1Als Jesus dies gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Kidron, wo ein Garten war, in den er hineinging, er und seine Jünger. (2Sam 15,23; Mt 26,30)2Aber auch Judas, der ihn überlieferte, wusste den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammen war. (Mk 3,19; Joh 6,71; Joh 8,1)3Als nun Judas die Schar[1] und von den Hohen Priestern und Pharisäern Diener genommen hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen. (Mt 26,46)4Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? (Joh 13,1)5Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazoräer[2]. Er spricht zu ihnen: Ich bin ⟨es⟩! Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. (Mt 2,23; Joh 6,20; Joh 19,19; Apg 1,16)6Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin ⟨es⟩!, wichen sie zurück und fielen zu Boden. (Ps 27,2)7Da fragte er sie wieder: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus, den Nazoräer[3].8Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr nun mich sucht, so lasst diese gehen!9Damit das Wort erfüllt wurde, das er sprach: Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren. (Joh 6,39)10Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht[4] des Hohen Priesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus. (Joh 18,26)11Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken? (Mt 26,39; Mt 26,57; Mk 14,53; Lk 22,54)
Verhör durch Hannas – Verleugnung durch Petrus
12Die Schar nun und der Oberst[5] und die Diener der Juden nahmen Jesus und banden ihn;13und sie führten ihn zuerst hin zu Hannas, denn er war Schwiegervater des Kaiphas, der jenes Jahr Hoher Priester war. (Joh 11,49; Apg 4,6)14Kaiphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es sei nützlich, dass ein Mensch für das Volk sterbe. (Joh 11,50)15Simon Petrus aber folgte Jesus und ein anderer Jünger. Dieser Jünger aber war dem Hohen Priester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Hof des Hohen Priesters. (Joh 20,2)16Petrus aber stand an der Tür draußen. Da ging der andere Jünger, der dem Hohen Priester bekannt war, hinaus und sprach mit der Türhüterin und führte Petrus hinein.17Da spricht die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist nicht auch du ⟨einer⟩ von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin es nicht.18Es standen aber die Knechte[6] und die Diener da, die ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich; Petrus aber stand auch bei ihnen und wärmte sich.19Der Hohe Priester nun fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.20Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich zu der Welt geredet; ich habe allezeit in der Synagoge und in dem Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet. (Joh 7,14)21Was fragst du mich? Frage die, welche gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe.22Als er aber dies sagte, gab einer der Diener, der dabeistand, Jesus einen Schlag ⟨ins Gesicht⟩ und sagte: Antwortest du so dem Hohen Priester? (Joh 19,3; Apg 23,2)23Jesus antwortete ihm: Wenn ich schlecht geredet habe, so gib Zeugnis von dem Schlechten! Wenn aber recht, was schlägst du mich? (1Petr 2,23)24Hannas nun sandte ihn gebunden zu Kaiphas, dem Hohen Priester.25Simon Petrus aber stand da und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist nicht auch du ⟨einer⟩ von seinen Jüngern? Er leugnete und sprach: Ich bin es nicht.26Es spricht einer von den Knechten[7] des Hohen Priesters, der ein Verwandter dessen war, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht in dem Garten bei ihm? (Joh 18,10)27Da leugnete Petrus wieder; und gleich darauf krähte der Hahn. (Mt 27,2; Mk 15,1; Lk 23,1; Joh 13,38)
Verhör durch Pilatus
