Markus 10

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und er brach von dort auf und kommt in das Gebiet von Judäa und jenseits des Jordan. Und wieder kommen Volksmengen bei ihm zusammen, und wie er gewohnt war, lehrte er sie wieder. (Joh 10,40)2 Und es traten Pharisäer zu ⟨ihm⟩ und fragten ihn, um ihn zu versuchen: Ist es einem Mann erlaubt, ⟨seine⟩ Frau zu entlassen? (Mk 3,2)3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten?4 Sie aber sagten: Mose hat gestattet, einen Scheidebrief zu schreiben und zu entlassen. (5Mo 24,1; Mt 5,31)5 Jesus aber sprach zu ihnen: Wegen eurer Herzenshärtigkeit hat er euch dieses Gebot geschrieben;6 von Anfang der Schöpfung an aber hat er sie ⟨als⟩ Mann und Frau[1] geschaffen. (1Mo 1,27; 1Mo 5,2)7 »Darum wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen[2],8 und die zwei werden ein Fleisch sein «; daher sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. (1Mo 2,24; Eph 5,31)9 Was nun Gott zusammengefügt hat, soll ⟨der⟩ Mensch nicht scheiden. (Mal 2,16; 1Kor 7,10)10 Und im Hause befragten ihn die Jünger deswegen noch einmal. (Mk 9,28)11 Und er spricht zu ihnen: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch gegen sie. (Mt 5,32)12 Und wenn sie ihren Mann entlässt und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch. (Mt 19,13; Lk 18,15; Röm 7,3)13 Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrührte. Die Jünger aber fuhren sie an.14 Als aber Jesus es sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen! Wehrt ihnen nicht! Denn solchen gehört das Reich[3] Gottes.15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich[4] Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird dort nicht hineinkommen. (Mt 18,3)16 Und er nahm sie in seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie. (Mt 19,16; Mk 9,36; Lk 18,18)17 Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herbei, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe? (Lk 10,25)18 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. (Ps 86,5)19 Die Gebote weißt du: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter!« (2Mo 20,12; 5Mo 5,16; Mt 5,21; Mk 7,10)20 Er aber sagte zu ihm: Lehrer, dies alles habe ich befolgt[5] von meiner Jugend an.21 Jesus aber blickte ihn an, gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eins fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib ⟨den Erlös⟩ den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach[6]! (Mt 6,20; Mk 8,34)22 Er aber ging, entsetzt[7] über das Wort, traurig weg, denn er hatte viele Güter. (Ps 62,11)23 Und Jesus blickte umher und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich[8] Gottes hineinkommen! (Mk 4,19)24 Die Jünger aber erschraken über seine Worte. Jesus aber antwortete wieder und spricht zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, in das Reich[9] Gottes hineinzukommen! (Spr 11,28; 1Tim 6,17)25 Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Öhr der Nadel geht, als dass ein Reicher in das Reich[10] Gottes hineinkommt.26 Sie aber gerieten ganz außer sich und sprachen zueinander: Und wer kann ⟨dann⟩ gerettet werden?27 Jesus aber sah sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich. – (Mt 19,26)28 Petrus begann und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. (Mk 1,18)29 Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen,30 der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen – und in dem kommenden Zeitalter[11] ewiges Leben. (1Tim 4,8; 2Tim 3,12)31 Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein. (Mt 20,16; Mt 20,17; Lk 18,31)32 Sie waren aber auf dem Weg und gingen hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging vor ihnen her; und sie erschraken. Die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich. Und er nahm wieder die Zwölf zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren sollte: (Mk 9,32)33 Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohen Priestern[12] und den Schriftgelehrten überliefert werden; und sie werden ihn zum Tod verurteilen und werden ihn den Nationen überliefern; (Mk 14,41; Mk 15,1)34 und sie werden ihn verspotten und ihn anspeien und ihn geißeln und töten; und nach drei Tagen wird er auferstehen. (Mt 16,21; Mt 20,20)35 Und es treten zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sagen zu ihm: Lehrer, wir wollen, dass du uns tust, um was wir dich bitten werden.36 Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? (Mk 10,51)37 Sie aber sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen in deiner Herrlichkeit!38 Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde? (Mk 14,36; Lk 12,50)39 Sie aber sprachen zu ihm: Wir können es. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden; (Apg 12,2)40 aber das Sitzen zu meiner Rechten oder Linken zu vergeben, steht nicht bei mir, sondern ⟨ist für die,⟩ denen es bereitet ist.41 Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, unwillig zu werden über Jakobus und Johannes.42 Und Jesus rief sie zu sich und spricht zu ihnen: Ihr wisst, dass die, welche als Regenten der Nationen gelten, sie beherrschen und ihre Großen Gewalt gegen sie üben. (Lk 22,25)43 So aber ist es nicht unter euch; sondern wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein; (Mk 9,35; Lk 22,26)44 und wer von euch der Erste sein will, soll aller Sklave sein. (Mk 9,35; Lk 22,26)45 Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. (Mt 9,27; Mt 20,29; Mk 14,24; Lk 18,35)46 Und sie kommen nach Jericho. Und als er und seine Jünger und eine große Volksmenge aus Jericho hinausgingen, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, ein blinder Bettler, am Weg.47 Und als er hörte, dass es Jesus, der Nazarener, sei, fing er an zu schreien und zu sagen: Sohn Davids, Jesus, erbarme dich meiner! (Mt 1,1; Mt 2,23; Mk 12,35)48 Und viele bedrohten ihn, dass er schweigen sollte; er aber schrie umso mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner!49 Und Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn! Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei guten Mutes! Steh auf, er ruft dich! (Joh 11,28)50 Er aber warf sein Gewand ab, sprang auf und kam zu Jesus.51 Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni[13], dass ich sehend werde. (Mk 10,36)52 Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dich geheilt[14]! Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm auf dem Weg nach. (Ps 146,8; Jes 42,7; Mt 21,1; Mk 5,34; Lk 19,28; Joh 9,7; Joh 12,12)

Markus 10

English Standard Version

von Crossway
1 And he left there and went to the region of Judea and beyond the Jordan, and crowds gathered to him again. And again, as was his custom, he taught them. (Mt 4,25; Mt 19,1; Lk 9,51; Lk 17,11; Joh 10,40)2 And Pharisees came up and in order to test him asked, “Is it lawful for a man to divorce his wife?” (Mt 5,31; Joh 8,6)3 He answered them, “What did Moses command you?”4 They said, “Moses allowed a man to write a certificate of divorce and to send her away.” (5Mo 24,1)5 And Jesus said to them, “Because of your hardness of heart he wrote you this commandment. (Mk 3,5; Mk 6,52; Mk 16,14; Hebr 3,8)6 But from the beginning of creation, ‘God made them male and female.’ (1Mo 1,27; 1Mo 5,2; Mk 13,19; Röm 1,20; 2Petr 3,4)7 ‘Therefore a man shall leave his father and mother and hold fast to his wife,[1] (1Mo 2,24; Eph 5,31)8 and the two shall become one flesh.’ So they are no longer two but one flesh. (Mal 2,15; 1Kor 6,16)9 What therefore God has joined together, let not man separate.” (1Kor 7,10)10 And in the house the disciples asked him again about this matter.11 And he said to them, “Whoever divorces his wife and marries another commits adultery against her, (Mt 5,32)12 and if she divorces her husband and marries another, she commits adultery.” (1Kor 7,11; 1Kor 7,13)13 And they were bringing children to him that he might touch them, and the disciples rebuked them. (Mt 19,13; Mk 10,48; Lk 18,15)14 But when Jesus saw it, he was indignant and said to them, “Let the children come to me; do not hinder them, for to such belongs the kingdom of God. (Mt 18,3; Mk 9,39)15 Truly, I say to you, whoever does not receive the kingdom of God like a child shall not enter it.” (Lk 8,13; Joh 3,3; Joh 3,5; Jak 1,21)16 And he took them in his arms and blessed them, laying his hands on them. (Mk 9,36; Offb 1,17)17 