Jeremia 31

Schlachter 2000

1 Zu jener Zeit, spricht der HERR, werde ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie werden mein Volk sein. (Jer 30,22; Jer 31,6; Jer 31,33)2 So spricht der HERR: Ein Volk, das dem Schwert entflohen ist, hat Gnade gefunden in der Wüste. Ich will gehen, um Israel zur Ruhe zu bringen! (Jes 14,3; Jes 32,18; Hes 20,35; Hos 2,16)3 Von ferne her ist mir der HERR erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade. (5Mo 7,8; Jes 49,15; Hos 11,4; Röm 11,28)4 Ich will dich wieder aufbauen, ja, du wirst aufgebaut dastehen, du Jungfrau Israel; du sollst dich wieder mit deinen Handpauken schmücken und ausziehen in fröhlichem Reigen. (2Mo 15,20; Ps 149,3; Jes 14,1)5 Du wirst auf den Höhen Samarias wieder Weinberge pflanzen; die sie angelegt haben, sollen sie auch genießen. (Jes 62,8; Am 9,14; Mi 4,4)6 Denn es kommt ein Tag, da die Wächter auf dem Bergland von Ephraim rufen werden: Macht euch auf, lasst uns nach Zion gehen, zu dem HERRN, unserem Gott! (Jes 2,3; Jer 3,17; Jer 31,1)7 Denn so spricht der HERR: Frohlockt mit Freuden über Jakob und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, singt und sprecht: Rette, o HERR, dein Volk, den Überrest Israels! (Ps 85,4; Ps 126,2; Jes 12,4)8 Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von den Enden der Erde; unter ihnen sind Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende miteinander; eine große Gemeinde kehrt hierher zurück! (Jer 16,15; Hes 20,34; Mi 4,6; Zef 3,19)9 Weinend kommen sie, und unter Flehen führe ich sie; ich will sie zu Wasserbächen führen auf einem ebenen Weg, auf dem sie nicht straucheln werden; denn ich bin Israel zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. (1Mo 48,20; Ps 137,1; Jes 43,19; Jes 49,10; Jes 63,16; Jer 29,12; Jer 31,20; Jer 50,4)10 Hört das Wort des HERRN, ihr Heidenvölker, und verkündigt es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird es auch sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde. (Jes 40,11; Jer 5,20; Jer 9,11; Hes 34,12; Joh 10,11)11 Denn der HERR hat Jakob losgekauft und ihn aus der Hand dessen erlöst, der mächtiger war als er. (Jes 48,20; Jes 49,25; Mt 12,29; Lk 1,68; Lk 1,71)12 Und sie werden kommen und auf der Höhe Zions jubeln und herbeiströmen zu der Güte des HERRN, zum Korn, zum Most und zum Öl und zu den jungen Schafen und Rindern; und ihre Seele wird sein wie ein bewässerter Garten, und sie werden nicht länger verschmachten. (Jes 35,10; Jes 51,11; Jes 58,11; Jer 30,17; Hes 20,40; Hes 36,30; Hos 2,23; Sach 8,12; Joh 7,38)13 Dann wird die Jungfrau sich mit Reigentanz erfreuen, auch junge Männer und Greise miteinander; und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und sie trösten und erfreuen nach ihrem Schmerz. (Jes 51,3; Jes 61,3; Jer 31,4; Joe 3,1; Joh 16,22)14 Und ich werde die Seele der Priester mit Fett sättigen, und mein Volk soll sich an meiner Güte sättigen!, spricht der HERR. (Neh 10,37; Ps 17,15; Ps 63,6; Joh 1,16)15 So spricht der HERR: Eine Stimme wird in Rama gehört, bitterliches Klagen und Weinen: Rahel beweint ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen wegen ihrer Kinder, weil sie nicht mehr sind! (1Mo 37,35; Jos 18,25; 1Sam 7,17; Mt 2,18)16 So spricht der HERR: Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen! Denn es gibt noch einen Lohn für deine Mühe, spricht der HERR; denn sie sollen aus dem Land des Feindes zurückkehren. (2Chr 15,7; Ps 30,6; Jes 40,10; Jer 29,14; Hes 37,21; Hebr 