28Sie führen nun Jesus von Kaiphas in das Prätorium[8]; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, damit sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah⟨mahl⟩ essen ⟨konnten⟩. (2Chr 30,18)29Pilatus[9] ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?30Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, würden wir ihn dir nicht überliefert haben.31Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten; (Joh 19,6; Apg 18,15)32damit das Wort Jesu erfüllt wurde, das er sprach, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte. (Joh 12,33)33Pilatus ging nun wieder hinein in das Prätorium und rief Jesus und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden? (Joh 19,19)34Jesus antwortete: Sagst du dies von dir selbst aus, oder haben dir andere von mir gesagt?35Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohen Priester haben dich mir überliefert. Was hast du getan? (Joh 19,11; Apg 4,26)36Jesus antwortete: Mein Reich[10] ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich[11] von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich[12] nicht von hier. (Lk 17,20; Joh 6,15)37Da sprach Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. (Joh 8,47; Joh 12,13; 1Tim 6,13; Offb 1,5)38Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und spricht zu ihnen: Ich finde keinerlei Schuld an ihm. (Joh 7,18)39Es ist aber ein Brauch bei euch, dass ich euch an dem Passah einen losgebe. Wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden losgebe?40Da schrien sie wieder[13] alle und sagten: Nicht diesen, sondern den Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber. (Mt 27,26; Mk 15,15; Apg 3,13)
Johannes 18
Gute Nachricht Bibel 2018
Jesus wird verhaftet
1Nachdem Jesus dies gesagt hatte, brach er mit seinen Jüngern auf. Sie überquerten den Kidronbach. Auf der anderen Seite befand sich ein Garten, und Jesus ging mit seinen Jüngern hinein. (Mt 26,47; Mk 14,32; Mk 14,43; Lk 22,39; Lk 22,47)2Der Verräter Judas kannte diesen Ort gut, denn Jesus war dort oft mit seinen Jüngern zusammen gewesen. (Joh 12,4)3Er nahm also die Soldaten der römischen Besatzung[1] und einige Gerichtspolizisten, die von den führenden Priestern und den Pharisäern mitgeschickt wurden, und kam dorthin. Die Männer waren bewaffnet und trugen Fackeln und Laternen.4Im vollen Wissen um alles, was nun mit ihm geschehen würde, ging Jesus hinaus aus dem Garten, ihnen entgegen, und fragte sie: »Wen sucht ihr?«5»Jesus von Nazaret!«,[2] antworteten sie. »Ich bin es!«,[3] sagte Jesus. Der Verräter Judas stand bei ihnen.6Als Jesus zu ihnen sagte: »Ich bin es«, wichen sie zurück und fielen zu Boden.7Jesus fragte sie noch einmal: »Wen sucht ihr?« »Jesus von Nazaret!«, antworteten sie.8»Ich habe euch gesagt, ich bin es«, sagte Jesus. »Wenn ihr also mich sucht, dann lasst diese hier gehen.«9So bestätigte sich, was Jesus früher gesagt hatte: »Von denen, die du mir gegeben hast, Vater, habe ich keinen verloren.« (Joh 6,39)10Simon Petrus hatte ein Schwert. Er zog es, holte gegen den Bevollmächtigten des Obersten Priesters aus und schlug ihm das rechte Ohr ab. Der Bevollmächtigte hieß Malchus. (Lk 22,36; Lk 22,38)11Jesus sagte zu Petrus: »Steck dein Schwert weg! Diesen Kelch[4] hat mein Vater für mich bestimmt. Muss ich ihn dann nicht trinken?« (Mk 10,38; Mk 14,36; Joh 12,27)
Jesus wird Hannas vorgeführt
12Die römischen Soldaten mit ihrem Kommandanten und die Gerichtspolizisten verhafteten Jesus, fesselten ihn (Mt 26,57; Mk 14,53; Lk 22,54)13und brachten ihn zuerst zu Hannas. Hannas war der Schwiegervater von Kajaphas, der in jenem Jahr das Amt des Obersten Priesters ausübte. (Lk 3,2; Joh 18,24)14Kajaphas war es, der den Ratsmitgliedern[5] klargemacht hatte, dass es von Vorteil sei, wenn ein Einziger für das ganze Volk sterbe. (Joh 11,49)
Petrus verleugnet Jesus
15Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Der andere Jünger war mit dem Obersten Priester gut bekannt, deshalb konnte er mit Jesus bis in den Innenhof des Hauses gehen. (Mt 26,69; Mk 14,54; Mk 14,66; Lk 22,55)16Petrus blieb draußen am Tor stehen. Der andere Jünger, der Bekannte des Obersten Priesters, kam wieder zurück, verhandelte mit der Pförtnerin und nahm dann Petrus mit hinein.17Die Pförtnerin fragte Petrus: »Bist du nicht auch ein Jünger von diesem Menschen?« »Nein, das bin ich nicht«, antwortete Petrus.18Es war kalt. Die Diener des Obersten Priesters und die Gerichtspolizisten hatten deshalb einen Stoß Holzkohlen angezündet, standen um das Feuer herum und wärmten sich. Petrus ging hin, stellte sich zu ihnen und wärmte sich auch.
