1Und es geschah, als Jesus seine Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging er von dort weg, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen. (Mt 7,28; Lk 7,18)
Die Frage des Täufers – Jesu Antwort und Zeugnis über ihn
2Als aber Johannes im Gefängnis die Werke des Christus hörte, sandte er durch seine Jünger (Mt 4,12; Lk 3,20)3und ließ ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten? (Joh 10,24)4Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündet Johannes, was ihr hört und seht:5Blinde werden sehend, und Lahme gehen, Aussätzige[1] werden gereinigt, und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt. (Jes 29,18; Jes 35,5; Jes 61,1; Joh 5,36)6Und glückselig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt[2]! (Jes 8,14; Mt 13,57; Mt 26,31; 1Petr 2,8)7Als die aber hingingen, fing Jesus an, zu den Volksmengen zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen anzuschauen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt? (Mt 3,1)8Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen ⟨Kleidern⟩ bekleidet? Siehe, die weiche ⟨Kleider⟩ tragen, sind in den Häusern der Könige.9Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten. (Mt 14,5; Mt 21,26; Lk 1,76)10Dieser ist es, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.« (Mal 3,1; Mk 1,2; Joh 3,28)11Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich[3] der Himmel ist größer als er. (Lk 1,15)12Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Reich[4] der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich. (Lk 16,16)13Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes[5]. (Joh 1,6; Joh 5,33)14Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elia, der kommen soll. (Mal 3,23; Mt 14,10; Mt 17,13; Mk 9,13; Lk 1,17; Joh 1,21)15Wer Ohren hat, der höre! (Mt 13,9; Mk 4,9; Lk 8,8; Offb 2,7)16Mit wem aber soll ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Märkten sitzen und den anderen zurufen17und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht gewehklagt.18Denn Johannes ist gekommen, der weder aß noch trank, und sie sagen: Er hat einen Dämon. (Mt 3,4; Mt 21,25; Lk 1,15)19Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt, und sie sagen: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder – und die Weisheit ist gerechtfertigt worden aus ihren Werken[6]. (Mt 9,11; Mt 12,32; Lk 10,13)
Weheruf über unbußfertige Städte –Jesus als Retter der Unmündigen und Bedrückten
20Dann fing er an, die Städte zu schelten, in denen seine meisten Wunderwerke[7] geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten:21Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke[8] geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. (Hes 28,1; Jon 3,6)22Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als euch. (Mt 10,15; Lk 12,48)23Und du, Kapernaum, ⟨meinst du,⟩ du werdest etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Hades[9] wirst du hinabgestoßen werden[10]; denn wenn in Sodom die Wunderwerke[11] geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag. (1Mo 18,20; Jes 14,15; Mt 4,13)24Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir. (Mt 11,22; Lk 10,21)25Zu jener Zeit begann[12] Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast. (Hi 37,24; Apg 17,24; 1Kor 1,26)26Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig[13] vor dir.27Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn, und der, dem der Sohn ⟨ihn⟩ offenbaren will. (Mt 28,18; Joh 1,18; Joh 3,35; Joh 7,29; Joh 17,2; Hebr 2,8; 1Joh 2,13)28Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. (Ps 38,5)29Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und »ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen «; (Ps 45,5; Jer 6,16; Sach 9,9; 2Kor 10,1; Eph 4,20)30denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. (Mk 2,23; Lk 6,1; 1Joh 5,3)
Matthäus 11
Einheitsübersetzung 2016
1Und es geschah, als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.
Die Frage des Täufers und seine Bedeutung
2Johannes hörte im Gefängnis von den Taten des Christus. Da schickte er seine Jünger zu ihm (Mt 14,3; Lk 7,18)3und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?4Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:5Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet. (Jes 26,19; Jes 29,18; Jes 35,5; Jes 61,1)6Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.7Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt?8Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Siehe, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige.9Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: sogar mehr als einen Propheten.10Dieser ist es, von dem geschrieben steht:
Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, / der deinen Weg vor dir bahnen wird. (2Mo 23,20; Mal 3,1; Mk 1,2; Lk 1,76)11Amen, ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.12Seit den Tagen Johannes des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan und Gewalttätige reißen es an sich. (Lk 16,16)13Denn alle Propheten und das Gesetz bis zu Johannes haben prophetisch geredet. (1Petr 1,10)14Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elija, der wiederkommen soll.15Wer Ohren hat, der höre! (Mt 13,9; Mk 4,9; Lk 8,8; Lk 14,35)16Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf den Marktplätzen sitzen und anderen zurufen:17Wir haben für euch auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt; wir haben die Totenklage angestimmt und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen.18Denn Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht und sie sagen: Er hat einen Dämon. (Mt 9,14)19Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt und sie sagen: Siehe, ein Fresser und Säufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch ihre Taten Recht bekommen.
Das Wehe-Wort Jesu über die galiläischen Städte
20Dann begann er den Städten, in denen er die meisten Machttaten getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie nicht Buße getan hatten: (Lk 10,12)21Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Machttaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind - längst schon wären sie in Sack und Asche umgekehrt. (Est 4,1; Joe 4,4)22Das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als euch.23Und du, Kafarnaum, wirst du etwa bis zum Himmel erhoben werden? Bis zur Unterwelt wirst du hinabsteigen. Wenn in Sodom die Machttaten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. (Jes 14,13)24Das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als dir. (Mt 10,15)
Der Lobpreis Jesu
25In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. (Lk 10,21)26Ja, Vater, so hat es dir gefallen.27Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. (Mt 28,18; Joh 3,34; Joh 10,15; Joh 13,3)28Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. (Jer 31,25)29Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. (Jes 28,12; Jer 6,16)30Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.