Hiob 3 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

Hiob 3 | Einheitsübersetzung 2016

IJOBS KLAGE

Last des Lebens

1 Danach tat Ijob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag. 2 Ijob ergriff das Wort und sprach: 3 Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin, / die Nacht, die sprach: Ein Knabe ist empfangen. 4 Jener Tag werde Finsternis, / nie frage Gott von oben nach ihm, / nicht leuchte über ihm des Tages Licht. 5 Einfordern sollen ihn Finsternis und Todesschatten, / Gewölk über ihn sich lagern, / Verfinsterung am Tag mache ihn schrecklich.* 6 Jene Nacht, das Dunkel raffe sie hinweg, / sie reihe sich nicht in die Tage des Jahres, / sie gehe nicht ein in die Zahl der Monde.* 7 Ja, diese Nacht sei unfruchtbar, / kein Jubel komme auf in ihr. 8 Verwünschen sollen sie die Verflucher der Tage, / die es verstehen, den Levíatan zu wecken. 9 Verfinstert seien ihrer Dämmerung Sterne; / sie harre auf Licht, jedoch umsonst; / die Lider der Morgenröte schaue sie nicht. 10 Denn sie hat die Pforten / an meiner Mutter Leib nicht verschlossen, / nicht das Leid verborgen vor meinen Augen. 11 Warum starb ich nicht vom Mutterschoß weg, / kam ich aus dem Mutterleib und verschied nicht gleich? 12 Weshalb nur kamen Knie mir entgegen, / wozu Brüste, dass ich daran trank? 13 Still läge ich jetzt und könnte rasten, / entschlafen wäre ich und hätte Ruhe, 14 bei Königen, bei Ratsherren im Land, / die Grabkammern für sich erbauten, 15 oder bei Fürsten, reich an Gold, / die ihre Häuser mit Silber gefüllt. 16 Wie die verscharrte Fehlgeburt wäre ich nicht mehr, / Kindern gleich, die das Licht nie geschaut. 17 Dort hören Frevler auf zu toben, / dort ruhen aus, deren Kraft erschöpft ist. 18 Auch Gefangene sind frei von Sorgen, / hören nicht mehr die Stimme des Treibers. 19 Klein und Groß ist dort beisammen, / der Sklave ist frei von seinem Herrn. 20 Warum schenkt er dem Elenden Licht / und Leben denen, die verbittert sind? 21 Sie warten auf den Tod, doch er kommt nicht, / sie suchen ihn mehr als verborgene Schätze. 22 Sie würden sich freuen und jubeln, / sie würden frohlocken, fänden sie ein Grab. 23 Wozu Licht für den Mann auf verborgenem Weg, / den Gott von allen Seiten einschließt? 24 Bevor ich noch esse, kommt mir das Seufzen, / wie Wasser strömen meine Klagen hin. 25 Was mich erschreckte, das hat mich getroffen, / wovor mir bangte, das kam über mich. 26 Noch hatte ich nicht Frieden, nicht Rast, nicht Ruhe, / da kam neues Ungemach heran.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

English Standard Version

Job Laments His Birth

1 After this Job opened his mouth and cursed the day of his birth. 2 And Job said: 3 “Let the day perish on which I was born, and the night that said, ‘A man is conceived.’ 4 Let that day be darkness! May God above not seek it, nor light shine upon it. 5 Let gloom and deep darkness claim it. Let clouds dwell upon it; let the blackness of the day terrify it. 6 That night—let thick darkness seize it! Let it not rejoice among the days of the year; let it not come into the number of the months. 7 Behold, let that night be barren; let no joyful cry enter it. 8 Let those curse it who curse the day, who are ready to rouse up Leviathan. 9 Let the stars of its dawn be dark; let it hope for light, but have none, nor see the eyelids of the morning, 10 because it did not shut the doors of my mother’s womb, nor hide trouble from my eyes. 11 “Why did I not die at birth, come out from the womb and expire? 12 Why did the knees receive me? Or why the breasts, that I should nurse? 13 For then I would have lain down and been quiet; I would have slept; then I would have been at rest, 14 with kings and counselors of the earth who rebuilt ruins for themselves, 15 or with princes who had gold, who filled their houses with silver. 16 Or why was I not as a hidden stillborn child, as infants who never see the light? 17 There the wicked cease from troubling, and there the weary are at rest. 18 There the prisoners are at ease together; they hear not the voice of the taskmaster. 19 The small and the great are there, and the slave is free from his master. 20 “Why is light given to him who is in misery, and life to the bitter in soul, 21 who long for death, but it comes not, and dig for it more than for hidden treasures, 22 who rejoice exceedingly and are glad when they find the grave? 23 Why is light given to a man whose way is hidden, whom God has hedged in? 24 For my sighing comes instead of* my bread, and my groanings are poured out like water. 25 For the thing that I fear comes upon me, and what I dread befalls me. 26 I am not at ease, nor am I quiet; I have no rest, but trouble comes.”