Hannas verhört Jesus
19Der Oberste Priester fragte Jesus nach seinen Jüngern und nach seiner Lehre.20Jesus antwortete: »Ich habe immer offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe in den Synagogen und im Tempel gelehrt, wo sich alle Juden treffen, und habe niemals etwas im Geheimen gesagt. (Mt 4,23; Mk 14,49; Joh 6,59; Apg 26,26)21Warum fragst du dann mich? Frag doch die Leute, die meine Worte gehört haben! Sie wissen es.«22Als Jesus das sagte, schlug ihn einer der Gerichtspolizisten ins Gesicht und sagte: »Wie kannst du es wagen, so mit dem Obersten Priester zu sprechen?« (Joh 19,3; Apg 23,2)23Jesus erwiderte ihm: »Wenn ich etwas Unrechtes gesagt habe, dann weise es mir nach! Bin ich aber im Recht, warum schlägst du mich?«24Hannas schickte darauf Jesus in Fesseln zum Obersten Priester Kajaphas.
Petrus verleugnet Jesus noch einmal
25Simon Petrus stand noch immer beim Feuer und wärmte sich. Da sagten die anderen zu ihm: »Bist du nicht auch einer von seinen Jüngern?« Petrus erwiderte: »Nein, ich bin es nicht!« (Mt 26,71; Mk 14,69; Lk 22,58)26Ein Diener des Obersten Priesters, ein Verwandter des Mannes, dem Petrus das Ohr abgeschlagen hatte, sagte: »Ich habe dich doch mit eigenen Augen bei ihm in dem Garten gesehen!« (Joh 18,10)27Wieder stritt Petrus es ab, und in diesem Augenblick krähte ein Hahn.
Jesus vor Pilatus
28Die führenden Priester[6] brachten Jesus am frühen Morgen von Kajaphas zum Palast des römischen Statthalters.[7] Sie selbst gingen nicht in den Palast hinein, weil sie nicht unrein werden wollten. Sonst hätten sie nicht am Passamahl teilnehmen können. (Mt 27,1; Mt 27,11; Mk 15,1; Lk 23,1)29Pilatus kam zu ihnen heraus und fragte: »Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Mann?«30Sie antworteten: »Wenn er kein Verbrecher wäre, hätten wir ihn dir nicht übergeben.«31»Nehmt ihr ihn doch«, sagte Pilatus, »und verurteilt ihn nach eurem eigenen Gesetz!« »Wir dürfen ja niemand hinrichten!«, erwiderten sie.32So ging in Erfüllung, was Jesus gesagt hatte, als er von der Art seines Todes sprach. (Mt 20,19; Joh 12,32)33Pilatus ging in den Palast zurück und ließ Jesus vorführen. »Bist du der König der Juden?«, fragte er ihn.34Jesus antwortete: »Bist du selbst auf diese Frage gekommen, oder haben dir andere von mir erzählt?«35Pilatus erwiderte: »Bin ich etwa ein Jude? Dein eigenes Volk und die führenden Priester[8] haben dich mir übergeben. Was hast du getan?«36Jesus sagte: »Mein Königtum stammt nicht von dieser Welt. Sonst hätten meine Leute dafür gekämpft, dass ich den Juden nicht in die Hände falle. Nein, mein Königtum ist von ganz anderer Art!« (Joh 6,15)37Da fragte Pilatus ihn: »Du bist also doch ein König?« Jesus antwortete: »Ja, ich bin ein König. Ich wurde geboren und bin in die Welt gekommen, um die Wahrheit offenbar zu machen und als Zeuge für sie einzutreten. Wem es um die Wahrheit geht, der hört auf mich.« (Joh 3,32; Joh 8,47; Joh 19,12; 1Tim 6,13; 1Joh 4,6)
Das Todesurteil