And as he was setting out on his journey, a man ran up and knelt before him and asked him, “Good Teacher, what must I do to inherit eternal life?” (Mt 19,16; Mt 25,34; Mk 1,40; Lk 10,25; Lk 18,18)18 And Jesus said to him, “Why do you call me good? No one is good except God alone.19 You know the commandments: ‘Do not murder, Do not commit adultery, Do not steal, Do not bear false witness, Do not defraud, Honor your father and mother.’” (2Mo 20,12; 5Mo 5,16; Mt 5,21; Mt 5,27; Röm 13,9)20 And he said to him, “Teacher, all these I have kept from my youth.” (Phil 3,6)21 And Jesus, looking at him, loved him, and said to him, “You lack one thing: go, sell all that you have and give to the poor, and you will have treasure in heaven; and come, follow me.” (Mt 6,19; Mk 3,5; Mk 10,27; Lk 12,33; Lk 16,9; Lk 19,8; Lk 22,61; Joh 1,42; Joh 11,5; Joh 13,23; Apg 2,45; Apg 4,34; 1Tim 6,18)22 Disheartened by the saying, he went away sorrowful, for he had great possessions. (Hes 33,31)23 And Jesus looked around and said to his disciples, “How difficult it will be for those who have wealth to enter the kingdom of God!” (Mt 12,28; Mt 13,22; Mk 3,5; 1Kor 1,26)24 And the disciples were amazed at his words. But Jesus said to them again, “Children, how difficult it is[2] to enter the kingdom of God! (Hi 31,24; Ps 49,6; Ps 52,7; Spr 11,28; Mk 2,5; Mk 10,23; Mk 10,32; Joh 13,33; Joh 21,5; 1Tim 6,17)25 It is easier for a camel to go through the eye of a needle than for a rich person to enter the kingdom of God.” (Mk 10,23)26 And they were exceedingly astonished, and said to him,[3] “Then who can be saved?”27 Jesus looked at them and said, “With man it is impossible, but not with God. For all things are possible with God.” (1Mo 18,14; Hi 42,2; Jer 32,17; Jer 32,27; Mk 10,23; Mk 14,36; Lk 1,37)28 Peter began to say to him, “See, we have left everything and followed you.” (Mt 4,20; Mt 4,22; Mk 1,18; Mk 1,20)29 Jesus said, “Truly, I say to you, there is no one who has left house or brothers or sisters or mother or father or children or lands, for my sake and for the gospel, (Mk 8,35; Lk 14,26)30 who will not receive a hundredfold now in this time, houses and brothers and sisters and mothers and children and lands, with persecutions, and in the age to come eternal life. (Mt 6,33; Mt 12,32; Lk 20,35; Joh 15,20; Apg 14,22; 2Kor 12,10; Eph 1,21; 2Thess 1,4; 2Tim 3,11)31 But many who are first will be last, and the last first.” (Mt 19,30)32 And they were on the road, going up to Jerusalem, and Jesus was walking ahead of them. And they were amazed, and those who followed were afraid. And taking the twelve again, he began to tell them what was to happen to him, (Mt 20,17; Mk 10,24; Lk 9,51; Lk 18,31; Lk 19,28)33 saying, “See, we are going up to Jerusalem, and the Son of Man will be delivered over to the chief priests and the scribes, and they will condemn him to death and deliver him over to the Gentiles. (Mt 16,21; Mt 26,66; Mt 27,2; Joh 18,30; Joh 19,7; Apg 2,23; Apg 3,13; Apg 4,27; Apg 21,11)34 And they will mock him and spit on him, and flog him and kill him. And after three days he will rise.” (Mt 26,67; Mt 27,26; Mk 8,31; Mk 14,65; Mk 15,19)35 And James and John, the sons of Zebedee, came up to him and said to him, “Teacher, we want you to do for us whatever we ask of you.” (Mt 18,19; Mt 20,20; Mk 1,19)36 And he said to them, “What do you want me to do for you?” (Mk 10,51)37 And they said to him, “Grant us to sit, one at your right hand and one at your left, in your glory.” (Mt 19,28; Lk 9,26)38 Jesus said to them, “You do not know what you are asking. Are you able to drink the cup that I drink, or to be baptized with the baptism with which I am baptized?” (Jes 51,22; Mt 26,29; Mt 26,42; Mk 14,36; Lk 9,33; Lk 12,50; Lk 22,42; Lk 23,34; Joh 18,11)39 And they said to him, “We are able.” And Jesus said to them, “The cup that I drink you will drink, and with the baptism with which I am baptized, you will be baptized, (Apg 12,2; Röm 6,3; Röm 8,17; Phil 3,10; Offb 1,9)40 but to sit at my right hand or at my left is not mine to grant, but it is for those for whom it has been prepared.” (Mt 19,11; Mt 25,34)41 And when the ten heard it, they began to be indignant at James and John.42 And Jesus called them to him and said to them, “You know that those who are considered rulers of the Gentiles lord it over them, and their great ones exercise authority over them. (Mk 9,33; Lk 22,25; 1Petr 5,3)43 But it shall not be so among you. But whoever would be great among you must be your servant,[4] (Mt 23,11; Lk 9,48)44 and whoever would be first among you must be slave[5] of all. (2Kor 4,5)45 For even the Son of Man came not to be served but to serve, and to give his life as a ransom for many.” (Jes 53,10; Jes 53,11; Dan 9,26; Mk 14,24; Joh 10,15; Joh 11,51; Joh 13,4; Joh 13,13; Röm 4,25; Röm 5,15; 2Kor 8,9; Gal 1,4; Gal 2,20; Phil 2,7; 1Tim 2,6; Tit 2,14; Hebr 2,10; Hebr 9,28; 1Petr 1,18; Offb 5,9)46 And they came to Jericho. And as he was leaving Jericho with his disciples and a great crowd, Bartimaeus, a blind beggar, the son of Timaeus, was sitting by the roadside. (Mt 20,29; Lk 18,35; Lk 19,1; Joh 9,1; Joh 9,8)47 And when he heard that it was Jesus of Nazareth, he began to cry out and say, “Jesus, Son of David, have mercy on me!” (Mk 1,24)48 And many rebuked him, telling him to be silent. But he cried out all the more, “Son of David, have mercy on me!” (Mt 19,13)49 And Jesus stopped and said, “Call him.” And they called the blind man, saying to him, “Take heart. Get up; he is calling you.” (Joh 16,33)50 And throwing off his cloak, he sprang up and came to Jesus. (Mk 13,16)51 And Jesus said to him, “What do you want me to do for you?” And the blind man said to him, “Rabbi, let me recover my sight.” (Mk 10,36; Joh 20,16)52 And Jesus said to him, “Go your way; your faith has made you well.” And immediately he recovered his sight and followed him on the way. (Mt 9,22; Mk 5,23; Mk 5,28; Mk 5,34; Mk 6,56; Lk 7,50; Lk 8,48; Lk 17,19)

Markus 10

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Jesus zog von dort in das Gebiet von Judäa und das Ostjordanland. Wieder kamen die Menschen in Scharen zu ihm, und er unterrichtete sie nach seiner Gewohnheit.2 Da kamen einige Pharisäer und fragten: „Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen?“ Damit wollten sie ihm eine Falle stellen.3 „Was hat Mose über die Scheidung gesagt?“, fragte Jesus zurück.4 „Er hat sie erlaubt, wenn man der Frau einen Scheidebrief ausstellt“, erwiderten sie. (5Mo 24,1)5 Da entgegnete Jesus: „Diese Anordnung gab er euch nur, weil ihr so harte Herzen habt.6 Aber Gott hat die Menschen von Anfang an als Mann und Frau geschaffen. (1Mo 1,27; 1Mo 5,2)7 Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich an seine Frau binden,8 und die zwei werden völlig eins sein.' Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. (1Mo 2,24)9 Und was Gott zusammengefügt hat, sollen Menschen nicht scheiden!“10 Im Haus wollten die Jünger dann noch mehr darüber wissen.11 Jesus sagte zu ihnen: „Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch gegenüber seiner ersten Frau.12 Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie sich von ihrem Mann trennt und einen anderen heiratet.“13 Eines Tages wollten einige Leute Kinder zu Jesus bringen, damit er sie mit der Hand berühre. Doch die Jünger wiesen sie unfreundlich ab.14 Als Jesus das sah, sagte er den Jüngern ärgerlich: „Lasst doch die Kinder zu mir kommen, und hindert sie nicht daran! Gottes Reich ist ja gerade für solche wie sie bestimmt.15 Ich versichere euch: Wer sich Gottes Reich nicht wie ein Kind schenken lässt, wird nie hineinkommen.“16 Dann nahm er die Kinder in die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.17 Als Jesus sich gerade wieder auf den Weg machte, kam ein Mann angelaufen, warf sich vor ihm auf die Knie und fragte: „Guter Rabbi, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?“18 „Was nennst du mich gut?“, entgegnete Jesus. „Gut ist nur Gott, sonst niemand!19 Du kennst doch die Gebote: 'Du sollst nicht morden, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, du sollst keine Falschaussagen machen und niemand um das Seine bringen; ehre deinen Vater und deine Mutter!'“20 „Rabbi“, erwiderte der Mann, „das alles habe ich von Jugend an befolgt.