Sprüche 27

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Rühme dich nicht des morgigen Tages, denn du weisst nicht, was ein Tag gebärt. (1Kön 20,11; Jak 4,14)2 Ein anderer soll dich rühmen, und nicht dein eigener Mund, ein Fremder, und nicht deine eigenen Lippen. (Spr 20,6)3 Der Stein ist schwer, und der Sand ist eine Last, aber Ärger über einen Toren ist schwerer als beide. (Spr 17,12)4 Die Wut ist grausam, und der Zorn schäumt über, wer aber kann vor der Eifersucht bestehen? (Spr 6,34)5 Offene Ermahnung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt. (3Mo 19,17)6 Gut gemeint sind die Schläge eines Freundes, die Küsse eines Feindes aber sind zahlreich. (2Sam 20,9; Ps 141,5; Mt 26,49)7 Ein Satter tritt Honigseim mit Füssen, einem Hungrigen aber schmeckt alles Bittere süss. (Lk 15,16)8 Wie ein Vogel, der fern irrt von seinem Nest, so ist ein Mann, der fern irrt von seiner Heimat.9 Salböl und Räucherwerk erfreuen das Herz, und die Herzlichkeit eines Freundes ist mehr wert als der eigene Rat. (Spr 16,24)10 Lass deinen Freund nicht im Stich und den Freund deines Vaters, und geh nicht in das Haus deines Bruders, wenn du in Not bist. Besser ein Nachbar in der Nähe als ein Bruder in der Ferne. (Spr 17,17)11 Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem antworten kann, der mich schmäht. (Ps 119,42; Spr 29,3)12 Ein Kluger sieht das Unheil kommen und verbirgt sich, die Einfältigen gehen weiter und müssen es büssen. (Spr 22,3)13 Nimm dem das Kleid, der für einen Fremden gebürgt hat, und pfände ihn statt der Ausländerin. (Spr 20,16)14 Wer seinem Nächsten allzu laut Glück wünscht in der Frühe, dem wird es als Verwünschung ausgelegt.15 Ein ständig tropfendes Dach in der Regenzeit und eine streitsüchtige Frau gleichen einander. (Spr 21,9)16 Wer sie aufhalten will, will den Wind aufhalten, und seine Rechte will nach Öl greifen.17 Eisen schleift man mit Eisen, und ein Mann schleift den anderen.18 Wer einen Feigenbaum pflegt, kann seine Frucht essen, und wer auf seinen Herrn achtet, wird geehrt. (1Kor 9,7)19 Wie das Wasser ein Spiegel ist für das Gesicht, so ist das Herz ein Spiegel für den Menschen.20 Totenreich und Abgrund sind unersättlich, und unersättlich sind die Augen des Menschen. (Spr 30,16; Pred 1,8; Jes 5,14; Hab 2,5)21 Der Schmelztiegel ist für das Silber da und der Ofen für das Gold, und ein Mann muss sich vor dem Mund dessen bewähren, der ihn lobt. (Spr 17,3)22 Auch wenn du den Toren im Mörser zerstampfst samt den Körnern mit dem Stössel, weicht seine Torheit nicht von ihm.23 Achte auf das Aussehen deiner Schafe, und richte dein Herz auf deine Herden! (Spr 12,10)24 Denn kein Vorrat hält ewig, und keine Krone bleibt von Geschlecht zu Geschlecht. (Spr 23,5)25 Ist das Heu eingebracht und frisches Grün erschienen und sind die Kräuter der Berge gesammelt,26 dann gibt es Lämmer für deine Kleidung und Böcke als Kaufpreis für ein Feld, (Hes 27,21)27 und reichlich Ziegenmilch ist da als Nahrung für dich und dein Haus und genug zum Leben für deine jungen Frauen.

