Psalm 107

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Preist den HERRN, denn er ist gut, ewig währt seine Gnade. (Ps 106,1)2 So sollen sprechen die Erlösten des HERRN, die er erlöst hat aus der Hand des Feindes (Jes 62,12)3 und die er aus den Ländern gesammelt hat, vom Aufgang und vom Niedergang, vom Norden und vom Meer. (Ps 106,47; Jes 43,5; Jes 49,12; Sach 8,7)4 Sie irrten umher in der Wüste, auf verödetem Weg, fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten, (Ps 107,7)5 waren hungrig und durstig, und ihre Seele verzagte in ihnen. (Jes 49,10)6 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er befreite sie aus ihrer Bedrängnis (Ps 107,13)7 und führte sie auf dem richtigen Weg, dass sie zu einer Stadt gelangten, in der sie wohnen konnten. (Ps 107,4; Jes 35,8; Jes 40,3; Jes 43,19)8 Preisen sollen sie den HERRN für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschen. (Ps 107,15)9 Denn er hat die lechzende Seele gesättigt und die hungrige Seele mit Gutem gelabt. (Jes 49,10; Jes 55,1; Lk 1,53)10 Die in Dunkel und Finsternis sassen, gefangen in Elend und Eisen, (Hi 36,8; Ps 106,42; Jes 42,7)11 weil sie den Worten Gottes getrotzt und verachtet hatten den Ratschluss des Höchsten.12 Ihr Herz beugte er durch Mühsal, sie strauchelten, und keiner war da, der half.13 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er rettete sie aus ihrer Bedrängnis. (Ps 107,6)14 Er führte sie heraus aus Dunkel und Finsternis und zerriss ihre Fesseln. (Ps 68,7; Ps 146,7; Jes 42,7; Jes 49,9; Jes 51,14; Jes 52,2; Jes 61,1)15 Preisen sollen sie den HERRN für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschen. (Ps 107,8)16 Denn eherne Türen hat er zerbrochen und eiserne Riegel zerschlagen. (Jes 45,2)17 Die Toren wurden geplagt um ihres sündigen Wegs und ihrer Vergehen willen.18 Jede Speise wurde ihnen zum Abscheu, und sie gerieten an die Pforten des Todes. (Hi 6,6)19 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er rettete sie aus ihrer Bedrängnis. (Ps 107,6)20 Er sandte sein Wort und heilte sie und bewahrte sie vor ihren Gräbern. (Ps 147,15; Jes 55,11)21 Preisen sollen sie den HERRN für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschen. (Ps 107,8)22 Opfer des Dankes sollen sie darbringen und jubelnd seine Werke verkünden.23 Die auf Schiffen das Meer befuhren, Handel trieben auf mächtigen Wassern, (Ps 104,26)24 sie sahen die Werke des HERRN und seine Wunder in der Tiefe.25 Er sprach und liess einen Sturmwind entstehen, der hoch seine Wellen türmte. (Jon 1,4)26 Zum Himmel stiegen sie empor, sanken hinab in die Fluten, und ihre Seele verging vor Qual.27 Sie tanzten und schwankten einem Trunkenen gleich, und alle ihre Weisheit wurde zunichte.28 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er führte sie heraus aus ihrer Bedrängnis. (Ps 107,6; Jon 1,14)29 Er machte den Sturm zur Stille, und es schwiegen die Wellen. (Ps 65,8; Mt 8,26)30 Da freuten sie sich, dass es still geworden war, und er führte sie zum ersehnten Hafen.31 Preisen sollen sie den HERRN für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschen. (Ps 107,8)32 Sie sollen ihn erheben in der Versammlung des Volkes und ihn loben im Kreis der Alten.33 Er machte Ströme zur Wüste und Wasserquellen zu dürstendem Ödland, (Jes 42,15)34 fruchtbares Land zur salzigen Steppe wegen der Bosheit derer, die darin wohnten. (1Mo 13,10)35 Er machte die Wüste zum Wasserteich und dürres Land zu Wasserquellen. (Ps 114,8; Jes 41,18)36 Dort siedelte er Hungernde an, und sie gründeten eine Stadt, in der sie wohnen konnten. (Ps 107,4)37 Sie besäten Felder und pflanzten Weinberge und erzielten reichen Ertrag. (5Mo 7,13)38 Und er segnete sie, und sie mehrten sich sehr, auch an Vieh liess er es nicht fehlen.39 Ihre Zahl aber nahm ab, und sie mussten sich beugen unter der Last von Unglück und Gram.40 Der Verachtung ausgiesst über Edle, liess sie umherirren in wegloser Öde. (Hi 12,21; Ps 113,7)41 Den Armen aber schützte er vor dem Elend, und seine Sippen machte er einer Herde gleich.42 Die Aufrichtigen sehen es und freuen sich, alle Bosheit aber muss ihren Mund schliessen. (Hi 5,16; Hi 22,19)43 Wer ist weise? Der merke sich dies und achte auf die Gnadentaten des HERRN. (Hos 14,10)

