2.Könige 4

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und eine Frau von den Frauen der Prophetensöhne[1] schrie zu Elisa: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben, und du hast ⟨doch⟩ selbst erkannt, dass dein Knecht den HERRN fürchtete. Nun aber ist der Gläubiger gekommen, um meine beiden Söhne[2] für sich als Sklaven zu nehmen. (3Mo 25,39; 2Kön 2,3; 2Kön 4,38; Spr 22,7)2 Da sagte Elisa zu ihr: Was soll ich für dich tun? Sag mir, was du im Haus hast! Sie sagte: Deine Magd hat gar nichts im Haus als nur einen Krug Öl[3]. (2Mo 4,2; 1Kön 17,12; Mk 6,38; Mk 8,5)3 Da sagte er: Geh hin, erbitte dir Gefäße von draußen, von all deinen Nachbarinnen, leere Gefäße, ⟨aber⟩ nicht zu wenige! (Ps 81,11)4 Dann geh hinein und schließ die Tür hinter dir und hinter deinen Söhnen zu und gieß in all diese Gefäße; und was voll ist, stelle beiseite!5 Und sie ging von ihm weg und schloss die Tür hinter sich und hinter ihren Söhnen zu. Während sie ihr ⟨die Gefäße⟩ reichten, goss sie ein.6 Und es geschah, als die Gefäße voll waren, da sagte sie zu ihrem Sohn: Reiche mir noch ein Gefäß! Er aber sagte zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr da. Da kam das Öl zum Stillstand.7 Und sie kam und berichtete es dem Mann Gottes, und der sagte: Geh hin, verkaufe das Öl und bezahle deine Schulden! Du aber und deine Söhne⟨, ihr⟩ könnt von dem restlichen ⟨Öl⟩ leben. (Phil 4,19)8 Und es geschah eines Tages, da ging Elisa nach Schunem hinüber. Dort war eine wohlhabende Frau, die nötigte ihn, ⟨bei ihr⟩ zu essen. Und es geschah, sooft er durchzog, kehrte er dort ein, um zu essen. (Jos 19,18; Apg 16,15)9 Und sie sagte zu ihrem Mann: Sieh doch, ich habe erkannt, dass es ein heiliger Mann Gottes ist, der regelmäßig ⟨hier⟩ bei uns hindurchzieht. (1Kön 17,24)10 Lass uns doch ein kleines gemauertes Obergemach machen! Dort wollen wir ihm dann Bett und Tisch und Stuhl und Leuchter hinstellen. Und es soll geschehen, wenn er zu uns kommt, kann er dort einkehren.11 Und es geschah eines Tages, als er ⟨wieder⟩ dahin kam, kehrte er in das Obergemach ein und schlief dort.12 Und er sagte zu seinem Diener Gehasi: Ruf diese Schunemiterin! Und er rief sie, und sie trat vor ihn hin. (2Kön 5,20; 2Kön 8,4)13 Und er sagte zu ihm: Sage doch zu ihr: Siehe, du hast dir unsertwegen alle diese Mühe gemacht. Was kann man für dich tun? Ist für dich mit dem König zu reden oder mit dem Heerobersten? Sie aber sagte: Ich wohne mitten in meinem Volk. (2Kön 8,3)14 Und er sagte: Was kann man denn ⟨dann⟩ für sie tun? Da sagte Gehasi: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt.15 Und er sagte: Ruf sie! Und er rief sie, und sie trat in die Tür.16 Und er sprach: Um diese Zeit übers Jahr wirst du einen Sohn umarmen. Da sagte sie: Nicht doch, mein Herr, du Mann Gottes, belüge deine Magd nicht! (1Mo 18,10; 1Mo 18,12; 1Kön 17,24)17 Aber die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn zu ebendieser Zeit übers Jahr, wie Elisa zu ihr geredet hatte. (1Mo 21,1; Mt 10,41)18 Und das Kind wuchs heran. Und es geschah eines Tages, da ging es zu seinem Vater hinaus, zu den Schnittern.19 Und es sagte zu seinem Vater: Mein Kopf, mein Kopf! Er sagte zu dem Knecht: Trag ihn zu seiner Mutter!20 Der hob ihn auf und brachte ihn zu seiner Mutter. Und er saß auf ihren Knien bis zum Mittag, dann starb er. (1Kön 17,17)21 Da ging sie hinauf und legte ihn auf das Bett des Mannes Gottes, schloss hinter ihm zu und ging hinaus.22 Und sie rief ihren Mann und sagte: Schicke mir doch einen von den Knechten und eine von den Eselinnen! Und ich will zu dem Mann Gottes eilen und ⟨bald⟩ zurückkommen.23 Er sagte: Warum willst du ⟨gerade⟩ heute zu ihm gehen? Es ist weder Neumond noch Sabbat. Sie