Sprüche 27

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Lobe nicht den morgigen Tag, denn du weißt nicht, was er bringen wird. (Lk 12,19; Jak 4,13)2 Lobe dich nicht selbst, lass das andere tun! (Spr 25,27; 2Kor 10,12)3 Ein Stein ist schwer und Sand wiegt viel, aber noch schwerer wiegt der Ärger über einen Narren.4 Zorn ist grausam und Wut ist wie eine Flut, aber wer kann sich vor der vernichtenden Gewalt der Eifersucht retten? (Spr 6,34)5 Ein offener Tadel ist besser als verborgene Liebe! (Spr 25,12)6 Wunden, die ein Freund geschlagen hat, sind besser als Küsse von einem Feind. (Ps 141,5; Mt 26,49)7 Wer satt ist, dem schmeckt auch der Honig nach nichts, dem Hungrigen aber schmeckt sogar bittere Speise süß.8 Ein Mensch, der von daheim wegläuft, ist wie ein Vogel, der aus dem Nest flieht.9 Der ehrliche Rat eines Freundes ist so angenehm wie Öl oder Weihrauch.10 Lass niemals einen Freund im Stich – weder deinen eigenen noch den deines Vaters. Dann wirst du, wenn du selbst in Not bist, nicht deine Verwandten um Hilfe bitten müssen. Es ist besser, zu einem Nachbarn zu gehen als zu einem Verwandten, der weit entfernt lebt. (1Kön 12,6; 2Chr 10,6; Spr 17,17; Spr 18,24)11 Mein Sohn, wie werde ich mich freuen, wenn du klug und weise wirst! Dann werde ich dem, der mich verspottet, mutig entgegentreten können. (Spr 10,1; Spr 23,15)12 Ein kluger Mensch sieht die Gefahr voraus und bringt sich in Sicherheit; die Unerfahrenen stolpern blindlings dahin und müssen die Folgen tragen. (Spr 22,3)13 Wer für einen Fremden bürgt, von dem verlange Sicherheiten; behalte ein Pfand von ihm, wenn er für einen, der fremd ist, bürgt. (Spr 20,16)14 Wenn du deinen Nachbarn allzu früh am Morgen schon freundlich grüßt, wird er das als einen Fluch empfinden!15 Eine nörgelnde Frau lässt sich mit einem undichten Dach vergleichen, durch das es ununterbrochen tropft. (Spr 19,13)16 Wer ihre Vorwürfe beschwichtigen will, gleicht einem, der dem Wind Einhalt gebieten oder mit fettigen Händen einen Gegenstand festhalten will.17 Eisen schärft Eisen, ebenso schärft ein Mensch einen anderen.18 Wer einen Feigenbaum pflegt, darf seine Früchte essen. So werden auch die Arbeiter, die ihren Herrn schützen, belohnt. (Lk 12,42; 1Kor 9,7; 2Tim 2,6)19 So wie sich ein Gesicht im Wasser spiegelt, spiegelt das Herz den Menschen.20 So wie Tod und Zerstörung[1] niemals genug haben, so sind die Augen des Menschen unersättlich. (Spr 30,15; Pred 1,8; Hab 2,5)21 Die Reinheit von Gold und Silber wird im Feuer geprüft, doch ein Mensch wird auf die Probe gestellt, wenn er gelobt wird. (Spr 17,3; Sach 13,9; Lk 6,26)22 Du kannst einem Narren die Dummheit nicht austreiben, selbst wenn du ihn mit Mörser und Stößel mahlst wie Korn. (Spr 23,35; Spr 26,11; Jer 5,3)23 Du sollst den Zustand deiner Herden kennen und dich mit Leib und Seele ihrer Pflege widmen, (Hes 34,12; Joh 10,3)24 denn Reichtum ist nicht von ewiger Dauer, so wie eine Krone vielleicht schon der nächsten Generation nicht mehr sicher ist.25 Wenn das Heu eingebracht ist, das neue Korn gereift und die Kräuter der Berge eingesammelt sind,26 geben deine Schafe Wolle für neue Kleider und deine Ziegen werden für den Preis eines Ackers verkauft.27 Und du wirst genügend Ziegenmilch für dich, deine Familie und deine Mägde haben.

Sprüche 27

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weißt nicht, was der Tag bringt. (Jak 4,13)2 Lass dich von einem andern loben und nicht von deinem Mund, von einem Fremden und nicht von deinen eignen Lippen.3 Stein ist schwer, und Sand ist Last; aber der Ärger über einen Toren ist schwerer als beide.4 Zorn ist ein wütig Ding, und Grimm ist ungestüm; aber wer kann vor der Eifersucht bestehen?5 Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt. (3Mo 19,17)6 Die Schläge des Freundes meinen es gut; aber die Küsse des Hassers sind trügerisch. (Ps 141,5; Mt 26,49)7 Ein Satter tritt Honigseim mit Füßen; aber einem Hungrigen ist alles Bittre süß.8 Wie ein Vogel, der aus seinem Nest flüchtet, so ist ein Mann, der aus seiner Heimat flieht.9 Das Herz freut sich an Salbe und Räucherwerk, und süß ist der Freund, der wohlgemeinten Rat gibt.10 Deinen Freund und deines Vaters Freund verlass nicht. Geh nicht ins Haus deines Bruders, wenn dir’s übel geht. Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne. (Spr 18,24)11 Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, so kann ich antworten dem, der mich schmäht.12 Ein Kluger sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; aber die Unverständigen laufen weiter und müssen büßen. (Spr 22,3)13 Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wurde, und pfände ihn anstelle des Fremden.14 Wenn einer seinen Nächsten des Morgens früh mit lauter Stimme segnet, so wird ihm das für einen Fluch gerechnet.15 Ein zänkisches Weib und ein stetig tropfendes Dach, wenn’s sehr regnet, lassen sich miteinander vergleichen: (Spr 19,13)16 Wer sie aufhalten will, der will den Wind aufhalten und will Öl mit der Hand fassen.17 Ein Messer wetzt das andre und ein Mann den andern.18 Wer seinen Feigenbaum pflegt, der isst Früchte davon, und wer seinem Herrn treu dient, wird geehrt.19 Wie sich im Wasser das Angesicht spiegelt, so ein Mensch im Herzen des andern.20 Unterwelt und Abgrund werden niemals satt, und der Menschen Augen sind auch unersättlich. (Pred 1,8)21 Ein Mann bewährt sich in seinem Ruf wie das Silber im Tiegel und das Gold im Ofen.22 Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze, so ließe doch seine Torheit nicht von ihm.23 Auf deine Schafe hab acht und nimm dich deiner Herden an;24 denn Vorräte währen nicht ewig, und auch eine Krone währt nicht für und für.25 Ist das Gras abgeweidet und wiederum Grünes nachgewachsen und ist das Futter auf den Bergen gesammelt,26 dann kleiden dich die Lämmer, und die Böcke geben dir das Geld, einen Acker zu kaufen;27 du hast Ziegenmilch genug zu deiner Speise, zur Speise deines Hauses und zur Nahrung deiner Mägde.