1Nachdem er aber alle seine Worte vor den Ohren des Volkes vollendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum.2Eines Hauptmanns Knecht[1] aber, der ihm wert war, war krank und lag im Sterben.3Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, dass er komme und seinen Knecht gesund mache.4Als diese aber zu Jesus hinkamen, baten sie ihn inständig und sprachen: Er ist würdig, dass du ihm dies gewährst,5denn er liebt unsere Nation, und er selbst hat uns die Synagoge erbaut. (Apg 10,2)6Jesus aber ging mit ihnen. Als er aber schon nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht! Denn ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach trittst.7Darum habe ich mich selbst auch nicht für würdig gehalten, zu dir zu kommen, sondern sprich ein Wort, und mein Diener wird[2] gesund werden.8Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Befehlsgewalt[3] steht, und ich habe Soldaten unter mir; und ich sage zu diesem: Geh hin!, und er geht; und zu einem anderen: Komm!, und er kommt; und zu meinem Sklaven: Tu dies!, und er tut es.9Als aber Jesus dies hörte, wunderte er sich über ihn; und er wandte sich zu der Volksmenge, die ihm folgte, und sprach: Ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden.10Und als die Abgesandten in das Haus zurückkehrten, fanden sie den Knecht gesund.
Auferweckung des Jünglings von Nain
11Und es geschah bald darauf, dass er in eine Stadt ging, genannt Nain, und seine Jünger und eine große Volksmenge gingen mit ihm.12Als er sich aber dem Tor der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt war mit ihr. (1Kön 17,9; Sach 12,10; Lk 8,42; Lk 9,38)13Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! (Mt 9,36; Lk 8,52; Lk 10,33; Lk 15,20)14Und er trat hinzu und rührte die Bahre an, die Träger aber standen still; und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! (Lk 8,54; Joh 11,43; Apg 9,40)15Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. (1Kön 17,23; 2Kön 4,36; Mt 9,25; Lk 8,55; Hebr 11,35)16Alle aber ergriff Furcht; und sie verherrlichten Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden, und Gott hat sein Volk besucht. (Mt 21,11; Lk 1,65; Lk 5,26; Lk 24,19; Joh 4,19)17Und diese Rede über ihn ging hinaus in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. (Mt 9,26; Mt 11,2)
Die Frage des Täufers – Jesu Antwort und Zeugnis über ihn
18Und dem Johannes berichteten seine Jünger über dies alles.19Und Johannes rief zwei seiner Jünger herbei und sandte sie zum Herrn und ⟨ließ ihm⟩ sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?20Als aber die Männer zu ihm gekommen waren, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt ⟨dir⟩ sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?21In jener Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht[4].22Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen, Aussätzige[5] werden gereinigt, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird gute Botschaft verkündigt! (Mt 15,30; Lk 4,18; Jak 2,5)23Und glückselig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt[6].24Als aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen anzuschauen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt?25Oder[7] was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und in Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen. (Mt 3,4)26Oder[8] was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten.27Dieser ist es, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.« (Mal 3,1; Lk 1,17)28Denn ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reich[9] Gottes ist größer als er. (Lk 1,15)29Und das ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner haben Gott recht gegeben[10], indem sie sich mit der Taufe des Johannes taufen ließen[11]; (Lk 3,7)30die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten haben den Ratschluss Gottes für sich selbst wirkungslos gemacht[12], indem sie sich nicht von ihm taufen ließen[13]. (Mt 21,32)31Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich?32Sie sind Kindern gleich, die auf dem Markt sitzen und einander zurufen und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.33Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der weder Brot aß noch Wein trank, und ihr sagt: Er hat einen Dämon. (Lk 11,15; Joh 7,20)34Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da isst und trinkt, und ihr sagt: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern; (Lk 5,30)35– und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. (Hos 14,10)
Jesu Salbung durch eine Sünderin
36Es bat ihn aber einer der Pharisäer, dass er mit ihm essen möge; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tisch. (Lk 11,37; Lk 14,1)37Und siehe, ⟨da war⟩ eine Frau in der Stadt, die eine Sünderin war; und als sie erfahren hatte, dass er in dem Haus des Pharisäers zu Tisch lag, brachte sie eine Alabasterflasche mit Salböl, (Mt 26,7)38trat von hinten an seine Füße heran[14], weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes. ⟨Dann⟩ küsste sie seine Füße[15] und salbte sie mit dem Salböl. (Joh 12,3)39Als aber der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für eine Frau ⟨das ist⟩, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.40Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sagt: Lehrer, sprich! –41Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig;42da sie aber nicht zahlen konnten, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen wird ihn am meisten lieben?43Simon aber antwortete und sprach: Ich nehme an, ⟨der,⟩ dem er das meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt.44Und sich zu der Frau wendend, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet.45Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seitdem ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen[16].46Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat mit Salböl meine Füße gesalbt.47Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.48Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben. (Mk 2,5; Lk 5,20)49Und die, die mit zu Tisch lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? (Mk 2,5; Lk 5,20)50Er sprach aber zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet. Geh hin in Frieden! (Lk 8,48; Lk 17,19; Lk 18,42; Eph 2,8)
1After he had finished all his sayings in the hearing of the people, he entered Capernaum. (Mt 8,5)2Now a centurion had a servant[1] who was sick and at the point of death, who was highly valued by him.3When the centurion[2] heard about Jesus, he sent to him elders of the Jews, asking him to come and heal his servant. (Mt 8,5)4And when they came to Jesus, they pleaded with him earnestly, saying, “He is worthy to have you do this for him, (Apg 10,22)5for he loves our nation, and he is the one who built us our synagogue.” (Lk 4,31; Lk 4,33)6And Jesus went with them. When he was not far from the house, the centurion sent friends, saying to him, “Lord, do not trouble yourself, for I am not worthy to have you come under my roof. (Mt 9,36; Mk 5,35; Lk 8,49)7Therefore I did not presume to come to you. But say the word, and let my servant be healed. (Ps 107,20; Mt 8,16)8For I too am a man set under authority, with soldiers under me: and I say to one, ‘Go,’ and he goes; and to another, ‘Come,’ and he comes; and to my servant, ‘Do this,’ and he does it.”9When Jesus heard these things, he marveled at him, and turning to the crowd that followed him, said, “I tell you, not even in Israel have I found such faith.” (Mt 9,2; Mk 6,6)10And when those who had been sent returned to the house, they found the servant well.
Jesus Raises a Widow’s Son
11Soon afterward[3] he went to a town called Nain, and his disciples and a great crowd went with him.12As he drew near to the gate of the town, behold, a man who had died was being carried out, the only son of his mother, and she was a widow, and a considerable crowd from the town was with her. (Ri 11,34; Lk 8,42; Lk 9,38; Hebr 11,17)13And when the Lord saw her, he had compassion on her and said to her, “Do not weep.” (Mt 20,34; Lk 8,52)14Then he came up and touched the bier, and the bearers stood still. And he said, “Young man, I say to you, arise.” (2Sam 3,31; Mt 11,5; Mk 5,41; Lk 7,22; Lk 8,54; Joh 11,43; Apg 9,40)15And the dead man sat up and began to speak, and Jesus[4] gave him to his mother. (1Kön 17,23; 2Kön 4,36; Hebr 11,35)16Fear seized them all, and they glorified God, saying, “A great prophet has arisen among us!” and “God has visited his people!” (5Mo 18,15; Mt 5,16; Mt 9,8; Mt 15,31; Mt 21,11; Lk 1,68; Lk 2,20; Lk 7,39; Lk 13,13; Apg 11,18; Apg 21,20)17And this report about him spread through the whole of Judea and all the surrounding country.
