Ankündigung der Zerstörung Jerusalems – Jeremias Verhaftung und heimliche Befragung durch den König Zedekia
1Und Zedekia, der Sohn des Josia, den Nebukadnezar, der König von Babel, zum König gemacht hatte im Land Juda, regierte als König anstelle von Konja, dem Sohn des Jojakim. (2Kön 24,17; 1Chr 3,15; 2Chr 36,10; Jer 22,24)2Und weder er noch seine Knechte noch das Volk des Landes hörten auf die Worte des HERRN, die er durch den Propheten Jeremia geredet hatte. (2Chr 36,11)3Und der König Zedekia sandte Juchal, den Sohn Schelemjas, und Zefanja, den Sohn Maasejas, den Priester, zum Propheten Jeremia und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Bete doch für uns zum HERRN, unserm Gott! (1Sam 12,19; Jer 2,27; Jer 21,1; Jer 21,2; Jer 38,1; Apg 8,24)4Und Jeremia ging ein und aus mitten unter dem Volk, und man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis gesetzt.5⟨Inzwischen⟩ war das Heer des Pharao aus Ägypten ausgezogen. Und die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, hatten die Nachricht von ihnen gehört und waren von Jerusalem abgezogen. (Jer 34,21; Jer 37,11; Hes 17,15)6Und das Wort des HERRN geschah zu dem Propheten Jeremia:7So spricht der HERR, der Gott Israels: So sollt ihr dem König von Juda sagen, der euch zu mir gesandt hat, um mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, das euch zur Hilfe ausgezogen ist, wird in sein Land nach Ägypten zurückkehren. (2Kön 24,7; Jes 30,3; Jes 36,6; Jer 2,36)8Und die Chaldäer werden wiederkommen und gegen diese Stadt kämpfen, und sie werden sie einnehmen und mit Feuer verbrennen. (Jer 32,29; Jer 38,3)9So spricht der HERR: Täuscht euch nicht selbst und sagt nicht: Die Chaldäer werden endgültig von uns wegziehen! Denn sie werden nicht wegziehen. (Hi 15,31)10Denn wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer schlagen würdet, die gegen euch kämpfen, und es blieben unter ihnen ⟨nur⟩ einige durchbohrte Männer übrig, so würden diese, jeder in seinem Zelt, aufstehen und diese Stadt mit Feuer verbrennen. (Jer 21,4)11Und es geschah, als das Heer der Chaldäer von Jerusalem vor dem Heer[1] des Pharao abgezogen war, (Jer 37,5)12da ging Jeremia aus Jerusalem hinaus, um in das Land Benjamin zu gehen, um dort im Kreis der Familie[2] an einer Erbteilung teilzunehmen. (Jer 1,1)13Und als er im Tor Benjamin war, wo ein Wachhabender[3] ⟨stand⟩ mit Namen Jirija, der Sohn Schelemjas, des Sohnes Hananjas, ergriff dieser den Propheten Jeremia und sagte: Du willst zu den Chaldäern überlaufen. (Jer 38,7; Kla 4,18; Sach 14,10)14Da sagte Jeremia: Lüge! Ich will nicht zu den Chaldäern überlaufen. Aber er hörte nicht auf ihn, und Jirija nahm Jeremia fest und brachte ihn zu den Obersten[4].15Und die Obersten[5] gerieten in Zorn über Jeremia und schlugen ihn, und sie warfen ihn ins Gefängnis im Haus des Schreibers Jonatan; denn das hatten sie zum Gefängnis[6] gemacht. (Jer 20,2; Jer 32,2; Jer 38,26; Jer 39,15; Mt 21,35; Lk 3,20; Apg 4,3; Hebr 11,36)16So[7] kam Jeremia in das Haus der Zisterne[8], und zwar in die Gewölbe. Dort saß Jeremia viele Tage.17Dann sandte der König Zedekia hin und ließ ihn holen. Und der König fragte ihn in seinem Haus heimlich: Ist ein Wort vom HERRN da? Und Jeremia sagte: Es ist eins da, nämlich: Du wirst in die Hand des Königs von Babel gegeben werden. (2Kön 25,7; Jer 21,7; Jer 38,14; Joh 18,23)18Und Jeremia sagte zum König Zedekia: Was habe ich an dir oder an deinen Knechten oder an diesem Volk gesündigt, dass ihr mich ins Gefängnis[9] gesetzt habt? (Apg 25,11)19Wo sind denn eure Propheten, die euch geweissagt haben: Der König von Babel wird nicht über euch noch über dieses Land kommen? (Jer 14,13)20Und nun höre doch, mein Herr und König: Lass doch mein Flehen vor dich kommen[10] und bringe mich nicht in das Haus des Schreibers Jonatan zurück, damit ich dort nicht sterbe! (Ps 119,170; Jer 42,2)21Da gab der König Zedekia Befehl, und man verlegte Jeremia in den Wachhof. Und man gab ihm täglich ein Rundbrot aus der Bäckerstraße, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia im Wachhof. (Ps 33,18; Jer 20,2; Jer 32,2; Jer 38,9; Jer 39,15; Jer 52,6; Mt 21,35; Lk 3,20; Apg 4,3; Hebr 11,36)
1Anstelle Jojachins, des Sohnes Jojakims, wurde Zidkija, der Sohn Joschijas, König. Ihn hatte Nebukadnezzar, der König von Babel, als König über das Land Juda eingesetzt. (2Kön 24,17)2Weder er selbst noch seine Diener noch das Volk des Landes hörten auf die Worte des HERRN, die er durch Jeremia sprach.3König Zidkija sandte einmal Juchal, den Sohn Schelemjas, und den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, zum Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bete doch für uns zum HERRN, unserem Gott!4Jeremia konnte sich noch frei unter dem Volk bewegen; man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis geworfen.5Aus Ägypten war damals das Heer des Pharao aufgebrochen, und als die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, davon Nachricht erhielten, rückten sie von Jerusalem ab.6Nun erging das Wort des HERRN an den Propheten Jeremia:7So spricht der HERR, der Gott Israels: Antwortet dem König von Juda, der euch zu mir gesandt hat, um mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, das aufgebrochen ist, um euch Hilfe zu bringen, wird in sein Land Ägypten zurückkehren.8Dann werden die Chaldäer zurückkehren, gegen diese Stadt kämpfen, sie erobern und im Feuer verbrennen. (Jer 34,21)9So spricht der HERR: Täuscht euch nicht selbst mit dem Gedanken: Sicher werden die Chaldäer von uns abziehen - denn sie ziehen nicht ab!10Selbst wenn ihr das ganze Heer der Chaldäer, die gegen euch kämpfen, schlagen könntet und nur einige Schwerverwundete von ihnen übrig blieben, sie würden, jeder in seinem Zelt, aufstehen und diese Stadt im Feuer verbrennen.
Jeremias Gefangennahme und seine erste heimliche Unterredung mit Zidkija
11Und es geschah: Als das Heer der Chaldäer vor dem Heer des Pharao von Jerusalem abgerückt war,12verließ Jeremia Jerusalem, um ins Land Benjamin zu gehen und dort mit seinen Verwandten ein Erbe zu teilen. (Jer 32,8)13Er war bereits am Benjamintor angelangt. Dort war ein Wachhabender namens Jirija, der Sohn Schelemjas, des Sohnes Hananjas. Er ergriff den Propheten Jeremia und sagte: Du willst zu den Chaldäern überlaufen.14Jeremia entgegnete: Das ist nicht wahr; ich laufe nicht zu den Chaldäern über. Doch Jirija hörte nicht auf ihn; er nahm Jeremia fest und brachte ihn vor die Beamten.15Diese waren über Jeremia zornig, schlugen ihn und warfen ihn in den Kerker, in das Haus des Schreibers Jonatan; denn dieses hatte man zum Gefängnis gemacht.16So kam Jeremia in das Zisternenhaus in die Gewölbe. Dort saß Jeremia lange Zeit gefangen.17Eines Tages sandte König Zidkija hin, um ihn zu holen. Der König fragte ihn heimlich in seinem Palast: Gibt es ein Wort vom HERRN? Jeremia antwortete: Es gibt eines. Und er sagte: Du wirst in die Hand des Königs von Babel ausgeliefert werden. (Jer 34,21)18Dann sagte Jeremia zum König Zidkija: Welches Verbrechen habe ich an dir, an deinen Dienern und an diesem Volk begangen, dass ihr mich ins Gefängnis geworfen habt?19Wo sind jetzt eure Propheten, die euch prophezeit haben: Der König von Babel wird nicht über euch und dieses Land kommen?20Nun aber höre doch, mein Herr und König! Möge meine Bitte bei dir Gehör finden. Lass mich nicht ins Haus des Schreibers zurückbringen, damit ich dort nicht sterbe!21Da gab König Zidkija Befehl und man verwahrte Jeremia im Wachhof und gab ihm täglich ein Fladenbrot aus der Bäckergasse, bis alles Brot in der Stadt zu Ende ging. So blieb Jeremia im Wachhof. (Jer 32,2)