sagte: Friede ⟨mit dir⟩! (4Mo 28,9; 1Sam 20,5; Jes 1,13)24 Und sie sattelte die Eselin und sagte zu ihrem Diener: Treib ⟨nur⟩ immerfort an! Halte mich nicht beim Reiten auf, es sei denn, dass ich es dir sage!25 So zog sie hin und kam zu dem Mann Gottes auf den Berg Karmel. Und es geschah, als der Mann Gottes sie von ferne sah, sagte er zu seinem Diener Gehasi: Siehe da, die Schunemiterin[4]! (2Kön 1,9; 2Kön 5,20; 2Kön 8,4)26 Nun lauf ihr doch entgegen und sage zu ihr: Geht es dir gut? Geht es deinem Mann gut? Geht es dem Kind gut? Sie sagte: Gut![5] (1Mo 43,27)27 Und sie kam zu dem Mann Gottes auf den Berg und umfasste seine Füße. Da trat Gehasi herzu, um sie wegzustoßen. Aber der Mann Gottes sagte: Lass sie! Denn ihre Seele ist betrübt; und der HERR hat es mir verborgen und es mir nicht kundgetan. (1Mo 18,17; Mt 28,9)28 Und sie sagte: Habe ich einen Sohn von meinem Herrn erbeten? Habe ich nicht gesagt: Täusche mich nicht?29 Da sagte er zu Gehasi: Gürte deine Hüften und nimm meinen Stab in deine Hand und geh hin! Wenn du jemandem begegnest, grüße[6] ihn nicht, und wenn jemand dich grüßt[7], antworte ihm nicht! Und lege meinen Stab auf das Gesicht des Jungen! (2Kön 9,1; Lk 10,4)30 Die Mutter des Jungen aber sagte: So wahr der HERR lebt und deine Seele lebt, wenn ich von dir lasse[8]! Da machte er sich auf und ging ihr nach. (1Mo 32,27; 2Kön 2,2; 2Kön 6,3)31 Gehasi aber war ihnen vorausgegangen und hatte den Stab auf das Gesicht des Jungen gelegt; aber da war kein Laut und kein Aufhorchen. Und er kehrte um, ihm entgegen, und berichtete ihm und sagte: Der Junge ist nicht aufgewacht. (Mk 9,18)32 Und als Elisa in das Haus kam, siehe, da war der Junge tot, auf sein Bett hingelegt.33 Und er ging hinein und schloss die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zu dem HERRN. (1Kön 17,20; Mt 6,6; Apg 9,40)34 Und er stieg auf ⟨das Bett⟩ und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf dessen Mund und seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Hände und beugte sich ⟨so⟩ über ihn. Da wurde der Leib[9] des Kindes warm. (1Kön 17,21; 2Kön 13,16; Apg 20,10)35 Dann ging er wieder im Haus einmal hierhin, einmal dorthin und stieg ⟨wieder⟩ hinauf und beugte sich über ihn. Da nieste der Junge siebenmal, und der Junge schlug seine Augen auf. (1Kön 18,43; 2Kön 5,10; 2Kön 13,21; Mt 9,25)36 Und er rief Gehasi und sagte: Ruf diese Schunemiterin! Er rief sie, und sie kam zu ihm herein. Und er sagte: Nimm deinen Sohn! (1Kön 17,23; 2Kön 8,1)37 Da kam sie und fiel ihm zu Füßen und warf sich zur Erde nieder. Und sie nahm ihren Sohn und ging hinaus.38 Elisa aber kehrte nach Gilgal zurück. Es war aber Hungersnot im Land. Als nun die Söhne der Propheten[10] vor ihm saßen, sagte er zu seinem Diener: Setze den großen Topf auf und koche ein Gericht für die Söhne der Propheten[11]! (1Kön 17,1; 2Kön 2,1; 2Kön 4,1; 2Kön 8,1)39 Da ging einer auf das Feld hinaus, um Kräuter zu sammeln; und er fand ein wildes Rankengewächs und las davon wilde Koloquinten[12], sein Gewand voll. Und er kam und zerschnitt sie in den Kochtopf. Sie kannten sie nämlich nicht. (Spr 19,2)40 Und sie schütteten es aus zum Essen für die Männer. Aber es geschah, als sie von dem Gericht aßen, da schrien sie auf und sagten: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes! Und sie konnten nichts essen.41 Da sagte er: Holt Mehl! Das warf er in den Topf und sagte: Schütte es aus für die Leute, dass sie essen! Und es war nichts Schädliches ⟨mehr⟩ im Topf. (2Kön 2,21)42 Und ein Mann kam von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot[13], zwanzig Gerstenbrote, und Jungkorn in seinem Beutel. Und er sagte: Gib es den Leuten, dass sie essen! (4Mo 18,13; 1Sam 9,4; 1Kön 14,3)43 Sein Diener aber sagte: Wie soll ich das hundert Mann vorsetzen? Er sagte: Gib es den Leuten, dass sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen und übrig lassen. (4Mo 11,23; Mt 14,17)44 Und er setzte es ihnen vor; und sie aßen und ließen übrig nach dem Wort des HERRN. (Mt 14,20)

