Richter 20

Zürcher Bibel

1 Und alle Israeliten zogen aus, und die Gemeinde versammelte sich vor dem HERRN in Mizpa, wie ein einziger Mann, von Dan bis Beer-Scheba und das Land Gilead. (Jos 22,9; Ri 21,1; 1Sam 3,20; 1Sam 11,7)2 Und die Stützen[1] des ganzen Volks, aller Stämme Israels, traten in die Versammlung des Gottesvolks, vierhunderttausend Mann, zu Fuss, die das Schwert führten.3 Und die Benjaminiten hörten, dass die Israeliten nach Mizpa hinaufgezogen waren. Und die Israeliten sprachen: Sagt, wie konnte diese Untat geschehen? (5Mo 13,12; 5Mo 13,15)4 Und der levitische Mann, der Mann der getöteten Frau, antwortete und sprach: Ich war nach Gibea gekommen, das zu Benjamin gehört, ich mit meiner Nebenfrau, um dort über Nacht zu bleiben. (Ri 19,15)5 Die Herren von Gibea aber erhoben sich gegen mich und umstellten in der Nacht das Haus in böser Absicht gegen mich. Mich wollten sie erschlagen, und meine Nebenfrau haben sie vergewaltigt, und sie starb. (Ri 19,28)6 Da ergriff ich meine Nebenfrau und zerstückelte sie und sandte sie ins gesamte Gebiet des Erbbesitzes Israels; denn sie haben Unzucht und eine Schandtat begangen in Israel. (1Mo 34,7; Ri 19,30)7 Seht, ihr Israeliten seid alle hier; fällt hier eine Entscheidung und fasst einen Entschluss!8 Da erhob sich das ganze Volk wie ein einziger Mann und sprach: Niemand von uns wird zu seinem Zelt gehen, und niemand wird abbiegen in sein Haus.9 Und dies ist es nun, was wir mit Gibea tun werden: Wir werden über die Stadt kommen nach dem Los.10 Und wir werden zehn Männer von je hundert nehmen aus allen Stämmen Israels, und hundert von je tausend, und tausend von je zehntausend, damit sie Wegzehrung holen für das Volk, für die, die kommen, um Gibea in Benjamin die ganze Schandtat zu vergelten, die es in Israel begangen hat.11 Und alle Männer Israels versammelten sich bei der Stadt, verbündet wie ein einziger Mann.12 Und die Stämme Israels sandten Männer im ganzen Stamm Benjamin umher und liessen sagen: Was ist das für eine Untat, die bei euch geschehen ist! (Ri 20,3)13 Und nun liefert die Männer aus, die Ruchlosen, die in Gibea sind, und wir werden sie töten und das Übel aus Israel wegschaffen. Aber die Benjaminiten wollten nicht hören auf die Stimme ihrer Brüder, der Israeliten. (2Mo 21,12; 4Mo 35,33; 5Mo 13,6)14 Und die Benjaminiten kamen aus den Städten zusammen in Gibea, um auszuziehen zum Kampf gegen die Israeliten.15 Und an jenem Tag wurden die Benjaminiten aus den Städten gemustert: sechsundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten; sie wurden ohne die Bewohner von Gibea gemustert. Es gab siebenhundert ausgewählte Männer.16 Unter diesem ganzen Volk waren siebenhundert ausgewählte Männer, Linkshänder; jeder von ihnen schleuderte Steine, haargenau, und verfehlte nicht sein Ziel. (Ri 3,15; 1Chr 12,2)17 Auch die Männer Israels wurden gemustert, ohne Benjamin: vierhunderttausend Mann, die das Schwert führten, jeder einzelne von ihnen ein Krieger.18 Und sie machten sich auf, zogen hinauf nach Bet-El und befragten Gott, und die Israeliten sprachen: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen zum Kampf gegen die Benjaminiten? Und der HERR sprach: Juda zuerst. (Ri 1,1; Ri 20,23; Ri 20,27)19 Und am nächsten Morgen machten sich die Israeliten auf und lagerten vor Gibea.20 Und die Männer Israels zogen aus zum Kampf gegen Benjamin, und die Männer Israels stellten sich in Schlachtordnung auf gegen Gibea.21 Und die Benjaminiten kamen heraus aus Gibea und streckten an jenem Tag zweiundzwanzigtausend Mann von Israel zu Boden. (1Mo 49,27; Ri 20,25)22 Das Volk aber fasste neuen Mut, und die Männer Israels stellten sich noch einmal in Schlachtordnung auf, an dem Ort, wo sie sich am ersten Tag aufgestellt hatten.23 Und die Israeliten zogen hinauf und weinten vor dem HERRN bis zum Abend, und sie befragten den HERRN: Soll ich noch einmal in den Kampf eintreten gegen die Benjaminiten, meinen Bruder? Und der HERR sprach: Zieht hinauf gegen sie! (Ri 21,2)24 Als nun die Israeliten am zweiten Tag gegen die Benjaminiten anrückten,25 zog Benjamin ihnen auch am zweiten Tag aus Gibea entgegen und sie streckten noch achtzehntausend Mann von