Gottes Bund mit Israel im Land Moab – Mahnung zur Bundestreue
1Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gesehen, was der HERR vor euren Augen im Land Ägypten getan hat an dem Pharao und an all seinen Knechten und an seinem ganzen Land: (2Mo 19,4; 5Mo 1,1; Ps 105,27)2die großen Prüfungen, die deine Augen gesehen haben, jene großen Zeichen und Wunder[1]. (5Mo 1,30; 5Mo 11,7; Jos 24,17; 1Sam 12,24)3Aber der HERR hat euch bis zum heutigen Tag weder ein Herz gegeben zu erkennen, noch Augen zu sehen, noch Ohren zu hören. (2Chr 20,33; Jes 6,10; Jer 5,21; Hes 12,2; Mt 13,13; Joh 12,40; Röm 11,8)4Und ich habe euch vierzig Jahre in der Wüste geführt: Eure Kleider sind nicht an euch zerschlissen, und dein Schuh an deinem Fuß ist nicht zerschlissen. (2Mo 16,35; 5Mo 2,7)5Brot habt ihr nicht gegessen, und Wein und Rauschtrank habt ihr nicht getrunken, damit ihr erkennen solltet, dass ich der HERR, euer Gott, bin. (2Mo 6,7; 5Mo 8,3; Ps 78,24)6Und als ihr an diesen Ort kamt, da zogen Sihon, der König von Heschbon, und Og, der König von Baschan, uns zum Kampf entgegen, und wir schlugen sie. (5Mo 2,33; 5Mo 3,6)7Und wir nahmen ihr Land ein und gaben es den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamm der Manassiter zum Erbteil. (5Mo 3,12)8So bewahrt denn die Worte dieses Bundes und tut sie, damit ihr Erfolg habt in allem, was ihr tut! (5Mo 5,32; Jos 1,7; 1Kön 2,3)9Ihr alle steht heute vor dem HERRN, eurem Gott: eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Aufseher[2], alle Männer von Israel, (Jos 24,1)10eure Kinder, eure Frauen und dein Fremder, der mitten in deinem Lager ist, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschöpfer, (Jos 8,35; Jos 9,21; 1Sam 3,21; 2Chr 20,13)11damit du in den Bund des HERRN, deines Gottes, eintrittst und in seine Fluchbestimmung[3], den der HERR, dein Gott, heute mit dir schließt, (5Mo 28,69; Jos 24,25; 2Chr 15,12; Neh 10,30)12damit er dich heute zu seinem Volk erhebt und er dein Gott ist, wie er zu dir geredet und wie er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. (2Mo 6,7; 5Mo 1,8; 5Mo 26,17; 5Mo 28,9)13Doch nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund mit dieser Fluchbestimmung[4],14sondern sowohl mit dem, der heute hier ist, der mit uns vor dem HERRN, unserm Gott, steht, als auch mit dem, der heute nicht mit uns hier ist. (5Mo 5,3; Apg 2,39)15Denn ihr wisst ja[5], wie wir im Land Ägypten gewohnt haben und wie wir mitten durch die Nationen gezogen sind, durch die ihr gezogen seid.16Da habt ihr ihre Scheusale gesehen und ihre Götzen[6] aus Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen sind.17Dass es bei euch nur ja nicht einen Mann oder eine Frau, eine Sippe oder einen Stamm gibt, dessen Herz sich heute von dem HERRN, unserm Gott, abwendet, um hinzugehen, den Göttern jener Nationen zu dienen! Dass es ja nicht eine Wurzel unter euch gibt, die Gift und Wermut als Frucht bringt, (3Mo 18,3; 5Mo 11,16; Apg 8,23; Hebr 3,12; Hebr 12,15)18– und es geschieht, wenn er die Worte dieser Fluchbestimmung[7] hört, dass er sich in seinem Herzen segnet und sagt: Ich werde Frieden haben, ⟨auch⟩ wenn ich in der Verstocktheit meines Herzens lebe[8]! –, sodass das bewässerte mit dem durstigen ⟨Land⟩ hinweggerafft wird. (Ps 10,13; Jer 23,17)19Nicht wird der HERR ihm vergeben wollen, sondern dann wird der Zorn des HERRN und sein Eifer gegen jenen Mann rauchen, und der ganze Fluch, der in diesem Buch aufgeschrieben ist, wird auf ihm liegen, und der HERR wird seinen Namen unter dem Himmel auslöschen. (5Mo 28,15; 2Kön 24,4; Hes 14,7)20Und der HERR wird ihn aus allen Stämmen Israels zum Unheil aussondern, nach all den Flüchen des Bundes, der in diesem Buch des Gesetzes geschrieben ist. (Spr 2,22)21Und die künftige Generation, eure Kinder, die nach euch aufstehen werden, und der Ausländer, der aus fernem Land kommt, werden