2.Samuel 3

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und der Kampf währte lange zwischen dem Haus Sauls und dem Haus Davids. David aber wurde immer stärker, während das Haus Sauls immer schwächer[1] wurde. (2Sam 2,17; 2Sam 3,6; 2Sam 5,10; 2Sam 22,44; Hi 17,9)2 Und es wurden David in Hebron Söhne geboren: Sein Erstgeborener war Amnon, von Ahinoam, der Jesreeliterin, (2Sam 13,1)3 und sein zweiter Kilab, von Abigajil, der Frau des Karmeliters Nabal, und der dritte Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Talmais, des Königs von Geschur, (Jos 13,13; 1Sam 25,42; 2Sam 2,2; 2Sam 13,1; 2Sam 13,37; 2Sam 14,23)4 und der vierte Adonija, der Sohn der Haggit, und der fünfte Schefatja, der Sohn der Abital, (1Kön 1,5)5 und der sechste Jitream, von Egla, der Frau Davids. Diese wurden David in Hebron geboren. (Ps 127,3)6 Und es geschah, solange zwischen dem Haus Sauls und dem Haus Davids Krieg war, stand Abner dem Haus Sauls mutig bei[2]. (1Sam 14,50; 2Sam 3,1)7 Und Saul hatte eine Nebenfrau, ihr Name war Rizpa, eine Tochter des Aja. Und Isch-Boschet[3] sagte zu Abner: Warum bist du zu der Nebenfrau meines Vaters eingegangen? (2Sam 2,8; 2Sam 21,8)8 Da wurde Abner sehr zornig über die Worte Isch-Boschets und sagte: Bin ich ein Hundskopf, der zu Juda hält[4]? ⟨Bis⟩ heute erweise ich Güte[5] am Haus deines Vaters Saul, an seinen Brüdern und an seinen Freunden, und ich habe dich nicht in die Hand Davids geraten lassen, und jetzt ziehst du mich wegen des Vergehens mit der Frau zur Rechenschaft? (1Sam 17,43; 2Sam 9,8; 2Sam 16,9)9 So möge Gott Abner tun und so ihm hinzufügen! Ja, wie der HERR dem David geschworen hat, so werde ich ihm tun: (1Sam 3,17; 2Sam 3,35; 2Sam 19,14; 1Kön 2,23; Ps 89,36)10 das Königtum vom Haus Sauls wegnehmen und den Thron Davids aufrichten über Israel und über Juda, von Dan bis Beerscheba! (Ri 20,1; 1Sam 15,28; 1Sam 28,17; 2Sam 17,11; 2Sam 24,2)11 Und er konnte Abner kein Wort mehr erwidern, weil er ihn fürchtete.12 Und Abner sandte Boten für sich[6] zu David und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Wem gehört das Land? Und weiter: Schließ deinen Bund mit mir! Siehe, meine Hand wird mit dir sein, um dir ganz Israel zuzuwenden.13 Und David[7] sagte: Gut, ich will einen Bund mit dir schließen. Nur eine Sache fordere ich von dir, nämlich: Du sollst mein Angesicht nicht sehen, es sei denn, du bringst ⟨mir⟩ vorher Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst, um mein Angesicht zu sehen. (1Sam 18,27)14 Und David sandte Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Gib mir Michal, meine Frau, die ich mir verlobt habe für hundert Vorhäute der Philister!15 Da sandte Isch-Boschet hin und ließ sie von ihrem Mann wegholen, von Paltiël, dem Sohn des Lajisch. (1Sam 25,44)16 Und ihr Mann ging mit ihr, und laut weinend ging er hinter ihr her bis Bahurim. Da sagte Abner zu ihm: Geh, kehre um! Und er kehrte um. (2Sam 16,5; 2Sam 17,18; 2Sam 19,17)17 Und Abner hatte eine Unterredung mit den Ältesten Israels gehabt und gesagt: Früher schon[8] habt ihr David zum König über euch verlangt.18 So handelt jetzt! Denn der HERR hat zu David geredet: Durch die Hand meines Knechtes David will ich mein Volk Israel retten aus der Hand der Philister und aus der Hand aller seiner Feinde.19 So redete Abner auch zu den Ohren Benjamins. Dann ging Abner auch hin, um zu den Ohren Davids in Hebron alles zu reden, was gut war in den Augen Israels und in den Augen des ganzen Hauses Benjamin. (1Chr 12,30)20 Als nun Abner zu David nach Hebron kam und mit ihm zwanzig Männer, bereitete David Abner und den Männern, die bei ihm waren, ein Mahl. (1Sam 25,36)21 Und Abner sagte zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen und ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, versammeln, damit sie einen Bund mit dir schließen und du über alles König bist, was deine Seele begehrt. Und David entließ Abner, und er ging hin in Frieden.22 Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzug und brachten viel Beute mit sich. Abner war aber nicht ⟨mehr⟩ bei David in Hebron. Denn er hatte ihn entlassen, und er war in Frieden weggegangen.23 Als nun Joab und das ganze Heer, das bei ihm war, ankamen, da berichtete man Joab: Abner, der Sohn des Ner, ist zum König gekommen. Und der hat ihn entlassen, und er ist in Frieden weggegangen.24 Da kam Joab zum König und sagte: Was hast du getan! Siehe, Abner ist zu dir gekommen! Warum denn hast du ihn entlassen, sodass er ungehindert weggegangen ist? (1Mo 12,18)25 Du kennst ⟨doch⟩ Abner, den Sohn des Ner, dass er gekommen ist, um dich zu beschwatzen und um dein Gehen und dein Kommen zu erfahren und alles zu erfahren, was du tust. (2Sam 10,3)26 Und Joab ging von David hinaus und sandte Abner Boten nach. Die holten ihn zurück von der Zisterne Sira. David aber wusste[9] nichts ⟨davon⟩.27 Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab beiseite in das Tor, um in der Stille mit ihm zu reden. Dort stach er ihn in den Bauch, sodass er starb – um des Blutes seines Bruders Asaël willen. (4Mo 35,19; 2Sam 2,19; 2Sam 2,23; 2Sam 20,10; 1Kön 2,5)28 Als David nachher davon hörte, sagte er: Schuldlos bin ich und mein Königtum vor dem HERRN auf ewig an dem Blut Abners, des Sohnes Ners!29 Es wende sich gegen das Haupt Joabs und gegen[10] das ganze Haus seines Vaters! Und nie soll im Haus Joabs der fehlen, der an Ausfluss leidet[11] und der Aussatz hat, der, der nach der Krücke fasst[12], und der, der durchs Schwert fällt, und der, dem es an Brot fehlt! – (3Mo 15,2; 4Mo 35,33; 2Sam 1,16; 1Kön 2,32; Ps 7,17; Ps 109,10)30 So haben Joab und sein Bruder Abischai Abner erschlagen, weil er ihren Bruder Asaël bei Gibeon im Kampf getötet hatte. (4Mo 35,19; 2Sam 2,19)31 Und David sagte zu Joab und zu all dem Volk, das bei ihm war: Zerreißt eure Kleider und gürtet euch mit Sacktuch und haltet Totenklage vor Abner her! Und der König David ging hinter der Bahre her. (2Sam 1,11)32 Und sie begruben Abner in Hebron. Und der König erhob seine Stimme und weinte an Abners Grab, und das ganze Volk weinte. (2Sam 4,12)33 Und der König stimmte ein Klagelied über Abner an und sprach: Musste, wie ein Gottloser[13] stirbt, Abner sterben? (2Sam 1,17)34 Deine Hände waren nicht gebunden, und deine Füße nicht in bronzene Fesseln gelegt[14]. Wie man vor Verbrechern[15] fällt, so bist du gefallen! Da weinte alles Volk noch mehr über ihn.35 Und alles Volk kam, um David Brot zu reichen, während es noch Tag war. Aber David schwor und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn ich vor ⟨dem⟩ Untergang der Sonne Brot oder ⟨sonst⟩ irgendetwas genieße! (Ri 20,26; 2Sam 1,12; 2Sam 12,17)36 Und alles Volk nahm es wahr. Und es war gut in ihren Augen, wie alles, was der König tat, in den Augen des ganzen Volkes gut war.37 Und das ganze Volk und ganz Israel erkannten an diesem Tag, dass es nicht vom König ⟨ausgegangen⟩ war, Abner, den Sohn des Ner, zu töten.38 Und der König sagte zu seinen Knechten: Erkennt ihr nicht, dass an diesem Tag ein Oberster und Großer in Israel gefallen ist? (1Sam 26,15)39 Ich aber bin, obwohl zum König gesalbt, heute ⟨noch⟩ schwach, während diese Männer, die Söhne der Zeruja, härter sind als ich. Der HERR vergelte dem, der das Böse tut, nach seiner Bosheit! (4Mo 32,23; Ri 9,57; 1Kön 2,6; Ps 28,4; Ps 62,13; 2Tim 4,14)

2.Samuel 3

English Standard Version

von Crossway
1 There was a long war between the house of Saul and the house of David. And David grew stronger and stronger, while the house of Saul became weaker and weaker.2 And sons were born to David at Hebron: his firstborn was Amnon, of Ahinoam of Jezreel; (1Sam 25,42; 1Chr 3,1)3 and his second, Chileab, of Abigail the widow of Nabal of Carmel; and the third, Absalom the son of Maacah the daughter of Talmai king of Geshur; (1Sam 27,8; 2Sam 3,2; 2Sam 13,37; 2Sam 14,32; 2Sam 15,8)4 and the fourth, Adonijah the son of Haggith; and the fifth, Shephatiah the son of Abital; (1Kön 1,5)5 and the sixth, Ithream, of