2.Könige 4

English Standard Version

von Crossway
1 Now the wife of one of the sons of the prophets cried to Elisha, “Your servant my husband is dead, and you know that your servant feared the Lord, but the creditor has come to take my two children to be his slaves.” (3Mo 25,39; 1Sam 22,2; 2Kön 2,3; Neh 5,5; Mt 18,25)2 And Elisha said to her, “What shall I do for you? Tell me; what have you in the house?” And she said, “Your servant has nothing in the house except a jar of oil.”3 Then he said, “Go outside, borrow vessels from all your neighbors, empty vessels and not too few.4 Then go in and shut the door behind yourself and your sons and pour into all these vessels. And when one is full, set it aside.”5 So she went from him and shut the door behind herself and her sons. And as she poured they brought the vessels to her.6 When the vessels were full, she said to her son, “Bring me another vessel.” And he said to her, “There is not another.” Then the oil stopped flowing.7 She came and told the man of God, and he said, “Go, sell the oil and pay your debts, and you and your sons can live on the rest.” (5Mo 33,1)8 One day Elisha went on to Shunem, where a wealthy woman lived, who urged him to eat some food. So whenever he passed that way, he would turn in there to eat food. (Jos 19,18; 1Sam 25,2; 2Sam 19,32)9 And she said to her husband, “Behold now, I know that this is a holy man of God who is continually passing our way. (2Kön 4,7)10 Let us make a small room on the roof with walls and put there for him a bed, a table, a chair, and a lamp, so that whenever he comes to us, he can go in there.”11 One day he came there, and he turned into the chamber and rested there.12 And he said to Gehazi his servant, “Call this Shunammite.” When he had called her, she stood before him. (2Kön 5,20; 2Kön 5,25; 2Kön 8,4)13 And he said to him, “Say now to her, ‘See, you have taken all this trouble for us; what is to be done for you? Would you have a word spoken on your behalf to the king or to the commander of the army?’” She answered, “I dwell among my own people.” (2Sam 19,13; 2Kön 5,1)14 And he said, “What then is to be done for her?” Gehazi answered, “Well, she has no son, and her husband is old.”15 He said, “Call her.” And when he had called her, she stood in the doorway.16 And he said, “At this season, about this time next year, you shall embrace a son.” And she said, “No, my lord, O man of God; do not lie to your servant.” (1Mo 17,21; 1Mo 18,14; 2Kön 4,7; 2Kön 4,28)17 But the woman conceived, and she bore a son about that time the following spring, as Elisha had said to her. (2Kön 4,16)18 When the child had grown, he went out one day to his father among the reapers.19 And he said to his father, “Oh, my head, my head!” The father said to his servant, “Carry him to his mother.” (Ps 121,6)20 And when he had lifted him and brought him to his mother, the child sat on her lap till noon, and then he died.21 And she went up and laid him on the bed of the man of God and shut the door behind him and went out. (2Kön 4,7; 2Kön 4,32)22 Then she called to her husband and said, “Send me one of the servants and one of the donkeys, that I may quickly go to the man of God and come back again.” (2Kön 4,7)23 And he said, “Why will you go to him today? It is neither new moon nor Sabbath.” She said, “All is well.” (4Mo 28,11)24 Then she saddled the donkey, and