Römer 12

Zürcher Bibel

1 Ich bitte euch nun, liebe Brüder und Schwestern, bei der Barmherzigkeit Gottes: Bringt euren Leib dar als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer - dies sei euer vernünftiger Gottesdienst! (2Kor 1,3; 2Kor 6,13)2 Fügt euch nicht ins Schema dieser Welt, sondern verwandelt euch durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr zu prüfen vermögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.3 Denn ich sage einem jeden unter euch kraft der mir verliehenen Gnade: Sinnt nicht über das hinaus, was zu sinnen nottut! Seid vielmehr auf Besonnenheit bedacht, jeder, wie Gott ihm das Mass des Glaubens zugeteilt hat. (Röm 15,15)4 Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, die Glieder aber nicht alle dieselbe Aufgabe erfüllen, (1Kor 12,12)5 so sind wir, die vielen, in Christus ein Leib, im Verhältnis zueinander aber Glieder.6 Wir haben verschiedene Gaben entsprechend der Gnade, die uns gegeben wurde: sei es die Gabe, prophetisch zu reden in Ausrichtung auf den Glauben, (1Kor 12,4; 1Petr 4,10)7 sei es die Gabe zu dienen, wo es um Dienst geht, zu lehren, wo es um Lehre geht,8 Trost zu spenden, wo es um Trost geht. Wer andern etwas gibt, tue es ohne Hintergedanken; wer eine Leitungsaufgabe versieht, tue es mit Hingabe; wer Barmherzigkeit übt, tue es heiter und fröhlich. (2Kor 9,7)9 Die Liebe sei ohne Heuchelei! Das Böse wollen wir verabscheuen, dem Guten hangen wir an. (1Kor 13,4)10 In geschwisterlicher Liebe sind wir einander zugetan, in gegenseitiger Achtung kommen wir einander zuvor. (1Thess 4,9)11 In der Hingabe zögern wir nicht, im Geist brennen wir, dem Herrn dienen wir.12 In der Hoffnung freuen wir uns, in der Bedrängnis üben wir Geduld, am Gebet halten wir fest. (Kol 4,2)13 Um die Nöte der Heiligen kümmern wir uns, von der Gastfreundschaft lassen wir nicht ab. (Phil 4,14; Hebr 13,2)14 Segnet, die euch verfolgen, segnet sie und verflucht sie nicht! (Lk 6,28)15 Freuen wollen wir uns mit den Fröhlichen und weinen mit den Weinenden.16 Seid allen gegenüber gleich gesinnt; richtet euren Sinn nicht auf Hohes, seid vielmehr den Geringen zugetan.[1] Haltet euch nicht selbst für klug! (Spr 3,7; Röm 11,25; Röm 15,5)17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem, seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht! (2Kor 8,21; 1Thess 5,15; 1Petr 3,9)18 Wenn möglich, soweit es in eurer Macht steht: Haltet Frieden mit allen Menschen!19 Übt nicht selber Rache, meine Geliebten, sondern gebt dem Zorn Gottes Raum! Denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache, ich werde Vergeltung üben, spricht der Herr. (5Mo 32,35)20 Vielmehr: Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken. Denn wenn du dies tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. (Spr 25,21)21 Lass dich vom Bösen nicht besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute.