Hiob 6

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Hiob antwortete und sagte: (Hi 3,2)2 Würde man meinen Kummer doch wiegen, abwiegen und mein Verderben gleichzeitig auf die Waage legen!3 Denn nun ist es[1] schwerer als der Sand der Meere; darum sind meine Worte unbesonnen.4 Denn die Pfeile des Allmächtigen sind in mir, mein Geist trinkt ihr Gift; die Schrecken Gottes greifen mich an[2]. (Hi 7,20; Hi 16,9; Hi 19,12; Hi 30,15; Ps 38,3; Spr 14,10; Kla 3,3)5 Schreit ein Wildesel[3] beim frischen Gras, oder brüllt ein Stier bei seinem Futter? (Hi 39,8)6 Wird Fades ohne Salz gegessen? Oder ist Geschmack in dem Schleim um den Dotter[4]?7 Meine Seele weigert sich, es anzurühren, sie ekelt sich vor der Krankheit meines Brotes[5].8 Dass sich doch meine Bitte erfüllte und Gott mein Verlangen gewährte!9 Dass Gott sich dazu entschlösse, mich zu zertreten, dass er seine Hand abzöge und mich vernichtete[6]! (1Kön 19,4; Hi 3,21; Hi 10,1)10 So wäre noch mein Trost, und ich würde jubeln in schonungsloser Qual, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet[7] habe.11 Was ist meine Kraft, dass ich warten[8], und was ist mein Ende, dass ich mich gedulden sollte[9]? (Hi 17,13)12 Ist ⟨denn⟩ meine Kraft die Kraft von Steinen, oder ist mein Fleisch aus Bronze?13 Ist es nicht so, dass keine ⟨eigene⟩ Hilfe in mir ist und ⟨jedes⟩ Gelingen aus mir vertrieben ist? (Hi 16,7)14 Wer seinem Freund die Treue versagt, der verlässt[10] die Furcht des Allmächtigen. (Hi 19,21)15 Meine Brüder haben treulos gehandelt wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, die vergehen[11]. (Hi 13,4; Hi 19,13; Spr 25,19; Jer 15,18; Jer 38,22)16 Sie sind trübe von Eis, der Schnee verläuft sich in sie.17 Zur Zeit, wenn sie wasserarm werden, versiegen sie. Wenn es heiß wird, sind sie von ihrer Stelle weggetrocknet.18 Es werden Karawanen abgelenkt von ihrem Weg, ziehen hinauf in die Öde und kommen um[12].19 Die Karawanen von Tema hielten Ausschau, die Handelszüge von Saba hofften auf sie. (1Mo 25,15; 1Kön 10,1; Hi 1,15; Jes 21,14; Jer 25,23)20 Sie wurden beschämt, weil sie ⟨auf sie⟩ vertraut hatten[13], sie kamen hin und wurden zuschanden. (Hi 13,4; Hi 19,13; Spr 25,19)21 So seid ihr[14] jetzt für mich[15] geworden. Ihr seht Schreckliches und fürchtet euch. (Hi 19,19)22 Habe ich etwa gesagt: Gebt mir und macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen23 und befreit mich aus der Hand des Bedrängers und erlöst mich aus der Hand der Gewalttätigen? (Ps 49,8)24 Belehrt mich, so will ich schweigen! Und macht mir klar, worin ich geirrt habe! (Hi 13,23)25 Wie könnten aufrichtige Worte kränkend sein! Aber was weist die Zurechtweisung von euch ⟨schon⟩ zurecht? (Hi 16,5; Spr 15,23)26 Gedenkt ihr, Worte zurechtzuweisen? Für den Wind sind ja die Reden eines Verzweifelnden!27 Sogar eine Waise würdet ihr verlosen, und um euren Freund würdet ihr feilschen. (2Mo 22,21)28 Und nun, entschließt euch! Wendet euch zu mir! Ich werde euch doch nicht ins Angesicht lügen. (Hi 27,4)29 Kehrt doch um, damit kein Unrecht geschieht! Ja, kehrt um, noch bin ich hier im Recht[16]!30 Ist etwa Unrecht auf meiner Zunge? Oder sollte mein Gaumen Verderben nicht spüren? (Hi 11,4; Hi 12,11; Hi 34,3)

