, noch für den Leib, was ihr anziehen sollt! (Phil 4,6)23 Das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.24 Betrachtet die Raben, die nicht säen noch ernten, die weder Vorratskammer noch Scheune haben, und Gott ernährt sie. Wie viel seid ihr mehr als die Vögel! (Hi 38,41; Mt 12,12; Lk 12,7)25 Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge[7] eine Elle zusetzen?26 Wenn ihr nun auch das Geringste nicht könnt, warum seid ihr um das Übrige besorgt?27 Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht und spinnen auch nicht. Ich sage euch aber, selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit war nicht bekleidet wie eine von ihnen.28 Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr euch, Kleingläubige!29 Und ihr, trachtet nicht ⟨danach⟩, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe!30 Denn nach diesem allen trachten die Nationen der Welt; euer Vater aber weiß, dass ihr dies benötigt. (Mt 6,8)31 Trachtet jedoch nach seinem Reich[8]! Und dies wird euch hinzugefügt werden. (1Kön 3,13)32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich[9] zu geben. (Jes 41,14; Dan 7,27; Mt 25,34; Lk 6,20; Hebr 12,28)33 Verkauft eure Habe und gebt Almosen; macht euch Beutel, die nicht veralten, einen unvergänglichen Schatz in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht und keine Motte zerstört! (Hag 1,6; Mk 10,21; Lk 11,41; Apg 2,45)34 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.35 Eure Lenden sollen umgürtet und die Lampen brennend sein! (2Mo 12,11; Mt 25,4; Eph 6,14; 1Petr 1,13)36 Und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen mag von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich öffnen.37 Glückselig jene Knechte[10], die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten und sie sich zu Tisch legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen. (Mk 13,37; Joh 13,4; Offb 16,15)38 Und wenn er in der zweiten Wache[11] und wenn er in der dritten Wache kommt und findet sie so – glückselig sind jene! (Mk 13,35)39 Dies aber erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, zu welcher Stunde der Dieb kommen würde, so hätte er gewacht und nicht erlaubt, dass sein Haus durchgraben wurde. (1Thess 5,2)40 Auch ihr, seid bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt in der Stunde, da ihr es nicht meint. (Mt 25,13; Mk 13,33)41 Petrus aber sprach zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis zu uns oder auch zu allen?42 Der Herr aber sprach: Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, den der Herr über seine Dienerschaft setzen wird, um ⟨ihr⟩ die zugemessene Speise zu geben zur ⟨rechten⟩ Zeit? (1Kor 4,2; 1Petr 4,10)43 Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird!44 In Wahrheit sage ich euch, dass er ihn über seine ganze Habe setzen wird. (Mt 25,21)45 Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr lässt sich Zeit mit dem Kommen[12], und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, (Lk 21,34)46 so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil festsetzen bei den Ungläubigen.47 Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn wusste und sich nicht bereitet noch nach seinem Willen getan hat, wird mit vielen ⟨Schlägen⟩ geschlagen werden; (Jak 4,17)48 wer ihn aber nicht wusste, aber getan hat, was der Schläge wert ist, wird mit wenigen geschlagen werden. Jedem aber, dem viel gegeben ist – viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern. (5Mo 25,2; Mt 11,22; Röm 2,12; Jak 3,1; 2Petr 2,21)49 Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, und wie wünschte ich, es wäre schon angezündet!50 Ich habe aber eine Taufe, womit ich getauft werden muss, und wie bin ich bedrängt, bis sie vollbracht ist! (Mk 10,38; Joh 12,27; Joh 19,30)51 Denkt ihr, dass ich gekommen sei, Frieden auf der Erde zu geben? Nein, sage ich euch, sondern vielmehr Entzweiung. (Joh 7,12; Apg 14,2)52 Denn es werden von nun an fünf in einem Haus entzweit sein; drei mit zweien und zwei mit dreien;53 es werden entzweit sein Vater mit Sohn und Sohn mit Vater, Mutter mit der Tochter und Tochter mit der Mutter, Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter und Schwiegertochter mit der Schwiegermutter. (Mt 16,1; Mk 13,12)54 Er sprach aber auch zu den Volksmengen: Wenn ihr eine Wolke von Westen aufsteigen seht, so sagt ihr sogleich: Ein Regenguss kommt. Und es geschieht so.55 Und wenn ⟨ihr⟩ den Südwind wehen ⟨seht⟩, so sagt ihr: Es wird Hitze geben. Und es geschieht.56 Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu beurteilen. Wie aber kommt es, dass ihr diese Zeit nicht zu beurteilen wisst? (Mt 5,25)57 Warum richtet ihr aber auch von euch selbst aus nicht, was recht ist?58 Denn wenn du mit deinem Gegner vor die Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Weg Mühe, von ihm loszukommen, damit er dich nicht etwa zu dem Richter hinschleppt; und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener überliefern und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfen.59 Ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch die letzte Münze[13] bezahlt hast.

Lukas 12

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Inzwischen waren Tausende von Menschen zusammengekommen, so viele, dass sie einander auf die Füße traten. Jesus wandte sich zuerst seinen Jüngern zu, den Männern und Frauen;[1] er sagte zu ihnen: »Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer – ich meine: Lasst euch nicht von ihrer Scheinheiligkeit anstecken! (Mt 10,26; Mk 8,15)2 Was verhüllt ist, wird offenbar werden, und was niemand weiß, wird allen bekannt werden. (Lk 8,17)3 Deshalb lasst auch ihr euch warnen: Was ihr in der Dunkelheit gesagt habt, werden alle am hellen Tag zu hören bekommen. Was ihr jemand hinter verschlossener Tür ins Ohr geflüstert habt, wird laut in der Öffentlichkeit ausgerufen werden.«4 »Euch, meinen Freunden, den Männern und Frauen, sage ich: Fürchtet euch nicht vor Menschen! Sie können nur den Leib töten, aber darüber hinaus können sie euch nichts anhaben. (Mt 10,28; Mt 12,32)5 Ich will euch sagen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nicht nur töten kann, sondern auch noch die Macht hat, euch ins ewige Verderben zu schicken. Ja, ich sage euch, den sollt ihr fürchten! (Hebr 10,31)6 Kauft man nicht fünf Spatzen für zwei Groschen? Und doch kümmert sich Gott um jeden Einzelnen von ihnen.7 Doch bei euch ist sogar jedes Haar auf dem Kopf gezählt. Habt keine Angst: Ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Schwarm Spatzen! (Lk 21,18)8 Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn am Gerichtstag bekennen vor den Engeln Gottes.9 Wer mich aber vor den Menschen nicht kennen will, den wird auch der Menschensohn nicht kennen am Gerichtstag vor den Engeln Gottes. (Lk 9,26)10 Wer den Menschensohn beschimpft, kann Vergebung finden. Wer aber den Heiligen Geist beleidigt, wird keine Vergebung finden.[2] (Mk 3,28)11 Wenn sie euch vor die Synagogengerichte schleppen und vor andere Richter und Machthaber, dann macht euch keine Sorgen darüber, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. (Mt 10,19; Mk 13,11; Lk 21,14; Apg 4,8)12 Denn der Heilige Geist wird euch in dem Augenblick eingeben, was ihr sagen müsst.«13 Ein Mann in der Menge wandte sich an Jesus: »Lehrer, sag doch meinem Bruder, er soll mit mir das Erbe teilen, das unser Vater uns hinterlassen hat!«[3]14 Jesus antwortete ihm: »Freund, ich bin nicht zum Richter für eure Erbstreitigkeiten bestellt!«15 Dann sagte er zu allen: »Gebt acht! Hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn der Mensch gewinnt sein Leben nicht aus seinem Besitz, auch wenn der noch so groß ist.« (Lk 18,22; 1Tim 6,9)16 Jesus erzählte ihnen dazu eine Geschichte: »Ein reicher Grundbesitzer hatte eine besonders gute Ernte gehabt.17 ›Was soll ich jetzt tun?‹, überlegte er. ›Ich weiß gar nicht, wo ich das alles unterbringen soll!18 Ich hab’s‹, sagte er, ›ich reiße meine Scheunen ab und baue größere! Dann kann ich das ganze Getreide und alle meine Vorräte dort unterbringen19 und kann zu mir selbst sagen: Gut gemacht! Jetzt bist du auf viele Jahre versorgt. Gönne dir Ruhe, iss und trink nach Herzenslust und genieße das Leben!‹ (Ps 49,21; Sir 11,19)20 Aber Gott sagte zu ihm: ›Du Narr, noch in dieser Nacht werde ich dein Leben von dir zurückfordern! Wem gehört dann dein Besitz?‹« (Weis 15,8)21 Und Jesus schloss: »So steht es mit allen, die für sich selber Besitz aufhäufen, aber bei Gott nichts besitzen.« (Lk 12,33)22 Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern, den Männern und Frauen:[4] »Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euer Leben, ob ihr etwas zu essen habt, und um euren Leib, ob ihr etwas anzuziehen habt! (Mt 6,25; Lk 11,3)23 Das Leben ist mehr als Essen und Trinken, und der Leib ist mehr als die Kleidung!24 Seht euch die Raben an! Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben weder Scheune noch Vorratskammer. Aber Gott sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel mehr wert als die Vögel! (Ps 147,9)25 Wer von euch kann durch Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag verlängern?26 Wenn ihr nicht einmal so eine Kleinigkeit zustande bringt, warum quält ihr euch dann mit Sorgen um all die anderen Dinge?27 Seht euch die Blumen auf den Feldern an, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht und machen sich keine Kleider, doch ich sage euch: Nicht einmal Salomo bei all seinem Reichtum war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen. (1Kön 10,1)28 Wenn Gott sogar die Feldblumen so ausstattet, die heute blühen und morgen verbrannt werden, dann wird er sich erst recht um euch kümmern. Habt doch mehr Vertrauen! (Mt 14,31)29 Zerbrecht euch also nicht den Kopf darüber, was ihr essen und trinken werdet.30 Mit alldem plagen sich Menschen, die Gott nicht kennen.[5] Euer Vater weiß, was ihr braucht.31 Sorgt euch nur darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt, dann wird er euch schon mit dem anderen versorgen.32 Sei ohne Angst, du kleine Herde! Euer Vater ist entschlossen, euch seine neue Welt[6] zu schenken!« (Jes 41,14; Lk 22,29)33 »Verkauft euren Besitz und schenkt das Geld den Armen! Verschafft euch Geldbeutel, die kein Loch bekommen, und sammelt Reichtümer bei Gott, die euch nicht zwischen den Fingern zerrinnen und nicht von Dieben gestohlen und von Motten zerfressen werden. (Mt 6,19; Lk 11,41; Lk 18,22; Apg 2,45; Apg 4,32)34 Denn euer Herz wird immer dort sein, wo ihr eure Schätze habt.«35 »Haltet euch bereit[7] und lasst eure Lampen nicht verlöschen! (Mt 24,43; Mt 25,1)36 Seid wie Diener und Dienerinnen,[8] die auf ihren Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist. Wenn er dann spät zurückkommt und an die Tür klopft, können sie ihm sofort aufmachen. (Offb 3,20)37 Sie dürfen sich freuen, wenn der Herr sie bei seiner Ankunft wach und dienstbereit findet. Ich versichere euch: Er wird sich die Schürze umbinden, sie zu Tisch bitten und sie selber bedienen.38 Vielleicht kommt er erst um Mitternacht oder sogar noch später. Freude ohne Ende ist ihnen gewiss, wenn er sie dann wachend antrifft!39 Macht euch das eine klar: Wenn ein Hausherr im Voraus wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, würde er den Einbruch verhindern. (Mt 24,43; Mt 25,13)40 So müsst auch ihr jederzeit bereit sein; denn der Menschensohn wird zu einer Stunde kommen, wenn ihr es nicht erwartet.«41 Petrus fragte: »Herr, bezieht sich der Vergleich mit dem Hausherrn auf alle oder nur auf uns Apostel?«[9] (Mt 24,45)42 Der Herr antwortete: »Wer ist denn wohl der treue und kluge Verwalter, dem sein Herr den Auftrag geben wird, die Dienerschaft zu beaufsichtigen und jedem pünktlich die Tagesration auszuteilen? (Lk 16,10; Lk 19,17)43 Er darf sich freuen, wenn sein Herr zurückkehrt und ihn bei seiner Arbeit findet.44 Ich versichere euch: Sein Herr wird ihm die Verantwortung für alle seine Güter übertragen.45 Wenn er sich aber sagt: ›So bald kommt mein Herr nicht zurück‹, und anfängt, die Diener und Dienerinnen zu schlagen, üppig zu essen und sich zu betrinken,46 dann wird sein Herr an einem Tag und zu einer Stunde zurückkehren, wenn er überhaupt nicht damit rechnet. Er wird ihn in Stücke hauen und ihn dorthin bringen lassen, wo die Treulosen ihre Strafe verbüßen. (Offb 21,8)47 Der Diener, der die Anweisungen seines Herrn kennt und sie nicht bereitwillig befolgt, wird hart bestraft. (Jak 4,17)48 Ein Diener, der den Willen seines Herrn nicht kennt und etwas tut, wofür er Strafe verdient hätte, wird besser davonkommen. Wem viel gegeben worden ist, von dem wird auch viel verlangt. Je mehr einem Menschen anvertraut wird, desto mehr wird von ihm gefordert.