38»Wahrheit«, meinte Pilatus, »was ist das?« Pilatus ging wieder zu den führenden Priestern hinaus und sagte zu ihnen: »Ich sehe keinen Grund, ihn zu verurteilen. (Mt 27,15; Mk 15,6; Lk 23,13)39Es ist aber üblich, dass ich euch jedes Jahr zum Passafest einen Gefangenen freilasse. Soll ich euch den König der Juden freigeben?«40Sie schrien: »Nein, den nicht! Wir wollen Barabbas!« Barabbas aber war ein Straßenräuber.
Johannes 18
Neue Genfer Übersetzung
Die Gefangennahme Jesu
1Danach verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt. Sie überquerten den Kidronbach[1] und gingen in einen Garten, der sich auf der anderen Seite des Tals befand. (Mt 26,47; Mk 14,43; Lk 22,47)2Jesus war oft zusammen mit seinen Jüngern dort gewesen; deshalb kannte auch Judas, der Verräter[2], diesen Ort.3Jetzt kam er dorthin, begleitet von Soldaten der römischen Besatzungstruppe[3] und von den Männern der Tempelwache[4], die ihm die führenden Priester und die Pharisäer zur Verfügung gestellt hatten. Sie waren bewaffnet und trugen Laternen und Fackeln.4Jesus wusste genau, was ihm bevorstand. Er ging ihnen bis vor den Eingang des Gartens entgegen[5] und fragte sie: »Wen sucht ihr?«5Judas, der Verräter, stand dabei. »Jesus von Nazaret«, antworteten sie. »Ich bin es«, erklärte Jesus.6Als er zu ihnen sagte: »Ich bin es«, wichen sie zurück und fielen zu Boden.7Jesus fragte sie noch einmal: »Wen sucht ihr?« – »Jesus von Nazaret«, erwiderten sie.8»Ich habe euch doch gesagt, dass ich es bin«, sagte Jesus. »Wenn ich der bin, den ihr sucht, dann lasst die anderen hier gehen.«9So sollte sich Jesu eigenes Wort erfüllen: »Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren gehen lassen.«[6]10Simon Petrus hatte ein Schwert bei sich. Er zog es, ging damit auf den Diener des Hohenpriesters los, einen Mann namens Malchus, und schlug ihm das rechte Ohr ab.11Da sagte Jesus zu Petrus: »Steck das Schwert weg! Soll ich den bitteren Kelch, den mir der Vater gegeben hat, etwa nicht trinken?«
Jesus vor Hannas
12Die römischen Soldaten[7] unter der Führung ihres Offiziers und die Männer der Tempelwache, die von den Juden geschickt worden waren,[8] nahmen Jesus nun fest. Sie fesselten ihn (Mt 26,57; Mk 14,53; Lk 22,54)13und brachten ihn als Erstes zu Hannas. Hannas war der Schwiegervater von Kajafas, der in jenem Jahr Hoherpriester war.14Kajafas war es gewesen, der den Juden klar gemacht hatte, dass es in ihrem Interesse sei, wenn ein Mensch für das Volk stirbt.[9]
Petrus verleugnet Jesus
15Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus, als er abgeführt wurde. Dieser andere Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und konnte deshalb bis in den Innenhof des hohepriesterlichen Palastes mitgehen. (Mt 26,58; Mt 26,69; Mk 14,54; Mk 14,66; Lk 22,55)16Petrus aber blieb draußen vor dem Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters, wieder zurück, redete mit der Pförtnerin und nahm dann Petrus mit hinein.17Die Pförtnerin fragte Petrus: »Bist du nicht[10] auch einer von den Jüngern dieses Mannes?« – »Nein«, antwortete Petrus, »das bin ich nicht.«18Die Diener des hohepriesterlichen Hauses und die Männer der Tempelwache[11] hatten ein Kohlenfeuer angezündet, weil es kalt war; sie standen um das Feuer herum und wärmten sich. Petrus stellte sich zu ihnen und wärmte sich ebenfalls.