Hiob 6

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Da antwortete Ijob und sprach:2 Ach, würde doch mein Gram gewogen, / legte man auf die Waage auch mein Leid!3 Denn nun ist es schwerer als der Sand des Meeres, / darum waren meine Worte unbedacht.4 Die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, / mein Geist hat ihr Gift getrunken, / Gottes Schrecken stellen sich gegen mich. (Ps 38,3; Ps 88,16)5 Schreit denn der Wildesel, wenn er Gras hat, / oder brüllt das Rind, wenn es sein Futter hat?6 Isst man denn ungesalzene Speise? / Wer hat Geschmack an fadem Schleim?7 Ich sträube mich, daran zu rühren, / das alles ist mir wie verdorbenes Brot.[1]8 Käme doch, was ich begehre, / und gäbe Gott, was ich erhoffe.9 Und wollte Gott mich doch zermalmen, / seine Hand erheben, um mich abzuschneiden;10 das wäre noch ein Trost für mich; / ich hüpfte auf im Leid, mit dem er mich nicht schont. / Denn ich habe die Worte des Heiligen nicht verleugnet.11 Was ist meine Kraft, dass ich aushalten könnte, / wann kommt mein Ende, dass ich mich gedulde?12 Ist meine Kraft denn Felsenkraft, / ist mein Fleisch denn aus Erz?13 Gibt es keine Hilfe mehr für mich, / ist mir jede Rettung entschwunden?14 Des Freundes Liebe gehört dem Verzagten,/ auch wenn er den Allmächtigen nicht mehr fürchtet. (Hi 15,4)15 Meine Brüder sind trügerisch wie ein Bach, / wie Wasserläufe, die verrinnen; (Jer 15,18)16 trüb sind sie vom Eis, / wenn über ihnen der Schnee schmilzt.[2]17 Zur Zeit der Hitze versiegen sie; / wenn es heiß wird, verdunsten sie in ihrem Bett.18 Sie biegen ab von ihrem Weg, / laufen in die Wüste und kommen um.19 Nach ihnen spähten Karawanen aus Tema, / auf sie hofften Handelszüge aus Saba. (Jes 21,14)20 Sie wurden zuschanden, weil sie vertrauten, / sie kamen an und waren enttäuscht.21 So seid ihr jetzt ein Nein geworden: / Ihr schaut das Entsetzliche und schaudert.22 Habe ich denn gesagt: Gebt mir etwas, / von eurem Vermögen zahlt für mich23 und rettet mich aus dem Griff des Bedrängers / und kauft mich los aus der Hand der Tyrannen!?24 Belehrt mich, so werde ich schweigen, / worin ich fehlte, macht mir klar!25 Wie können redliche Worte kränken, / was kann euer Tadel rügen?26 Gedenkt ihr, Worte zu tadeln? / Spricht der Verzweifelte in den Wind?27 Selbst um ein Waisenkind würdet ihr würfeln, / sogar euren Freund verschachern.28 Habt endlich die Güte, wendet euch mir zu, / ich lüge euch nicht ins Gesicht.29 Kehrt um, kein Unrecht soll geschehen, / kehrt um, noch bin ich im Recht.30 Ist denn Unrecht auf meiner Zunge / oder schmeckt mein Gaumen das Schlechte nicht?

