2.Korinther 11

Elberfelder Bibel

1 Lasst euch doch ein wenig Torheit von mir gefallen! Doch ihr ertragt mich ⟨ja⟩ auch.2 Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um ⟨euch als⟩ eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen. (Hos 2,21; Offb 14,4)3 Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, ⟨so⟩ vielleicht euer Sinn[1] von der Einfalt[2] und Lauterkeit[3] Christus gegenüber ab⟨gewandt und⟩ verdorben wird. (1Mo 3,1; 1Tim 2,14; Offb 12,9)4 Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen[4] Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes[5] Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das ⟨recht⟩ gut. (Gal 1,6)5 Denn ich meine, dass ich den »übergroßen« Aposteln in nichts nachgestanden habe. (2Kor 12,11)6 Wenn ich aber auch ein Unkundiger in der Rede bin, so doch nicht in der Erkenntnis; sondern in jeder Weise und vor allen haben wir ⟨es⟩ euch gegenüber offenbar gemacht. (1Kor 2,1; 2Kor 6,6; 2Kor 10,10; 2Kor 12,12; Eph 3,4)7 Oder habe ich eine Sünde begangen, als ich mich selbst erniedrigte, damit ihr erhöht wurdet, indem ich euch das Evangelium Gottes umsonst verkündigt habe? (Apg 18,3; 1Kor 9,6)8 Andere Gemeinden[6] habe ich beraubt, indem ich Lohn nahm zum Dienst an euch.9 Und als ich bei euch war und Mangel litt, fiel ich niemand zur Last – denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Mazedonien kamen –, und ich hielt mich in allem ⟨so, dass ich⟩ euch nicht zur Last ⟨fiel⟩, und werde mich ⟨so⟩ halten. (2Kor 12,13; Phil 4,15; 1Thess 2,9)10 ⟨So gewiss⟩ die Wahrheit Christi in mir ist, wird dieses Rühmen für mich in den Gegenden von Achaja nicht verstummen! (1Kor 9,15)11 Warum? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß es. (1Kor 16,24; 2Kor 12,15)12 Was ich aber tue, werde ich auch tun, damit ich denen die Gelegenheit abschneide, die eine Gelegenheit dazu suchen, dass sie in dem, worin sie sich rühmen, ⟨als solche⟩ wie wir befunden werden.13 Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. (Röm 16,18; 2Kor 2,17; Phil 3,2; Offb 2,2)14 Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an;15 es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener die Gestalt von Dienern der Gerechtigkeit annehmen; und ihr Ende wird ihren Werken entsprechen. (Gal 5,10; Phil 3,19)16 Wiederum sage ich: Niemand halte mich für töricht; wenn aber doch, so nehmt mich doch an als einen Törichten, damit auch ich mich ein wenig rühmen kann. (2Kor 12,6)17 Was ich ⟨jetzt⟩ rede, rede ich nicht nach dem Herrn, sondern wie in Torheit, auf dieser Grundlage des Rühmens.18 Weil viele sich nach dem Fleisch rühmen, so will auch ich mich rühmen. (Phil 3,4)19 Ihr als Kluge ertragt die Toren ja gern. (1Kor 4,10)20 Denn ihr ertragt es, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand ⟨euch⟩ aufzehrt, wenn jemand ⟨euch⟩ einfängt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt.21 Zur Schande sage ich, dass wir ⟨damit verglichen⟩ schwach gewesen sind. Was aber jemand wagt – ich rede in Torheit –, das wage auch ich. (2Kor 10,10)22 Sie sind Hebräer? Ich auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Abrahams Nachkommen[7]? Ich auch. (Röm 11,1)23 Sie sind Diener Christi? – Ich rede unsinnig – ich über die Maßen. In Mühen umso mehr, in Gefängnissen umso mehr, in Schlägen übermäßig, in Todesgefahren oft. (Apg 9,16; 1Kor 4,11; 1Kor 15,30; 2Kor 1,8; 2Kor 6,4)24 Von Juden habe ich fünfmal vierzig ⟨Schläge⟩ weniger einen bekommen[8]. (5Mo 25,3; Mt 10,17)25 Dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in Seenot[9] zugebracht; (Apg 14,19; Apg 16,22)26 oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Räubern, in Gefahren von ⟨meinem⟩ Volk[10], in Gefahren von den Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern; (Apg 9,23; Apg 19,28; Apg 27,20; Gal 2,4; 1Thess 2,15)27 in Mühe und Beschwerde, in Wachen oft, in Hunger und Durst, in Fasten oft, in Kälte und Blöße; (Apg 18,3; Apg 20,31; Apg 28,2; 1Kor 4,12; 2Kor 6,5)28 außer dem Übrigen ⟨noch⟩ das, was täglich auf mich eindringt: die Sorge um alle Gemeinden[11]. (Apg 15,36; Apg 20,18; 2Kor 7,5)29 Wer ist schwach, und ich bin nicht schwach? Wer nimmt Anstoß[12], und ich brenne nicht?30 Wenn gerühmt werden muss, so will ich mich der ⟨Zeichen⟩ meiner Schwachheit rühmen. (1Kor 2,3; 2Kor 12,5)31 Der Gott und Vater des Herrn Jesus, der gepriesen ist in Ewigkeit[13], weiß, dass ich nicht lüge. (Röm 9,1; Röm 9,5; 2Kor 1,23)32 In Damaskus bewachte der Statthalter des Königs Aretas[14] die Stadt der Damaszener, um mich gefangen zu nehmen,33 und durch ein Fenster wurde ich in einem Korb durch die Mauer hinabgelassen und entrann seinen Händen. (Apg 9,24)