Das Verhör vor dem Hohenpriester
19Inzwischen befragte der Hohepriester[12] Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. (Lk 3,2; Apg 4,6)20Jesus erklärte: »Ich habe immer frei und offen geredet und so, dass alle Welt es hören konnte. Ich habe nie im Geheimen gelehrt, sondern immer in den Synagogen und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen.21Warum fragst du mich also? Frag die, die mich gehört haben[13]; sie wissen, was ich gesagt habe.«22Empört über diese Worte, schlug ihn einer der Gerichtsdiener, die dabeistanden[14], ins Gesicht und sagte: »Wie kannst du es wagen, dem Hohenpriester so eine Antwort zu geben?«23Jesus entgegnete: »Wenn an dem, was ich gesagt habe, etwas Unrechtes war, dann beweise es. Wenn ich aber nichts Unrechtes gesagt habe, warum behandelst du mich so?[15]«24Hannas ließ Jesus daraufhin gefesselt vor den Hohenpriester Kajafas bringen.
Petrus verleugnet Jesus noch einmal
25Simon Petrus stand immer noch beim Feuer und wärmte sich. Da wurde er gefragt: »Bist du nicht auch einer von seinen Jüngern?« Petrus stritt es ab. »Ich bin es nicht«, sagte er. (Mt 26,71; Mk 14,69; Lk 22,58)26Einer der Diener des Hohenpriesters, ein Verwandter des Mannes, dem Petrus das Ohr abgeschlagen hatte, sagte: »Habe ich dich nicht dort im Garten bei ihm gesehen?«27Wieder stritt Petrus ab, etwas mit Jesus zu tun zu haben. Im selben Augenblick krähte ein Hahn.
Jesus vor Pilatus
28Die, die Jesus verhört hatten, brachten ihn nun vom Haus des Kajafas zum Prätorium, dem Amtssitz des römischen Gouverneurs; es war jetzt früh am Morgen. Sie selbst betraten das Gebäude nicht, um die Reinheitsvorschriften nicht zu verletzen[16]; sie hätten sonst nicht am Passafest teilnehmen können[17]. (Mt 27,1; Mt 27,11; Mk 15,1; Lk 23,1)29Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus. »Was für eine Anklage erhebt ihr gegen diesen Mann?«, fragte er.30Sie erwiderten: »Wenn er kein Verbrecher wäre, hätten wir ihn nicht zu dir gebracht.«31Da sagte Pilatus: »Nehmt doch ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz!« Die Juden entgegneten: »Wir haben nicht das Recht, jemand hinzurichten.«32So sollte sich das Wort erfüllen, mit dem Jesus angedeutet hatte, auf welche Weise er sterben werde.[18]33Pilatus ging ins Prätorium zurück und ließ Jesus vorführen. »Bist du der König der Juden?«, fragte er ihn.34Jesus erwiderte: »Bist du selbst auf diesen Gedanken gekommen, oder haben andere dir das über mich gesagt?« –35»Bin ich etwa ein Jude?«, gab Pilatus zurück. »Dein eigenes Volk und die führenden Priester haben dich mir übergeben. Was hast du getan?«36Jesus antwortete: »Das Reich, dessen König ich bin,[19] ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, dann hätten meine Diener für mich gekämpft, damit ich nicht den Juden in die Hände falle[20]. Nun ist aber mein Reich nicht von dieser Erde.«37Da sagte Pilatus zu ihm: »Dann bist du also tatsächlich ein König?« Jesus erwiderte: »Du hast Recht[21] – ich bin ein König. Ich bin in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeuge zu sein; dazu bin ich geboren. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit steht[22], hört auf meine Stimme.« –
Die Verurteilung Jesu
38»Wahrheit?«, sagte Pilatus zu ihm. »Was ist Wahrheit?«;; Damit brach Pilatus das Verhör ab und ging[23] wieder zu den Juden hinaus. »Ich kann keine Schuld an ihm finden«, erklärte er. (Mt 27,15; Mk 15,6; Lk 23,13)39»Nun habt ihr ja nach eurem Brauch Anspruch darauf[24], dass ich euch am Passafest einen Gefangenen freigebe. Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freigebe?« –40»Nein, den nicht!«, schrien sie zurück. »Wir wollen Barabbas!« Dieser Barabbas war ein Verbrecher[25].
Johannes 18
Neue evangelistische Übersetzung
Jesus lässt sich verhaften
1Nach diesem Gebet verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt. Sie überquerten den Kidronbach[1] und gingen auf der anderen Seite ‹am Hang des Ölbergs› in einen Garten.2Weil Jesus oft mit seinen Jüngern dort gewesen war, kannte auch Judas, der ihn ausliefern wollte, die Stelle.3Und Judas kam jetzt dorthin. Er brachte einen Trupp Soldaten mit und Männer, die ihm die Hohen Priester und Pharisäer zur Verfügung gestellt hatten. Sie waren bewaffnet und trugen Laternen und Fackeln.4Jesus wusste, was nun mit ihm geschehen würde, und ging ihnen bis vor den Eingang des Gartens entgegen. "Wen sucht ihr?", fragte er sie.5"Jesus von Nazaret", gaben sie ihm zur Antwort. "Ich bin's", sagte er zu ihnen. Und bei denen stand auch Judas, der ihn ausliefern wollte.6Als nun Jesus zu ihnen sagte: "Ich bin, s", wichen sie zurück und fielen zu Boden.7Da fragte er sie noch einmal: "Wen sucht ihr?" – "Jesus von Nazaret", antworteten sie wieder.8"Ich habe euch doch gesagt, dass ich es bin", entgegnete Jesus. "Wenn ihr also mich sucht, dann lasst diese hier gehen."9So sollte sich das Wort erfüllen, das Jesus selbst gesagt hatte: "Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren."10Plötzlich zog Simon Petrus das Schwert, das er bei sich hatte, und hieb damit auf den Sklaven des Hohen Priesters ein. Dabei schlug er ihm das rechte Ohr ab. Der Mann hieß Malchus.11"Steck das Schwert weg!", befahl Jesus seinem Jünger. "Soll ich den Kelch etwa nicht austrinken, den mir der Vater gegeben hat?"12Die Soldaten mit ihrem Befehlshaber und die Tempelwache der Juden nahmen Jesus nun fest und fesselten ihn.13Zuerst führten sie ihn zu Hannas, dem Schwiegervater des Kajafas, der in jenem Jahr als Hoher Priester amtierte.14Kajafas war es gewesen, der den Juden klargemacht hatte, dass es besser sei, wenn ein Einzelner für das Volk stirbt.