Hiob 6

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da antwortete Hiob: 2 »Wenn man meinen Unmut wiegen und meinen Kummer auf die Waage legen könnte, (Hi 31,6)3 wären sie schwerer als der Sand am Meer. Deshalb habe ich so unbedacht geredet. (Hi 23,2)4 Denn der Allmächtige hat mich mit seinen Pfeilen getroffen, ihr Gift dringt tief in meine Seele ein. Gott hat sich zur Schlacht gegen mich aufgestellt und überfällt mich mit seinen Schrecken. (Hi 16,13; Hi 21,20; Hi 30,15; Ps 38,3)5 Habe ich etwa keinen Grund zu klagen?[1] Die Wildesel schreien, wenn sie kein grünes Gras finden und die Ochsen brüllen, wenn sie nichts zu fressen haben. (Hi 39,5)6 Eine fade Speise isst man nicht ohne Salz und rohes Eiweiß ist ganz ohne Geschmack.7 Ich sträube mich dagegen, es auch nur anzufassen; mich ekelt davor wie vor verdorbener Nahrung!8 Ach, wollte sich meine Bitte erfüllen, würde Gott meine Hoffnung wahr machen!9 Würde er sich doch entschließen, mich zu vernichten! Ich wünschte, er würde seine Hand ausstrecken und mich töten. (1Kön 19,4)10 Dann hätte ich zumindest einen Trost und würde trotz meiner Schmerzen vor Freude springen: Denn die Gebote des Heiligen habe ich nie missachtet. (Hi 23,11)11 Ich habe keine Kraft mehr, um noch länger durchzuhalten. Ich habe kein Ziel vor Augen, das mir Mut machen könnte, meinen Weg weiterzugehen. (Hi 21,4)12 Ist denn meine Kraft so unerschütterlich wie ein Fels? Ist mein Körper etwa aus Eisen gemacht?13 Nein, ich bin völlig hilflos, mir ist alles entrissen worden, worauf ich mich stützen könnte. (Hi 26,2)14 Zu einem Freund, dem es schlecht geht, sollte man freundlich sein, selbst dann, wenn er den Allmächtigen nicht mehr fürchtet.[2] (Hi 1,5; Hi 4,5)15 Doch meine Freunde[3] verhalten sich mir gegenüber wie ein trügerischer Bach. Erst ist er nur ein Rinnsal, aber im Frühjahr schwillt er zur reißenden Flut an, die alles überschwemmt. (Jer 15,18)16 Eis und geschmolzener Schnee trüben sein Wasser.17 Doch wenn die heiße Jahreszeit kommt, versickert er, der ganze Bach verdampft in der Hitze. (Hi 24,19)18 Die Karawanen verlassen ihren Weg, um sich zu erfrischen, doch sie finden nichts zu trinken und kommen in der Wüste um.[4]19 Voller Hoffnung halten die Karawanen aus Tema und Saba nach ihm Ausschau, (1Mo 25,15; Hi 1,15; Jes 21,14)20 doch wenn sie kein Nass finden, werden ihre Hoffnungen zerschlagen. Sie kommen hin und finden nur trockenen Sand. (Jer 14,3)21 Genauso geht es mir jetzt mit euch. Ihr seht, wie schlecht es um mich steht und euch graut davor.22 Habe ich euch etwa gebeten: ›Gebt mir etwas von eurem Vermögen! Helft mir mit einem Bestechungsgeld aus!23 Rettet mich vor meinen Feinden! Kauft mich von erpresserischen Bösewichten frei!‹?24 Alles, was ich will, ist eine Antwort – dann werde ich schweigen. Sagt mir, was ich falsch gemacht habe.25 Ein aufrichtiges Wort mag schmerzlich sein – aber was wollt ihr mir mit eurer Zurechtweisung sagen?26 Wollt ihr meine Worte tadeln? Die Verzweiflung, die aus ihnen spricht, scheint ihr gar nicht zu hören![5] (Hi 8,2)27 Ihr würdet sogar über ein Waisenkind würfeln oder einen Freund verschachern. (Joe 4,3; Nah 3,10; 2Petr 2,3)28 Bitte seht mich an! Würde ich euch ins Gesicht lügen?29 Hört endlich auf, mir Unrecht zu tun, denn noch bin ich im Recht.30 Glaubt ihr, dass ich lüge? Sollte ich den Unterschied zwischen Recht und Unrecht nicht kennen? (Hi 12,11)

Hiob 6

Menge Bibel

1 Da antwortete Hiob folgendermaßen:2 »Ach, würde doch mein Unmut genau gewogen und legte man mein Unglück zugleich[1] auf die Waage!3 Denn dann würde es schwerer erfunden werden als der Sand am Meere; darum ist meine Rede irre gegangen.4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, deren brennendes Gift mein Geist in sich einsaugt: Gottes Schrecknisse stellen sich in Schlachtordnung gegen mich auf.5 Schreit etwa ein Wildesel auf grasiger Weide? Oder brüllt ein Rind bei seinem Futterkorn?6 Genießt man fade Speisen ohne Salz? Oder ist Wohlgeschmack im Schleim des Eidotters[2]?7 Meine Seele sträubt sich dagegen, solche Sachen anzurühren, und ihnen gleicht die Ekelhaftigkeit meiner Speise.«8 »O daß doch meine Bitte erfüllt würde und Gott mir meine Hoffnung gewährte!9 Gefiele es doch Gott, mich zu zermalmen! Streckte er doch seine Hand aus und schnitte meinen Lebensfaden ab!10 So würde doch das noch ein Trost für mich sein – ja aufhüpfen wollte ich trotz des schonungslosen Schmerzes –, daß ich die Gebote des Heiligen nie verleugnet habe.11 Wie groß ist denn meine Kraft noch, daß ich ausharren könnte? Und welcher Ausgang wartet meiner, daß ich mich noch gedulden sollte?12 Ist meine Kraft etwa hart wie die Kraft der Steine oder mein Leib aus Erz gegossen?13 Ach, bin ich nicht ganz und gar hilflos? Und ist mir nicht alles entrissen, worauf ich mich stützen könnte?«14 »Dem Verzweifelnden gebührt Liebe von seinem Nächsten, selbst wenn er die Furcht vor dem Allmächtigen preisgibt.15 Meine Freunde aber haben sich treulos bewiesen wie ein Wildbach, wie die Rinnsale von Wildbächen, die (in der Regenzeit) überströmen,16 die trübe vom Eiswasser dahinfließen, wenn der (geschmolzene) Schnee sich in ihnen birgt;17 doch zur Zeit, wo die Sonnenglut sie trifft, versiegen sie: wenn es heiß wird, sind sie spurlos verschwunden.18 Da schlängeln sich die Pfade ihres Laufes, verdunsten in die leere Luft und verlieren sich.19 Die Handelszüge[3] von Thema (Jes 21,14) schauen nach ihnen aus, die Wanderzüge der Sabäer (1,15) setzen ihre Hoffnung auf sie,20 werden jedoch in ihrem Vertrauen betrogen: sie kommen hin und sehen sich getäuscht.21 So seid auch ihr jetzt ein Nichts für mich geworden: ihr seht das Schreckliche und seid fassungslos!22 Habe ich etwa gebeten: ›Gebt mir etwas und macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen;23 rettet mich aus der Hand meines Bedrängers und kauft mich los aus der Gewalt unbarmherziger Gläubiger‹?«24 »Belehrt mich, so will ich schweigen, und macht mir klar, worin ich mich verfehlt habe!25 Wie eindringlich sind Worte der Wahrheit! Aber was beweist der Tadel, den ihr aussprecht?26 Beabsichtigt ihr, Worte von mir richtigzustellen? Für den Wind sind ja doch die Worte eines Verzweifelnden!27 Sogar über ein Waisenkind würdet ihr das Los werfen und euren eigenen Freund verschachern!28 Nun aber – versteht euch doch dazu, mich anzublicken: ich werde euch doch wahrlich nicht ins Angesicht belügen!29 O kehrt euch her zu mir: tut mir nicht unrecht! Nein, kehrt euch her zu mir; noch steht das Recht in dieser Sache auf meiner Seite!30 Entsteht denn durch meine Zunge Unrecht? Oder fehlt mir das Vermögen, Unglücksschläge zu unterscheiden?«

