Johannes 4

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Als nun der Herr erkannte, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger machte und taufte als Johannes (Joh 3,22)2 – obgleich Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger –,3 verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa. (Mt 4,12; Joh 4,43)4 Er musste aber durch Samaria ziehen.5 Er kommt nun in eine Stadt Samarias, genannt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab. (Jos 24,32)6 Es war aber dort eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich ohne Weiteres[1] an die Quelle nieder. Es war um die sechste Stunde[2].7 Da kommt eine Frau aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!8 – Denn seine Jünger waren weggegangen in die Stadt, um Speise zu kaufen. –9 Die samaritanische Frau spricht nun zu ihm: Wie bittest du, der du ein Jude bist, von mir zu trinken, die ich eine samaritanische Frau bin? – Denn die Juden verkehren nicht mit den Samaritanern. – (Lk 9,53)10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest und ⟨wüsstest⟩ wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. (Joh 7,37; 2Kor 9,15)11 Die Frau spricht zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief. Woher hast du denn das lebendige Wasser?12 Du bist doch nicht größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank daraus und seine Söhne und sein Vieh? (Joh 8,53)13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten;14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit[3]; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. (Ps 36,10; Joh 6,27; Joh 6,58; Joh 7,38; Offb 21,6)15 Die Frau spricht zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht hierher komme, um zu schöpfen. (Joh 6,34)16 Er spricht zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm hierher!17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann;18 denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin[4] hast du wahr geredet.19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. (Lk 7,16; Joh 9,17)20 Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet, und ihr sagt, dass in Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten müsse. (5Mo 12,5; 1Kön 9,3; Ps 122,3)21 Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil[5] ist aus den Juden. (2Kön 17,41; Ps 76,2; Röm 9,5)23 Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. (Phil 3,3)24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. (Hebr 10,22)25 Die Frau spricht zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus genannt wird; wenn jener kommt, wird er uns alles verkündigen. (Joh 1,41)26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin es, der mit dir redet. (Joh 9,37)27 Und darüber kamen seine Jünger und wunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Dennoch sagte niemand: Was suchst du? Oder: Was redest du mit ihr?28 Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten:29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Dieser ist doch nicht etwa der Christus? (Joh 4,39)30 Sie gingen zu der Stadt hinaus und kamen zu ihm.31 In der Zwischenzeit baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi[6], iss!32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt.33 Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm wohl jemand zu essen gebracht?34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. (Ps 40,9; Mt 4,4; Mt 26,39; Joh 5,30; Joh 6,38; Joh 7,18; Joh 8,29; Joh 9,4; Joh 17,4; Hebr 10,7)35 Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und schaut die Felder an! Denn sie sind schon weiß zur Ernte.36 Der da erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit beide, der da sät und der da erntet, sich gemeinsam freuen. (1Kor 3,8)37 Denn hierin ist der Spruch wahr: Ein anderer ist es, der da sät, und ein anderer, der da erntet.38 Ich habe euch gesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.39 Aus jener Stadt aber glaubten viele von den Samaritanern an ihn um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. (Joh 4,29; Joh 7,31; Joh 8,30; Joh 10,42; Joh 11,45; Joh 12,11)40 Als nun die Samaritaner zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. (Lk 24,29; Apg 10,48)41 Und ⟨noch⟩ viel mehr ⟨Leute⟩ glaubten um seines Wortes willen; (Joh 7,31; Joh 8,30; Joh 10,42; Joh 11,45; Joh 12,11)42 und sie sagten zu der Frau: Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt ist. (Lk 7,1; Joh 6,69; Joh 17,8; 1Joh 4,14)43 Nach den zwei Tagen aber zog er von dort weg nach Galiläa; (Joh 4,3)44 denn Jesus selbst bezeugte, dass ein Prophet im eigenen Vaterland[7] kein Ansehen hat. (Mt 13,57)45 Als er nun nach Galiläa kam, nahmen die Galiläer ihn auf, da sie alles gesehen, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn auch sie waren zu dem Fest gekommen. (5Mo 16,16; Joh 2,23)46 Er kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war in Kapernaum ein königlicher ⟨Beamter⟩, dessen Sohn krank war. (Joh 2,9)47 Als dieser gehört hatte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm hin und bat, dass er herabkomme und seinen Sohn heile; denn er lag im Sterben. (Mk 5,23)48 Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so werdet ihr nicht glauben. (Joh 2,18; 1Kor 1,22)49 Der königliche ⟨Beamte⟩ spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!50 Jesus spricht zu ihm: Geh hin! Dein Sohn lebt. Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. (Mk 7,30)51 Aber schon während er hinabging, kamen ihm seine Knechte[8] entgegen und berichteten, dass sein Junge lebe.52 Er erforschte nun von ihnen die Stunde, in der es besser mit ihm geworden war; und sie sagten zu ihm: Gestern zur siebten Stunde verließ ihn das Fieber.53 Da erkannte der Vater, dass es in jener Stunde war, in der Jesus zu ihm sagte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte, er und sein ganzes Haus. (Ps 107,20; Apg 11,14)54 Dies tat Jesus wieder als zweites Zeichen, als er aus Judäa nach Galiläa gekommen war. (Joh 2,11)

Johannes 4

English Standard Version

von Crossway
1 Now when Jesus learned that the Pharisees had heard that Jesus was making and baptizing more disciples than John (Joh 3,22; Joh 3,26)2 (although Jesus himself did not baptize, but only his disciples),3 he left Judea and departed again for Galilee. (Joh 2,11)4 And he had to pass through Samaria. (Lk 13,33)5 So he came to a town of Samaria called Sychar, near the field that Jacob had given to his son Joseph. (1Mo 33,19; 1Mo 48,22; Jos 24,32; Joh 4,12)6 Jacob’s well was there; so Jesus, wearied as he was from his journey, was sitting beside the well. It was about the sixth hour.[1] (Mt 4,2; Mt 8,24; Mt 21,18; Joh 19,28)7 A woman from Samaria came to draw water. Jesus said to her, “Give me a drink.” (Joh 4,6)8 (For his disciples had gone away into the city to buy food.)9 The Samaritan woman said to him, “How is it that you, a Jew, ask for a drink from me, a woman of Samaria?” (For Jews have no dealings with Samaritans.) (Esr 4,3; Esr 4,10; Mt 10,5; Lk 9,53; Joh 8,48)10 Jesus answered her, “If you knew the gift of God, and who it is that is saying to you, ‘Give me a drink,’ you would have asked him, and he would have given you living water.” (Jer 2,13; Jer 17,13; Joh 7,38)11 The woman said to him, “Sir, you have nothing to draw water with, and the well is deep. Where do you get that living water?12 Are you greater than our father Jacob? He gave us the well and drank from it himself, as did his sons and his livestock.” (Joh 4,5; Joh 8,53)13 Jesus said to her, “Everyone who drinks of this water will be thirsty again,14 but whoever drinks of the water that I will give him will never be thirsty again.[2] The water that I will give him will become in him a spring of water welling up to eternal life.” (Jes 49,10; Joh 6,35; Joh 6,51; Joh 6,58; Joh 7,37; Joh 7,38; Offb 7,16)15 The woman said to him, “Sir, give me this water, so that I will not be thirsty or have to come here to draw water.” (Joh 6,34)16 Jesus said to her, “Go, call your husband, and come here.” (Joh 16,8)17 The woman answered him, “I have no husband.” Jesus said to her, “You are right in saying, ‘I have no husband’;18 for you have had five husbands, and the one you now have is not your husband. What you have said is true.”19 The woman said to him, “Sir, I perceive that you are a prophet. (Mt 21,11; Lk 7,16; Lk 7,39; Joh 6,14; Joh 9,17)20 Our fathers worshiped on this mountain, but you say that in Jerusalem is the place where people ought to worship.” (1Mo 12,6; 1Mo 33,18; 1Mo 33,20; 5Mo 11,29; 5Mo 12,5; 5Mo 27,12; Jos 8,33; Ri 9,7; Joh 11,48)21 Jesus said to her, “Woman, believe me, the hour is coming when neither on this mountain nor in Jerusalem will you worship the Father. (Zef 2,11; Mal 1,11; Joh 2,4; Joh 4,23; Joh 5,25; Joh 5,28; Joh 16,2; Joh 16,25; Joh 16,32; 1Tim 2,8)22 You worship what you do not know; we worship what we know, for salvation is from the Jews. (2Kön 17,28; Ps 147,19; Jes 2,3; Mt 2,4; Apg 13,23; Apg 17,23; Röm 3,1; Röm 9,4; Röm 11,26)23 But the hour is coming, and is now here, when the true worshipers will worship the Father in spirit and truth, for the Father is seeking such people to worship him. (Ps 145,18; Joh 1,17; Joh 4,21; Joh 6,44; Röm 8,15; Eph 2,18; Eph 6,18; Phil 3,3)24 God is spirit, and those who worship him must worship in spirit and truth.”25 The woman said to him, “I know that Messiah is coming (he who is called Christ). When he comes, he will tell us all things.” (5Mo 18,18; Joh 1,41; Joh 4,29)26 Jesus said to her, “I who speak to you am he.” (Joh 9,35)27 Just then his disciples came back. They marveled that he was talking with a woman, but no one said, “What do you seek?” or, “Why are you talking with her?” (Joh 4,8)28 So the woman left her water jar and went away into town and said to the people,29 “Come, see a man who told me all that I ever did. Can this be the Christ?” (Joh 4,17; Joh 4,25)30 They went out of the town and were coming to him.31 Meanwhile the disciples were urging him, saying, “Rabbi, eat.” (Joh 1,38)32 But he said to them, “I have food to eat that you do not know about.”33 So the disciples said to one another, “Has anyone brought him something to eat?” (Joh 3,4; Joh 4,11; Joh 4,15; Joh 6,34; Joh 6,52)34 Jesus said to them, “My food is to do the will of him who sent me and to accomplish his work. (Hi 23,12; Joh 5,30; Joh 5,36; Joh 6,38; Joh 14,31; Joh 17,4)35 Do you not say, ‘There are yet four months, then comes the harvest’? Look, I tell you, lift up your eyes, and see that the fields are white for harvest. (Mt 9,37; Lk 10,2; Joh 4,25; Joh 4,30)36 Already the one who reaps is receiving wages and gathering fruit for eternal life, so that sower and reaper may rejoice together. (Jes 9,3; Am 9,13; Mt 13,37; Mk 4,14; Joh 4,38)37 For here the saying holds true, ‘One sows and another reaps.’ (Hi 31,8)38 I sent you to reap that for which you did not labor. Others have labored, and you have entered into their labor.” (Jos 24,13; Apg 8,5; Apg 8,25)39 Many Samaritans from that town believed in him because of the woman’s testimony, “He told me all that I ever did.” (Joh 4,5; Joh 4,8; Joh 4,29; Joh 17,20)40 So when the Samaritans came to him, they asked him to stay with them, and he stayed there two days.41 And many more believed because of his word. (Joh 8,30)42 They said to the woman, “It is no longer because of what you said that we believe, for we have heard for ourselves, and we know that this is indeed the Savior of the world.” (Joh 1,29; Joh 3,17; Joh 12,47; 1Tim 4,10; 1Joh 4,14; 1Joh 5,20)43 After the two days he departed for Galilee. (Joh 4,40)44 (For Jesus himself had testified that a prophet has no honor in his own hometown.) (Mt 13,57)45 So when he came to Galilee, the Galileans welcomed him, having seen all that he had done in Jerusalem at the feast. For they too had gone to the feast. (Joh 2,23; Joh 3,2; Joh 4,20)46 So he came again to Cana in Galilee, where he had made the water wine. And at Capernaum there was an official whose son was ill. (Joh 2,1; Joh 2,9)47 When this man heard that Jesus had come from Judea to Galilee, he went to him and asked him to come down and heal his son, for he was at the point of death. (Joh 4,3; Joh 4,54)48 So Jesus said to him, “Unless you[3] see signs and wonders you will not believe.” (Joh 2,18; Joh 6,30; Joh 20,29)49 The official said to him, “Sir, come down before my child dies.” (Mk 5,35; Lk 8,49; Joh 11,21; Joh 11,32)50 Jesus said to him, “Go; your son will live.” The man believed the word that Jesus spoke to him and went on his way.51 As he was going down, his servants[4] met him and told him that his son was recovering.52 So he asked them the hour when he began to get better, and they said to him, “Yesterday at the seventh hour[5] the fever left him.”53 The father knew that was the hour when Jesus had said to him, “Your son will live.” And he himself believed, and all his household. (Apg 11,14; Apg 16,34; Apg 18,8)54 This was now the second sign that Jesus did when he had come from Judea to Galilee. (Joh 2,11; Joh 4,45)

Johannes 4

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Jesus erfuhr, dass die Pharisäer auf ihn aufmerksam wurden, weil er mehr Menschen zu Jüngern machte und taufte als Johannes. –2 Er taufte allerdings nicht selbst; das taten seine Jünger. –3 Da verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa.4 Dabei fühlte er sich gedrängt, den Weg durch Samarien[1] zu nehmen.5 So kam er zu einem samaritanischen Ort namens Sychar.[2] Er lag in der Nähe des Grundstücks, das Jakob einst seinem Sohn Josef vererbt hatte.6 Dort ist auch der Jakobsbrunnen. Ermüdet von der langen Wanderung setzte Jesus sich an den Brunnen. Es war um die Mittagszeit.[3]7 Da kam eine samaritanische Frau, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: „Gib mir etwas zu trinken!“8 Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zu essen zu kaufen.9 Überrascht fragte die Frau: „Wie kannst du mich um etwas zu trinken bitten? Du bist doch ein Jude und ich eine Samaritanerin.“ – Die Juden vermeiden nämlich jeden Umgang mit Samaritanern.10 Jesus antwortete: „Wenn du wüsstest, welche Gabe Gott für dich bereithält und wer es ist, der zu dir sagt: 'Gib mir zu trinken', dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“11 „Herr“, sagte die Frau, „du hast doch nichts, womit du Wasser schöpfen kannst; und der Brunnen ist tief. Woher willst du denn dieses lebendige Wasser haben?12 Bist du etwa größer als unser Stammvater Jakob, der uns diesen Brunnen hinterließ? Kannst du uns besseres Wasser geben als das, was er mit seinen Söhnen und seinen Herden trank?“13 Jesus erwiderte: „Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder durstig werden.14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst bekommen. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm eine Quelle werden, aus der Wasser sprudelt – bis ins ewige Leben hinein.“15 „Herr, gib mir dieses Wasser“, bat die Frau. „Dann werde ich keinen Durst mehr haben und muss nicht mehr zum Schöpfen herkommen.“16 „Geh und hole deinen Mann hierher!“, sagte Jesus.17 „Ich habe keinen Mann“, entgegnete die Frau. „Das ist richtig“, erwiderte Jesus. „Du hast keinen Mann.18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du etwas Wahres gesagt.“19 „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist“, sagte die Frau darauf.20 „Unsere Vorfahren haben Gott auf diesem Berg hier angebetet. Ihr Juden aber sagt, dass nur in Jerusalem der Ort ist, wo man Gott anbeten darf.“21 „Glaube mir, Frau“, gab Jesus zur Antwort, „es kommt die Zeit, wo ihr den Vater weder auf diesem Berg[4] noch in Jerusalem anbeten werdet.22 Ihr ‹Samaritaner› betet zu Gott, ohne ihn zu kennen. Wir jedoch wissen, wen wir anbeten, denn das Heil ‹für die Menschen› kommt von den Juden.23 Doch es wird die Zeit kommen – sie hat sogar schon angefangen –, wo die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrhaftigkeit anbeten. Von solchen Menschen will der Vater angebetet werden.24 Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten wollen, müssen dabei von seinem Geist bestimmt und von Wahrheit erfüllt sein.