Eglah, David’s wife. These were born to David in Hebron.6 While there was war between the house of Saul and the house of David, Abner was making himself strong in the house of Saul.7 Now Saul had a concubine whose name was Rizpah, the daughter of Aiah. And Ish-bosheth said to Abner, “Why have you gone in to my father’s concubine?” (2Sam 16,21; 2Sam 21,8)8 Then Abner was very angry over the words of Ish-bosheth and said, “Am I a dog’s head of Judah? To this day I keep showing steadfast love to the house of Saul your father, to his brothers, and to his friends, and have not given you into the hand of David. And yet you charge me today with a fault concerning a woman. (1Sam 17,43)9 God do so to Abner and more also, if I do not accomplish for David what the Lord has sworn to him, (Rut 1,17; 1Sam 15,28; 1Sam 16,1; 1Sam 16,12; 1Sam 28,17; 2Sam 3,35; 1Chr 12,23)10 to transfer the kingdom from the house of Saul and set up the throne of David over Israel and over Judah, from Dan to Beersheba.” (Ri 20,1; 1Sam 3,20; 2Sam 17,11; 2Sam 24,2; 2Sam 24,15; 1Kön 4,25)11 And Ish-bosheth could not answer Abner another word, because he feared him.12 And Abner sent messengers to David on his behalf,[1] saying, “To whom does the land belong? Make your covenant with me, and behold, my hand shall be with you to bring over all Israel to you.”13 And he said, “Good; I will make a covenant with you. But one thing I require of you; that is, you shall not see my face unless you first bring Michal, Saul’s daughter, when you come to see my face.” (1Mo 43,3; 1Sam 14,49)14 Then David sent messengers to Ish-bosheth, Saul’s son, saying, “Give me my wife Michal, for whom I paid the bridal price of a hundred foreskins of the Philistines.” (1Sam 18,25; 1Sam 18,27)15 And Ish-bosheth sent and took her from her husband Paltiel the son of Laish.16 But her husband went with her, weeping after her all the way to Bahurim. Then Abner said to him, “Go, return.” And he returned. (2Sam 16,5; 2Sam 17,18; 2Sam 19,16; 1Kön 2,8)17 And Abner conferred with the elders of Israel, saying, “For some time past you have been seeking David as king over you.18 Now then bring it about, for the Lord has promised David, saying, ‘By the hand of my servant David I will save my people Israel from the hand of the Philistines, and from the hand of all their enemies.’” (2Sam 3,9)19 Abner also spoke to Benjamin. And then Abner went to tell David at Hebron all that Israel and the whole house of Benjamin thought good to do. (1Chr 12,29)20 When Abner came with twenty men to David at Hebron, David made a feast for Abner and the men who were with him.21 And Abner said to David, “I will arise and go and will gather all Israel to my lord the king, that they may make a covenant with you, and that you may reign over all that your heart desires.” So David sent Abner away, and he went in peace. (2Sam 3,12; 1Kön 11,37)22 Just then the servants of David arrived with Joab from a raid, bringing much spoil with them. But Abner was not with David at Hebron, for he had sent him away, and he had gone in peace.23 When Joab and all the army that was with him came, it was told Joab, “Abner the son of Ner came to the king, and he has let him go, and he has gone in peace.”24 Then Joab went to the king and said, “What have you done? Behold, Abner came to you. Why is it that you have sent him away, so that he is gone?25 You know that Abner the son of Ner came to deceive you and to know your going out and your coming in, and to know all that you are doing.” (1Sam 29,6)26 When Joab came out from David’s presence, he sent messengers after Abner, and they brought him back from the cistern of Sirah. But David did not know about it.27 And when Abner returned to Hebron, Joab took him aside into the midst of the gate to speak with him privately, and there he struck him in the stomach, so that he died, for the blood of Asahel his brother. (2Sam 2,23; 2Sam 20,9; 1Kön 2,5; 1Kön 2,32)28 Afterward, when David heard of