Hiob 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Da erwiderte Hiob:2 „Würde doch mein Kummer gewogen / und mein Unglück dazu auf die Waage gelegt!3 Ja, es ist schwerer als der Sand aller Meere. / Darum waren meine Worte unbedacht.4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, / mein Geist hat ihr Gift getrunken, / die Schrecken Gottes greifen mich an.5 Schreit ein Wildesel denn über dem Gras, / brüllt ein Stier denn, wenn er Futter hat?6 Isst man Fades ohne Salz, / ist im Eiweiß[1] denn Geschmack?7 Ich sträube mich, daran zu rühren, / es ist mir wie verdorbenes Brot.“8 „Käme doch, was ich begehre, / dass Gott mein Verlangen erfüllt,9 dass Gott sich entschließt, mich zu töten, / seine Hand enthemmt und mich ums Leben bringt.10 So könnte ich mich noch trösten / und jubeln in der grausamen Qual, / denn die Worte des Heiligen habe ich nie überhört.11 Welche Kraft hätte ich, noch zu hoffen, / was ist das Ziel, für das ich durchhalten soll?12 Ist meine Kraft denn Felsenkraft, / ist mein Körper aus Eisen?13 In mir ist keine Hilfe mehr, / und was ich kann, ist dahin.“14 „Wer seinem Freund den Beistand versagt, / fürchtet den Allmächtigen nicht mehr.15 Meine Brüder enttäuschen wie ein Wildbach, / wie Wasserläufe, die versickern,16 die trübe sind vom geschmolzenen Eis, / mit Schneewasser gefüllt.17 In der Sommerglut sind sie verschwunden, / wenn es heiß wird, versiegen sie.18 Karawanen biegen ab von ihrem Weg, / folgen ihnen hinauf in die Öde – und verschwinden.19 Die Karawanen von Tema hielten Ausschau nach ihnen, / die Handelszüge Sabas hofften auf sie.20 Sie wurden beschämt, weil sie vertrauten, / sie kamen hin und wurden enttäuscht.21 So seid ihr für mich geworden. / Ihr seht den Jammer und schreckt zurück.22 Habe ich denn gesagt: / 'Bringt her von eurem Besitz, / kommt, macht mir ein Geschenk,23 befreit mich aus der Hand des Bedrängers, / zahlt den Erpressern das Lösegeld!'?24 Belehrt mich, dann werde ich schweigen, / zeigt mir, wo ich mich irrte!25 Wie kränkend sind 'richtige Sprüche', / was tadelt euer Tadel denn?26 Wollt ihr etwa Worte tadeln? / Redet der Verzweifelte in den Wind?27 Selbst um ein Waisenkind würdet ihr losen, / und euren Freund verschachert ihr.28 Und jetzt entschließt euch, schaut mich an! / Ich lüge euch doch nicht ins Gesicht.29 Kehrt um, damit kein Unrecht geschieht, / kehrt um, noch bin ich im Recht!30 Ist denn Unrecht auf meiner Zunge? / Schmeckt mein Gaumen das Böse nicht mehr?“

