Hiob 13
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkLeeres Gerede der Freunde
1 Seht, all das hat mein Auge gesehen, / mein Ohr gehört und wohl gemerkt. 2 Was ihr wisst, weiß ich auch; / ich falle nicht ab im Vergleich mit euch. (Hi 12,3) 3 Doch ich will zum Allmächtigen reden, / mit Gott zu rechten ist mein Wunsch. 4 Ihr aber seid nur Lügentüncher, / untaugliche Ärzte allesamt. 5 Dass ihr endlich schweigen wolltet; / das würde Weisheit für euch sein. (Spr 17,27; Spr 20,19; Pred 3,7; Sir 20,5) 6 Hört doch meinen Rechtsbeweis, / merkt auf die Streitreden meiner Lippen! 7 Wollt ihr für Gott Verkehrtes reden / und seinetwegen Lügen sprechen? 8 Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, / für Gott den Rechtsstreit führen? 9 Ginge es gut, wenn er euch durchforschte, / könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht? 10 In harte Zucht wird er euch nehmen, / wenn ihr heimlich Partei ergreift. 11 Wird seine Hoheit euch nicht schrecken, / nicht Schrecken vor ihm euch überfallen? 12 Eure Merksätze sind Sprüche aus Staub, / eure Schilde aus Lehm.Verteidigung der eigenen Unschuld
13 Schweigt vor mir, damit ich reden kann! / Dann komme auf mich, was kommen mag. 14 Meinen Leib nehme ich zwischen die Zähne, / in meine Hand lege ich mein Leben. 15 Er mag mich töten, ich harre auf ihn; / doch meine Wege verteidige ich vor ihm. (2Mo 30,20; 2Mo 33,20; Ri 13,22) 16 Schon das wird mir zum Heile dienen, / kein Ruchloser kommt ja vor sein Angesicht. 17 Hört nun genau auf meine Rede, / was ich erkläre vor euren Ohren! 18 Seht, ich bringe den Rechtsfall vor; / ich weiß, ich bin im Recht. 19 Wer könnte den Rechtsstreit gegen mich gewinnen? / Dann wollte ich schweigen und sterben. 20 Zwei Dinge nur tu mir nicht an, / dann verberge ich mich nicht vor dir: 21 Zieh deine Hand von mir zurück; / dein Schrecken soll mir keine Angst einjagen. 22 Dann ruf und ich will antworten / oder ich will reden und du erwiderst mir! (Hi 38,1) 23 Wie viel habe ich an Sünden und Vergehen? / Meine Schuld und mein Vergehen sag mir an! 24 Warum verbirgst du dein Angesicht / und siehst mich an als deinen Feind?[1] (Ps 44,25; Ps 88,15) 25 Verwehtes Laub willst du noch scheuchen, / dürre Spreu noch forttreiben? (Ps 83,14) 26 Denn Bitterkeit verschreibst du mir, / teilst mir die Sünden meiner Jugend zu. (Ps 25,7) 27 In den Block legst du meine Füße, / du überwachst auch alle meine Pfade / und zeichnest einen Strich um meiner Füße Sohlen. (Hi 33,11) 28 Er selbst zerfällt wie Verfaultes, / dem Kleide gleich, das die Motte fraß. (Ps 39,12; Jes 50,9; Jes 51,8)Hiob 13
Neues Leben. Die Bibel
von SCM VerlagHiob möchte seine Sache mit Gott ausfechten
1 Ja, ich habe all das mit meinen eigenen Augen gesehen und mit meinen eigenen Ohren gehört. Ich weiß, was ihr sagen wollt. 2 Ich weiß genauso viel wie ihr, ich stehe euch in nichts nach. 3 Wie gern spräche ich mit dem Allmächtigen selbst! Ich will meine Sache Gott selbst vortragen. (Hi 13,22; Hi 23,4) 4 Denn ihr lullt mich mit Lügen ein, und als Ärzte seid ihr billige Quacksalber. (Ps 119,69; Jer 23,32) 5 Ihr solltet besser schweigen, das könnte man euch noch als Weisheit anrechnen! (Spr 17,28) 6 Hört mir zu, wie ich mich verteidige und denkt über das nach, was ich vorbringe. 