she said to her servant, “Urge the animal on; do not slacken the pace for me unless I tell you.”25 So she set out and came to the man of God at Mount Carmel. When the man of God saw her coming, he said to Gehazi his servant, “Look, there is the Shunammite. (2Kön 2,25)26 Run at once to meet her and say to her, ‘Is all well with you? Is all well with your husband? Is all well with the child?’” And she answered, “All is well.”27 And when she came to the mountain to the man of God, she caught hold of his feet. And Gehazi came to push her away. But the man of God said, “Leave her alone, for she is in bitter distress, and the Lord has hidden it from me and has not told me.” (2Kön 4,25)28 Then she said, “Did I ask my lord for a son? Did I not say, ‘Do not deceive me?’” (2Kön 4,16)29 He said to Gehazi, “Tie up your garment and take my staff in your hand and go. If you meet anyone, do not greet him, and if anyone greets you, do not reply. And lay my staff on the face of the child.” (2Mo 7,19; 2Mo 14,16; 1Kön 18,46; Lk 10,4; Apg 19,12)30 Then the mother of the child said, “As the Lord lives and as you yourself live, I will not leave you.” So he arose and followed her. (Rut 3,13)31 Gehazi went on ahead and laid the staff on the face of the child, but there was no sound or sign of life. Therefore he returned to meet him and told him, “The child has not awakened.” (Joh 11,11)32 When Elisha came into the house, he saw the child lying dead on his bed.33 So he went in and shut the door behind the two of them and prayed to the Lord. (1Kön 17,20; 2Kön 4,4; Mt 6,6; Mt 9,25; Mk 5,37; Mk 5,40; Lk 8,51)34 Then he went up and lay on the child, putting his mouth on his mouth, his eyes on his eyes, and his hands on his hands. And as he stretched himself upon him, the flesh of the child became warm. (1Kön 17,21; Apg 20,10)35 Then he got up again and walked once back and forth in the house, and went up and stretched himself upon him. The child sneezed seven times, and the child opened his eyes. (2Kön 4,34)36 Then he summoned Gehazi and said, “Call this Shunammite.” So he called her. And when she came to him, he said, “Pick up your son.”37 She came and fell at his feet, bowing to the ground. Then she picked up her son and went out. (1Kön 17,23; 2Kön 8,1; 2Kön 8,5; Hebr 11,35)38 And Elisha came again to Gilgal when there was a famine in the land. And as the sons of the prophets were sitting before him, he said to his servant, “Set on the large pot, and boil stew for the sons of the prophets.” (5Mo 33,3; 2Kön 2,1; 2Kön 2,3; 2Kön 2,5; 2Kön 8,1; Hes 24,3; Lk 10,39; Apg 22,3)39 One of them went out into the field to gather herbs, and found a wild vine and gathered from it his lap full of wild gourds, and came and cut them up into the pot of stew, not knowing what they were.40 And they poured out some for the men to eat. But while they were eating of the stew, they cried out, “O man of God, there is death in the pot!” And they could not eat it.41 He said, “Then bring flour.” And he threw it into the pot and said, “Pour some out for the men, that they may eat.” And there was no harm in the pot. (2Mo 15,25; 2Kön 2,21)42 A man came from Baal-shalishah, bringing the man of God bread of the firstfruits, twenty loaves of barley and fresh ears of grain in his sack. And Elisha said, “Give to the men, that they may eat.” (1Sam 9,4; 1Sam 9,7; Mt 14,16; Mt 15,32; Mk 6,37; Mk 8,4; Lk 9,13; Joh 6,5)43 But his servant said, “How can I set this before a hundred men?” So he repeated, “Give them to the men, that they may eat, for thus says the Lord, ‘They shall eat and have some left.’”44 So he set it before them. And they ate and had some left, according to the word of the Lord.

