Hiob 36

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Elihu fuhr fort und sagte: (Hi 32,6; Hi 34,1)2 Hab ein wenig Geduld mit mir, und ich will es dir künden! Denn mehr noch habe ich für Gott zu sagen[1].3 Ich will mein Wissen von weither holen[2] und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.4 Ja wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein ⟨Mann⟩ mit vollkommenem Wissen ⟨steht⟩ vor dir. (Spr 8,7)5 Siehe, Gott ist gewaltig, doch verwirft er niemanden[3]; er ist gewaltig an Kraft des Herzens[4]. (Hi 37,23; Ps 147,5)6 Er erhält den Gottlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden stellt er ⟨wieder⟩ her. (Ps 55,24; Ps 140,13)7 Nicht wendet er seine Augen von dem Gerechten, und mit Königen auf dem Thron, da lässt er sie immerdar sitzen, sodass sie erhaben sind. (1Sam 2,8; 2Sam 7,16; Ps 33,16; Offb 3,21)8 Und wenn sie in Fesseln geschlagen, in Stricken des Elends gefangen sind, (Ps 107,10)9 dann zeigt er ihnen ihr Tun und ihre Vergehen[5], dass sie sich überheblich gebärdeten,10 und er öffnet ihr Ohr für Zucht und sagt ⟨ihnen⟩, dass sie umkehren sollen vom Unrecht. (Hi 33,16)11 Wenn sie hören und sich unterwerfen, vollenden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Annehmlichkeiten. (2Chr 33,13; Ps 119,3; Spr 1,33; Jer 7,23)12 Wenn sie aber nicht hören, rennen sie in den Spieß und verscheiden ohne Erkenntnis. (1Sam 12,25; Hi 4,21; Hi 33,18; Jes 1,20)13 Aber die ein ruchloses Herz haben, hegen Zorn. Sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.14 Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend und ihr Leben unter den Geweihten[6]. (Hi 22,16)15 Den Elenden rettet er in seinem[7] Elend und öffnet durch Bedrängnis sein[8] Ohr. (Ps 72,12; Ps 107,41)16 Auch dich lockt er fort aus dem Rachen der Not, unbeengte Weite ist dein[9] Platz, und was auf deinen Tisch kommt, ist reich an Fett[10]. (Ps 18,20; Ps 63,6)17 Bist du aber mit dem Urteil über den Gottlosen erfüllt, werden Urteil und Rechtsspruch ⟨dich⟩ ergreifen. (Hi 34,7; Spr 11,21)18 Ja, dass ⟨deine⟩ Erregung dich nur nicht zum Höhnen anstiftet und die Größe des Lösegeldes dich nicht verleitet!19 Soll dich dein Hilferuf aus der Not herausbringen[11] und alle Kraftanstrengungen?20 Lechze nicht nach der Nacht, ⟨danach,⟩ dass ⟨ganze⟩ Völker auffahren an ihrer Stelle[12]! (Hi 34,20)21 Nimm dich in Acht! Wende dich nicht dem Unrecht zu! Denn Bosheit hast du dem Elend ⟨bereits⟩ vorgezogen[13]. (Hi 7,11)22 Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er? (Hi 33,12; Ps 119,102; Joh 3,2)23 Wer könnte ihm seinen Weg vorschreiben[14], und wer dürfte sagen: Du hast Unrecht getan? (Hi 21,22; Hi 34,10; Jes 40,13; Röm 9,14)24 Denke daran, dass du sein Werk preist, das Menschen besingen! (Offb 15,3)25 Alle Menschen schauen es ⟨staunend⟩ an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne. (Röm 1,20)26 Siehe, Gott ist erhaben, wir aber erkennen es nicht[15]; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich. (Ps 90,2; Ps 145,3)27 Wenn er die Wassertropfen heraufzieht, sickern sie durch seinen Nebel ⟨wieder herab⟩ als Regen[16], (Hi 5,10; Spr 3,20; Sach 10,1)28 den die Wolken niederrieseln ⟨und⟩ träufeln auf die vielen Menschen. (Mt 5,45)29 Ja, wenn man gar das Ausbreiten des Gewölks verstünde, das Donnerkrachen seines Zeltes! (Hi 28,26; Ps 77,19)30 Siehe, er breitet darüber[17] sein Licht aus, und die Wurzeln des Meeres bedeckt er. (Ps 104,2)31 Ja, in den Wolken[18] richtet er[19] die Völker, gibt Nahrung im Überfluss. (Hi 37,13; Ps 65,13; Apg 14,17)32 Seine Hände umhüllt er mit dem Blitzstrahl[20] und entbietet ihn[21] gegen ⟨den⟩, auf den er ⟨ihn⟩ treffen lassen will[22]. (Hi 38,35; Ps 18,15)33 Es kündigt ihn sein Rollen[23] an, wenn er seinen Zorn gegen Bosheit eifern lässt[24]. (Ps 29,3)