“25 „Ich weiß, dass der Messias kommt, der auch Christus genannt wird“, sagte die Frau darauf. „Und wenn er kommt, wird er uns all diese Dinge erklären.“26 Da sagte Jesus zu ihr: „Du sprichst mit ihm. Ich bin’s.“27 In diesem Augenblick kamen seine Jünger zurück. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach. Doch keiner fragte: „Was willst du von ihr?“, oder: „Was redest du mit ihr?“28 Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug neben dem Brunnen stehen, ging in den Ort und verkündete den Leuten:29 „Da ist einer, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Los, kommt mit und seht ihn euch an! Vielleicht ist er der Messias.“30 Da strömten die Leute aus der Stadt zu Jesus.31 Inzwischen drängten ihn die Jünger: „Rabbi, iss doch etwas!“32 Aber Jesus sagte: „Ich lebe von einer Nahrung, die ihr nicht kennt.“33 „Wer hat ihm denn etwas zu essen gebracht?“, fragten sich die Jünger.34 Da erklärte Jesus: „Meine Nahrung ist, dass ich den Willen Gottes tue, der mich gesandt hat, und das Werk vollende, das er mir aufgetragen hat.35 Sagt ihr nicht: 'Es sind noch vier Monate bis zur Ernte'? Ich sage euch: Blickt euch doch um und schaut die Felder an. Sie sind nämlich schon weiß für die Ernte.36 Wer sie einbringt, erhält Lohn; er sammelt ja Frucht für das ewige Leben. Damit freut sich der, der gesät hat, zusammen mit dem, der erntet.37 Das Sprichwort trifft hier genau zu: Einer sät und ein anderer erntet.38 Ich habe euch zum Ernten auf ein Feld geschickt, auf dem ihr nicht gearbeitet habt. Andere haben sich vor euch dort abgemüht, und ihr erntet die Frucht ihrer Mühe.“39 Viele Samaritaner aus dem Ort glaubten schon deshalb an Jesus, weil die Frau überall erzählt hatte: „Der Mann weiß alles, was ich getan habe.“40 Als sie dann zu Jesus hinauskamen, baten sie ihn, länger bei ihnen zu bleiben. Er blieb zwei Tage dort,41 und auf sein Wort hin glaubten noch viel mehr Menschen an ihn.42 „Nun glauben wir, weil wir ihn selbst gehört haben und nicht nur aufgrund deiner Worte“, sagten sie zu der Frau. „Jetzt wissen wir, dass er wirklich der Retter der Welt ist.“43 Nach diesen zwei Tagen setzte Jesus seine Reise nach Galiläa fort.44 Jesus hatte selbst einmal erklärt, dass ein Prophet in seiner Heimat nicht geachtet wird.45 Doch als er jetzt dort ankam, nahmen ihn die Galiläer freundlich auf. Denn sie waren zum Passafest in Jerusalem gewesen und hatten gesehen, was er dort getan hatte.46 Er kam nun wieder nach Kana, dem Ort in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Zu dieser Zeit lebte in Kafarnaum ein hoher königlicher Beamter, dessen Sohn schwer erkrankt war.47 Als er hörte, dass Jesus von Judäa zurück nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, mit nach Kafarnaum hinunter zu kommen und seinen Sohn zu heilen, der schon im Sterben lag.48 Jesus sagte zu ihm: „Müsst ihr denn immer Wunder oder besondere Zeichen sehen, bevor ihr glaubt!“49 Doch der Beamte flehte ihn an: „Herr, bitte komm, bevor mein Kind stirbt!“50 „Geh ruhig heim“, sagte Jesus da zu ihm, „dein Sohn lebt.“ Der Mann glaubte an das, was Jesus ihm gesagt hatte, und machte sich wieder auf den Weg.51 Unterwegs kamen ihm einige seiner Sklaven entgegen und verkündeten: „Dein Junge lebt ‹und wird gesund›!“52 Da erkundigte er sich bei ihnen, seit wann genau es besser mit ihm geworden war. „Gestern kurz nach Mittag[5] verschwand das Fieber“, sagten sie.53 Da erkannte der Vater, dass es genau die Zeit war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: „Dein Sohn lebt.“ Seitdem glaubte er an Jesus, und mit ihm alle in seinem Haus.54 Mit diesem Zeichen bewies Jesus ein zweites Mal seine Macht, als er von Judäa nach Galiläa zurückgekommen war.