Hiob 6

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Da antwortete Hiob und sprach: (Hi 8,1; Hi 12,1; Hi 16,1; Hi 19,1; Hi 21,1; Hi 23,1; Hi 26,1; Hi 27,1; Hi 29,1; Hi 42,1)2 O dass man meinen Unmut wiegen könnte und mein Unglück auf die andere Waagschale legte! (Hi 23,2)3 Denn nun ist es schwerer als der Sand der Meere; darum sind meine Worte so ungestüm. (Ps 42,8; Spr 27,3; Kla 3,1)4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, mein Geist trinkt ihr Gift; die Schrecken Gottes bestürmen mich. (Hi 16,12; Hi 30,15; Ps 38,3; Ps 88,16)5 Schreit auch ein Wildesel auf der Grasweide, oder brüllt ein Stier, wenn er Futter hat? (Hi 39,5; Am 3,4)6 Lässt sich etwa Fades ohne Salz essen? Oder findet man am Eiweiß irgendwelchen Geschmack? (Ps 69,22; Mt 5,13; Kol 4,6)7 Was meine Seele zu berühren verschmähte, das ist jetzt mein tägliches Brot, mir zum Ekel! (Ps 102,10; Dan 10,3)8 O dass doch meine Bitte in Erfüllung ginge, und Gott mein Verlangen gewährte: (Hi 3,21; Hi 11,20)9 dass doch Gott sich entschlösse, mich zu zermalmen, seine Hand ausstreckte, um mich abzuschneiden! (1Kön 19,4; Hi 7,15; Jon 4,3)10 So bliebe mir noch der Trost — und ich frohlockte darüber im schonungslosen Schmerz —, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe! (Hi 42,5; Jes 6,3; Hos 11,9; Apg 23,1)11 Wie groß ist denn meine Kraft, dass ich noch ausharren, und wann kommt mein Ende, dass meine Seele sich gedulden soll? (Hi 7,6; Hi 17,1; Hi 17,13; Hi 17,15)12 Ist mir denn die Kraft der Steine gegeben? Ist mein Fleisch denn aus Erz? (Hi 40,18; Hi 41,16)13 Bin ich denn nicht hilflos und jeder Stütze beraubt? (Ps 85,10)14 Dem Verzagten gebührt Mitleid von seinem Freund, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen. (Hi 2,9; Hi 6,27; Hi 19,21; Spr 17,17; Gal 6,2; Hebr 13,3)15 Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, die vergehen,[1] (Hi 6,21; Hi 19,13; Ps 88,19; Jer 15,18)16 die trübe werden vom Eis, wenn der Schnee sich darin birgt,17 die aber versiegen zur Zeit der Sommerhitze und von ihrem Ort verschwinden, wenn es heiß wird. (Hi 24,19)18 Es winden sich die Pfade ihres Laufs; sie ziehen hinauf in die Öde und verlieren sich. (Ps 1,6)19 die Karawanen Temas halten Ausschau, die Reisegesellschaften von Saba hoffen auf sie. (1Mo 25,15; Hi 1,15; Jes 21,14; Jes 60,6; Jer 25,23)20 Aber sie werden in ihrer Hoffnung betrogen; sie kommen dorthin und werden enttäuscht. (Jer 14,3)21 So seid auch ihr jetzt ein Nichts geworden; ihr seht Schreckliches und fürchtet euch davor! (Hi 13,4; Hi 19,19; Hi 26,7; Ps 39,6; Jer 30,5; Hes 13,1)22 Habe ich etwa gesagt: »Gebt mir etwas!«, oder »Macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen!«, (1Sam 12,3; Hi 42,11; Apg 20,33)23 oder »Rettet mich aus der Hand des Bedrängers und erlöst mich aus der Hand des Tyrannen!«? (Ps 49,7)24 Belehrt mich doch, und ich will schweigen, weist mir nach, worin ich geirrt habe! (Hi 32,3)25 Wie eindringlich sind Worte der Wahrheit! Aber was bringen eure Zurechtweisungen schon zurecht? (Hi 6,10; Spr 15,23; Spr 25,11; Pred 12,10)26 Gedenkt ihr Worte zu bekritteln und haltet die Reden eines Verzweifelten für Wind? (Hi 8,2; Hos 12,2; Eph 4,14)27 Ja, ihr würdet selbst über eine Waise das Los werfen und euren Freund verschachern! (2Mo 22,22; 5Mo 27,19; Hi 6,14; Ps 41,10; Ps 55,13)28 Und nun tut mir den Gefallen und schaut mich an; ich werde euch doch wahrhaftig nicht ins Angesicht belügen! (Hi 13,4; Ps 78,36)29 Kehrt doch um, tut nicht Unrecht! Ja, kehrt um! Noch bin ich hier im Recht! (Rut 1,8; 1Kön 12,24; Hi 17,10)30 Ist denn Unrecht auf meiner Zunge, oder unterscheidet mein Gaumen nicht, was verderblich ist? (Hi 6,6; Hi 12,11; Hebr 5,14)

