Offenbarung 18

Zürcher Bibel

1 Danach sah ich einen anderen Engel vom Himmel herabsteigen, der hatte grosse Macht, und die Erde wurde erleuchtet von seinem Glanz.2 Und er schrie mit gewaltiger Stimme: Gefallen, gefallen ist Babylon die Grosse! Zur Behausung von Dämonen ist sie geworden und zu einem Schlupfwinkel für jeden unreinen Geist, zu einem Schlupfwinkel für jeden unreinen Vogel, ja zu einem Schlupfwinkel für jedes unreine und verhasste Tier.[1] (Jes 13,21; Jes 34,11; Offb 14,8)3 Denn vom Wein des Zornes über ihre Unzucht[2] haben alle Völker getrunken. Die Könige der Erde haben Unzucht getrieben mit ihr, und die Kaufleute der Erde sind reich geworden durch ihren überbordenden Luxus. (Offb 14,8)4 Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel her sprechen: Geht fort aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nicht getroffen werdet von den Plagen, die über sie kommen! (Jes 48,20; Jer 51,45)5 Denn ihre Sünden haben sich aufgetürmt bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Schandtaten gedacht. (Jer 51,9)6 Gebt ihr zurück, wie sie euch gegeben hat; zahlt ihr das Doppelte heim von dem, was sie getan hat! Schenkt ihr in den Becher, den sie euch gemischt hat, das Doppelte ein! (Jer 50,15)7 Was sie an Pracht und Luxus genossen hat, das gebt ihr nun an Qual und Trauer! Denn in ihrem Herzen sagt sie: Als Königin sitze ich auf dem Thron, und Witwe bin ich nicht, und Trauer werde ich nie sehen. (Jes 47,8)8 Darum werden die Plagen über sie kommen an einem einzigen Tag: Tod und Trauer und Hunger, und im Feuer wird man sie verbrennen, denn mächtig ist Gott, der Herr, der sie richtet. (Jes 47,9)9 Und die Könige der Erde, die mit ihr Unzucht getrieben haben und an ihrem Luxus teilhatten, werden weinen und wehklagen über sie, wenn sie den Rauch von ihrer Brandstätte aufsteigen sehen. (Hes 26,16)10 In der Ferne werden sie stehen bleiben aus Furcht vor ihrer Qual und sprechen: Wehe, wehe der Stadt, der grossen, Babylon, der mächtigen Stadt: In einer einzigen Stunde ist das Gericht über dich gekommen.11 Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern um sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft: (Hes 27,27)12 Gold, Silber, Edelsteine, Perlen, feines Leinen, Purpur, Seide und Scharlach und all das Thujaholz und all das Gerät aus Elfenbein und all das Gerät aus teuerstem Holz und Erz, aus Eisen und Marmor, (Hes 27,12)13 auch Zimt und Amomum, Räucherwerk und Salböl und Weihrauch, Wein und Olivenöl, Weissmehl und Weizen, Rinder und Schafe, die Fracht von Pferden und Wagen und Sklaven, und Menschenleben.14 Und das Obst, an dem deine Seele sich ergötzte, ist dahin, und alles, was dein Leben angenehm und prächtig gemacht hat, ist dir verloren gegangen, und nie mehr wird es sich finden.15 Die Kaufleute, die mit all dem Handel trieben und sich an ihr bereichert haben, werden in der Ferne stehen bleiben aus Furcht vor ihrer Qual; sie werden weinen und klagen16 und sagen: Wehe, wehe der Stadt, der grossen, die gekleidet war in feines Leinen, in Purpur und Scharlach, die geschmückt war mit Gold, Edelsteinen und Perlen: (Offb 17,4)17 In einer einzigen Stunde ist dieser grosse Reichtum vernichtet worden! Und jeder Kapitän und jeder Küstenschiffer, die Seeleute und alle, die zur See fahren, blieben in der Ferne stehen,18 sahen den Rauch der Feuersbrunst und schrien laut: Wer ist jetzt mit der grossen Stadt noch zu vergleichen?19 Und sie streuten Staub auf ihr Haupt, schrien, weinten und klagten und sagten: Wehe, wehe der Stadt, der grossen, in der reich geworden sind durch ihren Wohlstand alle, die Schiffe auf dem Meer haben: In einer einzigen Stunde ist sie verwüstet worden! (Hes 27,30)20 Freue dich, Himmel, über sie, freut euch, ihr Heiligen, Apostel und Propheten! Denn vollstreckt hat Gott das Urteil, an ihr für euch. (Jer 51,48; Offb 12,12)21 Und ein starker Engel hob einen Stein, gross wie ein Mühlstein, in die Höhe und warf ihn ins Meer und sprach: So, mit solcher Wucht, wird Babylon, die grosse Stadt, weggeschleudert werden, und sie wird nicht mehr zu finden sein. (Jer 51,63)22 Und keinen Klang von Harfenspielern, von Sängern, von Flöten- und Posaunenbläsern wird man in deinen Mauern mehr hören, und keinen Meister, der sich auf irgendeine Kunst versteht, wird man mehr antreffen, und kein Geräusch eines Mühlsteins wird man mehr hören. (Jes 24,8; Hes 26,13)23 Und kein Licht einer Lampe wird mehr scheinen, und kein Lied von Bräutigam und Braut wird man mehr hören. Denn deine Kaufleute waren die Grossen der Erde; durch deine Zauberkünste liessen sich verführen alle Völker. (Jer 25,10)24 Und in ihren Mauern fand man das Blut der Propheten und Heiligen und aller, die hingeschlachtet wurden auf Erden. (Offb 16,6)