it, he said, “I and my kingdom are forever guiltless before the Lord for the blood of Abner the son of Ner.29 May it fall upon the head of Joab and upon all his father’s house, and may the house of Joab never be without one who has a discharge or who is leprous or who holds a spindle or who falls by the sword or who lacks bread!” (3Mo 14,2; 3Mo 15,2; 2Sam 1,16)30 So Joab and Abishai his brother killed Abner, because he had put their brother Asahel to death in the battle at Gibeon. (2Sam 2,23)31 Then David said to Joab and to all the people who were with him, “Tear your clothes and put on sackcloth and mourn before Abner.” And King David followed the bier. (1Mo 37,34; Jos 7,6; 1Kön 20,31)32 They buried Abner at Hebron. And the king lifted up his voice and wept at the grave of Abner, and all the people wept.33 And the king lamented for Abner, saying, “Should Abner die as a fool dies? (2Sam 1,17; 2Sam 13,12; 2Chr 35,25; Pred 2,16)34 Your hands were not bound; your feet were not fettered; as one falls before the wicked you have fallen.” And all the people wept again over him.35 Then all the people came to persuade David to eat bread while it was yet day. But David swore, saying, “God do so to me and more also, if I taste bread or anything else till the sun goes down!” (Rut 1,17; 2Sam 1,12; 2Sam 12,17)36 And all the people took notice of it, and it pleased them, as everything that the king did pleased all the people.37 So all the people and all Israel understood that day that it had not been the king’s will to put to death Abner the son of Ner.38 And the king said to his servants, “Do you not know that a prince and a great man has fallen this day in Israel?39 And I was gentle today, though anointed king. These men, the sons of Zeruiah, are more severe than I. The Lord repay the evildoer according to his wickedness!” (2Sam 16,10; 2Sam 19,22; Ps 28,4; 2Tim 4,14)

2.Samuel 3

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Der Krieg zwischen den Anhängern Sauls und dem Königshaus Davids zog sich lange hin. David wurde dabei fortwährend stärker, während das Haus Sauls immer schwächer wurde.2 In Hebron wurden David folgende Söhne geboren: Sein Ältester war Amnon von seiner Frau Ahinoam aus Jesreel,3 sein zweiter Kilab von Abigajil, der Witwe Nabals aus Karmel, sein dritter Abschalom, den ihm Maacha, die Tochter von König Talmai aus Geschur,[1] geboren hatte.4 Der vierte war Adonija, Sohn der Haggit, der fünfte Schafatja, Sohn der Abital,5 und der sechste Jitream von Davids Frau Egla. Diese Söhne wurden David in Hebron geboren.6 Solange der Krieg zwischen den Königshäusern Saul und David dauerte, wurde Abner immer mächtiger im Hause Sauls.7 Saul hatte eine Nebenfrau gehabt, Rizpa Bat-Aja. Eines Tages stellte Isch-Boschet Abner zur Rede und sagte: „Warum hast du mit der Nebenfrau meines Vaters geschlafen?“8 Über diese Frage wurde Abner so wütend, dass er Isch-Boschet anfuhr: „Bin ich denn so ein Hundskopf von Juda!? Bis heute kämpfe ich mit aller Kraft für das Haus deines Vaters, für seine Brüder und Freunde, und bewahrte es davor, in die Hand Davids zu fallen, und da wirfst du mir diese Frauengeschichte vor?9 Jahwe soll mir alles Mögliche antun, wenn ich jetzt nicht genau das tue, was Jahwe David geschworen hat.10 Er wird nämlich das Königtum vom Haus Sauls wegnehmen und Davids Thron über Israel und Juda von Dan bis Beerscheba[2] aufrichten.“11 Isch-Boschet konnte Abner kein Wort mehr erwidern, solche Angst hatte er vor ihm.12 Darauf schickte Abner in eigener Sache Boten zu David und ließ ihm sagen: „Wem steht denn das Land zu? Ich schlage vor: Schließ einen Bund mit mir, und ich werde alles für dich tun, dass ganz Israel zu dir übergeht.“13 David antwortete ihm: „Gut, ich schließe einen Bund mit dir, aber nur unter einer Bedingung: Du musst Michal, die Tochter Sauls, mitbringen. Sonst brauchst du dich nicht bei mir sehen lassen.