1So hat der HERR zu mir gesprochen: Geh und kaufe dir einen leinenen Hüftschurz und lege ihn um deine Hüften! Aber ins Wasser sollst du ihn nicht bringen. (Jes 20,3; Jer 18,2; Jer 19,1; Jer 27,2; Jer 43,9)2Und ich kaufte den Hüftschurz nach dem Wort des HERRN und legte ihn um meine Hüften.3Und das Wort des HERRN geschah zu mir zum zweiten Mal:4Nimm den Hüftschurz, den du gekauft hast, der um deine Hüften ist, und mach dich auf, geh an den Euphrat und verbirg ihn dort in einer Felsspalte! (Jer 51,63)5Da ging ich hin und verbarg ihn am Euphrat, wie der HERR mir geboten hatte.6Und es geschah am Ende von vielen Tagen, da sprach der HERR zu mir: Mach dich auf, geh an den Euphrat und hole von dort den Hüftschurz, den dort zu verbergen ich dir geboten habe!7Da ging ich an den Euphrat und grub und nahm den Hüftschurz von der Stelle, wo ich ihn verborgen hatte; und siehe, der Hüftschurz war verdorben, taugte zu gar nichts mehr. – (Jer 24,8)8Und das Wort des HERRN geschah zu mir:9So spricht der HERR: So werde ich den Hochmut Judas und den großen Hochmut Jerusalems verderben. (Jes 2,12; Jer 25,18)10Dieses böse Volk, das sich weigert, meine Worte zu hören, das da lebt in der Verstocktheit seines Herzens und anderen Göttern nachläuft, um ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen: es soll werden wie dieser Hüftschurz, der zu gar nichts taugt. (Jer 7,13; Jer 7,24; Jer 9,13; Jer 16,12)11Denn ebenso wie der Hüftschurz sich an die Hüften eines Mannes anschließt, so hatte ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda an mich angeschlossen[1], spricht der HERR[2], damit sie mir zum Volk und zum Ruhm[3] und zum Preis und zum Schmuck sind; aber sie haben nicht gehört. (2Mo 19,5; 5Mo 26,18; Jer 19,15; Jer 33,9)12Und ⟨nun⟩ sage dieses Wort zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Jeder Krug wird mit Wein gefüllt. Und wenn sie zu dir sagen: Wissen wir nicht sehr wohl, dass jeder Krug mit Wein gefüllt wird? –13dann sage ihnen: So spricht der HERR: Siehe, ich werde alle Bewohner dieses Landes und die Könige, die auf dem Thron Davids sitzen[4], und die Priester und die Propheten und alle Bewohner von Jerusalem mit Trunkenheit erfüllen. (Jes 29,9)14Und ich werde sie zerschmettern, einen am anderen, die Väter zusammen mit den Kindern, spricht der HERR[5]. Ich werde kein Mitleid haben noch ⟨sie⟩ schonen[6] noch mich erbarmen, dass ich sie nicht verderbe. (Ps 2,9; Jes 27,11; Jer 15,6; Jer 16,5; Jer 21,7; Jer 25,16; Hes 7,3)15Hört und nehmt zu Ohren, überhebt euch nicht! Denn der HERR hat geredet. (Jes 1,2)16Gebt dem HERRN, eurem Gott, Ehre, bevor er es finster macht und bevor eure Füße sich an Bergen der Dämmerung stoßen und ihr auf Licht wartet und er es in Finsternis verwandelt und zur Dunkelheit macht. (Jos 7,19; Ps 29,2; Jes 59,10; Jer 23,12; Joe 2,2; Am 8,9; Mal 2,2; Joh 12,35; Offb 14,7)17Wenn ihr aber nicht hört, wird meine Seele im Verborgenen weinen wegen ⟨eures⟩ Hochmuts. Und bitter weinen wird mein Auge und von Tränen fließen, weil die Herde des HERRN gefangen weggeführt wird. (Ps 119,136; Jer 8,23; Kla 1,16; Lk 19,41; Phil 3,18)18Sprich zum König und zur Herrin[7]: Setzt euch tief herunter! Denn von euren Häuptern ist herabgesunken[8] die Krone eurer Herrlichkeit. (Jer 22,24)19Die Städte des Südens sind verschlossen, und niemand öffnet[9]. Ganz Juda wird weggeführt, vollständig weggeführt. (1Chr 9,1; Jer 24,1; Jer 28,4; Jer 52,28)20Erhebt eure Augen und seht[10], wie ⟨die Feinde⟩ von Norden kommen! Wo ist die Herde, die dir gegeben war, deine herrlichen Schafe? (Spr 14,28; Jer 6,22)21Was wirst du sagen, wenn er ⟨deine⟩ Liebhaber – du hast sie ja selbst an dich gewöhnt – als Oberhaupt über dich setzen wird? Werden dich nicht Wehen ergreifen wie eine Frau, die gebiert? (2Kön 16,7; Jer 4,31)22Und wenn du in deinem Herzen sagst: Warum ist mir dies zugestoßen? – wegen der Größe deiner Schuld sind deine Säume[11] aufgedeckt und deine Fersen misshandelt worden[12]. (Jer 2,17; Jer 5,19; Jer 16,10; Hos 2,5)23Kann ein Schwarzer[13] seine Haut ändern, ein Leopard seine Flecken? ⟨Dann⟩ könntet auch ihr Gutes tun, die ihr an Bösestun gewöhnt seid. (Pred 1,15; Mt 12,34)24So werde ich sie zerstreuen wie Strohstoppeln, die vor dem Wind der Wüste dahinfahren. (Ps 1,4; Jer 18,17)25Das ist dein Los, dein von mir zugemessenes Teil, spricht der HERR[14], weil du mich vergessen und auf Lüge vertraut hast. (Hi 20,29; Ps 11,6; Jes 28,15; Jer 2,32; Jer 7,8; Jer 18,15; Hes 23,35; Röm 1,25)26Und so hebe auch ich deine Säume[15] hoch[16] über dein Gesicht, dass deine Schande gesehen wird. (Jes 47,3; Kla 1,8; Hes 16,37; Hos 2,12)27Dein Ehebrechen und dein Wiehern, die Schandtat[17] deiner Hurerei auf den Hügeln ⟨und⟩ im Feld: deine Gräuel habe ich gesehen. Wehe dir, Jerusalem! Du wirst nicht rein werden – wie lange wird es noch dauern? (Jer 2,20; Jer 4,14; Jer 5,7; Hes 6,13; Hes 16,23; Hes 24,13; Hos 8,5; Mk 7,21)
Jeremia 13
Einheitsübersetzung 2016
Zeichen vom verdorbenen Schurz
1So hat der HERR zu mir gesagt: Geh, kauf dir einen Schurz aus Leinen und leg ihn dir um die Hüften, aber tauch ihn nicht ins Wasser!2Da kaufte ich den Schurz nach dem Wort des HERRN und legte ihn mir um die Hüften.3Nun erging das Wort des HERRN zum zweiten Mal an mich; er sagte:4Nimm den gekauften Schurz, den du um die Hüften trägst! Mach dich auf, geh an den Eufrat und verbirg ihn dort in einer Felsspalte!5Ich ging hin und verbarg ihn am Eufrat, wie mir der HERR befohlen hatte.6Nach längerer Zeit sprach der HERR zu mir: Mach dich auf, geh an den Eufrat und hol von dort den Schurz, den ich dir dort zu verbergen aufgetragen habe!7Da ging ich zum Eufrat, grub und nahm den Schurz von der Stelle, wo ich ihn verborgen hatte. Und siehe: Der Schurz war verdorben, zu nichts mehr zu gebrauchen.8Nun erging das Wort des HERRN an mich:9So spricht der HERR: Ebenso verderbe ich den Hochmut Judas und den großen Hochmut Jerusalems.10Dieses böse Volk weigert sich, auf meine Worte zu hören, es folgt der Verstocktheit seines Herzens und läuft anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen; es soll daher wie dieser Schurz werden, der zu nichts mehr zu gebrauchen ist. (Jer 11,8)11Denn wie sich der Schurz den Hüften des Mannes anschmiegt, so wollte ich, dass sich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda mir anschmiegen - Spruch des HERRN -, damit sie mir Volk zum Ruhm, zum Preis und zum Schmuck seien. Sie aber haben nicht gehört.12Du sollst ihnen das folgende Wort ausrichten: So spricht der HERR, der Gott Israels: Jeden Krug kann man mit Wein füllen. Wenn sie dir darauf erwidern: Wissen wir nicht selbst, dass man jeden Krug mit Wein füllen kann?,13dann sollst du ihnen antworten: So spricht der HERR: Siehe, ich fülle alle Bewohner dieses Landes mit Trunkenheit, die Könige, die auf Davids Thron sitzen, die Priester, die Propheten und alle Einwohner Jerusalems. (Jes 51,17)14Ich werde sie zerschmettern, einen am andern, die Väter und die Söhne zusammen - Spruch des HERRN. Ich habe keine Schonung, kein Mitleid und kein Erbarmen, wenn ich sie vernichte.
Worte gegen Jerusalem und Juda
15Hört und merkt auf! / Seid nicht hochmütig; denn der HERR redet.16Erweist dem HERRN, eurem Gott, die Ehre, / bevor er es dunkel werden lässt, / bevor eure Füße sich stoßen auf Bergen der Dämmerung.
Wartet ihr dann auf das Licht - / er verwandelt es in Finsternis / und macht es zur Dunkelheit.17Wenn ihr aber darauf nicht hört, / so muss ich im Verborgenen weinen über den Hochmut
und mein Auge muss ohne Unterlass Tränen vergießen, / da die Herde des HERRN weggeführt wird. (Jer 14,17)18Sag zum König und zur Herrin: / Setzt euch tief hinunter,
denn euer Kopfschmuck, / die Krone eures Ruhms, ist herabgefallen!19Die Städte im Negeb sind verschlossen / und niemand kann sie öffnen. / Weggeführt wird ganz Juda, vollständig weggeführt.20Erhebt eure Augen / und seht, wie sie kommen vom Norden!
Wo ist die Herde, die dir anvertraut war, / wo sind die Schafe deines Ruhms?21Was wirst du sagen, / wenn man die Freunde,
die du selbst an dich gewöhnt hast, / als Herren über dich setzt?
Werden dich nicht Wehen ergreifen / wie eine gebärende Frau?22Wenn du aber fragst in deinem Herzen: / Warum hat mich das alles getroffen?
Wegen deiner großen Schuld wird dein Gewand aufgehoben / und dein Leib vergewaltigt.[1] (Hes 16,37)23Kann ein Kuschit seine Hautfarbe / oder ein Leopard die Flecken seines Fells verändern?
Dann könntet auch ihr, / die ihr ans Böse gewöhnt seid, Gutes tun.24So aber zerstreue ich euch wie Spreu, / die verfliegt im Wüstenwind.25Das ist dein Los, dein Lohn, / von mir dir zugemessen - Spruch des HERRN -,
weil du mich vergessen / und dich auf Lügen verlassen hast.26Nun hebe auch ich deine Schleppe auf, / bis über dein Gesicht, / sodass deine Schande offenbar wird,27deine Ehebrüche, dein geiles Wiehern, / deine schändliche Unzucht.
Auf den Hügeln und auf dem Feld / habe ich deine Gräuel gesehen.
Weh dir, Jerusalem, / weil du dich nicht reinigst - / wie lange noch? (Jer 5,8)