Messengers from John the Baptist
18The disciples of John reported all these things to him. And John, (Mt 9,14; Mt 11,2)19calling two of his disciples to him, sent them to the Lord, saying, “Are you the one who is to come, or shall we look for another?” (Lk 3,15; Joh 4,25; Joh 6,14; Joh 11,27)20And when the men had come to him, they said, “John the Baptist has sent us to you, saying, ‘Are you the one who is to come, or shall we look for another?’” (Lk 7,19)21In that hour he healed many people of diseases and plagues and evil spirits, and on many who were blind he bestowed sight. (Mt 9,30; Mt 12,22; Mt 15,31; Mt 20,34; Mt 21,14; Mk 1,34; Mk 8,25; Lk 18,42; Joh 9,7)22And he answered them, “Go and tell John what you have seen and heard: the blind receive their sight, the lame walk, lepers[5] are cleansed, and the deaf hear, the dead are raised up, the poor have good news preached to them. (Jes 29,18; Jes 35,5; Mt 5,3; Mt 15,30; Mk 7,35; Lk 4,18; Lk 7,14; Lk 17,14; Jak 2,5)23And blessed is the one who is not offended by me.” (Jes 8,14; Joh 6,61)24When John’s messengers had gone, Jesus[6] began to speak to the crowds concerning John: “What did you go out into the wilderness to see? A reed shaken by the wind? (Lk 1,80; Lk 3,2; Eph 4,14; Jak 1,6)25What then did you go out to see? A man dressed in soft clothing? Behold, those who are dressed in splendid clothing and live in luxury are in kings’ courts.26What then did you go out to see? A prophet? Yes, I tell you, and more than a prophet. (Mt 14,5; Lk 1,76; Lk 20,6)27This is he of whom it is written, “‘Behold, I send my messenger before your face, who will prepare your way before you.’ (Mal 3,1; Mk 1,2; Lk 1,17; Lk 1,76)28I tell you, among those born of women none is greater than John. Yet the one who is least in the kingdom of God is greater than he.”29(When all the people heard this, and the tax collectors too, they declared God just,[7] having been baptized with the baptism of John, (Mt 21,32; Lk 3,12; Lk 20,6; Apg 18,25; Apg 19,3)30but the Pharisees and the lawyers rejected the purpose of God for themselves, not having been baptized by him.) (Mt 21,25; Mt 21,32; Mt 22,35; Mt 23,13; Mk 7,9; Lk 10,25; Lk 11,45; Lk 11,52; Lk 14,3; Apg 2,23; Apg 13,36)31“To what then shall I compare the people of this generation, and what are they like?32They are like children sitting in the marketplace and calling to one another, “‘We played the flute for you, and you did not dance; we sang a dirge, and you did not weep.’33For John the Baptist has come eating no bread and drinking no wine, and you say, ‘He has a demon.’ (Mt 3,4; Mk 1,6; Lk 1,15)34The Son of Man has come eating and drinking, and you say, ‘Look at him! A glutton and a drunkard, a friend of tax collectors and sinners!’ (Mt 9,10; Mt 9,11; Lk 7,36; Lk 14,1; Lk 15,2; Lk 19,7; Joh 2,1; Joh 12,2)35Yet wisdom is justified by all her children.” (Spr 8,1; Lk 11,49)
A Sinful Woman Forgiven
36One of the Pharisees asked him to eat with him, and he went into the Pharisee’s house and reclined at table. (Lk 11,37; Lk 14,1)37And behold, a woman of the city, who was a sinner, when she learned that he was reclining at table in the Pharisee’s house, brought an alabaster flask of ointment, (Mt 26,6; Mk 14,3; Joh 12,1)38and standing behind him at his feet, weeping, she began to wet his feet with her tears and wiped them with the hair of her head and kissed his feet and anointed them with the ointment. (Lk 7,44; Joh 11,2)39Now when the Pharisee who had invited him saw this, he said to himself, “If this man were a prophet, he would have known who and what sort of woman this is who is touching him, for she is a sinner.” (Lk 7,16; Lk 15,2; Lk 22,64; Joh 4,19)40And Jesus answering said to him, “Simon, I have something to say to you.” And he answered, “Say it, Teacher.”41“A certain moneylender had two debtors. One owed five hundred denarii, and the other fifty. (Mt 18,28)42When they could not pay, he cancelled the debt of both. Now which of them will love him more?” (Mt 18,25; Röm 8,32)43Simon answered, “The one, I suppose, for whom he cancelled the larger