Sprüche 30

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Die Worte Agurs, des Sohns des Jake, von Massa, der Ausspruch des Mannes: Ich bin erschöpft, o Gott, ich bin erschöpft, o Gott, und ich bin am Ende.[1] (1Mo 25,14; 2Mo 17,7; Spr 31,1)2 Ich bin zu töricht, um ein Mann zu sein, und habe keinen Menschenverstand. (1Kor 3,18)3 Und ich habe keine Weisheit erworben und keine Erkenntnis des Heiligen gewonnen. (Spr 9,10)4 Wer ist hinaufgestiegen in den Himmel und wieder herab? Wer hat mit seinen Händen den Wind eingefangen? Wer hat das Wasser in ein Gewand gebunden? Wer hat alle Enden der Erde festgesetzt? Wie ist sein Name und wie der Name seines Sohnes? Weisst du das? (Hi 26,8; Jes 40,12; Joh 3,13)5 Jedes Wort Gottes ist im Feuer geläutert. Ein Schild ist er denen, die bei ihm Zuflucht suchen. (Ps 12,7; Ps 18,31; Ps 119,140)6 Füge seinen Worten nichts hinzu, damit er dich nicht zurechtweist und du nicht als Lügner dastehst. (5Mo 4,2)7 Zwei Dinge erbitte ich von dir, verwehre sie mir nicht, bevor ich sterbe:8 Halte Falschheit und Lüge fern von mir, gib mir weder Armut noch Reichtum, gib mir zu essen, soviel ich brauche, (Spr 13,5; Mt 6,11; 1Tim 6,8)9 damit ich nicht satt werde und dich verleugne und sage: Wer ist der HERR?, und damit ich nicht verarme und stehle und den Namen meines Gottes nicht missbrauche. (2Mo 5,2; Hi 21,15; Ps 12,5; Hos 13,6)10 Verleumde nicht einen Knecht bei seinem Herrn, sonst verflucht er dich, und du musst es büssen.11 Eine Generation, die ihren Vater verflucht und ihre Mutter nicht segnet, (Spr 19,26)12 eine Generation, die sich selbst für rein hält, obwohl von ihrem Schmutz nichts abgewaschen ist, (Spr 20,9)13 eine Generation mit so hochmütigen Augen und stolzen Wimpern, (Spr 21,4)14 eine Generation mit Zähnen wie Schwertern, mit einem Gebiss wie aus Messern, um die Elenden auf der Erde zu verschlingen und die Armen unter den Menschen. (Ps 14,4; Ps 57,5; Jes 3,15; Mi 3,3)15 Der Blutegel hat zwei Töchter: Gib her, gib her! Drei sind es, die nicht satt werden, Vier, die nie sagen: Es ist genug!16 Das Totenreich und der verschlossene Mutterleib, die Erde, die nicht satt wird von Wasser, und das Feuer, das nie sagt: Es ist genug! (1Mo 30,1; Spr 27,20)17 Ein Auge, das den Vater verspottet und der Mutter nicht gehorchen will, das werden die Raben am Bach aushacken, und die jungen Geier werden es fressen. (Spr 19,26)18 Drei Dinge sind es, die mir zu wunderbar sind, und vier, die ich nicht begreife: (Ps 139,6)19 den Weg des Geiers am Himmel, den Weg der Schlange auf dem Felsen, den Weg des Schiffs auf hoher See und den Weg des Mannes bei der jungen Frau.20 Dies ist der Weg einer Ehebrecherin: Sie isst und wischt sich den Mund ab und sagt: Ich habe kein Unrecht getan. (Jer 2,23)21 Unter dreien erzittert die Erde[2], und vier kann sie nicht ertragen:22 einen Sklaven, der König wird, einen Toren, der sich satt essen kann, (Spr 19,10)23 eine Verstossene, die wieder geheiratet wird, eine Sklavin, die ihre Herrin verdrängt. (1Mo 16,4; Spr 12,4)24 Vier sind die Kleinsten auf der Erde, und doch sind sie äusserst gewitzt: (Hi 12,7)25 Die Ameisen sind kein starkes Volk, und doch sorgen sie im Sommer für ihr Futter. (Spr 6,8)26 Die Klippschliefer sind kein mächtiges Volk, und doch legen sie im Felsen ihre Wohnung an. (3Mo 11,5; Ps 104,18)27 Die Heuschrecken haben keinen König, und doch ziehen sie alle geordnet aus. (2Mo 10,15)28 Die Eidechse kannst du mit den Händen fangen, und doch ist sie in Königspalästen. (3Mo 11,29)29 Drei sind es, die stattlich schreiten, und vier, die stattlich einhergehen:30 Der Löwe, das mächtigste unter den Tieren, der vor niemandem zurückweicht. (2Sam 1,23)31 Der stolze Hahn und der Ziegenbock und der König vor seinen Leuten.[3]32 Ob du töricht und überheblich gehandelt hast oder ob du Pläne gemacht hast im Geheimen - lege die Hand auf den Mund! (Hi 21,5)33 Denn Druck auf die Milch erzeugt Butter, und Druck auf die Nase erzeugt Blut, und Druck auf den Zorn erzeugt Streit. (Spr 26,21)