2.Könige 4

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Eines Tages kam eine Frau zu Elischa. Ihr Mann war einer von dessen Prophetenjüngern gewesen. Sie flehte Elischa dringend um Hilfe an: „Mein Mann ist gestorben und du weißt, dass er Jahwe treu gedient hat. Nun ist der Gläubiger gekommen und will für das Geld, das wir ihm schulden, meine beiden Söhne als Sklaven nehmen.“2 Elischa erwiderte: „Was soll ich für dich tun? Sag mir, was du noch im Haus hast!“ – „Deine Dienerin hat nichts mehr im Haus als nur ein klein wenig Öl“, erwiderte sie.3 „Dann geh und leihe dir von all deinen Nachbarinnen leere Gefäße, alles, was du bekommen kannst.4 Geh dann ins Haus, schließ die Tür hinter dir und deinen Söhnen ab und gieß das Öl in die Gefäße. Wenn eins voll ist, stell es beiseite!“5 Sie machte es so und schloss die Tür ab. Dann reichten die Jungen ihr die Gefäße, und sie goss ein.6 Als alle Gefäße voll waren, sagte sie zu dem einen Jungen: „Gib mir noch eins!“ – „Es ist keins mehr da“, sagte er. Da hörte das Öl auf zu fließen.7 Die Frau ging zu dem Mann Gottes und berichtete es ihm. Der sagte: „Nun geh, verkaufe das Öl und bezahle deine Schulden! Von dem, was übrig bleibt, kannst du mit deinen Söhnen leben.“8 Eines Tages kam Elischa durch das Dorf Schunem.[1] Dort lebte eine wohlhabende Frau, die ihn zum Essen einlud. Von da an war er jedes Mal in ihrem Haus zu Gast, wenn er dort durchkam.9 Einmal sagte sie zu ihrem Mann: „Ich weiß, dass unser regelmäßiger Gast ein heiliger Mann Gottes ist.10 Wir sollten auf der Dachterrasse ein kleines Zimmer für ihn ausbauen und ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und einen Leuchter hineinstellen. Wenn er dann zu uns kommt, kann er sich dorthin zurückziehen.“11 Als Elischa eines Tages wieder vorbeikam, ruhte er sich in diesem Zimmer aus.12 Dann befahl er seinem Diener Gehasi, die Frau heraufzubitten. Sie kam und blieb draußen vor der Tür stehen.13 Elischa ließ ihr durch seinen Diener sagen: „Du hast dir so viel Mühe mit uns gemacht! Was kann man denn für dich tun? Soll man beim König oder beim Heerführer ein gutes Wort für dich einlegen?“ Doch sie sagte: „Mir geht es gut, ich wohne ja hier mitten unter meiner Sippe.“14 Elischa fragte seinen Diener: „Was können wir denn sonst für sie tun?“ – „Nun, die Frau hat keinen Sohn, und ihr Mann ist schon alt“, erwiderte Gehasi.15 „Ruf sie her!“, sagte Elischa. Daraufhin kam sie näher und trat in die Tür.16 „Im nächsten Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn liebkosen“, sagte Elischa zu ihr. „Ach Herr, du Mann Gottes“, erwiderte sie, „mach deiner Magd doch keine falschen Hoffnungen!“17 Doch die Frau wurde wirklich schwanger und brachte ein Jahr später um die Zeit, von der Elischa geredet hatte, einen Sohn zur Welt.18 Als der Junge größer geworden war, ging er eines Tages zu seinem Vater auf das Feld hinaus, wo die Schnitter arbeiteten.19 Auf einmal klagte er ihm: „Mein Kopf! Mein Kopf!“ Der Vater befahl einem seiner Leute: „Trag ihn zu seiner Mutter!“20 Der Mann brachte das Kind heim. Seine Mutter nahm es auf ihre Knie und hielt es bis zum Mittag, dann starb es.21 Da trug sie es hinauf und legte es auf das Bett des Gottesmanns. Sie schloss die Tür zu und ging aufs Feld.22 Dort rief sie ihren Mann und sagte: „Gib mir einen deiner Männer mit und eine Eselin! Ich muss schnell zu dem Gottesmann und werde bald wieder zurück sein.“23 „Warum gehst du ausgerechnet heute?“, fragte er. „Es ist doch weder Neumondtag noch Sabbat.“ – „Schalom!“,[2] sagte sie nur,24 sattelte die Eselin und befahl dem Diener: „Treib das Tier tüchtig an, damit wir schnell vorankommen! Halte erst an, wenn ich es dir sage!“25 So kam sie zu dem Gottesmann auf den Berg Karmel. Der sah sie schon von weitem und sagte zu seinem Diener Gehasi: „Schau an, die Schunemitin!26 Lauf ihr entgegen und frage sie, ob es ihr und ihrem Mann und dem Kind gut geht!“ Doch sie sagte nur: „Schalom!“27 Als sie aber auf dem Berg bei Elischa angekommen war, umklammerte sie seine Füße. Gehasi wollte sie zurückstoßen, doch der Gottesmann sagte: „Lass sie! Sie ist ja ganz verzweifelt, und Jahwe hat mir nicht gesagt, was geschehen ist.“28 Sie sagte: „Habe ich dich, mein Herr, denn um einen Sohn gebeten? Habe ich nicht gesagt, du sollst mir keine falschen Hoffnungen machen?“29 Da sagte Elischa zu Gehasi: „Mach dich fertig, nimm meinen Stab mit und geh so schnell du kannst nach Schunem. Wenn du jemand begegnest, grüße ihn nicht, und wenn dich jemand grüßt, antworte ihm nicht![3] Dann halte meinen Stab auf das Gesicht des Jungen!“30 Doch die Mutter des Kindes sagte: „So wahr Jahwe lebt und so wahr du lebst: Ich gehe nicht ohne dich von hier weg!“ Da stand er auf und ging hinter ihr her.31 Gehasi war vorausgeeilt und hatte den Stab auf das Gesicht des Jungen gehalten. Aber der gab kein Lebenszeichen von sich. Er rührte sich nicht. Da kehrte er um, ging Elischa entgegen und sagte: „Der Junge ist nicht aufgewacht!“32 Als Elischa ins Haus kam, fand er den Jungen tot auf seinem Bett liegen.33 Er schloss die Tür hinter sich ab und betete zu Jahwe.34 Dann legte er sich auf den Jungen, sodass sein Mund dessen Mund berührte, seine Augen vor dessen Augen waren und seine Hände auf dessen Händen lagen. Als er sich so über ihn hinstreckte, erwärmte sich der Körper des Kindes.35 Dann stand Elischa auf, ging im Zimmer hin und her und legte sich dann wieder auf das Kind. Da nieste der Junge sieben Mal und schlug seine Augen auf.36 Nun rief Elischa Gehasi und befahl ihm: „Ruf mir unsere Schunemitin!“ Als sie kam, sagte er zu ihr: „Hier hast du deinen Sohn!“37 Sie trat heran und warf sich ihm zu Füßen. Dann nahm sie ihren Sohn und verließ das Zimmer.38 Elischa kehrte nach Gilgal zurück. Im Land herrschte damals Hungersnot. Als die dortigen Prophetenjünger einmal im Unterricht vor ihm saßen, befahl er seinem Diener: „Setz den großen Topf auf und koche ihnen etwas zu essen!“39 Da ging einer hinaus aufs Feld, um etwas Essbares zu holen. Dabei fand er ein Rankengewächs mit wilden Kürbissen[4] und pflückte davon, so viel er in seinem Gewandbausch tragen konnte. Wieder zurück schnitt er sie in Stücke und warf sie in den Topf, obwohl keiner von ihnen die Früchte kannte.40 Dann teilte man den Männern das Gericht aus. Doch kaum hatten sie davon gegessen, schrien sie auf: „Mann Gottes, der Tod ist im Topf!“ Sie konnten nichts davon essen.41 Da sagte Elischa: „Bringt mir etwas Mehl!“ Er schüttete es in den Topf und sagte zu seinem Diener: „Teil es jetzt den Leuten zum Essen aus!“ Nun war nichts Schädliches mehr im Topf.42 Einmal kam ein Mann aus Baal-Schalischa und brachte dem Gottesmann zwanzig Fladenbrote und einen Beutel voll Getreidekörner als Gaben vom ersten Korn der Ernte. Da sagte dieser zu seinem Diener: „Gib es unseren Leuten zum Essen!“43 Doch der erwiderte: „Wie soll das für 100 Männer reichen?“ Elischa wiederholte: „Gib es unseren Leuten zum Essen! Denn so spricht Jahwe: 'Man wird sich satt essen und noch übrig lassen!'“44 Nun setzte er es ihnen vor. Sie aßen sich satt und ließen noch übrig, wie Jahwe es gesagt hatte.