Petrus verleugnet seinen Herrn
15Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser andere Jünger war mit dem Hohen Priester bekannt und konnte deshalb mit Jesus in den Palasthof hineingehen.16Petrus musste draußen vor dem Tor stehen bleiben. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohen Priesters, wieder zurück, verhandelte mit der Pförtnerin und nahm Petrus dann mit hinein.17Es war diese Dienerin am Tor, die Petrus fragte: "Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Mannes?" – "Nein", sagte Petrus, "das bin ich nicht."18Es war kalt. Die Sklaven und die Diener hatten ein Kohlenfeuer gemacht und standen nun darum herum und wärmten sich. Petrus stellte sich zu ihnen und wärmte sich ebenfalls.19Inzwischen begann der Hohe Priester, Jesus über seine Lehre und seine Jünger zu befragen.20Jesus erklärte: "Ich habe immer offen vor aller Welt geredet und nie im Geheimen gelehrt, sondern immer in den Synagogen und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen.21Warum fragst du dann mich? Frag doch die, die mich gehört haben; sie wissen, was ich gesagt habe."22Empört über diese Worte schlug ihn einer der dabeistehenden Wächter ins Gesicht und sagte: "Wie kannst du so mit dem Hohen Priester reden?"23Jesus entgegnete: "Wenn ich etwas Unrechtes gesagt habe, dann beweise es mir! Bin ich aber im Recht, warum schlägst du mich dann?"24Danach ließ Hannas Jesus gefesselt zu Kajafas, dem ‹amtierenden› Hohen Priester, bringen.25Simon Petrus stand immer noch am Feuer und wärmte sich. "Bist du nicht auch einer von seinen Jüngern?", wurde er da gefragt. "Nein, ich bin es nicht!", log Petrus.26Einer der Sklaven des Hohen Priesters, ein Verwandter von dem, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, hielt ihm entgegen: "Habe ich dich nicht dort im Garten bei ihm gesehen?"27Wieder stritt Petrus es ab. In diesem Augenblick krähte ein Hahn.
Das Verhör vor Pilatus
28Frühmorgens führten sie Jesus von Kajafas zum Prätorium, dem Amtssitz des römischen Statthalters. Sie selbst betraten das Amtsgebäude nicht, um sich nicht zu verunreinigen,[2] denn sonst hätten sie nicht am Passamahl[3] teilnehmen dürfen.29Deshalb ging Pilatus[4] zu ihnen hinaus und fragte: "Was habt ihr gegen diesen Mann vorzubringen?"30"Wir hätten ihn nicht vorgeführt, wenn er kein Verbrecher wäre", gaben sie zurück.31"Dann nehmt ihn doch und richtet ihn nach eurem Gesetz!", sagte Pilatus. "Wir dürfen ja niemand hinrichten", erwiderten sie.32So sollte sich die Voraussage erfüllen, mit der Jesus die Art seines Todes angedeutet hatte.33Pilatus ging ins Prätorium zurück und ließ Jesus vorführen. "Bist du der König der Juden?", fragte er.34"Bist du selbst auf diesen Gedanken gekommen oder haben andere dir das gesagt?", fragte Jesus zurück.35"Bin ich etwa ein Jude?", entgegnete Pilatus. "Dein eigenes Volk und die Hohen Priester haben dich mir ausgeliefert. Was hast du getan?"36"Mein Königreich ist nicht von dieser Welt", antwortete Jesus. "Wenn es so wäre, hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht in die Hände gefallen wäre. Aber jetzt ist mein Reich nicht von hier."37"Also bist du doch ein König", sagte Pilatus. "Du hast Recht", erwiderte Jesus, "ich bin ein König, ich bin dazu geboren. Und ich bin in die Welt gekommen, um für die Wahrheit einzustehen. Wem es um die Wahrheit geht, der hört auf mich."38"Wahrheit?", meinte Pilatus, "was ist das schon?" Dann ging er wieder zu den Juden hinaus und erklärte: "Ich kann keine Schuld an ihm finden.39Es gibt aber doch den Brauch, dass ich euch am Passafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden freigebe?"40"Nein, den nicht!", schrien sie. "Wir wollen Barabbas!" Barabbas war ein Terrorist.[5] (Lk 6,15; Lk 23,19)