Sprüche 30

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Das ist die Botschaft Agurs, des Sohnes von Jake. Ein Orakel.[1] Ich bin müde, Gott; ich bin müde und erschöpft.[2]2 Ich bin gar zu dumm für einen Menschen, ja ich besitze keinen Verstand. (Hi 42,3; Ps 49,11)3 Weisheit habe ich keine, und Gott, den Heiligen, kenne ich nicht.4 Wer außer Gott geht hinauf in den Himmel und kommt wieder herab? Wer hält den Wind in seiner Hand? Wer hüllt die Meere in seinen Mantel? Wer hat die ganze große Welt erschaffen? Wie lautet sein Name – und der Name seines Sohnes? Sag es mir, wenn du es weißt! (2Mo 15,10; Hi 26,8; Hi 38,8; Jes 45,18; Offb 19,12)5 Jedes Wort, das Gott spricht, ist wahr. Er beschützt alle, die bei ihm Schutz suchen. (Ps 3,4; Ps 12,7; Ps 18,31; Ps 84,12; Spr 2,7)6 Füge seinen Worten nichts hinzu, damit er dich nicht zurechtweist und du als Lügner dastehst. (5Mo 4,2; 5Mo 13,1; Offb 22,18)7 Gott, zwei Dinge erbitte ich von dir, verweigere sie mir nicht, bevor ich sterbe.8 Bewahre mich davor, andere zu belügen oder zu betrügen. Und lass mich weder arm noch reich werden, sondern gib mir gerade so viel, wie ich brauche. (Mt 6,11)9 Denn wenn ich reich werde, könnte ich dich verleugnen und sagen: »Wer ist der HERR?« Und wenn ich zu arm bin, könnte ich stehlen und so den heiligen Namen Gottes in den Schmutz ziehen. (5Mo 8,12; 5Mo 31,20; Neh 9,25; Hos 13,6)10 Verleumde keinen Diener bei seinem Herrn, sonst wird er dich verfluchen und du wirst dafür büßen müssen. (Pred 7,21)11 Es gibt Menschen, die ihren Vater verfluchen und ihrer Mutter nicht danken. (2Mo 21,17; Spr 20,20)12 Sie fühlen sich rein, sind aber schmutzig und ungewaschen.13 Sie sind grenzenlos hochmütig und sehen auf andere herab.14 Mit Zähnen, so scharf wie Schwerter oder Messer, zerreißen sie die Armen und vertilgen die Elenden vom Erdboden. (Hi 29,17; Ps 14,4)15 Der Blutegel hat zwei Junge, die schreien: »Wir wollen mehr, mehr!«[3] Drei Dinge gibt es, die nie genug bekommen; vier Dinge gibt es, die unersättlich sind: (Spr 27,20)16 das Grab, die unfruchtbare Frau, die durstige Wüste, das wütende Feuer.17 Wer den Vater verspottet und die Mutter verachtet, dessen Augen werden die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler fressen. (1Mo 9,22)18 Drei Dinge gibt es, die mich erstaunen – ja vier, die ich nicht verstehe:19 wie ein Adler am Himmel entlanggleitet; wie eine Schlange über einen Felsen kriecht; wie ein Schiff über das Meer segelt; wie ein Mann eine Frau liebt.20 Unbegreiflich ist auch, wie eine Ehebrecherin mit einem Mann schläft, die Schultern zuckt und sagt: »Was ist falsch daran?« (Spr 5,6)21 Drei Dinge gibt es, die die Erde erschüttern – und vier, die sie nicht erträgt:22 einen Sklaven, der König wird; einen Narren, dem es zu gut geht;23 eine unausstehliche Frau, die doch noch einen Mann findet; eine Magd, die an die Stelle ihrer Herrin tritt.24 Vier Dinge gibt es auf Erden, die klein, aber außerordentlich weise sind:25 Ameisen – sie sind nicht stark, aber sie sammeln Nahrung für den Winter; (Spr 6,6)26 Klippdachse[4] – sie sind nicht mächtig, aber sie bauen ihre Häuser inmitten der Felsen;27 Heuschrecken – sie haben keinen König, aber sie ziehen doch in geordneten Scharen aus;28 Eidechsen – sie sind leicht zu fangen, aber sie finden sich sogar in den Palästen der Könige.29 Drei haben einen majestätischen Gang – und vier schreiten voll Stolz daher:30 der Löwe, der König der Tiere, der nichts fürchtet;31 der stolzierende Hahn; der Ziegenbock; der König an der Spitze seines Heers.32 Ob du nun dumm oder klug gehandelt hast, als du dich für besser hieltst – halte dir den Mund zu! (Hi 21,5; Hi 40,4; Mi 7,16)33 Wie das Schlagen von Sahne Butter hervorbringt und ein Schlag auf die Nase zu Nasenbluten führt, so endet Zorn in Streit. (Spr 10,12; Spr 29,22)