10,35; Offb 14,13)17 Ja, es gibt Hoffnung für deine Zukunft, spricht der HERR, und deine Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren! (Jer 29,11; Jer 31,16; Röm 5,3)18 Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt worden wie ein ungezähmtes Rind! Bringe du mich zur Umkehr, so werde ich umkehren; denn du, HERR, bist mein Gott! (3Mo 26,41; 5Mo 30,1; Ps 31,15; Jer 17,14; Jer 31,1; Kla 3,37; Kla 5,21; Hos 10,11)19 Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gekommen bin, schlage ich mir auf die Hüfte; ich schäme mich und bin sogar zuschanden geworden; denn ich trage die Schmach meiner Jugend! — (Jer 3,25; Hes 36,31; 2Kor 7,10)20 Ist mir Ephraim ein teurer Sohn? Ist er mein Lieblingskind? Denn so viel ich auch gegen ihn geredet habe, muss ich doch immer wieder an ihn denken! Darum ist mein Herz entbrannt für ihn; ich muss mich über ihn erbarmen!, spricht der HERR. (3Mo 26,44; Kla 3,31; Hos 11,8; Mi 7,18)21 Setze dir Wegweiser, stelle dir Meilensteine auf; richte dein Herz auf die gebahnte Straße, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre um, Jungfrau Israel, kehre um zu diesen deinen Städten! (Neh 7,73; Jes 44,26; Jer 6,16; Jer 50,5)22 Wie lange willst du dich noch hierhin und dorthin wenden, du abtrünnige Tochter? Denn der HERR hat etwas Neues geschaffen auf Erden: Die Frau wird den Mann umgeben. (Jer 2,17; Jer 2,36; Jer 13,27)23 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Man wird dieses Wort wiederum sagen im Land Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wenden werde: »Der HERR segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!« (Jes 1,26; Jes 11,9; Jer 23,5; Ob 1,17; Sach 8,3)24 Und Juda samt allen seinen Städten wird darin wohnen, die Bauersleute und solche, die mit Herden umherziehen. (Jer 33,12; Sach 8,4)25 Denn ich will die ermattete Seele erquicken und jede schmachtende Seele sättigen! — (Ps 107,9; Jes 41,18; Mt 5,6; Joh 6,35)26 Darüber bin ich aufgewacht und habe aufgeblickt, und mein Schlaf war mir süß. (Hi 33,15; Sach 4,1)27 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich das Haus Israel und das Haus Juda mit Samen von Menschen und von Vieh besäen werde; (Jer 30,19; Jer 31,31; Hes 36,9; Hos 2,23)28 und es soll geschehen: Wie ich über sie gewacht habe, um sie auszureißen und zu zerstören, sie niederzureißen und zu verderben und ihnen übelzutun, so werde ich über sie wachen, um aufzubauen und zu pflanzen, spricht der HERR. (Jer 1,10; Jer 24,6; Jer 32,41; Jer 45,4; Dan 9,14)29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden!«, (Jer 31,30; Hes 18,1)30 sondern jedermann wird für seine eigene Missetat sterben; jeder Mensch, der saure Trauben isst, dessen Zähne sollen stumpf werden! (5Mo 24,16; Hes 18,4; Hes 18,20; Gal 6,5; Gal 6,7)31 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; (Hes 37,26; Lk 22,20; 2Kor 3,6; Hebr 8,12; Hebr 10,17)32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR. (2Mo 19,4; 5Mo 5,2; Jer 3,14; Jer 11,1)33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; (5Mo 30,6; Jer 31,1; Jer 32,39; Hes 11,19; Sach 13,9; 2Kor 3,3; 2Kor 3,6; 2Kor 6,16)34 und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den HERRN!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der HERR; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken! (1Chr 28,9; Jes 11,9; Jes 43,25; Jes 45,3; Mi 7,18; Apg 13,38; 1Kor 2,10; 1Joh 5,20)35 So spricht der HERR, der die Sonne als Licht bei Tag gegeben hat, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zur Leuchte bei Nacht; der das Meer erregt, dass seine Wellen brausen, HERR der Heerscharen ist sein Name: (1Mo 1,14; Hi 26,12; Jes 51,15; Jer 5,22; Jer 10,16)36 Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht beseitigt werden können, spricht der HERR, dann soll auch der Same Israels aufhören, allezeit ein Volk vor meinem Angesicht zu sein! (Ps 148,6; Jes 54,9; Jer 33,20)37 So spricht der HERR: Wenn man den Himmel droben messen kann und die Grundfesten der Erde drunten zu erforschen vermag, so will ich auch den ganzen Samen Israels verwerfen wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der HERR. (Hi 11,7; Jes 40,12; Jer 30,11; Jer 33,22; Jer 46,28; Röm 11,2; Röm 11,26)38 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da diese Stadt dem HERRN gebaut werden soll, vom Turm Hananeel an bis zum Ecktor; (2Kön 14,13; 2Chr 26,9; Neh 3,1; Neh 3,16; Neh 6,16; Ps 102,17; Hes 40,2; Sach 14,10; Hebr 11,16)39 und weiter soll die Messschnur geradeaus gehen bis zum Hügel Gareb und sich von da nach Goa wenden; (Hes 40,3; Sach 2,5)40 und das ganze Tal, wo man die Leichen und die Fettasche hinwirft, samt allen Feldern bis zum Bach Kidron, bis zur Ecke des Rosstors im Osten, soll dem HERRN heilig sein; es soll ewiglich nicht mehr zerstört noch niedergerissen werden. (2Chr 23,15; Neh 3,28; Jes 60,14; Jer 7,32; Joe 4,17)

Jeremia 31

Elberfelder Bibel

1 In jener Zeit, spricht der HERR[1], werde ich der Gott aller Sippen Israels sein, und sie werden mein Volk sein. (Jer 30,22; Hes 34,24; Hes 36,28)2 So spricht der HERR: Das Volk derer, die dem Schwert entronnen sind, hat Gnade[2] gefunden in der Wüste, als Israel wanderte, um zu seiner Ruhe zu kommen.[3] (5Mo 12,9; Hes 20,35; Hebr 4,9)3 Der HERR ist ihm[4] von ferne erschienen: »Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir ⟨meine⟩ Güte[5] bewahrt. (5Mo 33,3; 1Kön 10,9; Jes 43,4; Jes 49,14; Röm 11,28)4 Ich will dich wieder bauen, und du wirst gebaut sein, Jungfrau Israel! Du wirst dich wieder mit deinen Tamburinen schmücken und ausziehen im Reigen der Tanzenden. (Ps 149,3; Jes 14,1; Jer 30,19)5 Du wirst wieder Weinberge pflanzen auf den Bergen Samarias; die Pflanzer pflanzen und werden genießen[6]. (Ps 107,37; Jes 62,8; Jes 65,21)6 Denn es wird einen Tag geben, ⟨an dem⟩ die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Macht euch auf und lasst uns nach Zion hinaufziehen zum HERRN, unserm Gott!« (Jes 27,13; Sach 8,21)7 Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzt über das Haupt der Nationen[7]! Verkündet, lobsingt und sprecht: Gerettet hat der HERR sein Volk,[8] den Rest Israels! (Ps 126,2)8 Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von dem äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende, sie alle zusammen; als eine große ⟨Volks⟩versammlung kehren sie hierher zurück. (Jer 16,15; Jer 23,3; Hes 20,34; Mi 4,6)9 Mit Weinen kommen sie, und unter Flehen[9] führe ich sie. Ich bringe sie zu Wasserbächen auf einem ebenen Weg, auf dem sie nicht stürzen. Denn ich bin Israel zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. (2Mo 4,22; Jes 42,16; Jes 43,19; Jes 49,10; Jes 63,16; Jer 31,20; Jer 50,4; 2Kor 6,18)10 Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es ⟨wieder⟩ sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde! (Ps 147,2; Hes 34,12)11 Denn der HERR hat Jakob losgekauft und hat ihn erlöst aus der Hand dessen, der stärker war als er. (Jes 48,20; Jes 49,25; Kla 