“14 Gleichzeitig schickte David Boten zu Isch-Boschet Ben-Saul und ließ ihm sagen: „Gib mir meine Frau Michal heraus, für die ich als Brautpreis hundert Vorhäute der Philister bezahlt habe.“15 Da ließ Isch-Boschet sie von ihrem Mann Paltiël Ben-Lajisch wegholen.16 Ihr Mann ging mit ihr. Er lief laut weinend hinter ihr her bis nach Bahurim.[3] Schließlich sagte Abner zu ihm: „Geh nun, kehr um!“ Da kehrte er zurück.17 Zuvor hatte sich Abner mit den Ältesten Israels getroffen und ihnen gesagt: „Ihr wolltet doch schon lange, dass David euer König wird.18 Jetzt könnt ihr es haben. Denn Jahwe hat von David gesagt: 'Durch meinen Diener David will ich mein Volk Israel aus der Gewalt der Philister und aller seiner Feinde retten.'“19 Auch zu den Leuten des Stammes Benjamin hatte Abner so gesprochen. Dann ging er nach Hebron, um David alles vorzutragen, was die Israeliten und Benjaminiten für gut hielten.20 Als Abner nun von zwanzig Männern begleitet nach Hebron kam, gab David ein Festessen für sie.21 Dann sagte Abner zu David: „Ich gehe jetzt und werde ganz Israel zu meinem Herrn und König versammeln, damit sie einen Bund mit dir schließen und du König über alles bist, wonach du Verlangen hast.“ David verabschiedete Abner, und er zog in Frieden weg.22 Inzwischen kamen die Leute Davids mit Joab von einem Streifzug und brachten viel Beute mit. Abner befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei David in Hebron. David hatte ihn verabschiedet, und er war in Frieden weggezogen.23 Kaum war Joab mit dem Heer angekommen, berichtete man ihm: „Abner Ben-Ner ist zum König gekommen, und der hat ihn in Frieden ziehen lassen.“24 Da ging Joab zum König und sagte: „Was hast du da getan? Abner ist zu dir gekommen, und du hast ihn ungehindert wieder ziehen lassen?25 Du kennst doch Abner Ben-Ner! Er ist nur gekommen, um dich zu beschwatzen und zu erfahren, was du vorhast.“26 Joab ging von David weg und schickte Abner Boten nach. Die holten ihn bei der Zisterne von Sira ein und ließen ihn umkehren. David wusste nichts davon.27 Als Abner wieder nach Hebron kam, führte ihn Joab beiseite in eine der Torkammern, als wollte er ungestört mit ihm reden. Dort stach er ihn in den Bauch, sodass er starb. So rächte er seinen Bruder Asaël.28 Als David später davon hörte, sagte er: „Vor Jahwe trifft mich und mein Königtum auf ewig keine Schuld am Blut von Abner Ben-Ner!29 Sie falle auf Joab und seine Familie zurück! In Joabs Familie soll immer jemand an krankhaften Ausflüssen leiden oder Aussatz haben, an Krücken gehen, gewaltsam umkommen oder hungern müssen!“30 Joab und Abischai hatten Abner umgebracht, weil er ihren Bruder Asaël in der Schlacht bei Gibeon getötet hatte.31 David befahl Joab und allen seinen Männern: „Zerreißt eure Kleider, legt den Trauersack an und haltet die Totenklage im Trauerzug! Ihr geht vor Abner her!“ Der König selbst ging hinter der Bahre.32 Sie bestatteten Abner in Hebron. Der König weinte laut an seinem Grab, und das ganze Volk weinte mit.33 Dann sang der König ein Klagelied für Abner: „Musste Abner sterben wie ein Dummkopf stirbt?34 Deine Hände waren nicht gebunden, / deine Füße nicht in Ketten gelegt. / Du bist gefallen wie man durch Verbrecher fällt!“ Da weinte das Volk noch mehr über ihn.35 Dann kamen die Leute, um David Brot zu reichen, weil der Tag noch nicht zu Ende war. Doch David schwor: „Gott möge mir dies und jenes antun, wenn ich vor Sonnenuntergang auch nur einen Bissen Brot oder sonst etwas esse!“36 Alle Leute nahmen das zur Kenntnis und es gefiel ihnen gut, wie überhaupt alles, was der König tat. Es hatte den Beifall des ganzen Volkes.37 An diesem Tag erkannten alle, die dabei waren, und ganz Israel, dass der König nichts mit dem Mord an Abner zu tun gehabt hatte.38 Der König sagte zu seinen Dienern: „Es ist euch doch klar, dass heute ein Fürst, ein bedeutender Mann, in Israel gefallen ist?39 Ich bin, obwohl zum König gesalbt, heute noch zu schwach und diesen Söhnen der Zeruja nicht gewachsen. Sie sind härter als ich. Möge Jahwe dem, der Böses tut, seine Bosheit vergelten!“