Hiob 36

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Dann fuhr Elihu fort und sprach:2 Warte ein wenig, ich will es dir künden, / ich habe für Gott noch mehr zu sagen.3 Ich trage mein Wissen weit hinaus, / meinem Schöpfer verschaffe ich Recht.4 Denn wahrhaftig, meine Worte sind kein Trug, / ein Mann vollkommenen Wissens steht vor dir.5 Sieh, Gott ist gewaltig, er verwirft nicht, / gewaltig ist die Kraft seines Herzens.6 Den Frevler lässt er nicht am Leben, / doch den Gebeugten schafft er Recht.7 Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten; / Könige auf dem Thron: / für immer setzt er sie ein, sie werden groß. (Dan 4,14)8 Doch sind in Fesseln sie geschlagen, / gefangen in des Elends Stricken, (2Chr 33,11; Ps 107,10)9 so hält er ihnen ihr Tun vor / und ihre Vergehen, weil sie stolz geworden.10 Er öffnet ihr Ohr zur Warnung, / fordert sie auf, vom Bösen zu lassen.11 Wenn sie hören und ihm dienen, / vollenden sie im Glück ihre Tage, / in Wonnen ihre Jahre.12 Hören sie nicht, / so fahren sie zum Todesschacht hinab, / verscheiden im Unverstand.13 Ruchlos Gesinnte hegen Groll, / schreien nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.14 Schon in der Jugend muss ihre Seele sterben, / ihr Leben im Alter von Geweihten.15 Den Geplagten rettet er durch seine Plage / und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr.16 Auch dich hat er aus dem Rachen der Bedrängnis gelockt, / in Weite stehst du, nicht in Enge, / voll ist dein Tisch von fetten Speisen.17 Das Gericht über den Frevler hat sich an dir erfüllt, / Gericht und Urteil haben zugefasst.18 Zornglut verführe dich nicht beim Schicksalsschlag / und reiches Lösegeld verleite dich nicht.19 Wird dein Schreien aus der Not dich führen / und alle Anstrengungen voll Kraft?20 Sehne nicht die Nacht herbei, / in der Völker hinaufsteigen von ihrer Stätte!21 Hüte dich und wende dich nicht zum Bösen! / Denn du wirst durch Leid geprüft.22 Sieh, groß ist Gott in seiner Macht. / Wer ist ein Lehrer wie er? (2Mo 35,34; Ps 27,11; Ps 95,3; Jes 28,23; Jes 50,4; Dan 2,47)23 Wer will ihm weisen seinen Weg? / Wer kann ihm sagen: Du tust Unrecht? (Jes 40,13; Röm 11,33)24 Denk daran, hoch sein Werk zu preisen, / von dem die Menschen Lieder singen.25 Alle Welt schaut es, / von ferne nur erblickt es der Mensch.26 Sieh, Gott ist groß, wir begreifen ihn nicht, / unerforschlich ist die Zahl seiner Jahre. (Ps 145,3)27 Denn er zieht die Wassertropfen herauf, / als Regen ergießen sie sich aus dem Dunst. (Hi 28,25)28 Durch ihn rieseln die Wolken, / träufeln nieder auf die vielen Menschen.29 Wer gar versteht der Wolke Schweben, / den Donnerhall aus seinem Zelt? (Ps 18,10)30 Sieh, darüber breitet er sein Licht / und deckt des Meeres Wurzeln zu.31 Denn damit richtet er die Völker, / gibt Speise in reicher Fülle. (Ps 104,13)32 Mit Licht füllt er beide Hände, / bietet sie auf gegen den, der angreift.33 Ihn kündigt an sein lauter Schall, / wenn er im Zorn gegen den Frevel eifert.[1]