«49 »Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer zu entzünden, und ich wollte, es stünde schon in hellen Flammen. (Mt 10,34)50 Aber ich muss noch eine Taufe auf mich nehmen[10] – hätte ich sie doch schon hinter mir! (Mk 10,38)51 Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden in die Welt zu bringen? Nein, nicht Frieden, sage ich euch, sondern Entzweiung. (Lk 2,14)52 Denn so wird es von nun an zugehen: Wenn fünf Menschen in einer Familie zusammenleben, werden drei gegen zwei stehen und zwei gegen drei. (Lk 14,26; Lk 21,16)53 Der Vater wird gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater. Die Mutter wird gegen die Tochter sein und die Tochter gegen die Mutter. Die Schwiegermutter wird gegen die Schwiegertochter sein und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.« (Mi 7,6)54 Jesus wandte sich wieder der Volksmenge zu und sagte: »Wenn ihr eine Wolke im Westen aufsteigen seht, sagt ihr gleich: ›Es wird regnen‹, und dann regnet es auch. (Mt 5,25; Mt 16,2)55 Wenn ihr merkt, dass Südwind weht, sagt ihr: ›Es wird heiß werden‹, und so geschieht es auch.56 Ihr Scheinheiligen! Das Aussehen von Himmel und Erde könnt ihr beurteilen und schließt daraus, wie das Wetter wird. Warum versteht ihr dann nicht, was die Ereignisse dieser Zeit ankündigen?57 Könnt ihr denn nicht von selbst erkennen, worauf es jetzt ankommt?58 Es ist, wie wenn du von deinem Gläubiger vor Gericht geschleppt wirst. Dann gibst du dir doch auch Mühe, die Sache mit ihm in Ordnung zu bringen, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist. Wenn du erst einmal vor Gericht stehst, wird dich der Richter dem Gefängniswärter übergeben, und der bringt dich ins Gefängnis. (Mt 18,34)59 Ich sage dir: Dort kommst du erst wieder heraus, wenn du deine Schuld bis auf den letzten Pfennig bezahlt hast!«

Lukas 12

Neue Genfer Übersetzung

1 Inzwischen waren die Menschen zu Tausenden herbeigeströmt; das Gedränge war so groß, dass sie sich gegenseitig auf die Füße traten. Jesus wandte sich zunächst an seine Jünger; er sagte: »Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer – vor der Heuchelei! (Mt 10,26; Mt 12,32)2 Nichts, was verborgen ist, bleibt verborgen; alles wird ans Licht kommen. Und nichts, was geheim ist, bleibt geheim; alles wird bekannt gemacht werden.3 Darum: Was ihr im Dunkeln sagt, wird am hellen Tag zu hören sein, und was ihr jemand hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, wird in aller Öffentlichkeit[1] verkündet werden.4 Meine Freunde, ich sage euch: Fürchtet euch nicht vor denen, die euch das irdische Leben nehmen können[2]; sie können euch darüber hinaus nichts anhaben.5 Ich will euch sagen[3], wen ihr fürchten müsst: Fürchtet den, der nicht nur töten kann, sondern auch die Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch: Ihn müsst ihr fürchten!6 Denkt doch einmal an die Spatzen! Fünf Spatzen kosten nicht mehr als zwei Groschen, und doch vergisst Gott keinen einzigen von ihnen.7 Und bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Seid darum ohne Furcht! Ihr seid mehr wert als eine noch so große Menge Spatzen.8 Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen.9 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden.10 Wer etwas gegen den Menschensohn sagt, dem kann vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden.11 Wenn man euch in den Synagogen vor Gericht stellt[4] oder euch vor die Behörden und die Machthaber führt, dann macht euch keine Sorgen, wie[5] ihr euch verteidigen und was ihr sagen sollt.12 Denn wenn es soweit ist, wird euch der Heilige Geist zeigen[6], was ihr sagen müsst.