Psalm 107

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Halleluja! Dankt dem HERRN, denn er ist gütig, und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!2 Das sollen alle sagen, die der HERR erlöst hat, die er aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit3 und aus fremden Ländern gesammelt hat, aus Ost und West, aus Nord und Süd[1].4 Die einen irrten umher in der Wüste, auf öden, verlassenen Wegen; sie fanden keinen Ort, wo Menschen wohnten.5 Hungrig waren sie und von Durst gequält, all ihr Lebenswille schwand dahin[2].6 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er befreite sie aus all ihren Ängsten.7 Er führte sie auf den richtigen Weg, und so fanden sie einen bewohnten Ort.8 Nun sollen sie dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er für die Menschen vollbringt[3].9 Denn er hat den Durstigen erfrischt und den Hungrigen mit Gutem gesättigt.[4]10 Andere mussten ihr Leben in Dunkelheit und Finsternis verbringen, von Leid gequält, in Ketten gefesselt,11 denn sie hatten sich gegen Gottes Reden aufgelehnt und den Rat des Höchsten verächtlich ausgeschlagen.12 So demütigte er ihr ´stolzes` Herz durch großes Elend; sie kamen zu Fall, und es gab niemand, der ihnen half.13 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er rettete sie aus all ihren Ängsten.14 Er führte sie heraus aus Dunkelheit und Finsternis, und ihre Fesseln zerriss er.15 Nun sollen sie dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er für die Menschen vollbringt.16 Denn er zerbrach bronzene Türen, und eiserne Riegel schlug er entzwei.17 Wieder andere waren so töricht und vermessen, ihr Weg voller Unrecht, ihr Tun voller Schuld, dass sie dadurch Leid und Elend über sich brachten.[5]18 Jede Speise war ihnen nun zuwider, sie waren dem Tod schon nahe.[6]19 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er rettete sie aus all ihren Ängsten.20 Er schickte ihnen sein befreiendes Wort und heilte sie, er bewahrte sie vor dem sicheren Tod[7].21 Nun sollen sie dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er für die Menschen vollbringt.22 Dankopfer sollen sie darbringen und von Gottes Taten erzählen unter lautem Jubel.23 Wieder andere befuhren mit Schiffen das Meer und trieben Handel auf weiter See.24 Sie sahen die machtvollen Taten des HERRN und seine Wunder mitten im Tosen des Wassers[8].25 Er sprach ´nur ein Wort` und ließ einen mächtigen Sturm aufkommen, der die Wogen des Meeres hoch auftürmte.26 Ihr Schiff wurde gen Himmel geschleudert, dann hinuntergestürzt in die Wellentäler, und sie verloren allen Mut[9].27 Sie taumelten und wankten wie Betrunkene, mit all ihrer Weisheit war es vorbei.28 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er holte sie aus all ihren Ängsten heraus.29 Er verwandelte den Sturm in Windstille, die Wellen des Meeres beruhigten sich.30 Wie froh war man ´auf dem Schiff`, dass sich die Wogen legten und Gott sie den ersehnten Hafen erreichen ließ!31 Nun sollen sie dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er für die Menschen vollbringt.32 Rühmen sollen sie ihn in der Volksversammlung und im Ältestenrat ihn loben.33 Er verwandelte[10] Flusslandschaften in trockene Wüsten, Quellgebiete in dürre Steppen.34 Fruchtbares Land machte er zur Salzwüste wegen der Bosheit derer, die dort wohnten.35 Dann wieder ließ er in der Wüste Wasserteiche entstehen, in vertrockneten Gegenden sprudelnde Quellen.36 Dort ließ er Menschen sesshaft werden, die zuvor Hunger gelitten hatten; nun konnten sie dort Städte gründen.37 Sie besäten Felder, legten Weinberge an und brachten eine reiche Ernte ein.38 Er segnete sie, und sie wurden sehr zahlreich; auch ließ er ihre Herden immer größer werden.39 Doch dann verringerte sich die Zahl der Bewohner wieder, Unglück drückte sie nieder, Kummer und Sorge zehrten sie aus.40 Gott goss seine Verachtung über die einflussreichen Männer und ließ sie umherirren auf öden Wegen ohne Ziel.41 Die Armen aber entriss er ihrem Elend, ihre Sippen ließ er so zahlreich werden wie Herden auf der Weide.42 Aufrichtige Menschen sehen dies und freuen sich, alle Bosheit jedoch muss verstummen.43 Wer weise ist, der achte mit Sorgfalt darauf und lerne zu verstehen, wie vielfältig der HERR seine Gnade erweist!