Sprüche 30

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Dies sind die Worte Agurs, des Sohnes des Jake, aus Massa. Es spricht der Mann: Ich habe mich gemüht, o Gott, ich habe mich gemüht, o Gott, und muss davon lassen. (1Mo 25,12; 1Mo 25,14)2 Denn ich bin der Allertörichtste, und Menschenverstand habe ich nicht.3 Weisheit hab ich nicht gelernt, und Erkenntnis des Heiligen habe ich nicht.4 Wer ist hinaufgefahren zum Himmel und wieder herab? Wer hat den Wind in seine Hände gefasst? Wer hat die Wasser in ein Kleid gebunden? Wer hat alle Enden der Welt bestimmt? Wie heißt er? Und wie heißt sein Sohn? Weißt du das? (Hi 38,28)5 Alle Worte Gottes sind im Feuer geläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen. (Ps 12,7)6 Tu nichts zu seinen Worten hinzu, dass er dich nicht zurechtweise und du als Lügner dastehst. (5Mo 4,2)7 Zweierlei bitte ich von dir, das wollest du mir nicht verweigern, ehe denn ich sterbe:8 Falschheit und Lüge lass ferne von mir sein; Armut und Reichtum gib mir nicht; lass mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir beschieden hast. (1Tim 6,6)9 Ich könnte sonst, wenn ich zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist der HERR? Oder wenn ich zu arm würde, könnte ich stehlen und mich an dem Namen meines Gottes vergreifen. (2Mo 5,2)10 Verleumde nicht den Knecht bei seinem Herrn, dass er dir nicht fluche und du es büßen musst.11 Es gibt ein Geschlecht, das seinen Vater flucht und seine Mutter nicht segnet;12 ein Geschlecht, das sich rein dünkt und ist doch von seinem Schmutz nicht gewaschen; (Spr 20,9)13 ein Geschlecht, das seine Augen hoch trägt und seine Augenlider emporhebt;14 ein Geschlecht, das Schwerter als Zähne hat und Messer als Backenzähne und verzehrt die Elenden im Lande und die Armen unter den Leuten.15 Der Blutegel hat zwei Töchter: »Gib her, gib her!« Drei sind nicht zu sättigen, und vier sagen nie: »Es ist genug«:16 das Totenreich und der Frauen verschlossner Schoß, die Erde, die nicht des Wassers satt wird, und das Feuer, das nie spricht: »Es ist genug!«17 Ein Auge, das den Vater verspottet, und verachtet, der Mutter zu gehorchen, das werden die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler fressen. (Spr 20,20)18 Drei sind mir zu wundersam, und vier verstehe ich nicht:19 des Adlers Weg am Himmel, der Schlange Weg auf dem Felsen, des Schiffes Weg mitten im Meer und des Mannes Weg bei der jungen Frau.20 So ist der Weg der Ehebrecherin: Sie verschlingt und wischt sich den Mund und spricht: Ich habe nichts Böses getan.21 Ein Land wird durch dreierlei unruhig, und viererlei kann es nicht ertragen:22 einen Knecht, wenn er König wird; einen Toren, wenn er zu satt ist; (Pred 10,6)23 eine Verschmähte, wenn sie geehelicht wird, und eine Magd, wenn sie ihre Herrin beerbt. (5Mo 24,1)24 Vier sind die Kleinsten auf Erden und doch klüger als die Weisen:25 die Ameisen – ein schwaches Volk, dennoch schaffen sie im Sommer ihre Speise; (Spr 6,6)26 die Klippdachse – ein schwaches Volk, dennoch bauen sie ihr Haus in den Felsen;27 die Heuschrecken – sie haben keinen König, dennoch ziehen sie aus in Ordnung;28 die Eidechse – man greift sie mit den Händen, und sie ist doch in der Könige Schlössern.29 Drei haben einen stattlichen Gang, und vier gehen stolz einher:30 der Löwe, mächtig unter den Tieren und kehrt um vor niemandem;31 der stolze Hahn, der Widder und der König, wenn er einhergeht vor seinem Gefolge.32 Ob du töricht gehandelt und dich überhoben hast oder ob du recht überlegt hast: lege die Hand auf den Mund!33 Denn wenn man Milch stößt, so wird Butter daraus, und wer die Nase hart schnäuzt, zwingt Blut heraus, und wer den Zorn reizt, ruft Streit hervor.