7 Wollt ihr Gott mit Lügen verteidigen und mit falschen Aussagen für ihn eintreten? (Hi 27,4) 8 Wollt ihr Partei für ihn ergreifen oder seinen Rechtsbeistand spielen? 9 Passt auf, dass er euch nicht einmal genau unter die Lupe nimmt! Das wäre nicht gut für euch! Oder glaubt ihr, ihr könntet ihn ebenso leicht täuschen wie einen Menschen? 10 Nein! Ihr werdet ernsthafte Schwierigkeiten mit ihm bekommen, wenn ihr mit falschen Aussagen für ihn eintretet. (Hi 32,21) 11 Erfüllt seine majestätische Hoheit euer Herz nicht mit Schrecken? Durchschauert euch nicht die Ehrfurcht vor Gott? 12 Eure Lehrsätze sind so wertlos wie Asche, eure Verteidigung ist so brüchig wie Lehm. (Hi 15,3) 13 Schweigt jetzt, denn ich will reden – und dann die Folgen meiner Worte tragen. (Hi 13,5) 14 Wozu sollte ich versuchen, mich selbst zu schützen? Nein, ich will alle Zurückhaltung aufgeben, selbst wenn ich damit mein Leben riskiere. 15 Gott mag mich töten, doch ich kann nicht mehr warten. Meine Wege will ich vor ihm verteidigen. (Hi 7,6; Hi 27,5; Hi 34,21) 16 Schon das wäre ein Gewinn, denn als Sünder dürfte ich ja nicht vor Gott hintreten. 17 Hört gut zu, was ich nun sage. Macht eure Ohren weit auf für meine Worte. 18 Ich habe meine Rechtfertigung gut vorbereitet, meine Unschuld wird klar zu Tage treten. (Hi 9,21; Hi 23,4) 19 Wer könnte mir beweisen, dass ich im Unrecht bin? Wenn das möglich wäre, würde ich lieber gleich schweigen oder tot umfallen. (Jes 50,8)Hiob fragt, inwiefern er gesündigt hat
20 O Gott, zwei Dinge erbitte ich von dir, damit ich dir gegenübertreten kann: 21 Nimm deine Hand von mir und jage mir mit deiner Gegenwart nicht Angst und Schrecken ein. (Hi 9,34; Ps 39,11) 22 Dann stell mich vor Gericht und ich will dir Rede und Antwort stehen! Oder lass mich reden und antworte du. 23 Sag mir, wie viel Unrecht und wie viele Verfehlungen ich begangen habe! Lass mich meine Vergehen und Sünden erkennen! 24 Warum wendest du dich von mir ab? Warum siehst du einen Feind in mir? (Hi 19,11; Hi 33,10; Ps 13,2) 25 Willst du ein Blatt erschrecken, das der Wind verweht? Willst du einen dürren Halm verfolgen? (3Mo 26,36) 26 Du gibst mir bittere Medizin zu schlucken und lässt mich die Sünden meiner Jugend büßen. (Ps 25,7) 27 Du machst mich zu einem Gefangenen.[1] Du überwachst mich auf Schritt und Tritt und lässt mir keinen Freiraum zum Gehen[2]. 28 Dabei bin ich einer, der wie faulendes Holz zerfällt, wie ein mottenzerfressener Mantel.Hiob 13
Menge Bibel
Hiob tritt in diesen Rechtsstreit zuversichtlich ein, vorausgesetzt daß Gott ihm die erforderliche Rücksicht durch Fernhalten seines Schreckens gewähren wollte
13 »So schweigt denn vor mir still: ich will reden, es mag über mich hereinfahren, was da will! 14 Warum sollte ich mein Fleisch in meinen Zähnen forttragen und meine Seele[3] in meine offene Hand legen? 15 Er wird mich ja doch töten, ich habe auf nichts mehr zu hoffen; nur meinen bisherigen Wandel will ich offen vor ihm darlegen. 16 Schon das muß mir zugute kommen, denn kein Heuchler darf ihm vor die Augen treten. 17 So hört denn meine Rede aufmerksam an und laßt meine Darlegung in euer Ohr dringen! 18 Seht doch: ich bin zum Rechtsstreit gerüstet! Ich weiß, daß ich, ja ich, recht behalten werde. 19 Wer ist es, der mit mir rechten dürfte? Denn in diesem Fall wollte ich lieber verstummen und den Tod erleiden! 20 Nur zweierlei tu mir dabei nicht an (o Gott), dann will ich mich vor deinem Angesicht nicht verbergen: 21 ziehe deine Hand von mir zurück und laß deine schreckliche Erscheinung mich nicht ängstigen! 22 Dann rufe mich[4], so will ich mich verantworten; oder ich will reden, und du entgegne mir!«In der Hoffnung darauf legt er Gott schon jetzt die Frage nach seiner Schuld vor
