Matthäus 4

Neues Leben. Die Bibel

1 Danach wurde Jesus vom Heiligen Geist in die Wüste geführt, weil er dort vom Teufel auf die Probe gestellt werden sollte. (1Mo 3,1; 1Thess 3,5)2 Nachdem er vierzig Tage und vierzig Nächte keine Nahrung zu sich genommen hatte, war er sehr hungrig. (2Mo 34,28; 1Kön 19,8)3 Da trat der Teufel[1] zu ihm und sagte: »Wenn du der Sohn Gottes bist, dann verwandle diese Steine in Brot.«4 Doch Jesus erwiderte: »Nein! Die Schrift sagt: ›Der Mensch braucht mehr als nur Brot zum Leben. Er lebt auch von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.‹[2]« (5Mo 8,1)5 Darauf nahm ihn der Teufel mit nach Jerusalem, auf den höchsten Punkt der Tempelmauer.6 Dort sagte er: »Wenn du der Sohn Gottes bist, dann spring hinunter! Denn die Schrift sagt: ›Er befiehlt seinen Engeln, dich zu beschützen. Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit deine Füße niemals stolpern.‹[3]« (Ps 91,11)7 Jesus antwortete: »Die Schrift sagt aber auch: ›Fordere den Herrn, deinen Gott, nicht heraus.‹[4]« (5Mo 6,1)8 Als Nächstes nahm ihn der Teufel mit auf den Gipfel eines hohen Berges und zeigte ihm alle Länder der Welt mit ihren Reichtümern.9 »Das alles schenke ich dir«, sagte er, »wenn du vor mir niederkniest und mich anbetest.«10 »Scher dich fort von hier, Satan«, sagte Jesus zu ihm. »Denn die Schrift sagt: ›Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und nur ihm allein dienen.‹[5]« (5Mo 6,13)11 Da verließ ihn der Teufel, und Engel kamen und sorgten für Jesus. (Lk 22,43; Hebr 1,14; Jak 4,7)12 Als Jesus hörte, dass Johannes verhaftet worden war, verließ er Judäa und kehrte nach Galiläa zurück.13 Doch er ging nicht nach Nazareth, sondern nach Kapernaum am See Genezareth, im Gebiet von Sebulon und Naftali.14 Auf diese Weise erfüllte sich die Prophezeiung Jesajas:15 »Im Land Sebulon und Naftali, am See, jenseits des Jordan, in Galiläa, leben so viele Menschen, die Gott nicht kennen[6]. (Jes 8,7; Jes 8,23; Lk 2,32)16 Dort hat das Volk, das im Dunkel lebt, ein helles Licht gesehen. Und über den Menschen in einem vom Tode überschatteten Land ist ein strahlendes Licht aufgegangen.«[7]17 Von da an begann Jesus zu predigen: »Hört auf zu sündigen und kehrt um zu Gott, denn das Himmelreich ist nahe[8] (Mt 3,2; Mt 10,7)18 Eines Tages, als Jesus am Ufer des Sees Genezareth entlangging, sah er zwei Brüder, die ihre Netze auswarfen. Simon, der später Petrus genannt wurde, und Andreas waren von Beruf Fischer.19 Jesus rief ihnen zu: »Kommt mit und folgt mir nach. Ich will euch zeigen, wie man Menschen fischt!« (Mt 16,17; Joh 1,42)20 Sofort ließen sie ihre Netze liegen und gingen mit ihm. (Mk 10,28; Lk 18,28)21 Etwas weiter am Ufer entlang sah er zwei andere Brüder, Jakobus und Johannes, die mit ihrem Vater Zebedäus in einem Boot saßen und ihre Netze flickten. Auch sie rief er zu sich.22 Ohne Zögern folgten sie ihm und ließen das Boot und ihren Vater zurück.23 Jesus reiste durch ganz Galiläa und sprach in den Synagogen. Überall verkündigte er die Botschaft vom Reich Gottes und heilte die Menschen von ihren Krankheiten und Gebrechen. (Mt 9,35; Mk 1,39; Lk 4,15)24 Die Neuigkeiten über ihn verbreiteten sich weit über die Grenzen Galiläas. Bald strömten die Kranken sogar aus Syrien herbei, um sich von ihm gesund machen zu lassen. Und ganz gleich, welche Krankheit und welche Beschwerden sie quälten, ob sie von Dämonen besessen, Epileptiker oder Gelähmte waren – er heilte sie.25 Große Menschenmassen umlagerten ihn, wohin er auch ging – es waren Leute aus Galiläa, aus den Zehn Städten[9], aus Jerusalem, aus ganz Judäa, selbst aus den Gegenden östlich des Jordan.