Hiob 6

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Da antwortete Hiob und sprach:2 Würde doch mein Unmut gewogen und mein Unglück dazu auf die Waage gelegt. (Hi 31,6)3 Es ist nun schwerer als der Sand der Meere, darum waren meine Worte unbedacht.4 Die Pfeile Schaddais stecken in mir, mein Geist hat ihr Gift getrunken, die Schrecken Gottes greifen mich an. (Hi 16,13; Hi 30,15; Ps 38,3; Kla 2,4)5 Schreit denn ein Wildesel, wenn er Gras hat, oder brüllt ein Rind, wenn es sein Futter hat? (Hi 30,7)6 Isst man Fades ohne Salz, und findet man Geschmack am Schleim des Eibisch[1]?7 Ich sträube mich, es anzurühren, es ist wie verdorbenes Brot.8 Käme doch, worum ich bitte, und gäbe Gott, worauf ich hoffe.9 Wollte Gott mich doch zermalmen, seine Hand ausstrecken und mich abschneiden. (4Mo 11,15; 1Kön 19,4; Hi 7,16)10 So könnte ich mich noch trösten und tanzen in schonungslosem Schmerz, denn ich habe die Worte des Heiligen nicht verleugnet. (Hi 23,12)11 Was ist meine Kraft, dass ich ausharre, und was ist mein Ende, dass ich mich gedulde?12 Ist denn meine Kraft die Kraft von Steinen, und ist mein Fleisch aus Erz?13 Ich selbst kann mir nicht helfen, und Rettung ist fern von mir! (Ps 22,2)14 Der Verzweifelte verdient das Mitleid seines Freundes, auch wenn er Schaddai nicht mehr fürchtet.15 Meine Brüder sind trügerisch wie ein Bach, wie Wasserläufe, die versickern, (Ps 38,12; Ps 41,10; Jer 15,18)16 die trübe sind vom Eis, in denen der Schnee sich verbirgt:17 In der Sommerglut sind sie verschwunden, wenn es heiss wird, sind sie an ihrer Stätte versiegt.18 Karawanen schlagen den Weg zu ihnen ein, sie ziehen hinauf in die Wüste und kommen um.19 Die Karawanen von Tema hielten Ausschau nach ihnen, auf sie hofften die Wanderzüge von Saba. (1Mo 1,15; 1Mo 25,15; Ps 72,10; Hes 27,22)20 Sie wurden zuschanden, weil sie vertrauten, sie kamen hin und wurden betrogen.21 So seid ihr jetzt für mich geworden. Ihr schaut das Schreckliche und fürchtet euch.22 Habe ich denn gesagt: Gebt mir etwas, und von eurem Vermögen bringt mir Geschenke,23 und rettet mich aus der Hand des Bedrängers, und kauft mich los aus der Hand der Gewalttätigen!? (Ps 49,16)24 Belehrt mich, und ich will schweigen, und erklärt mir, wo ich mich verging!25 Wie könnten aufrichtige Worte kränken? Und was tadelt euer Tadel?26 Wollt ihr etwa Worte tadeln? Und spricht der Verzweifelte in den Wind?27 Selbst um eine Waise würdet ihr losen, und um euren Freund würdet ihr feilschen.28 Wollt ihr euch jetzt nicht zu mir wenden? Ich lüge euch gewiss nicht ins Angesicht.29 Kehrt um, kein Unrecht soll geschehen, kehrt um, noch bin ich im Recht. (Hi 13,18; Hi 17,10; Hi 19,6; Hi 27,5; Hi 31,6; Hi 33,9; Hi 34,5)30 Ist denn Unrecht auf meiner Zunge, und schmeckt mein Gaumen nicht, was verderblich ist?