«13 Einer aus der Menge bat Jesus: »Meister, sag doch meinem Bruder, er soll das väterliche Erbe mit mir teilen!«14 Jesus entgegnete ihm: »Lieber Mann, wer hat mich denn zum Richter über euch eingesetzt oder zum Vermittler in euren Erbangelegenheiten?«15 Dann wandte er sich an alle und sagte: »Nehmt euch in Acht! Hütet euch vor aller Habgier! Denn das Leben eines Menschen hängt nicht von seinem Wohlstand ab[7]16 Jesus erzählte den Leuten dazu ein Gleichnis: »Die Felder eines reichen Mannes hatten einen guten Ertrag gebracht.17 Der Mann überlegte hin und her: ›Was soll ich tun? Ich weiß ja gar nicht, wohin mit meiner Ernte.‹18 Schließlich sagte er: ›Ich weiß, was ich mache! Ich reiße meine Scheunen ab und baue größere. Dort kann ich mein ganzes Getreide und alle meine Vorräte unterbringen.19 Und dann werde ich zu mir selbst sagen: Du hast es geschafft! Du[8] hast einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Gönne dir jetzt Ruhe, iss und trink und genieße das Leben!‹20 Da sagte Gott zu ihm: ›Du törichter Mensch! Noch in dieser Nacht wird dein Leben[9] von dir zurückgefordert werden. Wem wird dann das gehören, was du dir angehäuft hast?‹«21 Jesus schloss, indem er sagte: »So geht es dem, der nur auf seinen Gewinn aus ist und der nicht reich ist in Gott[10]22 Mt 6,25-34.19-21 Dann wandte sich Jesus wieder an seine Jünger und fuhr fort: »Deshalb sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um die Nahrung, die ihr zum Leben, und um die Kleidung, die ihr für euren Körper braucht.23 Denn das Leben ist wichtiger als die Nahrung, und der Körper ist wichtiger als die Kleidung.24 Seht euch die Raben an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben weder Vorratskammern noch Scheunen, und Gott ernährt sie doch. Und ihr seid doch viel mehr wert als die Vögel!25 Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben auch nur um eine Stunde verlängern[11]?26 Wenn ihr also nicht einmal so etwas Geringfügiges fertigbringt, warum macht ihr euch dann Sorgen um all das Übrige?27 Und seht euch die Lilien an! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen und zu weben.[12] Und doch sage ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen.28 Wenn Gott die Blumen auf dem Feld, die heute blühen und morgen ins Feuer geworfen werden[13], so herrlich kleidet, wie viel mehr wird er sich dann um euch kümmern, ihr Kleingläubigen!29 Lasst euch nicht von der Sorge um Essen und Trinken umtreiben und in Unruhe versetzen!30 Denn um diese Dinge geht es den Heiden, den Menschen dieser Welt. Euer Vater aber weiß, dass ihr das alles braucht.31 Es soll euch vielmehr um sein Reich gehen, dann wird euch das Übrige dazugegeben.32 Du brauchst dich nicht zu fürchten, kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch sein Reich zu geben.33 Verkauft euren Besitz und gebt das Geld den Armen! Schafft euch Geldbeutel an, die nicht löchrig werden[14] und legt euch einen unerschöpflichen Reichtum im Himmel an, wo kein Dieb ihn findet[15] und keine Motten ihn fressen.34 Denn wo euer Reichtum ist, da wird auch euer Herz sein.«35 »Haltet euch bereit[16] und sorgt dafür, dass eure Lampen brennen!36 Seid wie Diener[17], deren Herr auf einem Fest[18] ist und die auf seine Rückkehr warten, damit sie ihm sofort aufmachen können, wenn er kommt und an die Tür klopft.37 Glücklich zu preisen sind die Diener, die der Herr wach und bereit findet, wenn er kommt. Ich sage euch: Er wird sich einen Schurz umbinden[19] und sie zu Tisch bitten, und er selbst wird sie bedienen.38 Vielleicht kommt er spät in der Nacht oder sogar erst gegen Morgen[20]. Wenn er sie dann bereit findet – wie glücklich sind sie da zu preisen!«39 »Ihr könnt gewiss sein: Ein Hausherr, der wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, würde[21] nicht zulassen, dass in sein Haus eingebrochen wird. (Mt 24,43)40 So sollt auch ihr ständig bereit sein; denn der Menschensohn kommt zu einem Zeitpunkt, an dem ihr nicht damit rechnet.«41 Petrus fragte: »Herr, meinst du mit diesem Vergleich nur uns oder auch alle anderen?« (Mt 24,45)42 Darauf sagte der Herr Folgendes: »Woran erkennt man denn einen treuen und klugen Verwalter? Angenommen, ein Herr überträgt einem seiner Diener die Verantwortung, der ganzen Dienerschaft zur gegebenen Zeit das Essen zuzuteilen.43 Wenn nun sein Herr kommt und ihn bei der Arbeit findet – wie glücklich ist da der Diener zu preisen!44 Ich sage euch: Der Herr wird ihm die Verantwortung für seinen ganzen Besitz übertragen.45 Wenn jener Diener sich aber sagt: ›Mein Herr kommt noch lange nicht!‹ und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen, während er selbst schwelgt und prasst und sich volltrinkt,46 dann wird sein Herr an einem Tag kommen, an dem er ihn nicht erwartet, und zu einem Zeitpunkt, an dem er es nicht vermutet[22]. Er wird den Diener in Stücke hauen lassen und ihm dasselbe Los bereiten wie den Ungläubigen[23]47 »Der Diener, der den Willen seines Herrn kennt und sich nicht auf sein Kommen vorbereitet[24] und nicht tut, was sein Herr will, wird hart bestraft werden.48 Wer hingegen den Willen seines Herrn nicht kennt und etwas tut, was Strafe verdient, wird weniger hart bestraft werden.[25] Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel gefordert, und wem viel anvertraut wurde, von dem wird umso mehr verlangt.«49 »Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer anzuzünden; ich wünschte, es würde schon brennen! (Mt 10,34)50 Aber vor mir steht eine Taufe, mit der ich noch getauft werden muss, und wie schwer ist mir das Herz, bis sie vollzogen ist!51 Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Entzweiung.52 Von jetzt an wird es so sein: Wenn fünf Menschen unter einem Dach leben, werden[26] sich drei gegen zwei stellen und zwei gegen drei.53 Der Vater wird sich gegen den Sohn stellen und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.«54 Jesus wandte sich an die Volksmenge und sagte: »Wenn im Westen eine Wolke aufsteigt, sagt ihr sofort: ›Es gibt Regen.‹ Und so kommt es dann auch. (Mt 5,25; Mt 16,1)55 Und wenn der Südwind weht, sagt ihr: ›Es wird heiß.‹ Und auch das trifft ein.56 Ihr Heuchler! Ihr beobachtet die Erde und den Himmel und könnt so das Wetter beurteilen.[27] Wieso könnt ihr dann nicht die gegenwärtige Zeit beurteilen?57 Warum macht ihr euch nicht selbst klar, was vor Gott richtig ist?58 Wenn du jemand eine Schuld zu bezahlen hast und er mit dir vor Gericht geht[28], dann gib dir alle Mühe, dich noch unterwegs mit ihm zu einigen; sonst schleppt er dich vor den Richter, und der Richter übergibt dich dem Vollzugsbeamten, und der Vollzugsbeamte wirft dich ins Gefängnis.59 Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bevor du alles bis auf den letzten Heller bezahlt hast.«

Lukas 12

Neue evangelistische Übersetzung

1 Inzwischen waren Tausende von Menschen herbeigeströmt, sodass sie ‹im Gedränge› einander ‹auf die Füße› traten. Jesus wandte sich zunächst an seine Jünger und sagte: "Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor Heuchelei!2 Aber nichts bleibt verdeckt, alles kommt ans Licht. Was jetzt verborgen ist, wird öffentlich bekannt.3 Deshalb wird alles, was ihr im Dunkeln sagt, am hellen Tag zu hören sein; und was ihr hinter verschlossenen Türen flüstert, ruft man von Dachterrassen aus.4 Meine Freunde, ich sage euch: Habt keine Angst vor denen, die nur den Leib töten, euch darüber hinaus aber nichts anhaben können.5 Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten müsst: Fürchtet den, der euch nach dem Töten auch noch in die Hölle werfen kann. Ja, das sage ich euch: Den müsst ihr fürchten!6 Ihr wisst doch, dass fünf Spatzen für zwei Cent[1] verkauft werden. Doch nicht einer davon ist von Gott vergessen.7 Und selbst die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt. Habt also keine Angst! Ihr seid doch mehr wert als ganze Schwärme von Spatzen.8 Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir, dem Menschensohn, bekennt, zu dem werde auch ich mich vor den Engeln Gottes bekennen.9 Wer mich aber vor den Menschen nicht kennen will, den wird man auch vor den Engeln Gottes nicht kennen.10 Wer etwas gegen den Menschensohn sagt, dem kann vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden.11 Wenn sie euch vor die Synagogengerichte zerren oder euch bei den Behörden und Machthabern anzeigen, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt.12 Der Heilige Geist wird euch in jenem Moment eingeben, was ihr sagen könnt."13 "Rabbi", wandte sich einer aus der Menge an Jesus, "sag meinem Bruder doch, er soll das Erbe mit mir teilen!"14 "Lieber Mann", erwiderte Jesus, "wer hat mich denn als Richter für eure Erbstreitigkeiten eingesetzt?"15 Dann sagte er zu allen: "Passt auf, und nehmt euch vor jeder Art von Habsucht in Acht! Denn auch wenn einer noch so viel besitzt, kann er sich Leben nicht kaufen."16 Dann erzählte er ihnen ein Gleichnis: "Ein reicher Bauer hatte eine gute Ernte zu erwarten.17 Er überlegte hin und her: 'Was kann ich tun? Ich weiß gar nicht, wo ich das alles unterbringen soll.'18 Dann entschloss er sich: 'Ich werde meine Scheunen niederreißen und größere bauen. Dort werde ich mein ganzes Getreide und alle meine anderen Vorräte unterbringen können.19 Und dann werde ich mir sagen, so, jetzt hast du es geschafft! Du bist auf viele Jahre versorgt. Ruh dich aus, iss und trink und genieße das Leben!'20 Da sagte Gott zu ihm: 'Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man das Leben von dir fordern! Wem gehört dann alles, was du dir aufgehäuft hast?'21 – So geht es jedem, der nur auf seinen Gewinn aus ist und nicht reich ist in Gott."22 Dann wandte sich Jesus wieder an seine Jünger: "Deshalb sage ich euch: Sorgt euch nicht um das Essen, das ihr zum Leben, und die Kleidung, die ihr für den Körper braucht.23 Das Leben ist doch wichtiger als das Essen und der Körper wichtiger als die Kleidung.24 Schaut euch die Raben an! Sie säen nicht, sie ernten nicht und haben weder Speicher noch Scheune. Gott ernährt sie. Und ihr? Ihr seid doch viel mehr wert als die Vögel!25 Wer von euch kann sich denn durch Sorgen das Leben auch nur um einen Tag[2] verlängern?26 Wenn ihr also nicht einmal solch eine Kleinigkeit zustande bringt, warum macht ihr euch dann Sorgen um all das andere?27 Seht euch die Wiesenblumen an, wie sie ohne Anstrengung wachsen und ohne sich Kleider zu nähen. Ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen.28 Wenn Gott sogar das wilde Gras, das heute steht und morgen in den Backofen gesteckt wird, so schön schmückt, wie viel mehr wird er sich dann um euch kümmern, ihr Kleingläubigen!29 Lasst euch doch nicht von der Sorge um Essen oder Trinken in Unruhe versetzen.30 Denn damit plagen sich die Menschen dieser Welt herum. Euer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht!31 Euch soll es vielmehr um das Reich Gottes gehen, dann wird er euch das andere dazugeben.32 Hab also keine Angst, du kleine Herde! Euer Vater hat Freude daran, euch sein Reich anzuvertrauen.33 Verkauft euren Besitz und gebt das Geld für die Armen. Und macht euch Geldbeutel, die keine Löcher bekommen; legt euch einen unvergänglichen Schatz im Himmel an, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn zerfrisst.34 Denn euer Herz wird immer dort sein, wo ihr euren Schatz habt."35 "Haltet euch bereit, und sorgt dafür, dass eure Lampen brennen.36 Ihr müsst wie Diener sein, die auf ihren Herrn warten, der auf der Hochzeit ist. Wenn er dann zurückkommt und an die Tür klopft, können sie ihm sofort aufmachen.37 Sie dürfen sich freuen, wenn der Herr sie bei seiner Ankunft wach und dienstbereit findet. Ich versichere euch: Er wird sich die Schürze umbinden, sie zu Tisch bitten und sie selbst bedienen.38 Vielleicht kommt er spät in der Nacht oder sogar erst am frühen Morgen. Sie dürfen sich jedenfalls freuen, wenn er sie bereit findet.39 Und das ist doch klar: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welchem Zeitpunkt der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass in sein Haus eingebrochen wird.40 So müsst auch ihr bereit sein, denn der Menschensohn wird dann kommen, wenn ihr es gerade nicht erwartet."41 "Herr", fragte Petrus, "meinst du mit diesem Gleichnis uns oder auch alle anderen?"42 Der Herr aber sagte: "Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, dem sein Herr die Verantwortung überträgt, der ganzen Dienerschaft zur rechten Zeit das Essen zuzuteilen?43 Wenn nun sein Herr kommt und ihn bei dieser Arbeit findet – wie sehr darf sich dieser Diener dann freuen!44 Ich versichere euch: Sein Herr wird ihm die Verantwortung über seine ganze Habe übertragen.45 Wenn jener Diener aber denkt: 'Mein Herr kommt noch lange nicht!' und anfängt, die Dienerschaft zu schikanieren, während er sich selbst üppige Mahlzeiten gönnt und sich betrinkt,46 dann wird sein Herr an einem Tag zurückkommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht vermutet. Er wird diesen Diener hart bestrafen und ihm dasselbe Los bereiten wie den Ungläubigen.47 Und jeder Diener, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darauf einstellt, geschweige denn tut, was sein Herr will, wird hart bestraft werden.48 Wer ihn dagegen nicht kennt und etwas tut, wofür er Strafe verdient hätte, wird mit einer leichteren Strafe davonkommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel gefordert werden, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr verlangen."49 "Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen, und ich wünschte, es würde schon brennen.50 Aber mir steht noch eine Taufe bevor, und ich bin sehr bedrückt, bis sie vollzogen ist.51 Denkt ihr vielleicht, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Entzweiung.52 Denn von jetzt an wird es so sein: Wenn fünf Menschen in einem Haus wohnen, werden sich drei gegen zwei stellen und zwei gegen drei.53 Der Vater wird gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter; die Schwiegermutter wird gegen die Schwiegertochter sein und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter."54 Jesus wandte sich wieder an die Menschenmenge und sagte: "Wenn ihr im Westen eine Wolke aufsteigen seht, sagt ihr gleich: 'Es gibt Regen', und dann regnet es auch.55 Und wenn ihr merkt, dass der Südwind weht, sagt ihr: 'Es wird Hitze geben', und so kommt es dann auch.56 Ihr Heuchler! Das Aussehen von Himmel und Erde könnt ihr richtig einschätzen. Wieso könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht beurteilen?57 Warum könnt ihr nicht selbst entscheiden, was ‹vor Gott› recht ist?58 Wenn du mit deinem Gegner auf dem Weg zur Behörde bist, dann gib dir unterwegs alle Mühe, dich mit ihm zu einigen, damit er dich nicht vor den Richter schleppt. Denn dort wirst du womöglich verurteilt, dem Gerichtsdiener übergeben und ins Gefängnis geworfen.59 Ich sage dir, du kommst dort erst wieder heraus, wenn du den letzten Cent[3] bezahlt hast."