sagen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und seine Krankheiten, mit denen der HERR es geschlagen hat – (5Mo 28,59)22Schwefel und Salz, eine Brandstätte ist sein ganzes Land; es wird nicht besät und lässt nichts sprossen, und keinerlei Kraut kommt darin auf wie ⟨nach der⟩ Umkehrung von Sodom und Gomorra, ⟨von⟩ Adma und Zebojim, die der HERR umkehrte in seinem Zorn und in seinem Grimm –, (1Mo 19,24; Jer 9,11; Jer 20,16; Jer 49,18; Hos 11,8; Zef 2,9)23und alle Nationen werden sagen: Warum hat der HERR diesem Land so etwas getan? Weshalb diese große Zornglut?24Dann wird man sagen: Weil sie den Bund des HERRN, des Gottes ihrer Väter, verlassen haben, den er mit ihnen geschlossen hatte, als er sie aus dem Land Ägypten herausführte, (3Mo 26,32; 2Kön 17,15; 2Kön 18,12; Jer 31,32; Hes 16,59)25und ⟨weil sie⟩ hingingen und andern Göttern dienten und sich vor ihnen niederwarfen, ⟨vor⟩ Göttern, die sie nicht kannten und die er ihnen nicht zugeteilt hatte, (1Kön 9,8; Ps 106,36; Jer 22,8; Jer 44,3)26da entbrannte der Zorn des HERRN gegen dieses Land, sodass er den ganzen Fluch über es gebracht hat, der in diesem Buch aufgeschrieben ist.27Und der HERR hat sie herausgerissen aus ihrem Land im Zorn und im Grimm und in großem Unwillen und hat sie in ein anderes Land geworfen, wie ⟨es⟩ an diesem Tag ⟨der Fall ist⟩. – (5Mo 30,1; 1Kön 14,15; 2Kön 17,6; 2Kön 25,21; Ps 85,5; Jer 5,19)28Das Verborgene ⟨steht bei⟩ dem HERRN, unserm Gott; aber das Offenbare ⟨gilt⟩ uns und unsern Kindern für ewig, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun. (5Mo 32,34; Ps 78,2; Spr 25,2; Dan 2,22)
5.Mose 29
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches Bibelwerk1Mose rief ganz Israel zusammen und sagte zu den Israeliten: Ihr habt alles gesehen, was der HERR in Ägypten vor euren Augen mit dem Pharao, mit seinem ganzen Hof und seinem ganzen Land getan hat. (5Mo 5,1; 5Mo 7,18; 5Mo 8,2)2Mit eigenen Augen hast du jene schweren Prüfungen, die großen Zeichen und Wunder gesehen. (5Mo 4,3)3Aber einen Verstand, der wirklich erkennt, Augen, die wirklich sehen, und Ohren, die wirklich hören, hat der HERR euch bis zum heutigen Tag nicht gegeben. (Röm 11,8)4Ich habe euch vierzig Jahre lang durch die Wüste geführt. Eure Kleider sind euch nicht in Lumpen vom Leib gefallen, deine Schuhe sind dir nicht an den Füßen zerrissen, (5Mo 2,7; 5Mo 8,4; Jos 9,1)5ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein und kein Bier getrunken, denn ihr solltet erkennen: Ich bin der HERR, euer Gott.6Und so kamt ihr bis an diesen Ort. Sihon, der König von Heschbon, und Og, der König des Baschan, sind gegen uns zum Kampf ausgerückt und wir haben sie geschlagen. (5Mo 2,24)7Wir haben ihnen ihr Land genommen und es den Rubenitern, den Gaditern und der Hälfte des Stammes der Manassiter als Erbbesitz gegeben.8Darum achtet auf die Bestimmungen dieses Bundes und haltet sie, damit euch alles, was ihr tut, gelingt! (Jos 1,7; 1Kön 2,3)
Partner und Inhalt des Bundes
9Ihr habt euch heute alle vor dem HERRN, eurem Gott, aufgestellt: eure Anführer, Oberhäupter, Ältesten und Listenführer, alle Männer Israels, (5Mo 1,15; 5Mo 27,1)10eure Kinder und Greise, eure Frauen und auch die Fremden in deinem Lager, vom Holzarbeiter bis zum Wasserträger. (5Mo 31,12; Jos 8,35; Jos 9,27)11Du schreitest jetzt zwischen den Zeichen des Bundes mit dem HERRN, deinem Gott, hindurch, den Zeichen der Selbstverwünschung. Der HERR, dein Gott, schließt heute mit dir diesen Bund,12um dich heute als sein Volk einzusetzen und dein Gott zu werden, wie er es dir zugesagt und deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. (2Mo 19,5; 5Mo 26,17)13Nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund und setze diese Verwünschung in Kraft, (5Mo 5,3)14sondern ich schließe ihn mit denen, die heute hier bei uns vor dem HERRN, unserem Gott, stehen, und mit denen, die heute nicht hier bei uns sind.