3,58; Lk 1,68)12 Und sie werden kommen und jubeln auf der Höhe Zions und herbeiströmen zu ⟨all⟩ dem Guten[10] des HERRN: zum Korn, zum Most, zum Öl und zu den jungen Schafen und Rindern. Und ihre Seele wird sein wie ein bewässerter Garten, und sie werden nicht mehr länger verschmachten. (Jes 35,10; Jes 52,8; Jes 58,11; Jer 33,11; Hes 20,40; Hes 36,30; Hos 2,24; Sach 8,12)13 Dann wird die Jungfrau sich erfreuen am Reigen, junge Männer und Greise miteinander. Und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und will sie trösten und erfreuen in[11] ihrem Kummer. (Ps 126,5; Ps 148,12; Jes 12,1; Jes 51,3; Sach 8,19)14 Und ich will die Seele der Priester mit Fett laben, und mein Volk wird sich an ⟨all⟩ meinem Guten sättigen, spricht der HERR[12]. (5Mo 33,23; Ps 63,6; Ps 85,13; Jer 33,9; Hes 34,14)15 So spricht der HERR: Horch! In Rama hört man Totenklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder. Sie will sich nicht trösten lassen[13] über ihre Kinder, weil sie nicht mehr ⟨da⟩ sind. (1Mo 37,35; Jos 18,25; Jer 10,20; Jer 40,1; Mt 2,18)16 So spricht der HERR: Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen! Denn es gibt Lohn für deine Mühe, spricht der HERR[14]: Sie werden aus dem Land des Feindes zurückkehren; (2Chr 15,7; Jes 40,10; Jer 29,14; Hes 37,21; Hebr 10,35; Hebr 11,6)17 und Hoffnung ist da für deine Nachkommenschaft[15], spricht der HERR[16], und deine Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren. (Jer 29,11; Jer 29,14; Hes 37,21; Sach 9,12)18 Deutlich habe ich Ephraim wehklagen hören: Du hast mich gezüchtigt, und ich wurde gezüchtigt wie ein nicht ⟨ans Joch⟩ gewöhntes Kalb. Lass mich umkehren, dass ich umkehre, denn du, HERR, bist mein Gott. (Ps 31,15; Jer 17,14; Kla 5,21; Hos 4,16)19 Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gelangt bin, schlage ich mir auf die Hüften. Ich schäme mich und bin auch zuschanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend. – (Hi 13,26; Hes 21,17)20 Ist mir Ephraim ein teurer Sohn oder ein Kind, an dem ich Freude habe[17]? Denn sooft ich auch gegen ihn geredet habe, muss ich ⟨doch⟩ immer wieder an ihn denken. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt. Ich muss mich über ihn erbarmen, spricht der HERR[18]. (3Mo 26,44; Ri 10,16; Jes 30,18; Jes 63,15; Jer 33,26; Kla 3,22; Hos 11,8; Lk 15,20)21 Richte dir Wegweiser[19] auf, setze dir Wegzeichen, richte dein Herz auf die Straße, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre um, Jungfrau Israel, kehre um in diese deine Städte! (Jer 3,12; Jer 6,16)22 Wie lange willst du dich hin und her wenden, du abtrünnige Tochter? Denn der HERR hat ein Neues geschaffen[20] auf der Erde: Die Frau wird den Mann umgeben[21]! (Jer 2,18; Jer 3,1)23 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Dieses Wort wird man wieder sprechen im Land Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wende: Der HERR segne dich, du Weide der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! (Rut 2,4; Jes 1,26; Jes 11,9; Jer 23,6; Jer 29,14; Jer 50,7; Ob 1,17)24 Und Juda und alle seine Städte werden miteinander darin wohnen, Bauern und die, die mit der Herde umherziehen[22]. (Jer 33,12)25 Denn ich habe die erschöpfte Seele reichlich getränkt und jede schmachtende Seele gefüllt. (Ps 23,3; Ps 107,9; Jes 41,17; Mt 5,6; Mt 11,28)26 Darum ⟨heißt es⟩: »Ich wachte auf und sah ⟨umher⟩ – mein Schlaf hatte mir gutgetan.