Psalm 107

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Dankt dem HERRN, denn er ist gut, und seine Gnade hört niemals auf!2 Dies sollen alle bekennen, die der HERR erlöst hat. Ja, er hat sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit3 und aus fernen Ländern wieder zurückgebracht – aus Ost und West, aus Nord und Süd.4 Manche irrten in der trostlosen Wüste umher und konnten keinen bewohnten Ort finden.5 Hunger und Durst raubten ihnen alle Kraft, sie waren der Verzweiflung nahe.6 In auswegloser Lage schrien sie zum HERRN, und er rettete sie aus ihrer Not.7 Er half ihnen, den richtigen Weg zu finden, und führte sie zu einer bewohnten Stadt.8 Sie sollen den HERRN preisen für seine Gnade und für seine Wunder, die er uns Menschen erleben lässt!9 Denn er hat den Verdurstenden zu trinken gegeben, die Hungernden versorgte er mit reichlich Nahrung.10 Andere lagen in der Finsternis gefangen und litten unter ihren schweren Fesseln.11 Sie hatten missachtet, was Gott ihnen sagte, und die Weisungen des Höchsten in den Wind geschlagen.12 Darum zerbrach er ihren Stolz durch Mühsal und Leid; sie lagen am Boden, und keiner half ihnen auf.13 In auswegloser Lage schrien sie zum HERRN, und er rettete sie aus ihrer Not.14 Er holte sie aus den finsteren Kerkern heraus und riss ihre Fesseln entzwei.15 Sie sollen den HERRN preisen für seine Gnade und für seine Wunder, die er uns Menschen erleben lässt!16 Denn er hat die gepanzerten Türen zerschmettert und die eisernen Riegel aufgebrochen.17 Andere hatten leichtfertig gesündigt; wegen ihrer Verfehlungen siechten sie nun dahin.18 Zuletzt ekelten sie sich vor jeder Speise und standen schon an der Schwelle des Todes.19 In auswegloser Lage schrien sie zum HERRN, und er rettete sie aus ihrer Not.20 Er sprach nur ein Wort, und sie wurden gesund. So bewahrte er sie vor dem sicheren Tod.21 Sie sollen den HERRN preisen für seine Gnade und für seine Wunder, die er uns Menschen erleben lässt!22 Aus Dank sollen sie ihm Opfergaben bringen und voll Freude von seinen Taten erzählen!23 Wieder andere segelten aufs Meer hinaus, um mit ihren Schiffen Handel zu treiben.24 Dort erlebten sie die Macht des HERRN, auf hoher See wurden sie Zeugen seiner Wunder.25 Nur ein Wort von ihm – und ein Sturm peitschte das Meer. Wogen türmten sich auf,26 warfen die Schiffe hoch in die Luft und stießen sie sogleich wieder in die Tiefe. Da verloren die Seeleute jede Hoffnung.27 Sie wankten und taumelten wie Betrunkene, mit ihrer Weisheit waren sie am Ende.28 In auswegloser Lage schrien sie zum HERRN, und er rettete sie aus ihrer Not.29 Er bannte die tödliche Gefahr: Der Sturm legte sich, und die Wellen wurden ruhig.30 Da jubelten sie, dass endlich Stille herrschte! Gott brachte sie in den sicheren Hafen, an das ersehnte Ziel.31 Sie sollen den HERRN preisen für seine Gnade und für seine Wunder, die er uns Menschen erleben lässt!32 Vor der ganzen Gemeinde sollen sie ihn rühmen und ihn loben vor dem Rat der führenden Männer.33 Gott verwandelt wasserreiches Land in dürre Wüste, und wo vorher Quellen sprudelten, entstehen trostlose Steppen.34 Fruchtbare Gebiete lässt er zur Salzwüste veröden, wenn die Bosheit der Bewohner dort überhandnimmt.35 Doch er verwandelt auch dürres Land in eine Oase und lässt mitten in der Steppe Quellen aufbrechen.36 Hungernde Menschen siedeln sich dort an und gründen Städte, um darin zu wohnen.37 Sie bestellen die Felder, legen Weinberge an und bringen Jahr für Jahr eine reiche Ernte ein.38 Gott segnet sie mit vielen Kindern und vergrößert ihre Viehherden immer mehr.39 Doch wenn sie immer weniger werden, wenn sie gebeugt sind von Unglück und Leid,40 dann macht Gott ihre Unterdrücker zum Gespött und lässt sie in der Wüste umherirren.41 Die Hilflosen aber rettet er aus ihrem Elend und lässt ihre Familien wachsen wie große Herden.42 Die aufrichtigen Menschen sehen es voll Freude, und alle niederträchtigen müssen verstummen.43 Wer verständig ist, der soll immer wieder daran denken und erkennen, auf welch vielfache Weise der HERR seine Gnade zeigt!