Strafe für den geheimen Vorbehalt beim Bundesschwur
15Ihr wisst noch von unserem Aufenthalt in Ägypten und von unserem Zug mitten durch die Völker, deren Gebiet ihr durchziehen musstet.16Ihr habt bei ihnen Scheusale und Götzen aus Holz und Stein, aus Silber und Gold gesehen.17Es soll keinen unter euch geben, weder Mann noch Frau, weder Sippe noch Stamm, der heute sein Herz vom HERRN, unserem Gott, abwendet und anfängt, den Göttern dieser Völker zu dienen. Es soll bei euch keine Wurzel wachsen, die Gift und Wermut hervorbringt, (Hebr 12,15)18das heißt keinen, der beim Hören der Worte dieser Verwünschung insgeheim folgenden Gegensegen über sich spricht: Mir soll nichts geschehen, wenn ich aus eigenem Entschluss etwas tue, damit Wasserfülle die Dürre beendet.19Der HERR wird sich weigern, ihm zu verzeihen, er wird schnauben vor Zorn und Eifersucht gegen einen solchen Menschen. Jede Verwünschung, die in dieser Urkunde aufgezeichnet ist, wird auf ihn lauern und der HERR wird seinen Namen unter dem Himmel auslöschen. (5Mo 28,15; Offb 22,18)20Entsprechend den Verwünschungen, die beim Abschluss des Bundes gesprochen werden und die in dieser Urkunde der Weisung einzeln aufgezeichnet sind, wird der HERR ihn von allen Stämmen Israels absondern, damit es ihm schlecht ergeht.
Verwüstung des Landes und Vertreibung
21Dann wird eine spätere Generation, also eure Söhne, die nach euch erstehen, und die Ausländer, die aus fernen Ländern kommen, die Schläge sehen, die dieses Land getroffen haben, und die Seuchen, die der HERR in ihm ausbrechen ließ: (1Kön 9,8; Jer 5,19; Jer 16,10; Jer 18,22; Jer 22,8)22Schwefel und Salz bedecken es; seine Fläche ist eine einzige Brandstätte; es kann nicht besät werden und lässt nichts aufkeimen; kein Hälmchen kann wachsen; alles ist wie nach der Zerstörung von Sodom und Gomorra, Adma und Zebojim, die der HERR in seinem glühenden Zorn zerstört hat. (1Mo 14,2; 1Mo 19,15; Jer 49,18; Jer 50,40)23Dann werden sie und alle Völker fragen: Warum hat der HERR diesem Land so etwas angetan? Warum entbrannte dieser gewaltige Zorn?24Und man wird antworten: Weil sie den Bund verlassen haben, den der HERR, der Gott ihrer Väter, mit ihnen geschlossen hatte, als er sie aus Ägypten führte, (5Mo 4,23; 5Mo 17,2; 5Mo 31,16; Jos 7,11; Jos 23,1; 1Kön 11,11; 2Kön 17,15)25weil sie angefangen haben, anderen Göttern zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen, Göttern, die sie vorher nicht einmal gekannt hatten und die er ihnen nicht zugewiesen hatte. (5Mo 4,19)26Deshalb entbrannte der Zorn des HERRN gegen dieses Land. Deshalb brachte der HERR den ganzen Fluch, der in dieser Urkunde aufgezeichnet ist, über das Land,27riss sie mit glühendem Zorn und großem Unwillen aus ihrem Land heraus und warf sie in ein anderes Land, in dem sie heute noch sind.28Was noch verborgen ist, steht bei dem HERRN, unserem Gott. Was schon offenbar ist, gilt für uns und unsere Kinder auf ewig: dass wir alle Bestimmungen dieser Weisung halten sollen. (5Mo 32,34)