« (Ps 17,15; Sach 4,1)27 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR[23], da säe ich das Haus Israel und das Haus Juda: Samen von Menschen und Samen von Vieh. (Ps 107,41; Hes 36,10)28 Und es wird geschehen, wie ich über sie gewacht habe, um auszureißen, abzubrechen, niederzureißen, zugrunde zu richten und zu vernichten, ebenso werde ich über sie wachen, um zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR[24]. (Jer 1,10; Jer 24,6; Jer 32,42; Jer 42,10; Sach 8,14)29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: Die Väter haben unreife Trauben gegessen, und die Zähne der Söhne sind stumpf geworden; (Hes 18,2)30 sondern jeder wird wegen seiner Schuld sterben: Jeder Mensch, der unreife Trauben isst, dessen Zähne sollen stumpf werden. (5Mo 24,16; Hebr 8,8; Hebr 10,16)31 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR[25], da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: (Jer 32,40; Hes 37,26; Mt 26,28; Röm 9,4)32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen – diesen meinen Bund haben sie gebrochen,[26] obwohl ich doch ihr Herr[27] war[28], spricht der HERR[29]. (2Mo 24,8; 2Mo 32,8; 3Mo 26,15; 5Mo 29,24; 5Mo 31,16; Ps 78,37; Jer 3,14; Jer 11,3; Hes 16,8)33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR[30]: Ich lege mein Gesetz in ihr Inneres und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. (2Mo 6,7; Ps 40,9; Spr 7,3; Jer 17,1; Jer 24,7; Hes 11,19; Sach 13,9)34 Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt den HERRN! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der HERR[31]. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht mehr denken. (Ps 25,7; Jes 11,9; Jes 29,24; Jes 52,6; Jes 54,13; Jer 9,23; Jer 50,20; Mi 7,19; Lk 1,77; Röm 11,27; 1Joh 5,20)35 So spricht der HERR, der die Sonne gesetzt hat zum Licht für den Tag, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Licht für die Nacht, der das Meer erregt, dass seine Wogen brausen, HERR der Heerscharen ist sein Name: (1Mo 1,16; Hi 26,12; Ps 136,9; Jer 5,22; Jer 10,16; Jer 33,20)36 Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen, spricht der HERR[32], dann soll auch die Nachkommenschaft Israels aufhören, eine Nation zu sein vor meinem Angesicht alle Tage. (Ps 148,6; Jes 54,9; Jer 33,24; Röm 11,1)37 So spricht der HERR: Wenn der Himmel oben gemessen werden kann und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, dann will ich auch die ganze Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der HERR[33]. (Jes 54,9; Jer 33,24; Röm 11,1)38 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR[34], da die Stadt für den HERRN ⟨wieder⟩ gebaut werden wird, vom Turm Hananel ⟨bis zum⟩ Ecktor. (2Kön 14,13; 2Chr 26,9; Neh 3,1; Ps 102,17)39 Und die Messschnur wird weiter fortlaufen geradeaus über den Hügel Gareb und sich nach Goa wenden. (Sach 2,5)40 Und das ganze Tal der Leichen und der Fettasche[35] und alle Terrassen⟨gärten⟩ bis zum Bach[36] Kidron, bis zur Ecke des Rosstors nach Osten zu, wird für den HERRN heilig sein. ⟨Die Stadt⟩ soll nicht mehr niedergerissen[37] noch abgebrochen werden in Ewigkeit[38]. (Neh 3,28; Ps 48,9; Jer 7,32; Jer 34,1; Joe 4,17; Sach 14,11)

Jeremia 31

Hoffnung für alle