2.Korinther 11

Einheitsübersetzung 2016

1 Lasst euch doch ein wenig Unverstand von mir gefallen! Aber das tut ihr ja. (2Kor 11,16)2 Denn ich werbe eifrig um euch mit dem Eifer Gottes; ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.3 Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen. (1Mo 3,4)4 Ihr nehmt es ja offenbar hin, wenn irgendeiner daherkommt und einen anderen Jesus verkündet, als wir verkündet haben, wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt. (Gal 1,6)5 Ich denke doch, ich stehe den Überaposteln keineswegs nach. (2Kor 11,13; 2Kor 12,11)6 Im Reden mag ich ein Stümper sein, aber nicht in der Erkenntnis; wir haben es euch in jeder Weise gezeigt. (1Kor 2,1; 2Kor 10,10)7 Oder habe ich einen Fehler gemacht, als ich, um euch zu erhöhen, mich selbst erniedrigte und euch das Evangelium Gottes verkündete, ohne etwas dafür zu nehmen? (Mt 23,12; 1Kor 9,12)8 Andere Gemeinden habe ich ausgeplündert und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können. (Phil 4,10)9 Aber als ich zu euch kam und in Schwierigkeiten geriet, bin ich niemandem zur Last gefallen; was ich zu wenig hatte, ergänzten die Brüder, die aus Mazedonien kamen. Ich habe also darauf Wert gelegt, euch in keiner Weise zur Last zu fallen, und werde auch weiterhin darauf Wert legen. (2Kor 12,13; 1Thess 2,9)10 So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist: Diesen Ruhm wird mir im Gebiet von Achaia niemand nehmen. (1Kor 9,15)11 Warum? Liebe ich euch etwa nicht? Gott weiß es.12 Was ich aber tue, werde ich auch in Zukunft tun: Ich werde denen die Gelegenheit nehmen, die nur die Gelegenheit suchen, sich Achtung zu verschaffen, um so dazustehen wie wir. (2Kor 2,17)13 Denn diese Leute sind Lügenapostel, unehrliche Arbeiter; sie tarnen sich freilich als Apostel Christi. (Phil 3,2; Offb 2,2)14 Kein Wunder, denn auch der Satan tarnt sich als Engel des Lichts.15 Es ist also nicht erstaunlich, wenn sich auch seine Diener als Diener der Gerechtigkeit tarnen. Ihr Ende wird ihren Taten entsprechen. (Phil 3,19; 2Tim 4,14)16 Noch einmal sage ich: Keiner soll mich für einen Narren halten. Tut ihr es aber doch, dann lasst mich auch als Narren gewähren, damit auch ich ein wenig prahlen kann!17 Was ich hier sage, sage ich nicht im Sinn des Herrn, sondern, wenn es schon um das Prahlen geht, wie ein Narr.18 Da viele Menschen im Sinn dieser Welt prahlen, will auch ich einmal prahlen. (Phil 3,4)19 Ihr lasst euch die Narren ja gern gefallen, ihr klugen Leute. (1Kor 4,10)20 Denn ihr nehmt es hin, wenn euch jemand versklavt, wenn euch jemand ausbeutet, wenn euch jemand in seine Gewalt bringt, wenn jemand anmaßend auftritt, wenn euch jemand ins Gesicht schlägt.21 Zu meiner Schande muss ich gestehen: Dazu bin ich allerdings zu schwach gewesen. Wozu aber jemand den Mut aufbringt - ich rede jetzt als Narr -, dazu bringe auch ich ihn auf.22 Sie sind Hebräer - ich auch. Sie sind Israeliten - ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams - ich auch. (Apg 22,3; Röm 11,1; Phil 3,5)23 Sie sind Diener Christi - jetzt rede ich ganz unvernünftig -, ich noch mehr: Ich ertrug mehr Mühsal, war häufiger im Gefängnis, wurde mehr geschlagen, war oft in Todesgefahr. (1Kor 4,1; 1Kor 15,10)24 Fünfmal erhielt ich von Juden die vierzig Hiebe weniger einen; (5Mo 25,3)25 dreimal wurde ich ausgepeitscht, einmal gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag trieb ich auf hoher See. (Apg 14,19; Apg 16,22; Apg 27,41)26 Ich war oft auf Reisen, gefährdet durch Flüsse, gefährdet durch Räuber, gefährdet durch das eigene Volk, gefährdet durch Heiden, gefährdet in der Stadt, gefährdet in der Wüste, gefährdet auf dem Meer, gefährdet durch falsche Brüder.27 Ich erduldete Mühsal und Plage, viele durchwachte Nächte, Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Nacktheit. (1Kor 4,11; 2Kor 6,4; 1Thess 2,9)28 Um von allem andern zu schweigen, dem täglichen Andrang zu mir und der Sorge für alle Gemeinden: (Apg 20,31)29 Wer ist schwach und ich bin nicht schwach? Wer kommt zu Fall und ich werde nicht von brennender Sorge verzehrt? (1Kor 9,22)30 Wenn schon geprahlt sein muss, will ich mit meiner Schwachheit prahlen. (2Kor 12,5)31 Gott, der Vater Jesu, des Herrn, er, der gepriesen ist in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge.32 In Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener bewachen, um mich festzunehmen. (Apg 9,24)33 Aber durch ein Fenster wurde ich in einem Korb die Stadtmauer hinuntergelassen und so entkam ich ihm.