Hiob 6

English Standard Version

von Crossway
1 Then Job answered and said:2 “Oh that my vexation were weighed, and all my calamity laid in the balances!3 For then it would be heavier than the sand of the sea; therefore my words have been rash. (Spr 27,3)4 For the arrows of the Almighty are in me; my spirit drinks their poison; the terrors of God are arrayed against me. (Ps 38,2)5 Does the wild donkey bray when he has grass, or the ox low over his fodder?6 Can that which is tasteless be eaten without salt, or is there any taste in the juice of the mallow?[1]7 My appetite refuses to touch them; they are as food that is loathsome to me.[2]8 “Oh that I might have my request, and that God would fulfill my hope,9 that it would please God to crush me, that he would let loose his hand and cut me off! (4Mo 11,15; 1Kön 19,4)10 This would be my comfort; I would even exult[3] in pain unsparing, for I have not denied the words of the Holy One. (3Mo 19,2; Jes 30,14; Jes 57,15; Hos 11,9)11 What is my strength, that I should wait? And what is my end, that I should be patient?12 Is my strength the strength of stones, or is my flesh bronze?13 Have I any help in me, when resource is driven from me?14 “He who withholds[4] kindness from a friend forsakes the fear of the Almighty. (Spr 11,24; Spr 17,17)15 My brothers are treacherous as a torrent-bed, as torrential streams that pass away, (1Sam 14,33; Ps 38,11; Ps 41,9; Jer 15,18)16 which are dark with ice, and where the snow hides itself.17 When they melt, they disappear; when it is hot, they vanish from their place.18 The caravans turn aside from their course; they go up into the waste and perish. (1Mo 1,2; Jer 4,23)19 The caravans of Tema look, the travelers of Sheba hope. (1Mo 25,15; 1Kön 10,1; 1Chr 1,30; Jes 21,14; Jer 25,23)20 They are ashamed because they were confident; they come there and are disappointed. (Jes 1,29; Jer 14,3)21 For you have now become nothing; you see my calamity and are afraid.22 Have I said, ‘Make me a gift’? Or, ‘From your wealth offer a bribe for me’?23 Or, ‘Deliver me from the adversary’s hand’? Or, ‘Redeem me from the hand of the ruthless’? (Hi 15,20; Hi 27,13)24 “Teach me, and I will be silent; make me understand how I have gone astray.25 How forceful are upright words! But what does reproof from you reprove?26 Do you think that you can reprove words, when the speech of a despairing man is wind? (Hi 7,7; Jes 41,29)27 You would even cast lots over the fatherless, and bargain over your friend. (Joe 3,3; Nah 3,10)28 “But now, be pleased to look at me, for I will not lie to your face.29 Please turn; let no injustice be done. Turn now; my vindication is at stake. (Hi 17,10)30 Is there any injustice on my tongue? Cannot my palate discern the cause of calamity?

Hiob 6

King James Version

1 But Job answered and said,2 Oh that my grief were throughly weighed, and my calamity laid in the balances together!3 For now it would be heavier than the sand of the sea: therefore my words are swallowed up.4 For the arrows of the Almighty are within me, the poison whereof drinketh up my spirit: the terrors of God do set themselves in array against me.5 Doth the wild ass bray when he hath grass? or loweth the ox over his fodder?6 Can that which is unsavoury be eaten without salt? or is there any taste in the white of an egg?7 The things that my soul refused to touch are as my sorrowful meat.8 Oh that I might have my request; and that God would grant me the thing that I long for!9 Even that it would please God to destroy me; that he would let loose his hand, and cut me off!10 Then should I yet have comfort; yea, I would harden myself in sorrow: let him not spare; for I have not concealed the words of the Holy One.11 What is my strength, that I should hope? and what is mine end, that I should prolong my life?12 Is my strength the strength of stones? or is my flesh of brass?13 Is not my help in me? and is wisdom driven quite from me?14 To him that is afflicted pity should be shewed from his friend; but he forsaketh the fear of the Almighty.15 My brethren have dealt deceitfully as a brook, and as the stream of brooks they pass away;16 Which are blackish by reason of the ice, and wherein the snow is hid:17 What time they wax warm, they vanish: when it is hot, they are consumed out of their place.18 The paths of their way are turned aside; they go to nothing, and perish.19 The troops of Tema looked, the companies of Sheba waited for them.20 They were confounded because they had hoped; they came thither, and were ashamed.21 For now ye are nothing; ye see my casting down, and are afraid.22 Did I say, Bring unto me? or, Give a reward for me of your substance?23 Or, Deliver me from the enemy' hand? or, Redeem me from the hand of the mighty?24 Teach me, and I will hold my tongue: and cause me to understand wherein I have erred.25 How forcible are right words! but what doth your arguing reprove?26 Do ye imagine to reprove words, and the speeches of one that is desperate, which are as wind?27 Yea, ye overwhelm the fatherless, and ye dig a pit for your friend.28 Now therefore be content, look upon me; for it is evident unto you if I lie.29 Return, I pray you, let it not be iniquity; yea, return again, my righteousness is in it.30 Is there iniquity in my tongue? cannot my taste discern perverse things?