1 »So spricht der HERR: Es kommt die Zeit, in der ich der Gott aller Stämme Israels sein werde, und sie werden mein Volk sein.2 Alle, die dem Schwert der Feinde entkommen sind, ziehen dann durch die Wüste zurück in ihr Land, wo sie in Ruhe und Sicherheit leben können. Denn ich, der HERR, habe Erbarmen mit ihnen.3 Ich bin ihnen von ferne erschienen und habe zu ihnen gesagt: ›Ich habe euch schon immer geliebt, darum bin ich euch stets mit Güte begegnet.‹4 Ich baue dich wieder auf, Volk Israel, deine Städte und Dörfer werden neu errichtet. Dann wirst du fröhlich sein und mit dem Tamburin hinausgehen zum Reigentanz.5 Im Bergland von Samaria legst du wieder Weinberge an. Die Weinbauern bepflanzen sie und können ihre Früchte genießen.6 In dieser Zeit werden die Wächter im Bergland von Ephraim rufen: ›Auf, wir wollen zum Berg Zion gehen, zum HERRN, unserem Gott!‹7 Ich, der HERR, sage: Freut euch über die Nachkommen von Jakob, jubelt über das bedeutendste aller Völker! Singt mir Loblieder und ruft laut: ›Der HERR hat sein Volk befreit, er hat alle gerettet, die von Israel übrig geblieben sind!‹[1]8 Ja, ich bringe sie aus dem Land im Norden zurück, ich hole sie vom Ende der Erde herbei. Blinde und Gelähmte sind unter ihnen, schwangere Frauen und solche, die gerade erst ein Kind geboren haben. Sie alle kehren als große Volksgemeinschaft in ihr Land zurück.9 Weinend werden sie kommen, sie werden zu mir beten, während ich sie nach Hause bringe. Ich führe sie zu Bächen mit frischem Wasser, ich lasse sie auf ebenen Wegen gehen, damit sie nicht stürzen. Denn ich bin Israels Vater, und der Stamm Ephraim ist mein erstgeborener Sohn.10 Ihr Völker, hört, was ich, der HERR, sage, verkündet es auf den fernsten Inseln! Ruft: ›Gott hat die Israeliten in alle Winde zerstreut, aber nun sammelt er sie wieder und beschützt sein Volk wie ein Hirte seine Herde.‹11 Ja, ich, der HERR, habe die Nachkommen von Jakob erlöst, ich habe sie aus der Gewalt ihrer übermächtigen Feinde befreit.12 Sie werden auf den Berg Zion kommen und jubeln vor Glück; dann freuen sie sich über die guten Gaben, die ich ihnen schenke: Korn, jungen Wein und Olivenöl in Fülle, dazu junge Schafe und Rinder. Mein Volk wird einem gut bewässerten Garten gleichen, nie wieder werden sie Mangel leiden.13 Die Mädchen tanzen im Reigen, die jungen Männer und die Alten feiern miteinander. Denn ich verwandle ihre Trauer in Freude, ich tröste sie und mache sie wieder froh nach all ihrem Leid.14 Den Priestern gebe ich das beste Fleisch der Opfertiere zu essen; mein Volk soll satt werden von meinen guten Gaben. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.«15 So spricht der HERR: »Schreie ertönen in der Stadt Rama, überall hört man bitteres Klagen. Rahel weint um ihre Kinder, sie will sich nicht trösten lassen, denn ihre Kinder wurden ihr genommen.[2]16 Doch ich, der HERR, sage: Du brauchst nicht mehr zu weinen und zu klagen! Wisch dir die Tränen ab, denn ich werde dich für das belohnen, was du für deine Nachkommen getan hast: Sie kehren aus dem Land ihrer Feinde zurück.17 Du hast eine Zukunft! Du darfst neue Hoffnung schöpfen! Denn deine Kinder kommen in ihre Heimat zurück. Darauf kannst du dich verlassen.18 Ich habe genau gehört, wie Ephraim stöhnt: ›Herr, du hast mich gestraft, ich musste geschlagen werden wie ein junges Rind, das sich nicht ans Joch gewöhnen will! Doch jetzt bring mich zurück zu dir, lass mich umkehren, denn du bist der HERR, mein Gott.19 Ich komme zu dir zurück, und jetzt packt mich die Reue über das, was ich getan habe. Ich erkenne meine Sünden, sie tun mir leid. Ich schäme mich, und mein Gewissen quält mich. Die Schuld meiner Jugend hat mich in Verruf gebracht.