“21 Jesus sah ihn voller Liebe an. „Eins fehlt dir“, sagte er, „geh und verkaufe alles, was du hast, und gib ‹den Erlös› den Armen – du wirst dann einen Schatz im Himmel haben –, und komm, folge mir nach!“22 Der Mann war entsetzt, als er das hörte, und ging traurig weg, denn er hatte ein großes Vermögen.23 Da blickte Jesus seine Jünger der Reihe nach an und sagte: „Wie schwer ist es doch für die Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes hineinzukommen!“24 Die Jünger waren bestürzt. Aber Jesus wiederholte: „Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!25 Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes Reich.“26 Da gerieten die Jünger völlig außer sich und fragten einander: „Wer kann dann überhaupt gerettet werden?“27 Jesus blickte sie an und sagte: „Für Menschen ist das unmöglich, nicht aber für Gott. Für Gott ist alles möglich.“28 Da sagte Petrus: „Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir gefolgt.“29 „Ich versichere euch“, erwiderte Jesus, „jeder, der wegen mir oder der Heilsbotschaft Haus, Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,30 wird das Hundertfache dafür empfangen: jetzt in dieser Zeit Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker – wenn auch unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben.31 Aber viele, die jetzt die Großen sind, werden dann die Geringsten sein, und die jetzt die Letzten sind, werden dann die Ersten sein.“32 Als sie auf dem Weg nach Jerusalem hinauf waren, ging Jesus voran. Die Jünger waren sehr beunruhigt, und die, die mitgingen, hatten Angst. Da nahm er die Zwölf noch einmal beiseite und machte ihnen klar, was mit ihm geschehen werde:33 „Passt auf, wenn wir jetzt nach Jerusalem kommen, wird der Menschensohn an die Hohen Priester und die Gesetzeslehrer ausgeliefert. Die werden ihn zum Tod verurteilen und den Fremden übergeben, die Gott nicht kennen.34 Diese werden ihren Spott mit ihm treiben, ihn anspucken, auspeitschen und töten. Doch nach drei Tagen wird er von den Toten auferstehen.“35 Da traten die Zebedäussöhne Jakobus und Johannes an Jesus heran und sagten: „Rabbi, wir wollen, dass du uns eine Bitte erfüllst.“36 „Was wollt ihr?“, fragte er. „Was soll ich für euch tun?“37 Sie sagten: „Wir möchten, dass du uns in deiner Herrlichkeit rechts und links neben dir sitzen lässt!“38 Doch Jesus erwiderte: „Ihr wisst nicht, was ihr da verlangt! Könnt ihr den Kelch austrinken, den ich trinken werde, und die Taufe ertragen, mit der ich getauft werden muss?“39 „Ja, das können wir“, erklärten sie. Jesus erwiderte: „Aus dem Kelch, den ich austrinken muss, werdet ihr auch trinken, und die Taufe, die mir bevorsteht, werdet ihr auch empfangen,40 aber ich kann trotzdem nicht bestimmen, wer auf den Plätzen rechts und links von mir sitzen wird. Das ist schon entschieden.“41 Die anderen zehn hatten das Gespräch mit angehört und ärgerten sich über Jakobus und Johannes.42 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: „Ihr wisst, wie die Herrscher sich als Herren aufspielen und die Großen ihre Macht missbrauchen.43 Bei euch aber soll es nicht so sein. Wer bei euch groß sein will, soll euer Diener sein,44 und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave von allen sein.45 Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.“46 So erreichten sie Jericho.[1] Als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge die Stadt wieder verließ, saß da ein blinder Bettler am Weg. Es war der Sohn von Timäus, Bartimäus.47 Er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, der da vorbeizog, und fing an zu rufen: „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“48 Viele ärgerten sich darüber und fuhren ihn an, still zu sein. Doch er schrie nur umso lauter: „Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“49 Jesus blieb stehen und sagte: „Ruft ihn her!“ Da liefen einige zu dem Blinden und sagten: „Nur Mut! Komm, er ruft dich!“50 Der warf seinen Umhang ab, sprang auf und kam zu Jesus.51 „Was möchtest du von mir?“, fragte Jesus ihn. „Rabbuni“,[2] sagte der Blinde, „ich möchte sehen können!“52 Jesus sagte zu ihm: „Geh nur! Dein Glaube hat dich gerettet!“ Im gleichen Augenblick konnte der Mann sehen und folgte Jesus auf dem Weg.