debt.” And he said to him, “You have judged rightly.”44Then turning toward the woman he said to Simon, “Do you see this woman? I entered your house; you gave me no water for my feet, but she has wet my feet with her tears and wiped them with her hair. (1Mo 18,4; Lk 7,38; 1Tim 5,10)45You gave me no kiss, but from the time I came in she has not ceased to kiss my feet. (2Sam 15,5; 2Sam 19,39; 2Sam 20,9; Lk 7,38)46You did not anoint my head with oil, but she has anointed my feet with ointment. (Ps 23,5; Ps 141,5; Pred 9,8; Mt 6,17)47Therefore I tell you, her sins, which are many, are forgiven—for she loved much. But he who is forgiven little, loves little.” (Lk 7,39)48And he said to her, “Your sins are forgiven.” (Mt 9,2; Mk 2,5; Lk 5,20; Joh 20,23; Jak 5,15; 1Joh 2,12)49Then those who were at table with him began to say among[8] themselves, “Who is this, who even forgives sins?” (Lk 5,21)50And he said to the woman, “Your faith has saved you; go in peace.” (1Sam 1,17; Mk 5,34; Mk 10,52; Lk 7,9; Lk 7,47; Lk 8,48; Eph 2,8; 1Tim 1,14)
1Nachdem Jesus das alles vor dem Volk gesagt hatte, ging er nach Kafarnaum.2Ein Diener des dort stationierten Hauptmanns, der ihm viel bedeutete, war schwer krank und lag im Sterben.3Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm. Sie sollten ihn bitten, mitzukommen und seinen Diener zu heilen.4Die Männer kamen zu Jesus und baten ihn inständig. „Er verdient es, dass du ihm diese Bitte erfüllst“, sagten sie.5„Er liebt unser Volk und hat uns sogar die Synagoge gebaut.“6Jesus ging mit ihnen. Als er nicht mehr weit vom Haus entfernt war, schickte der Hauptmann einige seiner Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: „Herr, bemühe dich nicht! Ich bin es nicht wert, dass du unter mein Dach kommst.7Deshalb bin ich auch nicht persönlich zu dir gekommen. Sprich nur ein Wort und mein Diener wird gesund.8Ich unterstehe ja auch dem Befehl von Vorgesetzten und habe meinerseits Soldaten unter mir. Sage ich zu einem von ihnen: 'Geh!', dann geht er, und zu einem anderen: 'Komm!', dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Diener sage: 'Tu das!', dann tut er es.“9Jesus war sehr erstaunt, das zu hören. Er drehte sich um und sagte zu der Menschenmenge, die ihm folgte: „Ich sage euch: Solch einen großen Glauben habe ich nicht einmal in Israel gefunden.“10Als die Freunde des Hauptmanns in dessen Haus zurückkamen, war der Diener gesund.
Eine Witwe und ihr einziger Sohn
11Einige Zeit später ging er nach Naïn.[1] Seine Jünger und eine große Menschenmenge begleiteten ihn.12Als er sich dem Stadttor näherte, wurde gerade ein Verstorbener herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe. Viele Menschen aus der Stadt begleiteten sie.13Als der Herr die Witwe sah, wurde er von tiefem Mitgefühl ergriffen. „Weine nicht!“, sagte er zu ihr.14Dann trat er an die Bahre und berührte sie. Die Träger blieben stehen. „Junger Mann, ich befehle dir, steh auf!“, sagte er zu dem Toten.15Da setzte sich der Tote auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück.16Alle wurden von Angst und Ehrfurcht gepackt. Sie priesen Gott und sagten: „Ein großer Prophet ist unter uns aufgetreten. Heute hat Gott sein Volk besucht.“17Die Nachricht von dem, was Jesus getan hatte, verbreitete sich im ganzen jüdischen Land und darüber hinaus.
Der Täufer und seine Fragen
18Durch seine Jünger erfuhr auch Johannes der Täufer von diesen Dingen.19Er rief zwei von ihnen zu sich, schickte sie zum Herrn und ließ ihn fragen: „Bist du wirklich der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“20Die beiden Männer kamen zu Jesus und sagten: „Johannes der Täufer hat uns zu dir geschickt und lässt dich fragen: 'Bist du wirklich der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?'“21Während sie bei ihm waren, heilte Jesus gerade viele Menschen von Krankheiten, von Plagen und bösen Geistern. Und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht.22Jesus gab ihnen zur Antwort: „Geht zu Johannes und berichtet ihm, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird gute Botschaft verkündigt.23Und glücklich zu nennen ist der, der nicht an mir irre wird.“24Als die Boten gegangen waren, wandte sich Jesus an die Menge und fing an, über Johannes zu sprechen: „Was wolltet ihr eigentlich sehen, als ihr in die Wüste hinausgezogen seid? Ein Schilfrohr vielleicht, das vom Wind hin- und herbewegt wird?25Oder was wolltet ihr sonst dort draußen sehen? Einen fein angezogenen Mann? Nein, Leute mit teuren Kleidern und Luxus findet man in den Königspalästen.26Aber was wolltet ihr dann dort draußen sehen? Einen Propheten? Ja, ich versichere euch: Ihr habt mehr als einen Propheten gesehen.27Johannes ist der, von dem es in der Heiligen Schrift heißt: 'Ich sende meinen Boten vor dir her. Er wird dein Wegbereiter sein.' (Mal 3,1)28Ich sage euch: Unter allen Menschen, die je geboren wurden, gibt es keinen Größeren als Johannes den Täufer. Und doch ist der Kleinste im Reich Gottes größer als er.29Und alle, die Johannes zuhörten – selbst die Zöllner –, haben sich dem Urteil Gottes unterworfen und von Johannes taufen lassen.30Doch die Pharisäer und Gesetzeslehrer haben Gottes Plan zu ihrer Rettung und damit auch ihre Taufe durch ihn ‹hochmütig› abgelehnt.“31„Mit wem soll ich die Menschen dieser Generation nur vergleichen? Welches Bild trifft auf sie zu?32Sie sind wie Kinder, die auf dem Markt herumsitzen und sich gegenseitig zurufen: 'Mit der Flöte haben wir euch aufgespielt, aber ihr habt nicht getanzt; Klagelieder haben wir gesungen, aber ihr habt nichts dergleichen getan.'33Als Johannes der Täufer kam, der fastete und keinen Wein trank, sagtet ihr: 'Er ist von einem Dämon besessen.'34Als der Menschensohn kam, der ganz normal isst und trinkt, sagtet ihr: 'Seht, was für ein Schlemmer und Säufer, dieser Freund von Zöllnern und Sündern!'35Und doch bestätigt sich die Weisheit Gottes im Werk von beiden – für die, die sie annehmen.“
Die Hure und der Pharisäer
36Ein Pharisäer hatte Jesus zum Essen eingeladen. Jesus war in sein Haus gekommen und hatte sich zu Tisch gelegt.[2]37In dieser Stadt lebte auch eine Frau, die für ihren unmoralischen Lebenswandel bekannt war. Als sie erfahren hatte, dass Jesus im Haus des Pharisäers zu Gast war, nahm sie ein Fläschchen mit ‹kostbarem› Salböl und ging dorthin.38Sie trat an das Fußende des Polsters, auf dem Jesus lag, und fing so sehr zu weinen an, dass ihre Tränen seine Füße benetzten. Sie trocknete sie dann mit ihren Haaren ab, küsste sie immer wieder und salbte sie mit dem Salböl ein.39Als der Pharisäer, der Jesus eingeladen hatte, das sah, sagte er sich: „Wenn der wirklich ein Prophet wäre, würde er doch merken, was für eine Frau das ist, die ihn da berührt. Er müsste doch wissen, dass das eine Sünderin ist.“40„Simon, ich habe dir etwas zu sagen“, sprach Jesus da seinen Gastgeber an. „Sprich, Rabbi“, sagte dieser.41Jesus begann: „Zwei Männer hatten Schulden bei einem Geldverleiher. Der eine schuldete ihm fünfhundert Denare,[3] der andere fünfzig.42Doch keiner von ihnen konnte ihm das Geld zurückzahlen. Da erließ er es beiden. Was meinst du, wer von beiden wird wohl dankbarer sein?“43„Ich nehme an, der, dem die größere Schuld erlassen wurde“, antwortete Simon. „Richtig!“, sagte Jesus44zu Simon und drehte sich zu der Frau um. „Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast mir nicht einmal Wasser angeboten, dass ich den Staub von meinen Füßen waschen konnte. Doch sie hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und mit ihren Haaren getrocknet.45Du hast mir keinen Begrüßungskuss gegeben, aber sie hat gar nicht aufgehört, mir die Füße zu küssen, seit ich hier bin.46Du hast mir den Kopf nicht mit Öl gesalbt, aber sie hat sogar meine Füße mit ‹kostbarem› Salböl bestrichen.47Ich kann dir sagen, woher das kommt: Ihre vielen Sünden sind ihr schon vergeben worden, darum hat sie mir viel Liebe erwiesen. Wem wenig vergeben wird, der zeigt auch wenig Liebe.“48Dann sagte er zu der Frau: „Ja, deine Sünden sind dir vergeben!“49Die anderen Gäste fragten sich: „Für wen hält der sich eigentlich, dass er auch Sünden vergibt?“50Doch Jesus sagte zu der Frau: „Dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden!“