‹20 Ich, der HERR, antworte: Ephraim ist mein geliebter Sohn, mein Lieblingskind! Immer wenn ich ihm Strafe androhe, muss ich doch in Liebe an ihn denken. Es bricht mir das Herz, ich muss Erbarmen mit ihm haben!21 Ihr Israeliten, stellt euch Wegweiser auf, kennzeichnet die Straßen! Erinnert euch, auf welchem Weg ihr gekommen seid, und dann kehrt in eure Städte zurück!22 Wie lange willst du noch umherirren, mein abtrünniges Volk? Wenn du wieder in deinem Land bist, lasse ich etwas ganz Neues geschehen: Du wirst bei mir bleiben wie eine Frau bei ihrem Mann.[3]«23 Der HERR, der allmächtige Gott Israels, sprach zu mir: »Wenn ich das Schicksal meines Volkes zum Guten wende, werden die Einwohner der Städte Judas wieder sagen: ›Der HERR segne diesen Ort, an dem die Gerechtigkeit herrscht, und den Berg Zion, auf dem der heilige Gott wohnt!‹24 Alle Menschen werden im Land Juda und seinen Städten friedlich zusammenleben: Bauern und Nomaden, die mit ihren Herden umherziehen.25 Ich will den Erschöpften neue Kraft geben, und alle, die vom Hunger geschwächt sind, bekommen von mir zu essen.«26 Da wachte ich auf und sah mich um, ich war erfrischt und gestärkt.[4]27 Der HERR sprach: »Es kommt die Zeit, in der ich Israel und Juda wieder mit Menschen und Tieren bevölkern werde.28 Damals habe ich sie entwurzelt und ausgerissen, ja, ich selbst habe dafür gesorgt, dass sie vernichtet werden. Doch nun werde ich sie wieder einpflanzen und dafür Sorge tragen, dass sie gedeihen. Das verspreche ich, der HERR!29 Dann wird man nicht mehr das Sprichwort anführen: ›Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Söhnen werden die Zähne davon stumpf.‹30 Nein, wer saure Trauben isst, wird selbst stumpfe Zähne bekommen; jeder wird für seine eigene Schuld sterben.«31 »So spricht der HERR: Es kommt die Zeit, in der ich mit dem Volk Israel und dem Volk von Juda einen neuen Bund schließe.32 Er ist nicht mit dem zu vergleichen, den ich damals mit ihren Vorfahren schloss, als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten befreite. Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war!33 Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließe, wird ganz anders aussehen: Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.34 Niemand muss dann den anderen noch belehren, keiner braucht seinem Bruder mehr zu sagen: ›Erkenne doch den HERRN!‹ Denn alle – vom Kleinsten bis zum Größten – werden erkennen, wer ich bin. Ich vergebe ihnen ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünden. Mein Wort gilt!35 Ich, der HERR, habe die Sonne dazu bestimmt, den Tag zu erhellen, den Mond und die Sterne, damit sie nachts leuchten. Sie alle folgen einer festen Ordnung. Ich wühle das Meer auf und lasse seine Wellen tosen. ›Der HERR, der allmächtige Gott‹ – so lautet mein Name!36 Ich sage: So wie diese feste Ordnung für immer besteht, wird auch Israel für immer mein Volk sein.37 Und wie man die Weite des Himmels und die Fundamente der Erde niemals ermessen kann, so werde ich Israel nicht verstoßen – trotz allem, was es getan hat. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!«38 »So spricht der HERR: Es kommt die Zeit, in der man die Stadt Jerusalem für mich wieder aufbauen wird. Ihre Mauer wird vom Hananelturm bis zum Ecktor verlaufen,39 von dort geradeaus weiter bis zum Hügel Gareb und im Bogen bis nach Goa.40 Das ganze Tal, in dem man die Leichen verbrennt und die Opferasche ausschüttet, außerdem die Terrassenfelder bis zum Bach Kidron und zur Ecke des Rosstors im Osten – alles wird dann einzig und allein mir gehören. Nie mehr wird man die Stadt abreißen und zerstören.«