Hiob 6

New International Version

von Biblica
1 Then Job replied:2 ‘If only my anguish could be weighed and all my misery be placed on the scales!3 It would surely outweigh the sand of the seas – no wonder my words have been impetuous.4 The arrows of the Almighty are in me, my spirit drinks in their poison; God’s terrors are marshalled against me.5 Does a wild donkey bray when it has grass, or an ox bellow when it has fodder?6 Is tasteless food eaten without salt, or is there flavour in the sap of the mallow[1]?7 I refuse to touch it; such food makes me ill.8 ‘Oh, that I might have my request, that God would grant what I hope for,9 that God would be willing to crush me, to let loose his hand and cut off my life!10 Then I would still have this consolation – my joy in unrelenting pain – that I had not denied the words of the Holy One.11 ‘What strength do I have, that I should still hope? What prospects, that I should be patient?12 Do I have the strength of stone? Is my flesh bronze?13 Do I have any power to help myself, now that success has been driven from me?14 ‘Anyone who withholds kindness from a friend forsakes the fear of the Almighty.15 But my brothers are as undependable as intermittent streams, as the streams that overflow16 when darkened by thawing ice and swollen with melting snow,17 but that stop flowing in the dry season, and in the heat vanish from their channels.18 Caravans turn aside from their routes; they go off into the wasteland and perish.19 The caravans of Tema look for water, the travelling merchants of Sheba look in hope.20 They are distressed, because they had been confident; they arrive there, only to be disappointed.21 Now you too have proved to be of no help; you see something dreadful and are afraid.22 Have I ever said, “Give something on my behalf, pay a ransom for me from your wealth,23 deliver me from the hand of the enemy, rescue me from the clutches of the ruthless”?24 ‘Teach me, and I will be quiet; show me where I have been wrong.25 How painful are honest words! But what do your arguments prove?26 Do you mean to correct what I say, and treat my desperate words as wind?27 You would even cast lots for the fatherless and barter away your friend.28 ‘But now be so kind as to look at me. Would I lie to your face?29 Relent, do not be unjust; reconsider, for my integrity is at stake.[2]30 Is there any wickedness on my lips? Can my mouth not discern malice?

Hiob 6

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Hiob antwortete und sprach:2 Wenn man doch meinen Kummer wägen und mein Leiden zugleich auf die Waage legen wollte!3 Denn nun ist es schwerer als Sand am Meer; darum sind meine Worte noch unbedacht.4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir; mein Geist muss ihr Gift trinken, und die Schrecknisse Gottes sind auf mich gerichtet. (Ps 38,3)5 Schreit denn der Wildesel, wenn er Gras hat, oder brüllt der Stier, wenn er sein Futter hat?6 Isst man denn Fades, ohne es zu salzen, oder hat Eiweiß Wohlgeschmack?7 Meine Kehle sträubt sich, es aufzunehmen; es ist, als wäre mein Brot unrein.8 Könnte meine Bitte doch geschehen und Gott mir geben, was ich hoffe!9 Dass mich doch Gott erschlagen wollte und seine Hand ausstreckte und mir den Lebensfaden abschnitte!10 So hätte ich noch diesen Trost und wollte fröhlich springen – ob auch der Schmerz mich quält ohne Erbarmen –, dass ich nicht verleugnet habe die Worte des Heiligen.11 Was ist meine Kraft, dass ich ausharren könnte; und welches Ende wartet auf mich, dass ich geduldig sein sollte?12 Ist doch meine Kraft nicht aus Stein und mein Fleisch nicht aus Erz.13 Hab ich denn keine Hilfe mehr, und gibt es keinen Rat mehr für mich?14 Wer Barmherzigkeit seinem Nächsten verweigert, der gibt die Furcht vor dem Allmächtigen auf.15 Meine Brüder sind trügerisch wie ein Bach, wie das Bett der Bäche, die versickern, (Ps 38,12)16 die erst trübe sind vom Eis, darin der Schnee sich birgt,17 doch zur Zeit, wenn die Hitze kommt, versiegen sie; wenn es heiß wird, vergehen sie von ihrer Stätte:18 Karawanen gehen ihren Weg dahin, sie gehen hin ins Nichts und verschwinden.19 Die Karawanen von Tema blickten aus auf sie, die Karawanen von Saba hofften auf sie; (Hi 1,15)20 aber sie wurden zuschanden über ihrer Hoffnung und waren betrogen, als sie dahin kamen.21 So seid ihr jetzt für mich geworden; weil ihr Schrecknisse seht, fürchtet ihr euch.22 Hab ich denn gesagt: Schenkt mir etwas und bezahlt für mich von eurem Vermögen23 und errettet mich aus der Hand des Feindes und kauft mich los von der Hand der Gewalttätigen?24 Belehrt mich, so will ich schweigen, und worin ich geirrt habe, darin unterweist mich!25 Wie könnten redliche Worte betrüben? Aber euer Tadel, was tadelt er?26 Gedenkt ihr, Worte zu rügen? Aber die Rede eines Verzweifelnden verhallt im Wind.27 Ihr freilich könntet wohl über eine Waise das Los werfen und euren Nächsten verschachern.28 Nun aber hebt doch an und seht auf mich, ob ich euch ins Angesicht lüge.29 Kehrt doch um, damit nicht Unrecht geschehe! Kehrt um! Noch habe ich recht darin!30 Ist denn auf meiner Zunge Unrecht, oder sollte mein Gaumen Böses nicht merken?