den Israeliten zu Boden, alle diese führten das Schwert. (Ri 20,21)26 Da zogen alle Israeliten hinauf, das ganze Volk, und sie kamen nach Bet-El. Und sie weinten und blieben dort vor dem HERRN, und sie fasteten an jenem Tag bis zum Abend und brachten Brandopfer und Heilsopfer dar vor dem HERRN. (Ri 21,2; Ri 21,4; 2Sam 24,25)27 Dann befragten die Israeliten den HERRN - dort befand sich zu jener Zeit nämlich die Lade des Bundes Gottes, (Ri 20,18)28 und Pinechas, der Sohn von Elasar, dem Sohn Aarons, stand in jenen Tagen vor ihr -, und sie sprachen: Soll ich noch einmal ausziehen zum Kampf gegen die Benjaminiten, meinen Bruder, oder soll ich es lassen? Und der HERR sprach: Zieht hinauf, denn morgen werde ich sie in deine Hand geben. (2Mo 6,25; Jos 1,2; Jos 24,33)29 Und Israel legte Hinterhalte rings um Gibea. (Jos 8,2)30 Und am dritten Tag zogen die Israeliten gegen die Benjaminiten, und sie stellten sich gegen Gibea auf wie die Male zuvor.31 Und die Benjaminiten rückten aus, dem Volk entgegen, sie waren von der Stadt abgeschnitten worden, und wie die Male zuvor begannen sie, einige vom Volk zu erschlagen, auf den Strassen, von denen die eine hinauf nach Bet-El führt und die andere nach Gibea auf das Feld, etwa dreissig Mann von Israel.32 Und die Benjaminiten sagten: Sie werden vor uns geschlagen sein wie früher. Die Israeliten aber hatten gesagt: Wir wollen fliehen und sie so auf den Strassen von der Stadt abschneiden. (Jos 8,6)33 Und alle Männer Israels hatten sich aufgemacht von ihrem Ort, und sie stellten sich bei Baal-Tamar auf, und die aus dem Hinterhalt Israels brachen hervor aus ihrem Ort, von der Lichtung von Geba.34 Und zehntausend ausgewählte Männer aus ganz Israel kamen von vorn gegen Gibea, und der Kampf war heftig. Jene aber merkten nicht, dass das Unheil über sie hereinbrach. (Jos 8,14)35 Und der HERR schlug Benjamin vor den Israeliten, und die Israeliten machten an jenem Tag fünfundzwanzigtausend Mann von Benjamin nieder, alle jene hatten das Schwert geführt.36 Und die Benjaminiten sahen, dass sie geschlagen worden waren. Die Männer Israels aber gaben Benjamin Raum, denn sie vertrauten auf den Hinterhalt, den sie gegen Gibea gelegt hatten.37 Und die aus dem Hinterhalt beeilten sich und überfielen Gibea: Die aus dem Hinterhalt zogen heran und schlugen die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwertes.38 Und die Männer Israels hatten mit denen im Hinterhalt die Abmachung, dass sie ein deutliches Rauchsignal aus der Stadt aufsteigen lassen sollten.39 Als sich die Männer Israels im Kampf wendeten und Benjamin begonnen hatte, einige von den Männern Israels zu erschlagen, etwa dreissig Mann - denn sie sagten: Sie werden vor uns sicher geschlagen sein wie im früheren Kampf -,40 da begann das Signal aus der Stadt aufzusteigen, eine Rauchsäule, und als Benjamin sich umwandte, sieh, da stieg überall aus der Stadt Rauch zum Himmel. (Jos 8,20)41 Die Männer Israels aber hatten sich gewendet, und die Männer Benjamins erschraken, denn sie sahen, dass das Unheil über sie hereingebrochen war.42 Und sie drehten ab vor den Männern Israels in die Richtung der Wüste, der Kampf aber holte sie ein, und die aus den Städten machten sie nieder in ihrer Mitte.43 Sie umzingelten Benjamin, verfolgten ihn von Nucha an[2], sie holten ihn ein vor Gibea, gegen Sonnenaufgang.44 So fielen von Benjamin achtzehntausend Mann, alles tüchtige Männer.45 Und sie drehten ab und flohen zur Wüste, zum Felsen Rimmon. Jene aber hielten auf den Strassen Nachlese unter ihnen, fünftausend Mann. Dann folgten sie ihnen bis Gideom und erschlugen von ihnen zweitausend Mann. (Ri 20,47; Ri 21,13)46 Und an jenem Tag war die Zahl der Gefallenen von Benjamin fünfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten, alle diese waren Krieger.47 Sechshundert Mann aber drehten ab und flohen in die Wüste, zum Felsen Rimmon, und sie blieben vier Monate beim Felsen Rimmon. (Ri 20,45)48 Und die Männer Israels waren zurückgekehrt zu den Benjaminiten und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, Menschen und Vieh, alles, was sich fand; sie setzten auch alle Städte in Brand, die sie vorfanden. (1Mo 34,25; 5Mo 13,13)