23 »Wie viele Übertretungen und Missetaten habe ich (begangen)? Meine Übertretung und meine Sünde laß mich wissen! 24 Warum verbirgst du dein Angesicht vor mir und siehst in mir deinen Feind? 25 Willst du ein verwehtes Blatt noch aufschrecken und einem dürren Strohhalm noch nachjagen, 26 daß du mir so bittere Arzneien verschreibst und mich sogar die Verfehlungen meiner Jugend büßen läßt? 27 Daß du meine Füße in den Block legst und alle meine Pfade überwachst, meinen Füßen jede freie Bewegung entziehst, 28 mir, einem Manne, der wie ein vom Wurm zerfressenes Gerät zerfällt, wie ein Kleid, das die Motten zernagt haben?«Hiob 13
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenÜberheblich: Gott soll mein Richter sein, nicht ihr!
3 „Doch zum Allmächtigen will ich reden, / will mich verteidigen vor ihm! 4 Ihr habt doch nur Pflaster aus Lügen, / Pfuschärzte seid ihr allesamt. 5 Wenn ihr doch endlich still sein wolltet, / dann hielt man euch noch für gescheit! 6 Hört euch meine Rechtfertigung an, / merkt auf den Streit meiner Worte! 7 Wollt ihr Falsches reden für Gott / und Lügen vorbringen für ihn? 8 Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, / Gottes Anwälte gegen mich sein? 9 Wird es gut für euch sein, wenn er euch erforscht? / Lässt er sich von euch täuschen wie ein Mensch? 10 Tadeln, ja tadeln wird er euch, / wenn ihr heimlich Partei ergreift. 11 Erschreckt ihr nicht vor seiner Majestät, / wird die Angst vor ihm euch nicht packen? 12 Eure Sätze sind nur Sprüche aus Staub, / und eure Schilde bestehen aus Ton. 13 Seid still, ich will jetzt reden, / mag über mich kommen, was will. 14 Und wenn ich mich selbst zerfleische, / ich setze mein Leben aufs Spiel! 15 Und wenn er mich tötet, ich warte darauf / und verantworte mein Leben vor ihm. 16 Schon darin sehe ich mein Heil, / denn kein Schurke hat Zutritt bei ihm. 17 Hört mir nur ganz aufmerksam zu, / dass meine Erklärung auch in eure Ohren dringt. 18 Seht, ich bin für den Rechtsstreit gerüstet, / und ich weiß, ich bekomme Recht! 19 Wer könnte den Prozess gewinnen gegen mich? / Dann wollte ich schweigen und gäbe meinen Geist auf.“Bitter: Gott, quäle mich doch nicht!
20 „Nur zweierlei tu mir nicht an, / dann verberge ich mich nicht vor dir: 21 Nimm deine schwere Hand von mir weg, / und dein Schrecken befalle mich nicht!' 22 Dann kannst du rufen, und ich antworte dir, / oder ich rede, und du antwortest mir. 23 Wie groß ist meine Schuldenlast bei dir? / Was sind meine Vergehen und Sünden? 24 Warum verbirgst du dein Gesicht, / behandelst mich wie deinen Feind? 25 Willst du ein verwehtes Blatt verschrecken, / verfolgst du einen dürren Halm? 26 Denn Bitteres teilst du mir zu; / für meine Jugendsünden lässt du mich büßen. 27 Du steckst meine Füße in den Block,[1] / beobachtest all meine Wege / und grenzt mich ein auf Schritt und Tritt, 28 obwohl ich doch wie Moder zerfalle, / wie ein Gewand, das die Motte zerfraß.“Hiob 13
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.